Abwahl des Leipziger Kulturbürgermeisters Faber ist gescheitert
Leipziger Hin-und-Her
Leipzig, 21. Januar 2011. Nachdem Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung seinem Kulturbürgermeister Michael Faber im November das Vertrauen und mit sofortiger Wirkung die Zuständigkeit für Gewandhaus, Oper, Centraltheater, Theater der Jungen Welt und die Musikschule "Johann Sebastian Bach" entzogen hatte, ist die Abwahl Fabers jetzt überraschend gescheitert. Das meldet u.a. die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Für die Abwahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, die in der ersten Runde des Abwahlverfahrens am 16. Dezember 2010 mit 48 Stadträten noch erreicht wurde. In der zweiten Abstimmung am 19. Januar waren es nur noch 44 Stadträte. 21 stimmten gegen die Abwahl, was keiner Zweidrittelmehrheit mehr entspricht.
Volker Külow, der Vorsitzende der Linkspartei in Leipzig, die Faber ins Amt gebracht hatte, nannte Oberbürgermeister Jung (SPD) "den Verlierer des Tages". Dieser kündigte an, er werde "mit dem Ergebnis professionell umgehen", will aber an seiner Entscheidung festhalten, sich selbst um die betreffenden Kulturinstitutionen zu kümmern. Immerhin gebe es im Stadtrat keine Mehrheit mehr, die Vertrauen in Faber habe. Dieser war während seiner Amtszeit u.a. für seine Äußerungen im Zusammenhang mit Sebastian Hartmanns Leipziger Centraltheater in die Kritik geraten.
(FAZ / ape)
Lesen Sie zum Thema auch Tobias Prüwers Darstellung der vertrackten Leipziger Gemengelage.
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