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Figuren im Endspiel

von Ralph Gambihler

Leipzig, 19. November 2011. Es ist wohl so, dass dieser zunächst nette und lustige, später in wüste Szenen umschlagende Abend einen ziemlich großen Kreis abschreitet, irgendwo auf einer Bahn zwischen Gott und der Welt, und irgendwie um eine Mitte kreisend, die man Wahnsinn nennen könnte, oder auch Theater - am besten beides. Shakespeare ist nur stellenweise der Autor dieses neuen Hartmann-Oratoriums, das wieder mal aus grellen Bildern und scharfkantigen Gedanken gemacht ist. Die Autorenzeile annonciert sehr knapp einen Verschnitt "nach Shakespeare/Anderen/Hartmann".

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Und wenn die Musik des Irrsinns Nahrung wäre? © David Baltzer

Auch mit dem Regisseur ist das so eine Sache. Engagiert war mit Jürgen Kruse eigentlich ein Urgestein der Post-68er. Kruse kam der Produktion allerdings auf halber Probenstrecke sehr plötzlich abhanden. Intendant Sebastian Hartmann sprang als Retter in der Not ein und steht nun federführend im Besetzungszettel, wobei man nur mutmaßen kann, inwieweit das Ergebnis ein Kruse-Hartmann-Amalgam ist oder ein originärer Hartmann-Schnellschuss. Rein stilistisch spricht manches für letzeres.

Parodie eines Irrenhauses

Die Ausgangssituation ist der Boulevardkomödie "Der nackte Wahnsinn" entlehnt, einem Theater-im-Theater-Stück, mit dem der Brite Michael Frayn Anfang der 1980er berühmt wurde. Ein Ensemble steht mit seiner Inszenierung kurz vor der Premiere, die Hauptprobe verläuft katastrophal. Zum einen ist der Probenstand, kruder Entertainment-Bombast mit Pyrotechnik und Konfettikanone, billig bis niederschmetternd. Zum anderen entpuppt sich das Ensemble als Ansammlung von Neurotikern, Wirrköpfen,  Nervensägen und völlig verpeilten Typen.

Das Klischee vom Irrenhaus Theater wird in dieser Phase aufs Fröhlichste bedient und parodiert. Mit von der Partie: ein Kotzbrocken von Regiezuchtmeister (Manuel Harder), ein klemmiger und flüsternder Autor (Thomas Lawinky), eine dauergekränkte Schauspielerin (Susanne Böwe), ein rollenvesessener Kollege (Manolo Bertling) und ein ewig stolpernder Inspizient (Matthias Hummitzsch). Völlig klar, dass in diesem Haufen Hirnverbrannter nichts zu retten ist, weder vor noch hinter der Kulisse.

Ihr wollt also weiterhin Dramen, Figuren, Rollenspiel?

Um Lustspiel geht es aber nur vordergründig in diesem mal delikaten, mal garstigen, mal plump dröhnenden Hartmann-Kracher. Einen Schritt dahinter spiegelt der Abend am Shakespearschen Motiv der Verwechslungskomödie wesentliche Glaubenssätze und Erfahrungen des Leipziger Ensembles. Vor allem kreist er um das in Leipzig schwer angeknackste Verhältnis zur Bühnenkonvention Figur und seiner Konsequenz, dem Rollenspiel des Darstellers im Drama.

Ein in Klammern gesetzter Untertitel posaunt es mit anderen Worten hinaus. Er lautet: "Ich will nicht dass mir jemand sagt welche Rolle ich zu spielen habe!" - ohne Komma, dafür mit Ausrufezeichen. Auch den Titel "Nackter Wahnsinn - Was ihr wollt" kann man auf dieser Metaebene lesen, sozusagen aus der Sicht des gekränkten Postdramatikers, der kopfschüttelnd registriert, dass der Glaube an die Figur nicht ausstirbt am Stadttheater: Ihr störrischen Esel von Zuschauer wollt also weiterhin Dramen, Figuren, Rollenspiel, Tiefgang?! Sollt ihr haben! Das Ergebnis ist allerdings: nackter Wahnsinn! Im Komischen wie im Tragischen!

Kunstraum, Kunstkäfig

Man hat es schon irgendwie geahnt, dass sich die Sache ungut auswächst, trotz der schönen Lieder von Steve Binetti an der Gitarre. Hinter dem ersten Bild, einem liegenden Frauenakt, vermutlich 19. Jahrhundert, wird bald ein Kunstraum enthüllt und bespielt, der mehr ein Kunstkäfig ist, kalt und quadratisch, mit bedarfsweise grell aufscheinenden Neonröhren und einem Vordergitter, das manchmal wie ein riesiges Garagentor herunterfährt.

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Wie man es in Leipzig will © David Baltzer

Die "vierte Wand" zwischen Bühne und Saal, die Hartmann einzureißen verkündet hat, kehrt hier als Drohung zurück, derweil immer wieder Figuren-Versatzstücke aus dem klassischen Repertoire  - Antigone, Ophelia, Shakespeare-Personal aus "Was ihr wollt" - durch die Kulisse geistern. Bis von Zeit zu Zeit der in Reihe sieben postierte Regie-Kotzbrocken an seinem Pult dazwischen quatscht und die "klassische Illusion" mit der Illusion des Probendramas erstickt.

Die "böse" Szene des Abends beginnt mit einem Lacher. Maximilian Brauer als Jesus, der einen echten Esel im Schlepptau hat, ist ein wirklich komischer Anblick. Hartmann macht mit ihm aber keine Witze, sondern erzählt die Geschichte von Gott und Gottes Sohn als abendländisches Urdrama mit fester Rollenverteilung. Als Jesus im Dialog mit Gott Vater seine ihm zugedachte Opferrolle erkennt und verweigert, schreit er wie am Spieß: "Ich kündige den Vertrag!" Wieder und wieder.

Des Esels Kern und Strapazen für die Magengruppe

Er will nicht ans Kreuz, will nicht sterben für die Menschheit, will raus aus seiner Rolle, rennt wie ein Bündel Wahnsinn durch den Raum, bald splitterfasernackt, autoaggressiv das Geschlechtsteil malträtierend, wild rammelnd, als habe die Luft einen Schoß, schließlich so lang den frischen Kot auf seinem Körper verschmierend, den der wundersam ausharrende Esel wie auf Kommando auf den Bühnenboden fallen ließ. Die Szene haut mächtig in die Magengrube und treibt etliche Leute aus dem Saal. Sie dauert eine halbe beklemmende Ewigkeit lang, endet mit einem Kontextsprung zu Natascha Kampusch (Entführungsopfer und Medienfigur!) und einem kalt zelebrierten Blutbad. Der Kotgeruch dünstet derweil weiter durchs Parkett.

Paradoxerweise hat der Abend etwas Pädagogisches. Er wirkt immer wieder wie eine hochfahrende und diskursfertige Lektion in Sachen Postdramatik, angereichert mit diffuser Systemkritik im Subtext, irgendwo zwischen Hyperventilation und grandioser Delikatesse. Womöglich aber kann man ihn auch als frühes Requiem auf das freiwillige Ende seiner Leipziger Intendanz auffassen. In anderthalb Jahren ist ja Schluss.


Nackter Wahnsinn - Was ihr wollt
Nach William Shakespeare/Anderen/Sebastian Hartmann
Regie und Bühne: Sebastian Hartmann, Kostüme: Adriana Braga Peretzki, Musik: Steve Binetti, Chorleitung: Walter Zoller, Licht: Lothar Baumgarte, Dramaturgie: Uwe Bautz. Mit: Manolo Bertling, Susanne Böwe, Maximilian Brauer, Artemis Chalkidou, Edgar Eckert, Sarah Franke, Manuel Harder, Matthias Hummitzsch, Andrej Kaminsky, Thomas Lawinky, Hagen Oechel, Birgit Unterweger, Cordelia Wege.

www.centraltheater-leipzig.de

 

Kritikenrundschau

Was an diesem Abend geboten werde, sei "über lange Strecken so lahm, dass selbst eine miefige Shakespeare-Gedächtnis-Inszenierung es schwer hätte, das zu unterbieten", schreibt Nina May in der Leipziger Volkszeitung (21.11.2011). Was jammerschade sei, denn "aus der grundlegenden Idee hätte sich ein spannender Abend entwickeln lassen können: (…) Sich auf den Aspekt des täglichen Rollenspiels zu konzentrieren und diesen wiederum am professionellen der Schauspieler zu spiegeln, indem man Michael Frayns 'Der nackte Wahnsinn' mit ins Boot holt, ist eine reizvolle Ausgangsposition." Sebastian Hartmann aber habe "seine Inszenierung auf dem Stand einer Konzeptionsprobe" belassen. Und man sei "auch noch stolz darauf, dass gar nicht erst versucht wird, einen Gedanken weiter als bis zur nächsten Pointe zu verfolgen." Und mit dem Shakespeare-Teil des Abends möchte man sich laut Nina May "eigentlich gar nicht ernsthaft auseinandersetzen."

Alexander Kohlmann, der den Abend für Fazit auf Deutschlandradio Kultur (19.11.2011) bespricht, hat "etwas erlebt, was man auch in meinem Metier selten erlebt". Der Abend stelle das Experiment an, "was passiert eigentlich, wenn man konsequent die Theatermaschinerie mit Schauspielern, Regisseuren und Technikern von der Leine lässt, es fast unkontrolliert macht". Nach der "etwas faden Farce über das Theater" im ersten Teil werde es im zweiten Teil dann "extrem pubertär". Das ganze habe einen "performativen Charakter" bekommen, mit dem Grundfragen: "Welche Rolle spiele ich im Leben, welche Rolle spiele ich auf der Bühne, (...) wer führt bei mir die Regie?" Man habe das Gefühl, dass "tatsächlich improvisiert wurde" – "und das sehr wild und fast auch beängstigend", man habe das Gefühl, da gerate auf der Bühne etwas "außer Kontrolle", auch "ein interessanter Moment, da es sowas ja eigentlich in der durchplanten Theaterwelt überhaupt nicht mehr gibt". Shakespeare schimmere hier nur so durch. Dennoch sei das Gros des (sehr jungen) Publikum sehr begeistert gewesen zu sein; "man hatte das Gefühl, man ist auf einem Happening, auf einer Art Party".

In der Mitteldeutschen Zeitung aus Halle schreibt Andreas Hillger (23.11.2011): Hartmanns "fast vier Stunden währendes Spektakel" sei eine "einzige Verweigerung, ein monströser Kalauer über die Welt des Theaters und das Theater in der Welt". Eiinmal mehr sei es Hartmann um "die Dekonstruktion einer Kunst, die ihn und die er zweifellos beherrscht", gegangen. In den wenigen Momenten, in denen "Manolo Bertling und Sarah Franke, Edgar Eckert und Birgit Unterweger tatsächlich" Shakespeare oder Goethe sprechen dürften, hielte Hartmann dem Publikum "das Glücksversprechen der wahren Verwandlung wie einen Köder" hin. Und immer, "wenn das Stück in Fluss zu kommen drohte," sei es unterbrochen worden. Von Frayn blieben "nur die Sardinen" und von Shakespeare "nur ein paar Schatten im grellen Neonröhren-Käfig". Das Satyrspiel am Ende, "in dem sich Maximilian Brauer als Jesus mit Eselskot beschmiert und Cordelia Wege als Natascha Kampusch blutüberströmt gegen ihre Opferrolle rebelliert", betone "die leere Pose der Provokation".

Kommentare  
Nackter Wahnsinn, Leipzig: im Wortsinne
dieses stück ist und bleibt der nackte wahnsinn!!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: verwischte Kreide
PART I
Eine geradezu zarte Kritik, wohlmeinend, und doch wünschte ich mir etwas mehr - nein: viel mehr Strenge im Urteil über das nachgerade klischeehaften Ziehen aller provokanten Register, die das Theater ermöglicht als antike Form der real existierenden 3D-Darbietung einerseits und als kontrapunktische, aber stets den blasphemisch-pornografisch-voyeuristischen Maximen der schon in die Jahre gekommenen Internetkultur unterlegene Subventionsunterhaltung. Unterlegen, weil eben doch weniger blasphemisch/pornografisch/voyeuristisch letzten Endes, weil das Theater physisch greifbar und damit auch angreifbar ist, während moderne Kommunikationsformen sich anarchisch und vermeintlich anonym gerieren. Was habe ich da am gestrigen Abend also gesehen?
Das kennen wir: Da ist eine Beziehung soeben beendet, weil der Partner einen beispielsweise im Betrug verletzt hat, und schon vergisst man angesichts der Kränkung, die vermutlich (man war ja nicht dabei) oft nur Minuten gedauert hat, eine ganze Reihe von Jahren, die man kurz zuvor noch als die besten des Lebens bezeichnet hat. Man schämt sich gar für den bisherigen Idealismus und gelobt Besserung, obwohl man andererseits behauptet, an der ganzen Misere gar nicht schuld zu sein. Plötzlich verachtet man, was man bislang für verteidigenswert erachtet hat. Es ist nun weggewischt wie Kreide auf einer Tafel. So ähnlich ergeht es mir mit dieser Premiere, doch ich will die später verwischte Kreide nicht verhehlen:
Wunderbar war zunächst einmal alles, was mit Musik zu tun hatte. Der Chor auf der Bühne, selten habe ich so saubere Intonation und so schöne, klare und verständliche Stimmen gehört. Aber auch die Einspieler waren perfekt umgesetzt, Gitarrist/Sänger Steve Binetti war allein den Eintrittspreis wert, und sämtliche Gesangseinlagen der Darsteller waren ebenfalls mindestens gut.
Der Ton selbst war ebenfalls hervorragend, Hallräume wurden perfekt gesetzt, während der Chor hinter noch verdeckter Bühne sang, es gab keinerlei Unverständlichkeiten bei den mikrofonierten Passagen insgesamt, und das über vier Stunden. Dass die Musik und Effekte insgesamt viel zu laut waren (ich habe im Rang in Reihe 5 112dB gemessen; iPhone, nicht kalibriert, aber dennoch meist recht genau), laste ich nicht den Tonmeistern/-technikern an. Meist ja eine Regieanweisung, aber wie es schien, wollte die Regie bei Weitem nicht nur das Gehör der Gäste ruinieren.
Sodann überzeugten zumindest einige schauspielerische Leistungen. Im Wissen der überwiegenden Improvisation überragte, nein überstrahlte hier Manuel Harder das Ensemble. Und zu Recht erhielt er als Einziger zweifach Szenenapplaus für schauspielerische, also nicht poppig-musikalische Einlagen oder Knalleffekte. Denn nicht nur darstellerisch, sondern auch von der Tiefe der eben überwiegend improvisierten Mono- und Dialoge regte allein er mit scheinbar unscheinbaren Gesten, Worten, viel mehr zum Nachdenken an als sein Kollege Maximilian Brauer durch sein manisches Zurschaustellen seines Geschlechts, der Herabwürdigung Jesu, des immer wiederholten lautstarken Stürzens zu Boden mit immer gleichem, einfallslosem Text sowie am Ende gar des Verschmierens der Bühne, seines Körpers und gar Gesichtes mit frischem Eselkot.
Der Rest des Ensembles performte in gewohntem Maße, nichts wäre hier besonders hervorzuheben noch herabzuwürdigen. Menschen, die Geld für Arbeit bekommen, sollten auch funktionieren.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: verwischte Kreide II
PART II
Viel Spannender ist doch das angesprochene REQUIEM
..denn das ist eine interessante Formulierung. Ein Regisseur überlässt ein Stück dem Zufall in vorher weit gesetzten Grenzen. Erlaubt Improvisation ohne Rücksicht auf Geduld und Anspruch. Überlässt es der auf der Bühne sich während der Aufführung entwickelnden oder zuvor festgehaltenen, aber doch im Grunde spontanen Einfälle der Darsteller, wie gehaltvoll sein Werk wird. Diese Methode ist keinesfalls neu, manchmal auch ganz unterhaltsam. Aber sie hat, so konnte man schmerzhaft miterleiden, einen grundlegenden Fehler, wenn offenbar keine ordnenden dramaturgischen Notbremsen vereinbart wurden, wie denn unerträgliche Szenen vermieden werden können. Und derer gab es bei dieser Premiere mehr als erträglich gewesen wäre, obschon man doch seit vielen Jahren weiß, dass ein laissez-faire fast zwangsläufig im Trauma enden muss...
Ist Hartmann so naiv anzunehmen, man würde ihm als Ausrede bei aufkeimender Kritik durchgehen lassen, es habe alles in den Händen und Gesten seiner Schauspieler gelegen? Unsinn, ein Einschreiten wäre jederzeit möglich gewesen, denn er war da. Natürlich. (…) Oder war es die Zementierung seines Abgangs, freiwillig angeblich, aus Mangel an Ideen tatsächlich?
Wenn ich Kritiker wäre und ein Fazit zu ziehen hätte: Ich habe den Abend überlebt. Dafür bin ich dankbar. Würde ich das Theater mögen, wäre ich vermutlich enttäuscht, entsetzt, oder verfiele ganz im Gegenteil gar in anachronistisch gefärbte Verzückung. Ich mag Theater aber nicht, denn es findet seinen Weg schon seit einigen Dutzend an Jahren nicht mehr; und so mag es weiter schlummern und Götzenbild der Eventfetischisten und Parallelreligiösen sein. Hartmann sei Dank für einen weiteren Beweis. Ach, es gibt ja so vorzügliches Kino zum Glück, auch hierzulande: Ganz modern, mal bombastisch, mal alternativ, aber immer mit Charme. Das rettet mich über die Durststrecke, bestimmt.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Positive Kritik fehlt
In der Nachtkritik-Kritikenzusammenstellung werden nur die negativen lokal Besprechungen abgedruckt, es gab aber auch eine positive an diesem Abend, im Deutschlandradio (oder Deutschlandfunk)... Nicht alle fanden das schlecht!


(Werter FrankZander,
können Sie uns mit einem konkreten Link weiterhelfen? Wir selbst sind auf der Suche nach überregionalen Radio-Kritiken zu Hartmanns Inszenierung nicht fündig geworden.
Danke fürs Mithelfen und schöne Grüße aus der Redaktion, Anne Peter)
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Link zum Radio
Habe jetzt hier die Sendung gefunden:
http://www.podcast.de/episode/3050641/Leipzig:_William_Shakespeare_"Nackter_Wahnsinn_-_Was_Ihr_wollt"

Lief, glaube ich, am Sonntag!
Viele Grüße
FrankZander


(Besten Dank, wir tragen das nach. ape)
Nackter Wahnsinn, Leipzig: ein weiterer Link
In der Leipziger Inet-Zeitung gibt es auch noch eine (sehr ausführliche) Besprechung des Stücks:

http://www.l-iz.de/Kultur/Theater/2011/11/Nackter-Wahnsinn-Was-ihr-wollt-Leipzig-Centraltheaterpremiere-Kritik-30593.html
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Symbole und Metaphern
Ein gewaltiger Abend, der das Thema „Ich will nicht, dass mir jemand sagt, welche Rolle ich zu spielen habe!“ beidruckend durchspielt. Sebastian Hartmann setzt dabei wieder auf viele Symbole, Motive und Metaphern und geht so weit, dass es an einigen Stellen weh tut. Das ist lebendiges Theater und es schreckt vor keinem Thema zurück. Man sollte sich allerdings darauf einlassen.
Die Leipziger Volkszeitung bleibt dabei ihren Ruf wieder treu, alles gnadenlos zu verreißen, was ihr nicht gefällt. Das ist nicht neu und beschränkt sich nicht nur auf das Theater, ist aber sehr traurig, da sie die einzige Tageszeitung in Leipzig ist.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: besser als Hermann Nitsch
mmh. lass mich ja nicht so davon beidrucken, wenn sich jemand am Pimmelchen zieht, wie der gambihler. es ist auch etwas fremdpeinlich beim lesen..wo doch der Rest ganz gut beschrieben ist! Es hat hier doch niemand einen Messias gerufen und trotzdem kommt er auf seinem Esel angallopiert und produziert DUNG..am Ende frisst er ihn, um in einen exzess zu finden.. aber da sind die Fliegen schon tot von der Wand gefallen. in leipzig nagelt man sich selbst aufs kreuz. besser als hermann nitsch - wer braucht da österreichs blutkunstmessias - ?!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: großartig
ich bin ein bischen beleidigt. da fahre ich extra nach leipzig um mir anzugucken, wie sich max brauer in eselscheisse suhlt (wie wohl bei der premiere geschehen) und dann das: der esel johannes(sehr süß) scheisst zwar ordentlich und wie auf kommando auf die bühne, doch der kot wird sofort akkurat von der bühne gefegt.
dennoch oder gerade deshalb: eine großartige inszenierung, schnell angucken, bevor sie wieder so klamm und heimlich von der bühne verschwindet wie letzthin die nicht minder großartige "pension schöller"!
übrigens: nur drei zuschauer verließen den saal, zur pause gingen vielleicht ebensoviele, und am ende wurde sogar geklatscht- teilweise sogar begeistert.
dazu war der saal auch gut gefüllt- von jung und alt. ebenso gestern bei "fanny und alexander" (auch sehr empfehlenswert).
man konnte ja durch die ganzen artikel in der leipziger und auch überregionalen presse den eindruck gewinnen, die stücke in leipzig würden unter ausschluss der öffentlichkeit gezeigt.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Eselkacke?
schon spannend zu lesen euer chat.es drängen sich nur viele fragen auf.was soll die ständige nackheit auf der bühne? und die eselkacke?und lieber jan,gut gefüllt? die zahlen der saison sprechen doch eine andere sprache.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: die Welt heute
@leipziger69 ... dann kommen und selbst... feststellen, wie Jan recht hat. Ach nein ... kommentieren aber selbst nicht erleben ... Die Welt heute!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: nicht blubbern
liebe caro70,ich war in der vorstellung vom nackten wahnsinn...in der premiere...also nicht vorschnell irgendwas hier in den chat blubbern,gell!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: die Leiden Jesu
@L69 Hallo, wie sind denn die Zahlen? Ich war auch in der Premiere, da hat man kaum noch Karten bekommen und ja, bei der Geschichte mit der E- Kacke sind schon einige gegangen, roch auch nicht so gut....
Tja die "Nacktheit", Ich stoß mich da nicht so dran wie sie, fand es sogar traurig, wie der Gott (regie?)da so mit seinem Jesus spielt und der so überhaupt nicht will, aussteigen will und Gott ihm mit Wundern droht und ich glaube Gott wollte das sich Jesus mit der Kacke einreibt, stinkt zum Himmel; Jesus: Ich breche den Vertrag, den Vertrag breche ich und dann schrie er immer wieder: nein mach das nicht, bitte nicht und ich glaube dann erst hat er sich die Kleider, nein das Gewand ( nimm's fürs Gewandhaus....) vom Leib gerissen. Das war eigentlich Folter und erstaunlich viele haben darüber noch gelacht. Als sich dann Jesus mit der EKacke einschmierte passierte was merkwürdiges im Saal, es wurde plötzlich anders gelacht und irgendwie gab es ein pures Entsetzen. Und jetzt auch noch Natascha Kampusch, da mußte ich lang nachdenken... Jesus will nicht mehr Märtyrer sein, sondern normaler Mensch, Gott läßt seinen Wunsch nicht gelten, Jesus gibt sich widerborstig und Gott sagt: kommst du mal Natascha und sie kommt auf die Bühne, eine Frau aber als Mann (was ihr wollt?), ihr wiederum folgt ein Chor (unglaublich schön zu Tränen rührend) man kann kaum noch folgen, sie spricht den nackten von EKacke besudelten Jesus als ihren Täter an: da steht er, so zerbrechlich... und schlägt sich quasi an ihm ans Kreuz, der Teufel gießt jetzt Blut über die beiden, der Chor noch immer im Hintergrund, ich sehe schlecht wegen der tausenden Leuchtstoffröhren und irgendwie sehe ich alles und Natascha will kein Opfer sein, sie schreit ins Publikum, oder zur Regie oder zu beiden: ihr seid euer Kranker Gott, dann wird es laut, Musik übertönt den Chor, ein merkwürdiger Text folgt, es geht um Paradies und nicht Paradies, um freien Willen und das die Chance einer Wahl schon freier Wille ist.... Dann wird es ohrenbetäubend, Nebel, bunte Bilderfetzen darauf, Körper die sich bewegen und ich weiß nicht wie, Stille, wieder der Chor, hinterm Lichttor, davor der Teufel, zu Gott: ach immer dieses ganze Blut .... nimm mich wieder auf zu dir und alles wird gut. Gott: nein! Der Teufel lacht und geht von der Bühne mit einem freundlicher Geste, die Hände voller Blut.
Das war eine grobe Beschreibung der Szene und ich hab wirklich nicht über das "Nackte" nachgedacht, jedenfalls nicht als Problem im geschmacklichen.....
Nackter Wahnsinn, Leipzig: des Esels Kern
hat der Esel denn in der 2. Vorstellung auch gekackt? oder war das Premierenzufallsfügung?!
bin auf den 03.12. gespannt, dann bin ich auch endlich wieder in LPZ und im CT
Nackter Wahnsinn, Leipzig: mehr als einmal sehen
Ein spannender Abend, der die Diskussionen über Theater in Leipzig erneunt in Gang gebracht hat. Und die Nachtkritik ist wunderbar und hat mich auf andere Aspekte aufmerksam gemacht! Muss man wohl mehr als einmal sehen! Hier eine weitere Kritik:

http://student-leipzig.de/artikel/scheinbar-enttarntes-theaterspiel-und
Nackter Wahnsinn/ Was ihr wollt, Leipzig: neugierig, aber bitter enttäuscht
Mich faszinieren Theaterstücke, bei denen es zu solchen Spannungen kommt, dass Teile des Publikums den Saal verlassen. Auch die beschriebene extreme und grenzüberschreitende Darstellung von Maximilian Brauer, der sich nackt auszieht und mit Eselskot einreibt, haben meine Neugierde geweckt. Leider wurde ich bitter enttäuscht:
1. Passt das Stück in die Sparte Schauspiel? Angesichts des vielen Sing-Sangs ist es ja schon fast ein Musical.
2. Manche Gags und deren schauspielerische Darstellung waren schlichtweg platt und hatten Schultheaterniveau.
3. Maximilian Brauer war weder splitterfasernackt (er hatte eine Unterhose an) noch hat er sich mit Eselsdung beschmiert (er hat lediglich etwas auf seinen Umhang gerieben)
Offensichtlich "entschärft" das Schauspiel Leipzig nach der Premiere seine Vorstellungen. Nur warum? Wenn solche Kritiken in Umlauf sind, gehen Leute, die mit solchen Szenen ein Problem haben, ohnehin nicht in die Vorstellung. Sie wissen ja gar nicht, dass diese "entschärft" wurde. Außerdem finde ich es ziemlich schwach, erst eine kontroverse Inszenierung auf die Beine zu stellen und dann zurückzurudern!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: ein Erlebnis
Ich war gestern zum zweiten Mal im nackten Wahnsinn und habe ein ganz fantastisches Stück gesehen!
Es ist einfach unglaublich, was das CT-Team da auf die Beine gestellt hat. Dieser Theaterabend ist ein Erlebnis, das auch nach dem Schlussapplaus noch kein Ende fand.
Maximilian Brauer mischte sich als blut- und kotverschmierter Jesus unters Foyerpublikum und brachte einem Zuschauer sein Portmonee, das der im Rang verloren hatte. Die Gäste honorierten das mit einem Sonderapplaus.
Danke für diesen langen und tollen Abend!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Brauer und der Esel
@ Tina Fischer

Die Szene mit Maximilian Brauer und dem Esel ist offensichtlich stets improvisiert, verläuft also immer anders. Am Samstag war Brauer wieder splitterfasernackt und hatte den Eselsdung sogar im Gesicht.
Entschärft wurde da nichts!!
Nackter Wahnsinn / Was ihr wollt, Leipzig: eins
@ Katja

Ja, eine eigentümliche Szene, wie Herr Brauer (oder doch "noch" der Messias) da die Aufgangstreppe zum Parkett in den Garderobensaal hinunterstürzte wie ein Blitz von Lichtträger und ausrief "Marian K. ??" ! Gerade auch, wenn man bedenkt, wie in der Inszenierung des Vortages nur so die Scheine flogen und es gen Ende hieß ungefähr "Das Geld wird morgen keinen Wert mehr entfalten... ." . Was zu beweisen war: In der Praxis siehts doch a bisserl anders aus ! Brauer und Rolle: eins !! Ein Messias, der zeitnah Portemonnaies zurückbringt, warum nicht ?!

@ Matthias Adloff

Richtig: gute Musik, gute MusikerInnen überhaupt im Ensemble (Beweise in allen Abenden des Großen Hauses der vergangenen Tage, zuhaud).

Fraglich: Anachronismus Theater ? Immerhin gebe ich nur zu bedenken, daß vom Charme im deutschen Kino eine ganze Menge gerade von SchauspielerInnen ausgeht, die ihr Standbein fest im Theater haben und ihr Spielbein sowohl im Film als auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, "kreisen" lassen..
Nackter Wahnsinn / Was ihr wollt, Leipzg: Esel
@ Katja

Ach so, das vergaß ich noch: Das läßt sich mit dem Esel wohl auch kaum anders organ(!)isieren, als hier ua. auch zu improvisieren; freilich improvisiert Herr Brauer hier wie auch sonst sehr gerne: dennoch stimmt es mithin ein wenig, daß diese Szene etwas "Entschärftes" auch für mich hatte, was allerdings mehr darauf zurückzuführen ist, daß der Abend ein wenig gestrafft wurde
gegenüber dem Ü-4-Stunden-Abend, der es ursprünglich war !
Auch muß ich leider sagen, daß gerade Herrn Brauers "Improvisationen" immer berechenbarer werden, währenddessen Edgar Eckert sich immer wieder neue Facetten erspielt und eine ungemeine Energie ausstrahlt.
Auch wurde dieser Abend ein wenig als "Hartmann"-Requiem verstanden: "Der Messias, der den "Bettel" hinschmeißt" und der Intendant gegenüber der Leipziger Kulturpolitik !!
Was mich wundert, ist, da dies von diversen KritikerInnen so geschrieben wurde, daß keiner auf die Idee gekommen zu sein scheint, diese Natascha Kampusch dann auch zu "übersetzen". Welche Intendantin da wohl in Frage käme ??
Nackter Wahnsinn, Leipzig: hilfloser Messias
@ Arkadij Zarthäuser

Ich glaube nicht, dass der Abend insgesamt gestrafft wurde, immerhin übertraf er die im Programmheft angegebene Länge um 45 Minuten. Und die Premiere geht ja manchmal etwas länger...

Der Messias ist für mich aber auch Hartmann, der den Vertrag kündigt und sich gegen die Obrigkeit (Gott, Stadt) wehrt. Allein, es hilft nichts, und er muss "die Scheiße fressen".
Nackter Wahnsinn, Leipzig: der Intendant spielt Samstag mit
Am Samstag spielt Sebastian Hartmann, Intendant vom Centraltheater und Regisseur des Stücks, übrigens selbst mit! Wer Zeit hat, sollte sich das nicht entgehen lassen, ich bin jedenfalls sehr gespannt ;-)
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Wen spielt Hartmann?
wen spielt er denn da?
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Hartmann spielt
@23. Sebastian Hartmann übernimmt für diesen April-Termin die Rolle des Schriftstellers von Thomas Lawinky.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: der Autor spielt sich selbst
Richtig, Hartmann spielt den Autor - und damit gewissermaßen sich selbst. Was interessante Fragen aufwirft: Komponiert hier die "Rolle" das unbekannte ICH? Oder umgekehrt? In welche Figur verstellt Hartmann sich hinein?

Großartig ist diese Idee auch schon deshalb, weil schlussendlich Hartmann auf der Drehbühne sitzen und Uli Khuon im Geiste zitieren wird.

Ich bin sehr gespannt auf diesen Abend!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: nicht alle?
ich finde das cool, dass er das macht, das würden sicher nicht alle intendanten machen
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Beifall mit Fancharakter
Habe mir das Stück am Samstag (trotz DSDS-Konkurrenz ;-) angesehen und war hin und weg. Hartmann hat sich mit den Schauspielern zum Schluss ordentlich feiern lassen - zu Recht! Ich war überrascht, wie gut es war.

Figuren im Endspiel?
Da war wirklich Endspiel-Stimmung, aber nicht wegen "Ende", sondern wegen "Stimmung". Am Schluss der Beifall hatte echt Fußballfan-Charakter.

PS.: Nachtkritik mit Smartphone ist ziemlich stressig ;-)
Nackter Wahnsinn, Leipzig: der absolute Hammer
"Nackter Wahnsinn - Was ihr wollt" am Samstag war der absolute Hammer. Ich glaube, ich habe noch nie solch ein intensives, nachdenkliches und spannendes, aber zugleich auch witzig-komisches Theatererlebnis gehabt. Es war einfach bombastisch. Und Herr Hartmann als Autor war herrlich. Klasse auch die Ballons zu Beginn - ein schöner Theatereffekt. Danke.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Nice!
Aaaaah, Manfred hat nicht gekackt ;-)
Trotzdem wahnsinnig gute Vorstellung, ich hab mich voll gefreut, Sebastian Hartmann mal als Schauspieler zu sehen. NICE!!!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Nachfrage
@ Lukas: Who the fuck is Manfred?!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Manfred, der Messias?
@ Inga

Das fragen Sie nicht ernsthaft, oder ?
"Messias" Maximilian Brauer tritt mit einem leibhaftigen Esel auf die Bühne, und dieser Esel heißt Manfred - das ist aber auch nicht selten im Thread und anderswo zur
Sprache gekommen..
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Chronik Manfred
vampirello schreibt unter des esels kern 14.:
hat der esel denn in der 2.vorstellung auch gekackt? oder war das premierenzufallsfügung?
aber mann und frau kann nicht alles freiwillig lesen hier.
dazu lukas 29.:
aaaaah, manfred(der esel) hat nicht gekackt!
und dann inga: who the fuck is manfred?!
und dazu des esels müller:
das fragen sie nicht ernsthaft, oder?

mensch! - ich lach mich tot!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Manfred oder Johannes
@ Eselsmüller: Also, bei jan (Nr. 9) heisst der Esel noch Johannes. Aber Manfred, der Messias? Und "das ist aber auch nicht selten im Thread und anderswo [?!] zur Sprache gekommen.."? Ah ja. Ist klar. Nee, oder? Wo steht hier jetzt Manfred ausser bei Lukas (Nr. 29)? So so, Manfred als Gott(vater). Wie scheisse patriarchal ist das denn? Tschuldigung.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Verhältnisse decodiert
Der Esel Manfred spielt den Esel Johannes, welcher den Messias begleitet, den der Max spielt, der nichts von seinem Vater wissen will, der wiederum von Manuel gespielt wird.
max = messias
manfred = johannes
manuel = gott
alles klar?
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Inhaltliches, bitte!
@ miss laine: Nix klar. Und genau hier zeigt sich das nachtkritik.de-Kommentarwesen im Negativen, bloß Klatschhaften. Statt inhaltlich über den "Nackten Wahnsinn" zu diskutieren, schreiben hier plötzlich alle nur noch über Eselskacke. Super! Ich geb dann auch nochmal meinen Senf dazu. Ja ja, Dietmar Dath:

"Aber die Forschung ergab, daß das Schöne, und der Mangel am Schönen, bei den Menschen ganz dieselben Empfindungen und ... Bewegtheiten wie bei uns ausgelöst hat, wie überhaupt bei allen, die Sprache haben: den Drang zur Schöpfung, das Bemühen um den Erhalt, die Wertschätzung, das Verlangen, die Lust am Erwerb, sogar die Lust an der Zerstörung, denn die Werte selbst haben ja ein Magnetfeld um sich, das auch die Zerstörung anzieht."
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Bogen vom Theater zur Gesellschaft
@Inga
Gerne doch, aber ehe hier der Esel zum Gottvater und selbiger zum Esel wird ...

Und gerade: das ist symptomatisch für diese Inszenierung: Ich habe ein grandioses Ensemble gesehen, das die zentrale Frage, das "Eine Rolle (zu) spielen (haben)", in jeder erdenklichen Weise durchspielte und dabei den Bogen klug vom Theater zur Gesellschaft zurück zum Theater schlug. Aber in den Kommentaren und Kritiken (zur Premiere) war hinterher nur noch übrig: Eselscheiße. Mehr als ärgerlich. Wie der Abend 'kotfrei' funktioniert, wie 'rund' das Ganze ist, war in der Vorstellung am Sanstag wieder zu erleben.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: rührt am Theaterherz
Nach der Vorstellung am Samstag muss ich sagen: Bravo für Sebastian Hartmanns Konsequenz! Es war einfach wunderbar anzusehen - und ein wunderbarer Abend. Er solls viel mehr auch selber machen - niemand rührt so am Theaterherz wie Hartmann, der ernsthaft seine Theaterwelt(sicht) erklärt. Er sollte viel mehr selbst die Bühne betreten - das ist authentisch für sein Theater. Er als Vater von diesem Theater - und wenn er spielt, sieht man das auch. Fast wie beim grandiosen Christoph - möge der keine Harfe spielen müssen.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Verwässerung
@ Inga
Es ging mir keineswegs um "Eselskacke"; es ging und geht mir darum, daß es gelegentlich ganz schön wäre, sich in Ansätzen über das inszenatorische Unternehmen zu informieren, bevor man hier wieder die Zitatenrolle ausbreitet! Sie waren, denke ich, weder beim Hamburger "Danton" noch in Leipzig zu "Nackter Wahnsinn/Was ihr wollt" und verwässern so allerhöchstens Diskussionen; aber, diejenigen, die sich so "verwässern" lassen, mögen es auch nicht anders verdienen. Im übrigen schwingt auch miss laine hier ein wenig die Keule: es ist in diesem Thread nicht (!) nur um Eselskacke gegangen (siehe zB. Bezug zur Leipziger Kulturpolitik !), und ähnlich geht das mit dem "Pressespiegel" (Lesen, Inga !!)...
Nackter Wahnsinn, Leipzig: blutendes TT-Herz
Wenn ich daran denke, dass morgen das Theatertreffen startet und diese großartige Inszenierung nicht eingeladen ist, blutet mir das (Theater-)Herz.
Aber dass hier ein halbes Jahr nach der Premiere noch munter Kommentare abgegeben werden, spricht nur für den sich schwer entziehendem Reiz dieses bemerkenswerten Stückes.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: peinliche Claque
kein wunder, dass das central immer leer ist, wenn die ganze claque immer nur im netz hängt. das ist doch nur noch peinlich.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: patriarchaler Vorwurf
@ Eselsmüller: Auch mir geht es um das "inszenatorische Unternehmen", schon aufgefallen? Zudem bin ich der Ansicht, dass ich hier auch kommentieren darf, ohne Inzenierungen gesehen zu haben. Oftmals gibt es bereits über das Lesen der nachtkritik und des Pressespiegels genug Details, um zu begreifen. Dass ich Diskussionen damit bzw. mit meinen Fragen "verwässern" würde, ist in meinen Augen nichts weiter als ein höchst patriarchaler Vorwurf, den ich mir nicht gefallen lasse.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: störrische Theater(nicht)gänger
Der Esel wurde am Samstag von Jesus übrigens mit 'Bartholomäus' angesprochen.
Und in der Übersetzung ist er der störrische Theater(nicht)gänger, der alles grundsätzlich ;-) "scheiße" findet und den Jesus/Hartmann unweigerlich an seiner Seite hat.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: anders beim Trinker
@Inga
Das ("Oftmals gibt es bereits über das Lesen der nachtkritik und des Pressespiegels genug Details, um zu begreifen.") sehe ich anders. Nach den Kritiken von Hartmanns TRINKER hatte ich beispielsweise eine gänzlich falsche Vorstellung vom Stück.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: anarchischer Nihilist ohne Antwort
@ Katja:
"Der anarchische Nihilist, der alles zerstören will (Kunst ist Scheiße), der aber überhaupt keine Alternative anzubieten hat. Persönlich völlig frustriert. - Zuerst die vergangenen Anarchisten, dann die zukünftigen. Die Frage: was wollt ihr statt dessen - keine Antwort. Die französischen 'Revolutionäre' (Cohn-Bendit)"
(Peter Weiss, Notizbücher)
Nackter Wahnsinn, Leipzig: genauso wie im letzten Jahr
zu 39
Genauso tragisch, dass der Zauberberg letztes Jahr nicht eingeladen war. Das war ein Stück, das die Welt hätte sehen müssen!
Ich freue mich aber auf Krieg und Frieden bei den Ruhrfestspielen.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Alkoholiker als Visionär
@ Katja: Noch eine kurze Antwort auf Ihren Post Nr. 43.:
Zunächst mal, für mich kann es keine "richtige" oder "falsche" Vorstellung von Inszenierungen geben. Es gibt keine "kollektiv richtige" - und das heisst ja im Grunde gleichgeschaltete - Wahrnehmung. Obwohl es eigentlich in den "Trinker"-thread gehört, stelle ich mir unter Sebastian Hartmanns Inszenierung von Falladas "Trinker" etwas Ähnliches vor, was ich dazu in Elias Canettis "Masse und Macht" gelesen habe. Dort wird der Alkoholiker als Visionär geschildert, welcher zwischen innerer und äußerer Welt nicht mehr unterscheidet/unterscheiden kann, sondern alles ungefiltert an sich heranlässt und seine inneren Kämpfe sogleich wieder nach aussen leitet - ohne Rücksicht auf ein normativ "angemessenes" soziales Verhalten. Auch schreibt Canetti davon, dass Alkoholiker ein Kribbeln auf der Haut wahrnehmen, als krabbelten ihnen eine Vielzahl von Insekten darüber, was vielleicht dem Traum, von der Masse berührt zu werden, als Alkoholiker davon aber isoliert zu sein (ausser in der Trinkergemeinschaft), entspricht.

Zugleich stelle ich mir unter dem "Trinker" einen äusserst komischen Menschen vor, welcher die ängstlich gewahrte Grenze, welche die Mehrheitsgesellschaft zwischen Schein und Sein setzt, aufhebt. Man kann sich als Zuschauer hier also nie sicher sein, ob der Trinker das (nur) spielt oder (schon) lebt. Und genau darin liegt auch das Subversive, im Realwert der Spiel-Prozesse, in der der Herstellung visionärer/imaginärer (Traum-)Welten, welche nicht bzw. noch nicht sind.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: falsche "Vorstellungen"
Jeder darf hier posten und kommentieren, ob er das Stück kennt oder nicht. Ich will schließlich auch nicht, dass mir jemand sagt, welche Kommentare ich zu schreiben habe ;-)

Aber "falsche Vorstellungen" gibt es trotzdem! Blicke von Kritikern fokussieren zum Teil auf Szenen oder Stilmittel und lassen dabei andere wesentliche Dinge außer Acht.

Für mich war beim NACKTEN WAHNSINN zum Beispiel die Natascha Kampusch viel bemerkenswerter als der kackende Esel. Hat die "echte" Natascha das Stück auch mal gesehen?
Nackter Wahnsinn, Leipzig: umfassende Stellungnahme von AZ
@ Inga und Katja

Leider hat nachtkritik de. meinen letzten Beitrag nicht gesendet, der sich um eine Richtigstellung drehte (wohl, weil ich die Redaktion zu sehr zitiert habe ...), also nur kurz:

1. Es sollte sich garnicht um einen Vorwurf handeln, was ich unter § 38 schrieb. Ich schrieb lediglich davon, wie ich es auffasse, wenn etwa ein geschlagenes halbes Jahr nach der Premiere je-
mand noch mit der Frage aufkreuzt, wer "Manfred" wohl sei (oder sich in einem Parallelthread an "jung und schön" abarbeitet oder gerne Schwächen, nicht aber Stärken eines Textes aufsucht, um dann immergleiche Zitatenrollen auszubreiten meinem Empfinden nach); im übrigen schrieb ich auch "allerhöchstens" und daß Diskussionen, die sich dadurch verwässern lassen mögen, es vermutlich auch nicht anders verdienen: aber, ich gebe zu, daß die Art und Weise, wie "Inga" so liest und wann sie mit ihren "Kenntnissen" der Nachtkritik beziehungsweise des Pressespiegels hier -und noch dazu mit der "Manfredfrage"- aufwartet, schon verblüfft: aber, es stimmt: das ist ihre Sache, und es tut mir leid, wenn ich Anlaß gegeben haben sollte, hier an "Zensurmaßnahmen und Patriarchalität" denken zu müssen.

2. Also: Mir geht es nicht im Entferntesten darum, jemandem das Kommentieren zu verbieten (zumal gerade ich einerseits hin und wieder abschweife, andererseits dafür auch immer mal wieder "angemahnt" werde) -wie auch käme ich dazu ! Ich kann ja einigermaßen quer- und (zur Not) auch einfach nicht lesen, so daß ich in meinem Falle die "Verwässerungsgefahr durch andere PosterInnen für mich" nicht allzuhoch einschätze. Ebensowenig schätze ich allerdings diese Faustformeln wie "Wahrheit als Verhandlungssache", welche Inga gerne ins Feld führt und worauf fast jeder Thread noch zu passen scheint. Zum Glück wird keine "Mehrheit" sich finden, Inga und mich als Ehepartner zu erwählen oder -wie in Lars von Triers "Manderlay"- über die Uhrzeit abzustimmen !.

3. Natürlich können auch Fragen einen Sinn machen (auch solche hat Inga gewiß schon vorgetragen hin und wieder), wenn sie von je-
mandem gestellt werden, der eine Inszenierung nicht gesehen hat, vor allem dann, wenn es gerade auch um Verständnisfragen sich handelt, die dazu dienen können, daß der Fragende sich ein genaueres Bild von einer Unternehmung verschaffen kann (oft liefern Pressespiegel und Nachtkritiken da mancherlei, aber, wer wüßte es nicht, das Erlebnis eines Theaterabends, sein je eigener "Sound"- das ist etwas Anderes, und so gestalten sich auch Gespräche über einen Abend gehörig anders, wenn die Partner ihn beide gesehen haben -ich beschränke mich auf den Dialog- ).

4. Theaterabende weisen über sich hinaus, und Gespräche gehen sachlich darüber hinaus, so daß zB. wenn es zu Falschzitaten oder historisch unrichtigen Zuordnungen kommt, ein Kommentar (auch von einem Nichtbesucher einer Inszenierung) sehr sinnvoll sein kann; kurzum: das läßt sich nicht strikt trennen, wohl aber -meineserachtens- strapazieren.

5. Ja, Katja: Auf Natascha Kampusch gegen Ende des Stückes wollte ich im nicht gesendeten Beitrag dann letztlich auch zurückkommen -ich stellte (unter "Arkadij Zarthäuser") in § 20 die Frage danach, ob diese nicht auch irgendwie auf eine ganz bestimmte Intendantin abzielt, ob das andere ZuseherInnen ähnlich empfunden haben. Jedenfalls sehe ich die Kampusch/Messias-Konstellation durchaus auf der Folie von Olivia/Cesario entwickelt, bevor das "demokratische Finale" dann all diese "Wahrheiten" zur Verhandlungssache macht und den Abend vergnüglich enden läßt..
Nackter Wahnsinn, Leipzig: muss man sich auch nicht gefallen lassen
41.mann muss sich die ständigen "matriarchalen" Angriffe und Vorwürfe von Inga auch nicht andauernde gefallen lassen. scheinbar sind Männer für sie - alle nur Esel.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Wo liegt das Problem?
@ Oberon: Och, Oberon. So ein Quatsch, ich liebe Männer! Und was soll diese Bezeichnung als "Matriarchin"? Ich bin keine Matriarchin, sondern vielleicht eher Frauenrechtlerin bzw. Feministin, sprich: Ich habe eine politische Haltung zu den Dingen. Meine Herren, wo genau liegt jetzt eigentlich Ihr Problem?
Nackter Wahnsinn, Leipzig: von Grund auf melancholisch
@Eselsmüller Arkadij

Ich weiß nicht, ob das Ende so vergnüglich gemeint ist? Gerade der Schlussmonolog des Alten und den Gruppensong empfand ich als von Grund auf melancholisch.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Stand der Dinge?
@ 51

Ja, das Ende habe ich an dieser Stelle tatsächlich schlichtweg übergangen.
Daß das Ganze sich zu einem "Requiem" formen konnte und -nicht nur von mir- auch
so verstanden wurde und wird, hängt natürlich auch mit dieser Schlußsequenz zu-
sammen -das habe ich seinerzeit (im Februar) auch so verstanden, tut mir leid, daß ich jetzt im Mai ein wenig daran erinnert werden mußte (so geht das mitunter mit
dem "Gedächtnis"). Ich bin tatsächlich ja auch garnicht irgendwie "frischvergnügt"
aus dem Theater gegangen (nach meiner Erfahrung mit der Inszenierung), sondern
es ereignete sich noch jene Portemonnaieszene mit dem "Messias treppab", welche merkwürdig mit der Pohle-Inszenierung und dem "Geldreigen" (der Entwertung des Geldes) korrespondierte. Natürlich, das wird ganz deutlich im Monolog des Autors, der ja auch im Programmheft abgedruckt ist, nimmt dieser Abend direkten Bezug auf die vergangenen drei Jahre (wortwörtlich ist von drei Jahren die Rede !), die "Centraltheaterzeit" ("unter" Hartmann), und natürlich steht nach dieser Zeit und gerade nach diesem Abend über diese Zeit (nicht umsonst auch der Paoli-Beitrag
in der "Lose-Blätter-Sammlung V" für diesen Abend, den jener Autorenmonolog ja
skizziert wiederum) verstärkt das Fragezeichen im Raum: "Quo vadis, Centraltheater ??" Ja, das möchte ich jetzt am ehesten fragen: Wie ist der Stand der Dinge um die Hartmann-Nachfolge ? Gibt es zB. Aussichten darauf, daß jetzt nicht all die spannenden Dinge (zB. Paolis Gesellschaft) mit der Folgeintendanz wieder ein-
kassiert werden ?? Für mich waren meine beiden Leipzigbesuche eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte; sie haben mir aber auch den Eindruck vermittelt, daß wir von vielen der Akteure noch ne Menge zu "erwarten" haben, auch Sebastian Hartmann und jene, die in Leipzig eine Handschrift entwickeln durften, sind ja nicht einfach weg: so bleiben ein lachendes und ein weinendes Auge -ganz wie nach diesem Theaterabend..
Nackter Wahnsinn, Leipzig: gründlicher Reset 2013
Ich befürchte, dass das Centraltheater ab Herbst 2013 nicht mehr Centraltheater heißt, sondern dass die Stadt gründlich resetten will. Nach NEU ENDE kommt dann wieder ENDE NEU.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Trailer
auf der Homepage ist jetzt sogar ein Trailer online... inclusice Esel :-))

mfg
Nackter Wahnsinn, Leipzig: trotzdem und vor allem
Noch einmal Krieg, noch einmal Frieden ... eine Menge Theater ... Ärger und Freude, Tränen und Abschied und egal, was gesagt und geschrieben wird ... es waren 5 tollen Jahren unter sächsischem Himmel. Möge Lübbe ... egal was er anzubieten hat ... auch ein wenig von dieser Magie bekommen. Das Ensemble und Hartmann hatten es und Kruse und Laberenz und, und, und ... Ciao Leipzig! Es war trotzdem und vor allem ... SCHÖN!
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Banalitäten
wenn jemand ernsthaft enttäuscht ist, weil der "krasse" schauspieler sich nicht wie angekündigt mit eselskacke einreibt, was fehlt dem- oder derjenigen eigentlich alles um etwas interessantes beitragen zu können?
freunde, wer den borkmann im prater gesehen hat, kann vielleicht den stand der entwicklung aus dem bürgerlichen trauerspiel heraus besser einschätzen. eine derartig lamoryante lehrstunde ist da kein beitrag, der etwas besonders dolles leistet.
reibe ein jeder sich selber ein wenig mit kacke ein dann braucht man keine verklärten stellvertreterschamanen für solche banalitäten.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: mehr magische Momente
Ich sehe, wenn ich auf vier Jahre Leipzig zurückblicke, mehr Magische Momente als (B)Analitäten
Nackter Wahnsinn, Leipzig: von beidem etwas
Herr Magier, genug gezaubert. Wenn ich mich nicht täusche ist es noch gar nicht vorbei.
Und Herr Rückschau... fairerweise, je nach Blickwinkel... "aufgemotzte Oberflächlichkeiten" und "magische Moment" werden sich wohl noch ein Jahr die Waage halten.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Titelsong-Frage
Kennt jemand den Titelsong aus dem Trailer (Eintrag 54) ?
Nackter Wahnsinn, Leipzig: Titelsong-Antwort
unverkennbar

Sweet Unrest von Apparat
Nackter Wahnsinn/Was ihr wollt, Leipzig: Vorfreude auf Derniere
NACKTER WAHNSINN wird ja kommenden Freitag zum letzten Mal gespielt. Bin neugierig darauf. Und passend/vorausschauend dazu der Schlussmonolog:

Die Lichter löschen alle – alle,
und über jede schauernde Gestalt
sinkt mit des Sturmes Macht
der Vorhang hin – ein endlos Leichentuch –
Die Engel, bleich und blaß,
erheben und entschleiern sich
und nennen dieses Drama ›Mensch,‹
und seinen Held den ›Sieger Wurm‹.
Nackter Wahnsinn, Leipzig: grandios
Aus, Schluss, vorbei. Nach der fast 4-stündigen Dernière kann ich nur sagen: Wahnsinn! Danke für dieses grandiose Stück Theater. Voller Anspielungen auf das bevorstehende Ende, das Kommende, den Faust ohne Worte, die Kritik am Centraltheater etc. Hier und heute wurde ein ganz besonderes Stück zu Ende gespielt. Hier wurde in ganz vielen Momenten spürbar, dass der letzte Vorhang näher rückt. Ein Abschied, der unter die Haut ging.
"wo die antworten aufhören, fängt die kunst an", ja.
...aber was kommt, wenn du Kunst aufhört?
Nackter Wahnsinn, Leipzig: nicht gleichgültig
@ Wahnsinnige: Was kommt, wenn die Kunst aufhört. Man schaue auf Picassos "Guernica". Ein Dialog:

"Haben Sie das gemacht?"
(Ein deutscher Soldat, 1944)

"Nein, Sie!"
(Picasso)

Ausserhalb des Bereichs der Kunst beginnt die persönliche UND die politische Verantwortung, im Kleinen wie im Großen. Zur künstlerischen Haltung von Picasso: "der mit geistigen Werten lebt und umgeht, angesichts eines Konflikts, in dem die höchsten Werte der Humanität und Zivilisation auf dem Spiel stehen, sich nicht gleichgültig verhalten kann."
(Picasso, Dezember 1937)

Es ist eben nicht alles immer bloß Banane.
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