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Aufruf zur Gründung einer Theaterkonferenz gegen Kulturabbau in Münster
Auf keinen Fall Kulturkannibalismus!
22. September 2012. Meinhard Zanger, Intendant des privat geführten Wolfgang-Borchert-Theaters in Münster, hat alle Theaterleiter in der Stadt aufgerufen, eine Theaterkonferenz zu gründen, "um ein gemeinsames Vorgehen gegen den Kulturabbau" zu vereinbaren. Das melden unter anderem die Ruhrnachrichten auf ihrem Internetportal.
Zanger sei nach der Premiere von Lutz Hübners Stück "Frau Müller muss weg" in seinem Theater am Donnerstagabend auf die Bühne gekommen, so die Ruhrnachrichten weiter, und habe eine Brandrede gegen den Kulturabbau in der Stadt gehalten. Sein Theater sei mit den von der Stadtverwaltung geforderten Kürzungen nicht einverstanden. "Wir sind maximal verschlankt," so Zanger. "Ich möchte im Gegenteil davor warnen, dass in den weiteren Debatten weder dem Kulturkannibalismus das Wort geredet, noch das Soziale gegen die Kultur ausgespielt wird," kann man in der Münsterschen Volkszeitung nachlesen, wo die Rede im Wortlaut dokumentiert ist. Zanger ermahnte die Politik genau zu prüfen, wo "die Rasenmäher-Methode einer zehnprozentigen Kürzung quer durch alle Dezernate" in der Stadt den Tod für die Kultur bedeuten würde. Oberbürgermeister Markus Klewe saß dem Bericht der Ruhrnachrichten zufolge in der ersten Reihe.
Ulrich Peters, der neue Generalintendant der Städischen Bühnen, begrüßte die Initiative des Kollegen. "Wir dürfen auf keinen Fall Kulturkannibalismus betreiben und anfangen, uns gegeneinander auszuspielen, wir müssen zusammenstehen", wird er von den Ruhrnachrichten zitiert. Kaum dass er sein Amt in dieser Spielzeit angetreten hatte, war er bereits mit der Forderung der Stadt konfrontiert, 1,9 Millionen Euro seines Etats einzusparen (nachtkritik.de berichtete).
Auch Ludger Schnieder, Leiter des Pumpenhauses, will die Initiative unterstützen: "Es muss eine Konferenz der Theatergruppen sein, nicht nur der Institutionen", sagte er den Ruhrnachrichten.
(MV / Ruhrnachrichten / sle)
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