Der Unvollendete

von Christian Rakow

Berlin, 15. September 2011. Man hätte es schon ahnen können, als man die Postkarte des Centraltheaters Leipzig zur aktuellen Spielzeit in den Händen hielt. In der Manier eines Cy Twombly kringelt sich dort auf weißem Grund eine schwarze krakelige Spirale abwärts. Von 2011 bis 2012, wo der Strich auffallend dünn wird.

ct-postkarte

Für Sebastian Hartmann geht es am Leipziger Theater vertragsgemäß noch bis zum Ende der Saison 2012/2013 weiter. Danach ist Schluss, nach fünf Cy-Twombly-mäßig turbulenten Jahren. Schade. Von Fahrten nach Leipzig war man in dieser Zeit stets ästhetisch erfrischt nach Berlin zurückgekehrt. Gleich, ob nach guten oder – das soll im Theater ja vorkommen – schlechten Abenden.

Fitnessprogramm in radikal modernistischer Ästhetik

Ein kühnes Experiment neigt sich hier dem Ende zu. Hartmann hat der – allein den Zuschauerzahlen nach – traditionell theaterunfreudigen Studentenstadt Leipzig ein Fitnessprogramm in radikal modernistischer Ästhetik verordnet und sie damit in die vordere Riege der deutsprachigen Theater zurückgespielt. Premieren in Leipzig sind wieder ein Muss für reisende Kritiker.

Zur innerstädtischen Anerkennung hat dieser überregionale Prestigeschub nur bedingt beigetragen. Nicht abgeebbt sind in Leipzig die Diskussionen um die Verengung des Stadttheaterprofils unter Hartmann, um zögerliche Publikumseinbindung oder um das Klima am Haus, aus dem führende Schauspielerinnen wie Anita Vulesica viel zu früh ausgeschieden sind. Sparzwänge und die drohende Spielstättenschließung der Skala, die Hartmann als Gründe für seinen Verzicht auf die Vertragsverlängerung anbringt, stellen lediglich Konfliktmomente eines umfassenderen Zermürbungskampfes um das Haus dar.

sebastian_hartmannSebastian Hartmann © Centraltheater Leipzig

Hartmanns Leipziger Handschrift

Die Bilanz wird beizeiten gezogen werden. Aber wie steht es um einzelne Argumente, die jetzt auch im Forum von nachtkritik.de vorgebracht werden? Hat sich hier eine künstlerische Monokultur ausgebreitet? Ja. Hartmann hat junge Regisseure wie Robert Borgmann, Mareike Mikat, Martin Laberenz oder Pernille Skaansar gefördert. Es sind Künstlertypen, die schon früh einen guten Schluck Dekonstruktion gekostet haben, die Werke stückeln, kommentieren und um drei Ecken winden. Zurückhaltende Erzähler wie etwa Tilmann Köhler oder Roger Vontobel, die in Dresden zum Erfolg des Neustarts unter Wilfried Schulz beigetragen haben, fehlen dem Leipziger Team, mindestens an zentralen Positionen.

Angesprochen auf Jorinde Dröse, die als Hausregisseurin in der ersten Spielzeit in Leipzig mit Die Schock-Strategie. Hamlet eine unvermutet verstörende Stückentwicklung vorlegte, während sie anderswo diskretere Arbeiten abliefert, meinte Hartmann einmal: "Ein Regisseur, der zu mir kommt, kommt in einer gewissen Grundspannung her. Das ist nicht der, der sich weich formulieren möchte". Auch wenn er sich stets dagegen verwahrt, dass das Centraltheater ausschließlich mit seiner Arbeit als regieführender Intendant identifiziert wird: Hartmanns Stil prägt das Profil entscheidend.

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"Pension Schöller". © Rolf Arnold

Als Regisseur hat Hartmann in den zurückliegenden Spielzeiten eine Serie von herausragenden Inszenierungen geschaffen. Es sind Werke eines vor Ort agierenden Künstlers, der die Reibung mit seinem Publikum sucht, der die Frage nach dem bürgerlichen Selbstverständnis so zartfühlend wie angriffslustig (bei Hartmann gibt es ungeachtet seines Brachialo-Images immer beides!) angeht. Derart konkret auf Leipzig zugeschnittene Sitten- und Gesellschaftsanalysen wie in Eines langen Tages Reise in die Nacht nach Eugene O'Neill oder jüngst in Pension Schöller nach Carl Laufs und Wilhelm Jacoby wären einem autonom tourenden Regiekünstler kaum mit vergleichbarer Dringlichkeit gelungen. Nicht von ungefähr hat sich für den improvisierenden, auf losen Verabredungen basierenden Schauspielstil in vielen Arbeiten das griffige Label "Leipziger Handschrift" durchgesetzt.

Kein Castorf-Epigone

Wer die Leipziger Werke anschaut, wird auch dem Epigonalitätsargument, das in Presse und nachtkritik-Forum gern bemüht wird, kaum trauen. Nein, Hartmann wandelt nicht als getreuer Erbe in den Fußstapfen Frank Castorfs. Sein Zugriff war schon immer subjektiver, seine Bildsprache arabesker. Hartmann ist im tiefsten Sinne des Wortes ein postmoderner Romantiker, von universalpoetischem Furor getragen. Wenn Hartmann das bürgerliche Individualitätsverständnis zu irritieren sucht, dann um offene, poetische Denkräume zu erzeugen. Philosophische Fragen nach Raum und Zeit prägen sein Werk (wie in Paris, Texas nach Wim Wenders) viel stärker als historisch konkrete Bestandsaufnahmen à la Castorf.

Fraglos sind dieses Unterschiede innerhalb eines ästhetischen Paradigmas. Und hier liegt die Crux. Leipzig hat auf höchstem Niveau eine Kunstform weiterentwickelt und universalisiert, die im Stadttheater gemeinhin nach Einbettung verlangt. Im Centraltheater fühlt man sich gelegentlich wie in einer Galerie, die ausschließlich Abstrakten Expressionismus zeigt. Es fehlt die gegenständliche Malerei als Kontext. Da hilft es auch nicht weiter, dass Gegenständliches – sprich: traditionell gearbeitete Dramatik – an nahezu allen Theatern außerhalb Leipzigs das herrschende Paradigma bildet. Theater funktioniert immer noch lokal – reisende Kritik hin oder her.

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"Paris, Texas" © Thomas Aurin

Bis das Chaos aufgebraucht ist

Eine Träne zum baldigen Abschied darf man gleichwohl verdrücken. Denn schön wäre es ja, wenn eine Kunstsprache wie diejenige Hartmanns oder Castorfs auch außerhalb Leipzigs zumindest punktuell überzeugend gepflegt würde. Doch weit gefehlt. Die Dekonstruktion ist in der Generation der um die 30-jährigen zum poppigen, ungefährlichen Anspielungs- und Spielchentheater verkommen. Es fehlen Leidensdruck und gedankliche Schärfe. Es fehlt auch das ebenso coole wie grenzenlos verausgabungsbereite Schauspiel dafür: Mit Peter René Lüdicke, Guido Lamprecht, Holger Stockhaus oder dem jungen Maxmilian Brauer hat das Leipziger Haus eine Vielzahl an unvergleichlichen Akteuren für seine Kunst gewonnen.

Im Februar 2012 wird Hartmann am Berliner Maxim Gorki Theater "Der Trinker" nach Hans Fallada inszenieren. Es wird ein Schaulaufen. Dass er einer der ernst zu nehmenden Kandidaten für die Nachfolge an der Volksbühne ist, ist ein offenes Geheimnis. Für Leipzig stehen zwei weitere Spielzeiten experimenteller Grenzkunst an. Danach wird einzuschätzen sein, ob für Hartmanns Intendanz der alte Brecht-Satz gilt: "Das Chaos ist aufgebraucht. Es war die beste Zeit."

 

Mehr zum Fall Hartmann: Eine Presseschau sammelt die Reaktionen. Was Sebastian Hartmann selbst zu seiner Entscheidung zu sagen hat, hat er dem MDR sowie der deutschen bühne verkündet. Im Oktober 2010 gab es zudem einen Leipzig-Schwerpunkt auf nachtkritik.de: Tobias Prüwer versuchte, sich und anderen die Aufregung um das Centraltheater zu erklären. Und Stefan Kanis dachte über die Verantwortung des Performers in Hartmanns Theater nach.

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Kommentare  
Kommentar zum Hartmann-Abschied: Kommentar aus dem Leipzig Almanach
habe folgenden kommentar im leipzig almanach gefunden und kann dem komplett zustimmen. credo:
"Provinz siegt über Kunst"

http://www.leipzig-almanach.de/buehne_sebastian_hartmann_verlaesst_das_centraltheater_ein_kommentar_torben_ibs.html
Kommentar zum Hartmann-Abschied: Warten auf bessere Zeiten
Zuallerst festzuhalten ist ja wohl die Tatsache, dass Sebastian Hartmann - der aus meiner Sicht gescheiterte Intendant des Leipziger Schauspielhaus - sehr wahrscheinlich selbst mit einem Auslaufen seines Vertrage 2013 rechnen mußte. Wem das Publikum nach wie vor in Scharen weggeläuft(allein in der letzten Spielzeit minus 10 000 Zuschauer), wer so wenig Akzeptanz bei den Theaterinteressierten der Stadt besitzt und den Stadtrat nur zur Hälfte hinter sich, tut gut daran, in die Offensive zu gehen und einer nahezu zu erwartenden Niederlage in Sachen Vertragsverlängerung im November zuvorzukommen.
Wer das dann noch begründet, die Mittel seien zu knapp (wo nicht??) und die Zuschauer (unaufgeklärt und provinziell wie sie aus S.H.s Sicht wohl sind!)an allem schuld, diskrimiert sich selbst. Ach, Herr Hartmann!
Als leidenschaftlicher Theaterbesucher seit jeher und meiner heimischen Spielstätte beraubt, nutze ich jede mir bietende Gelegenheit, in vielen Bühnenhäusern des Landes zu erkunden, was modernes Theater überhaupt ist. Ich habe gelernt: Herr Hartmann experimiert sehr wohl, der Messias ist er nicht: Ich halte ihn für völlig überschätzt.
Acht Hartmann-Inszenierungen zu Beginn seiner Leipziger Intendanz habe ich gesehen - mit nur wenigen Ausnahmen waren sie schlußendlich für mich verquast in der Regie, zu laut, zu wirr, zu unsensibel.zu selbstverliebt.
- Nun warte ich auf bessere Zeiten...
Kommentar zum Hartmann-Abschied: vergeblich?
na, wenn sie da mal nicht vergeblich warten...
Kommentar zum Hartmann-Abschied: reizvolles Kontrastprogramm Sachsen
Ja ! Das war eine eigene Leipziger Handschrift (und ist es ja noch). Ich habe seinerzeit meine Sachsenaufenthalte mit dem Kontrastprogramm in Leipzig-Dresden-Chemnitz
sehr genossen. Ich wies schon gelegentlich darauf hin, wo immer wieder Dresden und Leipzig aufeinandergeklatscht werden, Herr Krug beispielsweise hat beide -sicher nicht ganz zufällig- als "Theater des Jahres" nominiert (siehe die Spielzeitbilanzen in "Theater Heute" und "Die Deutsche Bühne") ...
Sebastian Hartmann geht: voller Begeisterung
@ M.Claus
Bei der Bewertung der Arbeit von Sebastian Hartmann sollte man doch versuchen, bei den Fakten zu bleiben. Ja, es gab einen Rückgang der Besucherzahlen in der 3. im Vergleich zur 2. Saison. Könnte z.B. daran liegen, daß auf einmal Leute nur deshalb ins Theater gingen, weil sie Heike Makatsch sehen wollten. Aber kennt jemand die Zahlen aus den Engel-Zeiten? Und über die Behauptung, S.H. hätte wenig Akzeptanz bei den Theaterínteressierten der Stadt, kann ich ja nun wirklich nur schmunzeln. Wer sind denn "die Theaterinteressierten"? Ich kenne jedenfalls etliche, die voller Begeisterung dutzende Male pro Spielzeit in CT oder Skala sind und das auch in den nächsten beiden Spielzeiten tun werden. Denen liegt allerdings nicht viel an "unverfälschten Klassikeraufführungen" (Marina Claus in der Leipziger Volkszeitung), das gebe ich zu. Beim 10. "unverfälschten" Hamlet würde es nämlich langweilig werden. Wobei ich nebenbei bemerke, daß ich nicht weiß, was eine unverfälschte Klassikeraufführung eigentlich sein soll.
Sebastian Hartmann verlässt Leipzig: Link zu Kommentar
Im Freitag gabs auch noch einen Kommentar: http://www.freitag.de/kultur/1138-kulturkommentar

(Vielen Dank für den Hinweis! Wir haben den Text in die Presseschau aufgenommen. Christian Rakow, Redaktion)
Hartmann verlässt Leipzig 2013: Link zu weiterem Leipziger Kommentar
Und ich las, ebenfalls im Freitag (Blog), Folgendes:

http://www.freitag.de/community/blogs/kay-kloetzer/woran-scheitert-sebastian-hartmann

Das gab mir als Teilzeitleipziger, der die Vorgänge immer nur in Ansätzen mitbekam, einen gut nachvollziehbaren "Vor-Ort-Einblick". Einen solchen suchte ich nach meinen Central-Theaterbesuchen immer mal im theatereigenen Gästebuch, Nachtkritik u.ä. Kommentaren, aber da hatte ich meistens das Gefühl, den Kopf einziehen zu müssen zwischen den Holzhammerargumenten.
Hartmann verlässt Leipzig 2013: Threads zum Centraltheater sind bemerkenswert
Klar, diesen "fußballblockartigen" und oftmals unversöhnlichen Ton
hat es zu diversen "Centraltheaterthreads" immer wieder gegeben, allerdings ist es höchst fraglich, das am Centraltheater-Konzept
festmachen zu wollen, immerhin sahen zB. diverse Threads zur Causa
"Elmar Goerden und Bochum" ganz ähnlich aus.
Wenn es heißt, daß "man" da immer irgendwie nur den Kopf einziehen mußte bzw. Inhalte nicht diskutiert wurden, so kommt mir das einerseits etwas mimosenhaft daher (im Internet lassen sich zahlreiche Beispiele eines viel rauheren Umgangs feststellen als es bei nachtkritik de. üblich ist), mir jedenfalls fällt es schwer, diese selbst einseitigen und ungerechtfertigt pauschalierenden (denn es gibt in den Leipzig-Threads von beidem mehr: sowohl "Krawall" auch als "inhaltliche Würdigungen" als im nachtkritik de.-Durchschnittsthread) Gründe für eine Centraltheaterabkehr als solche für aufrichtig zu halten, andererseits -ich packte das schon in die Klammer zuvor- wird dabei zu wenig darauf geachtet meineserachtens, daß Leipzig-Threads auch in anderen Hinsichten bemerkenswert sein konnten: dann wurde zumeist über konkrete Aufführungserfahrungen geschrieben, und teilweise wurde hierbei auch klar, daß es beim Centraltheater keineswegs nur um die Inszenierungen des Hausherren ging. Im übrigen spricht eine Entkoppelung der Frage "Was wird aus dem Centraltheater ?" von der anderen "Was wird aus Sebastian Hartmann" zunächst noch nicht gegen eine Nachfolge, die auf dem Boden der Hartmannschen Erfahrungen und dem Central-Theaterkonzept (wie es jetzt schon über Hartmann hinausgreift) aufbauen wird, möglicherweise Einwände aufgreifend, die zB. im Rakow-Artikel hier auf nachtkritik de. zur Sprache gekommen sind. Was wird aus der "Prüfgesellschaft für Sinn und Zweck" zum Beispiel ? Kündigt auch der Theaterphilosoph ?? Wer solche Fragen jetzt nicht hören bzw. "diskutieren" will mit dem Hinweis darauf, daß das Centraltheater-Motiv mit Hartmann steht und fällt, setzt sich dem Verdacht aus, Hartmann diesbezüglich Recht zu geben, daß es hier mehr um seine Person ging als um die Zukunft des "Schauspiels Leipzig": insofern wundert es mich, daß sich jetzt doch "alles" ziemlich um die Personalie "Hartmann" zusammenzieht, denn ich glaube ernsthaft, daß Hartmanns Nichtverlängerung genau eine gegenteilige Wirkung erzielen sollte. Als hätte es die Diskussionen und die Petition um/gegen das neue Kulturraumgesetz in Sachsen nie gegeben !! Wer jetzt weiterhin nur auf den "Holzhammerargumenten" herumreiten will, soll es ruhig tun, aber die Kulisse dazu, soll er/sie auch weiterhin wissen, schiebt sie/er nicht allein. Wie erklärt sich eine Kay Kloetzer zB. jenes Doppelvotum Herrn Krugs für Leipzig und Dresden ? (siehe oben)
Hartmann verlässt Leipzig: desaströse Besucherzahlen
lieber thomas aus leipzig-ost,die zahlen von hartmann in der dritten saison liegen noch hinter den zahlen von engel, die ja nun auch nicht sehr berauschend waren.das hat herr hartmann geschafft.ein haus noch leerer zu spielen.da hilft es auch nichts platzauslastungen mit konzerten oder schwarztaxen zu schönen und zu frisieren.das ist das eigentliche dilemma.das künstlerische mag fürsprecher,fans und gegner finden.aber die reinen zahlen sind ein desaster für einen intendanten, der so großspurig angetreten ist
Hartmann verlässt Leipzig: Besucherzahlen nicht desaströs
@leipziger
Die Zuschauerzahlen in der dritten Saison Hartmann sind ähnlich den Zuschauerzahlen der Engel-Ära. Ob nun ein paar mehr oder weniger, ist doch nicht entscheidend. In der 2.Saison hatte Hartmann einen größeren Zugewinn erzielt, aus bekannten Gründen, aber leider nicht dauerhaft. Schade.
Auf jeden Fall sind die Besucherzahlen nicht desaströs. Es stellt sich doch eher die Frage, warum kommen so wenige Leipziger ins Theater, egal ob ein Wolfgang Engel oder ein Sebastian Hartmann Intendant ist?
Hartmann verlässt Leipzig: weit unter 100.000
Ja, doch, die Zahlen SIND desastroes. Weit unter 100.000 in einer Stadt wie Leipzig? Das ist gar nichts. Dresden hatte letze Saison über 200.000.
Hartmann verlässt Leipzig: andere Theatertradition in Dresden
@Weck
Dresden hat ja auch ne völlig andere Theatertradition....
Hartmann verlässt Leizig: noch mal 10 Prozent weniger
lieber theaterfreund, es IST desaströs, wenn herr hartmann es schafft, nochmal 10 prozent weniger zu haben als in der schlechten letzten engel-spielzeit... lesen sie mal den kreuzer von mai und juni dieses jahres...
Hartmann verlässt Leipzig: kleines Städtebundtheater
ich denke auch unter 100000 Zuschauer.... das ist heftig, da kann ein kleines Städtebundtheater wie das Mittelsächsische Theater mit knapp 90000 ja locker mithalten!
Hartmann verlässt Leipzig: spricht gegen Leipzig
lieber leipziger: wenn die leipziger sich die geniestreiche von hartmann und den anderen in leipzig inszenierenden regisseuren entgehen lassen, spricht das einzig und allein gegen die leipziger und stellvertretend gegen Sie.
Hartmann verlässt Leipzig: die entscheidende Frage
Lieber Leipziger,
zwei Fehler möchte ich berichtigen.
Die letzte Engel-Spielzeit war eine der besseren Spielzeiten von ihm, da viele gekommen sind um Abschied zu nehmen. Und Hartman hatte in seiner zweiten Spielzeit wesentlich mehr Zuschauer als Engel. Aber darum geht es doch nicht. Die entscheidende Frage ist, warum ist das Theater in Leipzig nur zu Hälfte gefüllt, egal welcher Intendant das Haus führt und egal welcher Regisseur ein Stück inszeniert. Das ist doch jeden aufgefallen, der in den letzten 15 Jahren das Leipziger Schauspielhaus besucht hat.
Hartmann verlässt Leipzig: Bestätigung eines Zehnjahre-Leipzigers
@Theaterfreund: Kommentar absolut korrekt. Seit über 10 Jahren in Leipzig, kann ich es nur bestätigen.
Hartmann verlässt Leipzig: die Vorzüge des Theaters
@16 es ist nicht zu verstehen:
das theater an sich ist wunderschön, die preise sind vergleichbar niedrig (24 euro für die teuersten plätze), das ensemble ist wunderbar und mindestens 80 prozent der inszenierungen sind grandios.
Hartmann verlässt Leipzig: guter Mann
Habe Hartmann Inszenierungen am Gorki gesehen und Nachgespräche. Der Mann ist gut! Scheint an Leipzig zu liegen... Provinz.
Hartmann verlässt Leipzig: häh?
Lese heute in Weimar, dass Hasko Weber oder Tobias Wellemeyer das DNT übernehmen?! Hieß es nicht aber, dass sie sich in Leipzig beworben haben und noch die einzigen Kandidaten sind? Was denn nun? Wo denn noch? Und warum geht Hasko freiwillig aus Stuttgart weg, um nach Weimar oderLeipzig zu kommen? Häh?!?!
Hartmann verlässt Leipzig: so geht's
@Goethe
Und Sewan Latchinian versucht's auch erneut in Leipzig - nach Versuchen in Potsdam, Halle, Magdeburg, Leipzig (von Engel zu Hartmann), Weimar?! Dann geht... äh... Wellemeyer nach Leipzig, Latchinian nun doch noch nach Potsdam und Weber ... äh.. nach Senftenberg (mit Volker Lösch und Hartz IV-Chören, das ist doch dort endlich mal passend). Ja, so gehts. Supi.
Hartmann verlässt Leipzig: mehr Kontinuität
Wo sind die Intendanten, die sich wirklich an ein Haus und eine Stadt binden WOLLEN? Heute ist Kontinuität scheinbar kein Qualitätsmerkmal mehr, so dass Intendanten, die ein Haus über mehrere Jahre hinweg durch existenzielle Bedrohungen erfolgreich führen und etablieren, verstärkt in die Kritik geraten. Alles Neue wird bejubelt, Tradition bedeutet Abstieg. Bei Schauspielern genau das Gleiche... bleibt einer länger als drei Jahre hat er schon versagt. Komisch.
Hartmann verlässt Leipzig: Spekulation
@Goethe
Keine Bange, Leipzig will offenbar keinen regieführenden Intendanten mehr. Die angeln sich gerade einen Dresdner Chefdramaturgen.
Hartmann verlässt Leipzig: Geheimrezept
@LTT
ja, dresden ist das geheimrezept für den leipziger stadtrat. robert koall oder jens groß müssens ja können, wenn sie aus dresden kommen. peinlich für leipzig.
Hartmann verlässt Leipzig: noch mehr Spekulation
Und Wilfried Schulz geht dann ans DT, weil es dort ja eh still geworden ist. Und Ostdramatik kann er sicher auch, nach 2 Jahren Sachsen. Und weil er natürlich aus dem besten Schauspiel ever kommt: Dresden! Alles toll da.
Haben die nicht gleich auch noch einen neuen Opernchefregisseur für Leipzig? Willi & Co. bitte helft uns!!!
Hartmann verlässt Leipzig: Lasst die Kirche im Dorf
brrr, brrr, langsam brauner, langsam. lasst doch die kirche im dorf. ja, dorfklatsch ist nichts gegen dieses getratsche das hier manchmal stattfindet in diesen ansonsten meistens interessanten threads. weber, wellemeyer, latchinian, koall oder gross - niemand weiss wirklich was, an manchem mag was dran sein, am meisten gar nichts. und zweitens kommt alles sowieso anders als man denkt. warum solln sich denn theater-des-jahres-intendanten wie weber oder latchinian nach einem jahrzehnt erfolgreicher arbeit in ihren jeweiligen städten nicht hie und da interessieren für ein nächstes theater. okay, wellemeyer nach zwei durchwachsenen jahren potsdam find ich schon fragwürdiger, aber vielleicht auch logisch.
in der leipziger volkszeitung jedenfalls hat der leipziger ob kürzlich im interview von einer findungskommission, einer ausschreibung und von bisher siebzehn initiativbewerbern und einem zeitrahmen bis sommer gesprochen. das sind wenigstens belastbare äusserungen und keine spekulationen.
Hartmann verlässt Leipzig: visionär
@O.
So so, Sie haben also gute Hartmann-Inszenierungen am Gorki gesehen? Das haben Sie dem Rest der Welt voraus. Ich beglückwünsche Sie zu Ihren prophetischen und visionären Talenten. Das ist irgendwie typisch für die Faktenbasis dieser Diskussion.
Hartmann verlässt Leipzig: Fakten, Emotionen
Und für Ihre Ignoranz und Unbetroffenheit. Da habe ich Ihnen gern etwas voraus. Und ick bin nicht der Rest der Welt. Ich besuche etwa 120 Theateraufführungen und bin stets neugierig. Sie wollen wohl nur das sehen, was Sie sehen wollen. Da fehlt die Neugier, die Offenheit.
Es geht im Theater um Fakten, aber auch um Emotionen, vergessen Sie nicht, Theater besitzt die älteste Medienkompetenz und da darf man emotional streiten. Das ist gut und ich respektiere Ihre Meinung, habe nur auch meine Befindlichkeit.
Willkommen Hartmann in Berlin!
O.
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