Der kleine Bruder

Wuppertal, 14. April 2011. Die ausgewählten Inszenierungen des NRW-Theatertreffens "westwärts" stehen fest:


Theater Bielefeld
Peter Licht: Der Geizige
Regie: Dariusch Yazdkhasti

Schauspielhaus Bochum
Sophokles, Aischylos, Euripides: Die Labdakiden
Regie: Roger Vontobel

Theater Bonn
Peter Handke: Kaspar
Regie: Alexander Riemenschneider

Schauspiel Dortmund
Vistor Q nach dem Film von Takashi Miike
Regie: Martin Laberenz

Düsseldorfer Schauspielhaus
Elfriede Jelinek: Rechnitz (Der Würgeengel)
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer

Schauspiel Essen
Eric Bogosian: Pounding Nails in the Floor with my Forehead
Regie: Donald Berkenhoff

Schauspiel Köln
Iwan Alexandrowitsch Gontscharow: Oblomow
Regie: Alvis Hermanis

Das Rheinische Landestheater Neuss
Aischylos / Peter Stein: Die Orestie
Regie: Catharina Fillers

Theater Oberhausen
Henrik Ibsen: Nora
Regie: Herbert Fritsch

Wuppertaler Bühnen
Anton Tschechow: Der Kirschgarten
Regie: Christian von Treskow

 

"westwärts" ist das größte regionale Theatertreffen Deutschlands. Es findet vom 20. bis 26. Juni 2011 in Wuppertal statt. Die Auswahl der Stücke oblag einer Wuppertaler Jury, die aus Christian von Treskow (Intendant Schauspiel Wuppertal), Johannes Weigand (Intendant Oper Wuppertal), Holger Weimar (Künstlerischer Leiter NRW–Theatertreffen "westwärts") und der Wuppertaler Dramaturgie bestand.

(www.nrw-theatertreffen.de / geka)

mehr meldungen

Kommentare  
Auswahl westwärts: Moers
1. August Everding schrieb:
tja, da kommt ja jedes theater auch vor, dass es in nrw gibt - wenn ich es richtig sehe, von castrop-rauxel etc mal abgesehen. interessantes verständnis von leistungsschau, wenn ohnehin jeder zum zug kommt.

14.4.2011, 14:26 h



@1. moers fehlt auch, war aber letztes jahr dabei.
Auswahl westwärts: Wunsch
nrw hat halt viele theater. wird wohl ein schönes theaterfest. hauptsache viele nrwler schauen zu. das wäre gut.
Auswahl westwärts: wirklich
Da ich Erfahrungen mit zwei "Norddeutschen Theatertreffen", denen aus den Jahren 2005 (Osnabrück) und 2007 (Göttingen) habe und es sich für mich in beiden Fällen lohnte, gerade einen breitgefächerten Eindruck von den Ensembles des Nordens zu erhalten, wundere ich mich ein wenig darüber, wenn an dieser Stelle oder im Falle Hessens von einer Auswahl der Besten die Rede ist,
so im Sinne des großen Theatertreffens ("die bemerkenswertesten Inszenierungen"). Der Akzent der Norddeutschen Theatertreffen lag,
jedenfalls auf dem Papier, eher darauf, daß es hier im Wortsinne zu einem Treffen der Theater(leute,freunde etcpp.) einer "Theaterregion" kommen sollte, der Akzent also schon der Treffensausschreibung nach auf Breite hin angelegt war/ist, und ich möchte zumindestens hier befragen, ob das in den Fällen von "Westwärts" oder bei den "Hessischen Theatertagen" nicht möglicherweise ganz ähnlich gelagert ist, oder steht da irgendwo explizit "Bestenschau" (nun, dann wären im Norden beispielsweise 7 von 10 Sachen möglicherweise aus HH, ich habe das nicht konkret so eingeschätzt ... und der Begriff "Norddeutsches Theatertreffen" für eine Art "Hamburger Stadtmeisterschaft" höchst fraglich, oder ?) ?
Ärgerlich war häufig die Art und Weise, wie der Bühnenverein in seiner "Informationspolitik" agierte.
Fragte man beispielsweise in Lübeck oder Kiel nach diesem Treffen, so war noch kurz vor dem Treffen einige Ratlosigkeit "Was, es soll ein Treffen geben, interessant ?" Dergleichen hörte ich nicht nur
einmal. Frage ich jetzt nach dem nächsten Norddeutschen Theatertreffen, so werde ich vermutlich wieder in verdutzte Mienen blicken, und vielleicht kann nachtkritik de. mir da weiterhelfen, was ich hoffe, denn das hat teilweise Züge einer Bondschen-Geheimsache, so ein Norddeutsches Theatertreffen !
Schon einmal den Begriff "Urlaubsplan" gehört , lieber Bühnenverein ? Genau, die sind oftmals schon sehr früh fertig, Urlaubspläne; will ich meinen Urlaub auf das Treffen abstimmen, ist es schier unmöglich, da Daten , noch nicht einmal der Ort !, für mich zu erfahren sind: und dann wundert man sich, daß größtenteils halt doch die Osnabrücker oder Göttinger etcpp. unter sich bleiben, zumal die Ensembles einfach ihre Arbeit abliefern und die Tage keineswegs am Ort verweilen desmeist, es heißt, den Spielbetrieb zu Hause zu gewährleisten:Auslastung, GELDGELDGELD: eine Diskussion "Acht geben,
politisches Theater" in Osnabrück am 5.6.2005 war fast eine regionale Veranstaltung von Osnabrückern (immerhin Frau Obexer war mit ihrem Flüchtlingsstück -und einem dies eifrig bewerbenden Schauspieler- zugegen) und kein Aufeinandertreffen der Theaterköpfe der fünf norddeutschen Bundesländer, und das ist mit Verlaub das eigentliche Kuriosum !
Viel Erfolg, Wuppertal ("Du" kannst ihn brauchen !!) !.

Lieber AZ,
wir haben diese beiden Bundesländer-Theatertreffen gemeldet, weil bei beiden die einladenden Theater eine Auswahl treffen.
Im Gegensatz etwa zu den Bayerischen Theatertagen, bei denen die Theater selbst entscheiden, welche ihrer Produktionen sie zum Treffen schicken.
Wie nun die Auswahlen in Wuppertal und Kassel im Einzelnen zustande gekommen sind, ob auf Proporz Wert gelegt wurde und falls ja, in welcher Weise, wissen wir nicht.
Gruß vom momentanen Amtswalter der Redaktion: nikolaus merck
Auswahl westwärts: wie verhält es sich bei anderen Regionaltreffen?
Nachtrag: Freilich, im Falle Hessens heißt es "Hessens Beste" und sind Preise ausgelobt, das habe ich nicht überlesen, kommt in meiner Nachfrage aber so rüber. Spannend für mich wäre jedoch tatsächlich einmal eine gewisse Zusammen-/bzw. Gegenüberstellung der sogenannten Regionaltreffen. Sind sie alle "bestenorientiert" und wenn ja, seit
wann ?? Möglicherweise gelingt es auch den Leserinnen und Lesern von nachtkritik de., hier ein wenig zur Erhellung dieser "Szene" beizutragen (mit eigenen Erfahrungen von dergleichen TTs, an manches wird man gewiß auch gerne erinnert -nur so nebenbei-).
lg vom Minettiplatz
Auswahl westwärts: Modus der Bestenschau
in nrw ist es eine "bestenschau". die einzelnen Theater in NRW (24 Stück) schlugen ein Stück vor, die jury entschied, ob es in wuppertal gezeigt wird oder nicht. westwärts, so mein kenntnisstand, findet eigentlich in düsseldorf statt. da aber wuppertal das schauspiel abgeschafft hat, will man dort wenigstens einmal viel theater zeigen.
Auswahl westwärts: Was ist mit dem Norddeutschen Theatertreffen?
Vielen Dank für die Info, Herr Merck und p.z. !
Ich hoffe sehr, noch etwas zum "Norddeutschen Theatertreffen" zu
vernehmen, ob es das überhaupt noch gibt zum Beispiel.
Irgendwie gab es das jedenfalls 2009 in der Form (alle zwei Jahre)
nicht, wohl in Kiel ein Tanztreffen - aber, das ist etwas Anderes;
ich versuchte seinerzeit, etwas über Ort und Zeit für das Theatertreffen 2009 zu erfahren, und der Mann an der Theaterkasse war so freundlich, seinen Computer hinsichtlich "Norddeutsches Theatertreffen 2009" zu befragen und vermeldete, selbst höchst erstaunt "Seite gesperrt" (kein Witz, keine Verleumdung); jemand vom Verein der Kieler Theaterfreunde schien von dieser Veranstaltung auch durch mich zum ersten Mal zu hören (auch kein Witz, auch keine Verleumdung) -hätte in diesem Moment jemand behauptet, ich sei K., der neue Landvermesser, ich würde vielleicht heute noch mit dem Zollstock durch Norddeutschland laufen, so verdutzt war ich in diesem Moment.
Analog zu Wuppertal wäre es ja fast geboten, das NdtTT in Rostock
stattfinden zu lassen (kein Witz, keine Provokation): die Qualität des Treffens 2007 in Göttingen war meinem Empfinden nach wirklich
beachtlich, und es wäre schön, dergleichen mal wieder eine Woche
zu erleben: zu zwei Dritteln der Grund, warum ich überhaupt den Theatertreffen-Thread hier aufsuchte..
Auswahl westwärts: einfach so mit viel Bier
@Arkadij Zarthäuser - dann allerdings sollte das norddeutsche theatertreffen "einfach so" gemacht werden. start in rostock, weiter nach schleswig, dann nach greifswald, und immer rotzfrech. aufführungsorte kulturministerium in der MV-Landeshauptstadt, in der SH-Landeshauptstadt, danach geht es in greifswald weiter... shuttle-service inkl. viel bier, spass und hoffentlich gute vorstellungen
Auswahl westwärts: Wann und wo geht's nordwärts?
Naja, bei den Wegen ließe sich noch Einsparung erzielen: Rostock-Schleswig-dann Greifswald, das ist wie von Kiel nach London: über Rom und Mailand.
Aber mal ehrlich: Da müßte mir doch einer schlicht beantworten können, wann und wo
das nächste NdtTT steigt, oder ist das so utopisch ?
In Göttingen gab es ja den Dunkelblauescortford von Herrn Laucke: Schorse und Bier und Legolandfahrt in einer Osnabrücker Version -insofern ist Ihr Shuttle-Service garnicht so anbindungslos. Vielleicht könnte man das Guido-Mobil wieder klarmachen, obschon bei den Spritpreisen und dem Verbrauch (Projekt 18, das stand damals, war das nicht so ??, für Liter auf 100 Kilometer), fraglich..
Auswahl westwärts: Geschichten aus der sozialistischen Produktion
Lieber AZ, nehmen Sie einen Bollerwagen. Ich habe da so meine Erfahrungen. Der ist völlig Öko und damit kann p.z. seinen Bierkasten mit völlig biologisch abbaubarem Biospritinhalt mühelos transportieren. Etwas Grünzeug drum herum und fertig ist die kleine lustige norddeutsche Theaterrundfahrt. Sie werden so mit Sicherheit auffallen und ein passendes Motto wird sich ebenfalls noch finden lassen. Wenn Sie noch Unterstützung brauchen, melden Sie sich bei mir. Ich kann zur Unterhaltung weitere lustige Geschichten aus der sozialistischen Produktion beisteuern, damit Ihnen auf Ihrem Weg „ostwärts“ bis nach Greifswald nicht zu langweilig wird. Und wenn Sie die Strecke auch noch weiter ins Brandenburgische verlegen, begegnen wir uns vielleicht spätestens am Himmelfahrtstag. Womit ich nicht sagen will, dass Sie da ein Himmelfahrtskommando übernommen haben. Also viel Glück und Gruß aus Berlin, Ihr Stefan.
Auswahl westwärts: Klarstellung
Klarstellung:
Wuppertal hat sein Schauspiel nicht abgeschafft.
Herzliche Grüße
Auswahl westwärts: System und Person
@ Stefan

Vielen Dank, lieber Stefan, ich nehme Sie beim Wort und komme auf Ihre "sozialistische Produktion" zurück; das mit Ihrer Brigade war ja schon keine üble Geschmacksprobe, obschon ich den Einwand hätte, was die Systemkompatbilität von Menschen, siehe "ein System des Daseins kann nicht gegeben werden" ..., betrifft !, "System und Person": ein weites Feld, ich bezweifle, daß das je zusammengeht bzw. glaube, daß, wenn es zusammengeht, es keineswegs besser wäre; ich hatte den Berdjajew-Terminus schon für den "Julius Cäsar" im Anschlag- Titel seiner Bücher tragen nicht umsonst dergleichen im Schilde wie
"Das Reich des Geistes und das Reich des Cäsar", und ich bin mir sicher, daß man in Kiel nie mit Hamlet so wie mit Brutus und/oder Posa wie mit Cassius, Don Carlos wie mit Casca umgegangen wäre, sondern da in der Kritik eine spezifische Kieler Schieflage herauszuarbeiten wäre (spottete die Inszenierung, wie selbst Herr Laages schrieb, jeder Beschreibung), so wie überhaupt Kiel jetzt merkwürdig deutlich in meinen Focus gerutscht ist, zB. die Dramatikerin Johanna Kaptein: da gibt es eine Inszenierung am
"Polnischen Theater Kiel" von "Isabella", eine andere, die ich bereits erwähnte, im Zuge des "Flächenbrand"-Festivals -wahrscheinlich wird selbst in Berlin zu dieser Dramatikerin gerade nicht mehr laufen: und insofern kommen einige Dramentexte in den Bollerwagen und ne 1,5 Liter-Flasche "Kwas" !!
Allerdings -siehe Himmelfahrt- habe ich derzeit, nennen wir es einmal so, so eine Phase,
in der ich den einen oder anderen Plan wieder über den Haufen geworfen habe, teils wegen einiger (durchaus positiver) Entwicklungen in meinem persönlichen Beziehungsgefüge (in Kiel und vor Ort), teils im Zuge dessen, was ich hier irgendwann einmal "Renovierung des Heimathafens" genannt habe.
Ich habe, um in diesem Thread nicht mit "Tagebuchstoffen" für Lesebelastungen zu sorgen, derzeit alle Vorhaben für größere Theaterausfahrten und längere Aufenthalte außerhalb Kiels auf Eis
gelegt, ach ja, teilweise auch finanziell bedingt, denn der Plan,
zur nächsten Spielzeit mit einer kleinen eigenen Seite zu starten,
hat ja auch damit zu schaffen. Ich lese wieder mehr und setze mich mal hier, mal da in Kiel nieder, treffe meinen Fußball- und Snookerpartner, schau hin und wieder bei der Uni rein und muß (!), was Alkohol angeht, passen: ich war nicht umsonst vier Monate auf dem Zauberberg in Lübeck (und habe so ziemlich sämtliche biographische Lebensfäden dort begonnen in die Hand zu nehmen, "pathetisch" gesagt).
Das Große Theatertreffen sowie die regionalen werde ich gewiß weiterhin im Auge behalten, und wer weiß schon, wie es sich in den Iden des Mai verhalten wird, wo mein dreiwöchiger Urlaub anhebt: es
ist ja nicht auszuschließen, daß irgendein TT mich dann doch noch verführt; und wenn es zur Verführung gehören sollte, sich rar zu machen und geheimnisvoll zu geben, Sie sehen es selbst, dann ist wiederum das NdtTT die erste Adresse !
Und: Ja, Wuppertal hat ein Schauspiel und mitunter sogar "Extremzofen" auf der Bühne beim Goldoni !!
Herzliche Grüße und kein "Himmelfahrtskommando TT2011 in Berlin",
sowie "Glück auf" nach Wuppertal !.
Auswahl westwärts: Hinweis zum Norddeutschen Theatertreffen
Lieber A.Z.,
eine Nachfrage beim Landesverband Nord des Deutschen Bühnenvereins ergab - ich zitiere die entsprechende Zuschrift -, dass "der Zeitpunkt, die Art der Fortführung sowie die zeitlichen Intervalle des Norddeutschen Theatertreffens derzeit noch in den Gremien des Landesverbandes Nord diskutiert werden. Dies auch vor dem Hintergrund der finanzpolitisch erfolgten Absage / Verschiebung des letzten NTT, das ursprünglich für dieses Jahr in Mecklenburg-Vorpommern geplant war. Die Strukturkommission tagt zum nächsten Mal am 10. Mai 2011."
Es grüßt
wb
Auswahl westwärts: Signale setzen
@ Wolfgang Behrens

Vielen Dank für die Information zum NdtTT - da kann ich nur hoffen, daß von dieser Kommission her ein wegweisendes Signal in Richtung "Fortschreibung des 2-Jahres-
Turnus" gegeben wird und möglicherweise so ein "Theatertreffen" für die Dauer von kaum mehr als einer Woche auch mehr vom Charakter eines wirklichen Treffens bekommt, indem nämlich die Theaterleute einer Region hier wirklich einmal für mehrere Tage (auch im Stadtbild) zusammenfinden, die Situationen an verschiedenen Häusern einschätzen lernen und aus Vergleichen auch allerlei "Anspruchshaltungen" sowohl an sich als auch an eine Stadt, die Politik, das "eigene" Haus entwickeln lernen: ohne solche kann es gelebte Solidarität über Protestfolklore hinaus schlichtweg nicht geben (wohlgemerkt, die Treffen in Osnabrück (2005) und Göttingen (2007) waren meineserachtens so gutklassig, daß dies eigentlich eher Ermutigung im Köcher zu haben schien).
Insofern wäre die Einkassierung des NdtTTs ein fatales Signal gegenüber dem zunehmenden Trend zu Theaterschließungen.. lg aus Kiel
Kommentar schreiben