Idealismus und Verzweiflung

Frankfurt/Oder, 9. Oktober 2007. Den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker erhält in diesem Jahr die aus Trier stammende Autorin Claudia Grehn, wie das Kleist-Forum in Frankfurt/Oder mitteilt. Die 26-jährige Studentin im Studiengang Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste bekommt die Auszeichnung für ihr erstes Stück "Heimlich bestia­lisch – I can wait to love in heaven". Es wurde von einer Jury unter 47 Einsendungen ausgewählt.

Der mit 7.670 Euro dotierte Preis wurde zum zwölften Mal von der Stadt Frankfurt/Oder und der Dramaturgischen Gesellschaft in Zusam­menarbeit mit dem Kleist-Forum verliehen. Im letzten Jahr erhielt Dirk Laucke den Preis für sein Stück "alter ford escort dunkelblau".

Mit dem Kleist-Förderpreis ist eine Uraufführung verbunden, die diesmal das Landestheater Tübingen/Reutlingen ausrichten wird. Die Premiere ist für das Frühjahr 2008 geplant, Regie soll Dietrich Sagert führen.

Der Dramatiker Roland Schimmelpfennig würdigte in seiner Laudatio auf Claudia Grehn die tief greifende Auseinandersetzung mit existenziellen Themen: "Es geht um Verzweiflung, und es geht um Idealismus. Es geht um den Verlust der Ideale. Es geht um die Unmöglichkeit der Liebe. Das sind große Themen, Kleist'sche Themen. Das sind die größten Themen, denen man sich als Autor stellen kann."

Mit der Preisverleihung an Claudia Grehn wurden am Abend die diesjährigen Kleist-Festtage und Theatertage der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt eröffnet, die von heute an unter dem Motto "Ab 9. Oktober ist Frankfurt ein einziges Drama" bis zum bis 14. Oktober laufen.

(dip)

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