Presseschau vom 12. Januar 2012 – Regisseur Sebastian Baumgarten spricht in der Berliner Morgenpost über das Dschungelcamp

Lustgewinn für viele 

Lustgewinn für viele 

12. Januar 2012. In einem launigen Interview mit Matthias Wulff, Kulturchef der Berliner Morgenpost, outet sich Regisseur Sebastian Baumgarten als "Dschungelcamp"-Gucker. Das TV-Format vergleicht er mit der Theaterform der Groteske: "Was wir sehen, ist dadaistisch, die Dialoge sind sinnlos. Die Sprache an sich funktioniert ja und hat eine Logik, Syntax und Grammatik, man bekommt auch Informationen, Beschreibungen, Interpretationen. Aber 'es wird kommuniziert', wie Jean Baudrillard es gesagt hat."

"Interesse am eigenen Masochismus" sei ein Grund dafür, warum er das "Dschungelcamp" schaue: "Die Sendung macht keinen Sinn und trotzdem schlage ich gern damit meine Zeit tot." Wenn man dabei zusehe, wie Leute gedemütigt werden, frage er sich, was der Lustgewinn darin ist. "Den gibt es ja offensichtlich, auch bei mir."

Was dem "Grundgefühl dem Leben gegenüber" entspreche, sei, "dass alles 'unter Verdacht' steht. Man fragt sich, leben die dort immer so karg, sind die Schlangen wirklich gefährlich oder nicht?" Dennoch bleibe als Fazit: "Es ist ein Spiel." (geka)

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