Sparbotschaft ans Land

Schwerin, 15. Dezember 2011. Wie u.a. der NDR meldet, drohen dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin drastische Sparmaßnahmen. Konnte erst kürzlich die akute Insolvenz abgewendet werden, forderte der Aufsichtsrat den Geschäftsführer und Generalintendanten Joachim Kümmritz nun dazu auf, fünf Sparvorschläge zu prüfen – darunter die Schließung der Fritz-Reuter-Bühne, den Abbau von 13 Musikerstellen in der Staatskapelle sowie Gehaltskürzungen durch neue Tarifverträge. Der Großteil der Arbeitsverträge ist erst für die Spielzeit 2013/14 kündbar. Insgesamt könnte das Theater mit den vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Maßnahmen etwa 3,5 bis 4 Millionen Euro jährlich einsparen.

Bislang seien das lediglich Optionen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Wilke. Er hoffe jedoch, dass davon nicht alles umgesetzt werden müsse. Anfang kommender Woche werde es ein Gespräch mit dem Bildungsministerium über die Situation am Staatstheater geben, dem die Sparbotschaft gelte, zitiert die Ostseezeitung Wilke: "Das Land soll begreifen, welche Aufgaben es gegenüber der Bevölkerung hat." So haben Schutz und Pflege der niederdeutschen Sprache in Mecklenburg-Vorpommern Verfassungsrang (Artikel 16). Allerdings hatte das Land bereits mehrfach bekanntgegeben, keine weiteren zusätzlichen Gelder zur Verfügung stellen zu wollen.

Zeitgleich mit den spektakulären Einsparvorschlägen schlug der Aufsichtsrat vor, den Vertrag mit Generalintendant Kümmritz bis 2016 zu verlängern.

(NDR / Ostseezeitung / geka)