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Leid und Lust der Apothekerrechnung

von Wolfgang Behrens

Berlin, 1. Juni 2012. "zum totlachen!" steht auf dem rot-weiß gestreiften Vorhang. Aha, denkt man, das ist dann ja wohl das heimliche Motto der laufenden Volksbühnen-Spielzeit, und nun ist es endlich raus! Herbert Fritschs Turbokomödien, die das Publikum wie in den allerbesten Zeiten ins Haus strömen lassen, scheinen den gesamten Spielplan infiziert zu haben: Willkommen in den fröhlichen Niederungen der Unterhaltung. Zum Abschluss der Saison und zum Auftakt der nächsten jedenfalls gilt es an der Volksbühne einem, der sich buchstäblich totgelacht hat. Oder zumindest seine Zuschauer so lange zum Lachen gebracht hat, bis er auf der Bühne tot umfiel: Die Volksbühne erkundet den Kontinent Molière.

Doch eigentlich ist das mit dem Totlachen auch nicht neu. Wann wäre man je in den letzten 20 Jahren aus Frank Castorfs Theaterlabor am Rosa-Luxemburg-Platz gekommen und hätte nicht in sein Tagebuch notiert: "In der Volksbühne gewesen. Gelacht." Ja, okay, früher hat man natürlich über den demontierten Tiefsinn gelacht, über Schillers "Räuber" und über Hebbels "Nibelungen", über Hauptmann, Brecht und Heiner Müller. Das war befreiend und hat neuen, anarchischen Sinn produziert. Aber man lachte auch schon über "Pension Schöller". Könnte "zum totlachen!" nicht das Motto der gesamten, immerwährenden Intendanz Castorfs sein?

Pressen, schnarren, kreischen

Wenn nun der rot-weiße Lappen, der einer Zirkus-Wandertruppe zur Ehre gereichen würde, hochgezogen wird und den Blick ins schön kulissenhafte, von schwarz-weißen Kassettenwänden gerahmte Domizil des "Eingebildeten Kranken" freigibt (Bühne: Bert Neumann, wer sonst?), dann ist es also irgendwie auch wie immer. Man lacht sich tot über herrlich eskalierende Schauspieler-Slapsticks, die von hier, von der Volksbühne aus, einst die deutschsprachigen Theaterlande eroberten. Nur dass jetzt Komödie draufsteht, wo Komödie drin ist. Das ist nicht verkehrt, es macht sogar Spaß. Das Befreiende allerdings und – ja, scheuen wir nicht das alte Wort: das Erkennende im Lachen ist weg. Man lacht jetzt halt so vor sich hin, das aber immerhin laut.

dereingebildetekranke1 560 thomas aurin uArzt und Zuchtmeister seiner selbst: "Der eingebildete Kranke" © Thomas Aurin

Anlass dazu ist genug da. Denn der begnadete Großschauspieler Martin Wuttke – der hier, beim ersten Teil der in Entstehung befindlichen Volksbühnen-Molière-Trilogie, auch sein eigener Regisseur ist – spielt Argan, den Kranken aus Einbildung. Und dazu zieht er alle komödiantischen Register, über die er in den letzten Jahren zu verfügen gelernt hat. Wenn Wuttke etwa im Anfangsmonolog (den er – schon das ist nicht unkomisch – auf Französisch spricht) die Apothekerrechnungen herunterleiert, dann ist da auch viel "Arturo Ui" mit dabei, jene Rolle also, die er seit 1995 so überaus erfolgreich am Berliner Ensemble verkörpert: Er krächzt und presst, schnarrt und kreischt, haspelt, winselt, fiepst, japst und keucht – facettenreicher als Wuttke brüllt wohl keiner.

Wahnwitzige Einzelaktionen

Hinzu kommt Wuttkes ureigenes Körperspiel: Unter der lächerlichen schwarzen Ohrenkappe und im nicht minder lächerlichen weißen Rüschenbademantel tapert und tänzelt er verdruckst und lauernd einher, dass es eine Augenweide ist. Und gibt es einen Schauspieler, der ähnlich virtuos seine Zunge herausschnellen lassen könnte? Wuttke würde vermutlich schon allein dieses Zungenspiel genügen, um seinen Argan als einen zutiefst haltlosen und kindisch-unkontrollierten Charakter zu zeichnen.

Um sich herum lässt Komik-Hohepriester Wuttke ein Hochamt der Albernheit zelebrieren: Da wird mit Riesenklistieren operiert, die hinten hineingejagten Flüssigkeiten spritzen munter vorne wieder raus, und einmal findet gar der Auswurf Argans durch die allseits beliebte Verwechslungsmechanik den Weg auf die Suppenteller der speisenden Familie. Immer wieder scheint es einzelne Figuren zu überkommen: Sie agieren sich dann in wahnwitzige Einzelaktionen hinein (besonders irre sind Lilith Stangenberg, die beide Töchter Argans spielt, Maximilian Brauer als Möchtegern-Schwiegersohn und Margarita Breitkreiz als Zofe Toinette mit ironischem Brachialcharme), die von den anderen mit weit aufgerissenen Augen bestaunt werden.

Von Antonin Artaud durchschossen

Das Ganze ist aber auch ein Fest des Epigonalen: Als Regisseur hat Martin Wuttke im Grunde nie zu einer eigenen Handschrift gefunden, sondern er hat sich immer – mit mitunter stupendem Geschick und kleinen Akzentverschiebungen – fremde Stile anverwandelt. Wenn jetzt im "Eingebildeten Kranken" die Dialoge von Antonin Artaud-Texten durchschossen und zentrale Szenen per Live-Handkamera auf eine Leinwand projiziert werden, wenn insgesamt die Dramaturgie einige offene Diskursenden in den Abend einfädelt, ohne dass diese am Ende stimmig vernäht werden sollen, dann schimmert überdeutlich das Modell Castorf durch.

Apropos Castorf: Der wird nun schon in der nächsten Woche mit "Der Geizige" nachlegen. Und zu Beginn der nächsten Spielzeit soll – man höre und staune! – der ewige Selbstinszenator René Pollesch "Don Juan" inszenieren. In den Hauptrollen jeweils: Martin Wuttke. Das könnte lustig werden. Wenn wir uns bis dahin nicht totgelacht haben.


Der eingebildete Kranke
nach Molière, Textfassung von Martin Wuttke und Anna Heesen unter Verwendung der Übersetzungen von Doris Distelmeier-Haas und Simon Werle sowie Texten von Antonin Artaud
Regie: Martin Wuttke, Bühne: Bert Neumann, Kostüme: Nina von Mechow, Musik: Sir Henry, Licht: Lothar Baumgarte, Dramaturgie: Anna Heesen.
Mit: Hendrik Arnst, Maximilian Brauer, Margarita Breitkreiz, Jean Chaize, Brigitte Cuvelier, Lilith Stangenberg, Abdoul Kader Traroré, Martin Wuttke.
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

www.volksbuehne-berlin.de

Kritikenrundschau

"Es kann noch lustiger werden", resümiert Patrick Wildermann im Tagesspiegel (3.6.2012). Wuttke lade seinen Molière "mit Auslassungen des psychischen Grenzgängers Antonin Artaud auf. Was die Lebenskomödie in die existenzielle Verunsicherung kippen lässt. Was erst mal passt." Allerdings interessiere die Molière-Handlung Wuttke "nicht sonderlich. Vor die Situationskomik setzt er den Artaud. Was allmählich die Spielfreude bremst. Wuttke ist einfach ein besserer Schauspieler als Regisseur. Die Inszenierung wirkt zunehmend zusammengestoppelt."

Es sei "schier phänomenal, was Martin Wuttke an komödiantischen Mitteln zu Gebote steht", meint Eberhard Spreng auf Deutschlandfunk (3.6.2012). "Er fuchtelt gefährlich mit seinem Stöckchen, duckt sich zuckend vor jedem vernünftigen Gedanken seiner Kammerzofe Toinette, stiert mit leeren, glühenden Augen wie ein verlorenes Kind. Er wird im Rüschenmorgenmantel und alberner Kappe zum Fabelwesen, dessen Zunge wie die eines Chamäleons herausschnellen kann." Wuttke sei der "Mittelpunkt eines Ensembles verrückter Karikaturen". Allerdings würden die eingeschobenen Artaud-Texte das Stück "beim besten Willen nicht erhellen oder vertiefen, sondern den Rhythmus der komödiantischen Mechanik stören". Wo "der Schauspieler Martin Wuttke am Elend des Wahnsinns" kratze und "die Metaphysik der Komik" auslote, ziele "der Regisseur Wuttke auf Konformität mit den Gewohnheiten an der Berliner Volksbühne und überhöht das Spiel mit philosophischem Gerede".

"Wuttke droht als Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion alle anderen an die Wand zu spielen", sagt Alexander Kohlmann in der Sendung "Fazit" im Deutschlandradio Kultur (1.6.2012). "Die Szenen, in denen er – stets im Mittelpunkt – fast alle Aufmerksamkeit auf seine Person vereinen kann, erinnern an Kenneth Branagh in seinen durchaus selbstsüchtigen Shakespeare-Verfilmungen". Daraus resultiere, "dass außer guter Laune nicht viel von dieser Inszenierung im Gedächtnis bleibt, die in ihrer dramaturgischen Schlichtheit durchaus an das vorpsychologische Theater der Molière-Zeit anzuknüpfen weiß".

"Wahrlich, es sind so viele Angstfressen und Peinigervisagen und Dummhirne und Befehlskomiker und Käferseelen. Viele, viele, viele. Und doch sind sie alle nur einer, denn nur ein einziger Schauspieler treibt und wühlt sich da durch sämtliche Spielarten der Unsympathie: Martin Wuttke." So schreibt es Hans-Dieter Schütt im Neuen Deutschland (4.6.2012) und setzt hinzu, dass Wuttkes Spiel "goldbarrenglänzende Schmiere" sei und "ganz große Metamorphosenchose. Ist Verwurstung, aber erhoben in den Adelsstand der Verhanswurstung." Herauskomme "Molière nicht schaurig, aber doch sehr wohl zum Schauen." Und auch wenn die Inszenierung "nicht außergewöhnlich tief" ziele – "eine Gelegenheit, diesen bestechend komödiantischen Wuttke versäumen zu wollen, die muss erst noch erfunden werden."

Ein Lachwelle habe die Volksbühne erfasst – meint Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung (4.6.2012) –, in deren Folge die "freigespülten und durchbluteten Hirnwindungen des Volksbühnenzuschauers nun wieder begehrlich" zuckten, aber vorerst auch noch "etwas kurz gehalten" würden "mit ein bisschen Artaud-Text-Zuspeise zu ganz viel Gauklerkunst". Das mache "gar nichts, denn wer sagt denn, dass man, bevor man langsam wieder ins Grübeln hineinkommt, aus dem Lachen heraus muss? Die Wonne hat Wuttke dem Lachen allerdings abgeschnitten. Schwarz, hoffnungslos und von garstiger brutaler Kasperhaftigkeit ist die Freude, die einen erfasst und die selbst den Genuss von Wuttkes Virtuosität mit hinabzieht." Zum "farbechten Kinderalbtraum gerundet" werde das Ganze "mit Sir Henrys Gespensterfilm-Musik und Bert Neumanns beinfarben getäfeltem Renaissance-Wohnkästelchen".

Wuttkes Inszenierung, die Irene Bazinger in der Frankfurter Allgemeinen (16.6.2012) mit Castorfs "Geizigem" im Doppelpack bespricht, begnüge "sich mit derb-routinierter Komik". Den "Rest dieser harmlosen, schwergängig-grellen Grand-Guignol-Hanswurstiade, die als längliche Reihe von losen Solonummern verkümmerte, machten eingeschobene Texte von Antonin Artaud nicht beschwingter".

Wie Wuttke Molières "genuss-unfähige Lebensfeinde" (neben dem "Eingebildeten Kranken" auch den "Geizigen" in der Regie Castorfs) spiele, gleiche "einer höhnischen Hinrichtung seiner Figuren", meint Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung (16.6.2012). "Nicht Einfühlung, sondern Groteske, also ein Ineinander von Komik und Schrecken, Grimasse und Überzeichnung sind seine mit Hochleistungsvirtuosität abgerufenen Stilmittel. Als eingebildeter Kranker ist er ein röchelnder Hysteriker, um den das übrige Personal kreist wie kleinere Satelliten." Regisseur Wuttke interessiere sich "vor allem für den Hauptdarsteller Wuttke. Die übrigen Figuren bleiben konturlos, was leider für einen gewissen Leerlauf der Veranstaltung sorgt."

 

Kommentare  
Der eingebildete Kranke, Berlin: Wuttke ist ein Meister
Es war so ein unglaublicher Abend. Wuttke krächst, schreit, spielt, zieht sich zurück, ein Aberwitz. So etwas erlebt man selten an den Bühnen. Spielt da Ui oder der eingebildete Kranke oder Platonov? Wuttke ist ein absoluter Meister, keiner bespielt die Bühne wie er. Es ist immer ein grandioses Erlebnis. Ich freue mich auf die anderen beiden Inszenierungen an der Volksbühne.
Der eingebildete Kranke: Was wird hier verabreicht?
Was verabreichen sich die Leute eigentlich bevor sie in die Volksbühne gehen? Dieses Gegacker, Gepruste und Gekichere ab Minute 0 bei einer so grauslig spießig unkomischen Stücknachbuchstabierung ist ja nicht auszuhalten... Und welche Geister fahren in einen Kritiker auch nur den Namen Fritsch in den Mund zu nehmen, angesichts eines so halb-garen, bemühten, schlecht ausgedachten Slapstick- und pseudo-ironischen Regie- und Schauspieler-Unvermögens.
Dass komische Figuren, die sich ihrer Komik bewusst präsentieren, völlig obsolet sind - wer merkt den Unterschied. HAHA. HAHA.
Dass man für so ein krachend langeweiliges Schultheater keinen Molière braucht - vielleicht kümmert's beim nächsten Mal jemanden.
Der eingebildete Kranke, Berlin: Lieber Didi Hallervorden gucken
fast schon dreist, so eine Merde` allen ernstes einem zahlenden publikum anzubieten.
kann mich OHNE DROGEN in allen Punkten nur anschließen.
anscheinend ist es momentan hip, die volksbühne über den grünen klee zu loben, aber doch nicht für so eine UNGLAUBLICH langweilige inszenierung aus der mottenkiste.
man ist ja fast schon dankbar für die beiden mittlerweile schon längst wieder überholten live-video-sequenzen, die das auch akustisch nicht zu verstehende (größtenteils nicht zu verstehende schauspieler mit französischem akzent) armselige schuaspiel auf selten einfallsloser bühne unterbrechen.
einziger lichtblick maximilian brauer, der wenigstens noch ein bischen witz in das trauerspiel bringt, sich aber mit seinem wechsel vom leipziger centraltheater an die volksbühne keinen gefallen getan zu haben scheint..(nicht zu vergleichen die großartige Pension Schöller in leipzig).immerhin darf er auch noch unmotiviert seinen hodensack präsentieren.
und martin wuttke? ist das große schauspielkunst zwei stunden lang zu kreischen und zu zappeln und zu anfang des stückes einen unerträglich langen und langweiligen monolog auf französisch zu halten? da hätte ich mir lieber zweimal das gesammelte werk von mimik-virtuose didi hallervorden angeguckt.
auch wenn das vielleicht einige jetzt "zum totlachen" finden, so ein schlechtes und vor allem langweiliges theaterstück habe ich noch NIE gesehen.
Der eingebildete Kranke, Berlin: Haha
@ 2 "... den namen fritsch in den mund nehmen..." HAHAHA
Der eingebildete Kranke, Berlin: im eigenen Saft
Also, die Erwartungen sind nach einem weiteren Fall von "Inszenierungshybris" - die anscheindend jeden VB Schauspieler unter FRANK irgendwann packt nicht enttäuscht worden, denn ich hatte keine. Wie sehr kann ein Theater eigentlich noch im eigenen Saft schmoren? Lasst doch Kati und Sophie mal was machen..dann werden die Hodensäcke wenigsten rosa.
Der eingebildete Kranke; Berlin: Brauer gefällt
Max. Brauer gefällt mir auch immer wieder. Nicht nur, weil er in fast jedem Stück seine genialen Genitalialen zeigt ;-)
schade, dass er nicht in Krieg und Frieden mitgespielt hat. Hätte den Rest der Zeit auch noch bei Hartmann bleiben können!
Der eingebildete Kranke, Berlin: munter abgespult
ich kann mich jann grundsätzlich anschließen und verstehe ebensowenig die so gutgesinnten reaktionen auf diesen faden abend.

die bühne ist statisch und unergiebig, vielleicht wäre ein foto dessen + ansonsten schwarzem raum ebensoweit gekommen. jedenfalls bleiben die bezüge zum spiel schwach.

viel bedeutsamer: ja, das spiel eines virtuosen (ich stelle dahin, wie man es selbst bewerten möchte) macht noch keine inszenierung. hier wird munter abgespult ohne große linie. die videoetappen bleiben blass.

es überleben einzelne momente, die nicht außergewöhnlich sind, aber stärker als der maue rest.

JA, herr Brauer war die stärke des abends. erst in seiner szene springt der funke über. leider verglüht er ohne nachwirken. offenbar war da nicht genug zunder, mag er noch so sehr sein feuerwerk abfackeln. er ist präsent im schon hinter dem rücken seines vaters, dann jederzeit in der folge, wenn es wieder ins durchnudeln des übrigen geht.

toi toi toi für die kommenden arbeiten. diese kann eine lehre sein.
Der eingebildete Kranke, Berlin: selten so gelangweilt
'Zum totlachen' stand auf dem Vorhang ... 'todlangweilig' hätte bessser dort gestanden.

Da hat mich die positive Nachtkritik gestern kurzentschlossen in die 2. Vorstellung gelockt und ich war wohl in einem anderen Stück.
'Man lacht sich tot über herrlich eskalierende Schauspieler-Slapsticks' ... ja, einige haben gelegentlich auch gelacht, aber manche lachen auch über jeden Mist.
'Der begnadete Großschauspieler Martin Wuttke' sollte besser das machen, was er manchmal auch kann, schauspielern ... Regie ist offenbar nicht seine Sache.

Ich habe mich in den letzten Jahren selten so gelangweilt im Theater, wie in diesem Stück.

Nichts, aber auch gar nichts kreatives habe ich in dieser Inszenierung gesehen. Das man intellektuell eher anspruchslose Stücke auch kreativ umsetzen kann hat Herbert Fritsch in dieser Saison an der Volksbühne ja bewiesen, aber bei Wuttke ist davon nichts zu spüren. Am Ende gab es auch nur eher müden Applaus.
Der eingebildete Kranke, Berlin: die Kathi Witt des Regietheaters
Fritsch macht blöde Inszenierungen, aber die Blödheit ist immerhin seine eigene. Wuttke verblödet Castorf, Müller, Pollesch; das ist schade. Das, was in anderen Zusammenhängen intelligent ist, bleibt hier bloße Attitude, losgelöst von jedem Inhalt. Und am Ende ist Schauspielkunst losgelöst von einem Gedanken so etwas wie Eiskunstlauf. Hoffen wir darauf, dass Wuttke bei Castorf mehr ist als die Kathi Witt des deutschen Regietheaters.
Der eingebildete Kranke, Berlin: Lacher vom Band
Super RTL, RTL II und Co. lassen grüßen. Ich fühle mich schon ein wenig an billige amerikanische Comedy-Sendungen erinnert, bei denen die Lacher vom Band eingespielt werden, damit das Publikum auch weiß, wann es zu lachen hat - und wann nicht. Dass Maximilian Brauer seinen Hodensack baumeln lässt, ist ja nichts Neues. In welcher seiner letzten Inszenierungen in Leipzig zeigte er sich denn nicht im Adamskostüm? Sicherlich hat er an der Volksbühne genug Gelegenheit, das auch weiterhin zu tun, vor allem wenn er mit Regisseuren wie Martin Wuttke zusammenarbeitet: (...)
Der eingebildete Kranke, Berlin: der größte deutsche Bühnendarsteller
Ich bleibe freundlich! Aber die Nichtsmerker, die Schreiberlinge auf dieser Seite sollten lieber den Mund halten, verstanden haben sie nichts. Wenn Herr Sommer nichts merkt und BeScha nicht lachen kann usw. Ist das doch egal! Wer sind diese Menschen, Zuschauer ohne Respekt!!! Sollen sie sich grämen, aber bitteschön den Mund halten.
Man muss verstehen, das man an dieser Stelle, vielleicht für lange Zeit letztmalig, den größten deutschen Bühnendarsteller erlebt hat.
Olaf

(Sehr geehrter Olaf, nichts gegen Ihr flammendes Plädoyer für Martin Wuttke. Beileibe nicht. Aber eine Auseinandersetzung über diese Arbeit, auch eine in der Sache leidenschaftliche, muss schon noch möglich sein. Persönliche Angriffe gegen User, die's insgesamt kritischer als Sie sehen, helfen dieser Diskussion über das Werk sicher nicht weiter. Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Christian Rakow)
Der eingebildete Kranke, Berlin: Brauer im Zauberberg
@ Stefan Sommer

Im ZAUBERBERG war Brauer nie komplett nackt.
Der eingebildete Kranke, Berlin: in Ruhe gesunden
Christine Wahl schreibt im auf tagesspiegel.de vor dem Hintergrund der Erkrankung Martin Wuttkes: "Nun hoffen die Volksbühne und das Publikum, dass Wuttke schnell auf die Bühne zurückkehren und die Premiere „Der Geizige“ am 14. Juni nachgeholt werden kann."

Ich hoffe überhaupt nicht, dass er SCHNELL zurückkehren kann, sondern, dass er ZEIT findet / sich nimmt, GRUNDSÄTZLICH zu gesunden. Meinetwegen soll die Inszenierung auf unbestimmte Zeit verschoben oder umbesetzt werden, wenn es Herrn Wuttke gut tut! Bitte keine Eile, sondern Ruhe. Und alle besten Wünsche.
Der eingebildete Kranke, Berlin: die Tugend Respekt
Sehr geehrter Herr Rakow,
es geht mir an dieser Stelle ausdrücklich um die Tugend Respekt, die so manch ein User (furchtbarer Begriff, den Sie verwenden) nicht hat. Und überhaupt leidet unsere Bildung an der Selbstdarstellung der Ahnungslosen. Jeder kann und darf alles. Ich erlaube mir diese Meinung nicht. Ich finde es aber vollkommen nutzlos, das jeder alles sagen darf.
So ist es halt. Mich ärgert das, weil ich mir durchdachte qualifizierte Meinungen wünsche. Hier herrscht aber ein anderes Niveau. Schade. Es könnte besser sein.
Streichen Sie das oder lassen Sie es stehen.
Jede Auseinandersetzung ist möglich, sie darf nur nicht platt sein, dann reagiert man halt emotional, besser das als dürftigen Schreiberschrott der Selbstverwirklicher, ich nenne keinen persönlich!
Ich halte Wuttke nach wie vor für einen der größten deutschen Bühnendarsteller.
Olaf
Der eingebildete Kranke, Berlin: beste Wünsche
@13 Ja, ich stimme Ihnen zu. Die besten Wünsche und gute Besserung für Herrn Wuttke!
Der eingebildete Kranke, Berlin: der Normalfall
Also sie, Herr Olaf sind wirklich heldensüchtig. Das ist doch der Normalfall, dass an der Volksbühne gute, beste Schauspieler auftreten, oder haben sie tatsächlich etwas anderes erwartet. Trotzdem wünsche ich Herrn Wuttke eine gute Genesung, wie allen Kranken auf dieser Welt.
Der eingebildete Kranke, Berlin: heldensüchtig?
Also Herr Baucks,
1. Warum meinen Sie das jemand heldensüchtig ist?
2. Spricht man Vornamen mit Herr an? Nein
3. Die Freundlichkeitsanrede wird immer nich groß geschrieben! Sie!
Wieder so ein Beitrag, der nichts zu sagen hat. Dieser übrigens auch.
Wein
Der eingebildete Kranke, Berlin: Entschuldigung
sorry, aber ich bin kein kritiker
Der eingebildete Kranke, Berlin: zum Piepen
Lieber Wein,

lieber wein, jetzt besser,...die Kunst ist nur ein Scherz, der manchmal gut bezahlt wird...sometimes not...nichts worüber man sich aufzuregen hat...mein Gott,...ich meinte halt nur, da treten gute Schauspieler auf, wen überrascht es,...und gerade geht glaub ich die nächste Premiere mit Wuttke über die Bühne,....so schlimm kann es ja nicht sein, sonst würd er es ja lassen,...peinlich ist doch eher dieser Moliere Reigen, zum Piepen,...Provienz, ick grüsse dir....
Der eingebildete Kranke, Berlin: unwahrscheinliche Kräfte
Ne nich Provinz, bester Regieeinfall. Die Boulevardpresse schreibt, die Menschen sind bestürzt, und es reichen dem großen Meister zwei Tage der Ruhe. Lieber Wuttke, das ist große Größe für die wir dich lieben. Die kleinen Mätzchen mögen nun greinen und schreiben. Die Volksbühne ist ausverkauft! Das freut mich echt.
Manchmal muss man diese netten Menschen überlisten. Ich will gar nichts unterstellen, nur sagen, dassgroßartige Schauspieler, unwahrscheinliche Kräfte entwickeln. Danke, Martin Wuttke!
Der eingebildete Kranke, Berlin: Castorf-Checkliste
Da ist mein Kommentar mal wieder im Nachtkritik -Nirvana gelandet. Na ja, wir haben ja Zeit :-) Wollte eigentlich nur sagen, dass ich einen extrem uninspirierten Abend gesehen habe, bei dem Wuttke offenbar eine Art Castorf-Checkliste abarbeitet, ohne wirklich etwas zu sagen zu haben. Dass der Schauspieler Wuttke der größte deutschsprachige Bühnen-Komödiant ist, bleibt dabei unbenommen. Aber das allein reicht nicht.

Komplette Kritik: http://stagescreen.wordpress.com/
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