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Aktionsgruppe fordert einen Systemwechsel im Zürcher Theaterhaus Gessnerallee

Nicht die 2. Liga

Zürich, 19. Mai 2011. In Zürich bläst die freie Theater- und Tanzszene zum Widerstand: Wenn 2012 Niels Ewerbeck, der bisherige Leiter des Theaterhaus Gessnerallee, ans Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt wechselt, soll nach ihrem Willen die Situation genutzt werden, Zürichs größten Aufführungs-und Produktionsort der freien Tanz- und Theaterszene zu reformieren.

Während schon seit Dezember die Suche nach einem Ewerbeck-Nachfolger läuft, veröffentlichten nun die Erstunterzeichner Ted Gaier, Julian M. Grünthal, Meret Hottinger, Wanda Wylowa, Samuel Schwarz und Philipp Stengele ein Manifest, in dem sie "Modelle der Selbstorganisation und Vielseitigkeit" verlangen, "die eine ständige Selbsthinterfragung fordern": "Die freie Szene ist nicht die 2. Liga. Wenn wir daran glauben, dass wir Dinge auf eine neue Art verhandeln können, brauchen wir auch kein Patronatswesen und keine Intendanzen alter Schule mehr, egal wie menschlich der Patron im einzelnen auch sein kann."

Konkret fordern die Unterzeichnenden einen Stopp des Wahlverfahrens und eine Verlängerung der Interimsintendanz von Catja Löpfe und Gunda Zeeb, um deren Verdienste und Bemühungen zu würdigen, "die einen spürbaren Neuanfang lancierten", und um Zeit zu gewinnen: "Lasst uns die kommenden 3 Jahre nutzen, um uns in einem großen für alle offenen, lustvollen Diskussionsprozess darüber klarzuwerden, wie wir mit dem Theaterhaus Gessnerallee zu Strukturen kommen, in denen wir uns alle besser wiederfinden."

Am Wahlverfahren eines neuen Gessnerallee-Leiters durch den Theaterrat ist die freie Szene auch jetzt schon beteiligt, wie sich der Mitgliederliste entnehmen lässt.

(Gessnerallee 2014 / geka)

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