Pläne für das Ein-Geist-Theater

Düsseldorf, 28. Januar 2011. Falk Richter sowie die jungen Regisseure Nora Schlocker und Nurkan Erpulat übernehmen zukünftig als Dreierteam die Hausregie am Düsseldorfer Schauspielhaus. Das gab der designierte Intendant Staffan Valdemar Holm in einem Interview mit der Rheinischen Post (28.1.2011) bekannt. Mit einer bis zwei Inszenierungen pro Saison sollen die drei "eine gewisse Handschrift herausbilden, eine spezifische, markante Art des Theatermachens, die für Düsseldorf stehen wird."

Nora Schlocker war seit 2008 als Hausregisseurin in Weimar aktiv und gastierte u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin. Nurkan Erpulat hat jüngst das gefeierte Klassenzimmerkampfstück Verrücktes Blut auf der Ruhrtriennale 2010 herausgebracht. Mit Falk Richter steht den beiden ein international erfahrener Autor und Regisseur zur Seite, der, laut Holm, "eine neue Art von politischem Theater: existenzialistisch, intelligent, dabei unterhaltend" kreiert.

In Düsseldorf werde es "kein Ein-Stil-Theater geben, aber ein Ein-Geist-Theater", beschwört Holm eine Haltung, die "sich gegen die Routine stemmt." Der Schwede selbst will während seiner Intendanz "endlich auch mal aktuelle Stücke inszenieren." Dafür bleibe einem freien Regisseur ansonsten kaum Raum.

Eine enge Zusammenarbeit ist zudem mit dem Jungen Schauspielhaus und seiner neuen Leiterin Barbara Kantel geplant. Denn es "gibt große Vorbehalte zwischen den Generationen, das ist eines der Themen, die im Theater verhandelt werden müssen", so Holm.


(Rheinische Post/chr)

 

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