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Rostock: Lohnverzicht um Mehrspartenhaus zu erhalten
Lasst uns Opfer bringen, anders droht das Ende!
Berlin, 14. Dezember 2012. Wie Focus Online meldet (14.12.2012), sind die Mitarbeiter des Rostocker Volkstheaters bereit, auf insgesamt 6,2 Millonen Euro Lohn- und Gagenzahlungen in fünf Jahren zu verzichten.
Um das neben dem Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin größte Theater im Nordosten als Mehrspartenhaus zu erhalten, boten die drei Bühnengewerkschaften (Deutschen Orchestervereinigung, Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger und die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer) in Verhandlungen mit der Theaterleitung an, durch den Verzicht zwei Drittel des Volkstheater-Defizits zu schultern.
Von der Stadt erwarteten die Mitarbeiter dafür, das restliche Drittel des Fehlbetrages aufzubringen und an der mehrfach beschlossenen und wieder abgesagten Errichtung eines Theaterneubaus festzuhalten.
(Focus Online / jnm)
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Schwerpunkt: Michel von Lönneberga.
So scheint es jedenfalls. Dennoch bringt Ihre -in meinen Augen selbstgerechte- Attitüde nichts: Wer eine Stadt pauschal als "Nazistadt" bezeichnet, der trägt in der Tendenz nur umso mehr dazu bei, wenn sie es schließlich tatsächlich wird. Solingen, Lübeck, Mölln und und und: Wie steht es denn dort mit den Schwerpunkten zB. auch, was das öffentlich rechtliche Fernsehen angeht !? Klar, Rostock hat im Zuge der "Wende" nicht unbedingt die besten Karten zugespielt bekommen, erstaunlich, wenn eine angebliche "Nazistadt" keine aktuelleren Beispiele erlaubt als die Keule Lichtenhagen, und ist von einer Art "Vorzeige-Ort" Honeckers gehörig in die plötzliche Peripherie geraten, und in Rostock hat es das Theater seitdem doppelt schwer, sich zu positionieren und von der Politik dazu eine gehörige Auslauffreiheit zu bekommen. Man wird schon lange mit Versprechungen hingehalten, gespart wird zuallererst am Theater, und immer soll es ganz besonders schnell gehen, daß sich gehörig etwas ändert und Prestige sogar abwirft. So gerät das Volkstheater auch noch in den Strudel so mancher (Gefühls-)
Folklore. Wenn jetzt ernsthaft über Lohnverzicht nachgedacht wird, ist das gleich Tabubruch oder Ähnliches, wenn das nur anders heißt, Theater zusammengelegt werden, und das bedeutet dann schleichend Lohnverzicht plus x, dann soll das besser sein, noch dazu, wenn es um so unterschiedliche Städte wie Schwerin und Rostock geht ? Lachhaft, traurig ! Wie schnell wird pauschal den MV-Theatern die Relevanz abgesprochen ? Wer in Neustrelitz war, kommt meist erstaunt von daher zurück, was dort geleistet wird, Schwerin war erst kürzlich beim Theatertreffen vertreten, und Rostocks Theater versucht durchaus verstärkt, mit der HfS Rostock (ehemaliger Busch-Ableger) zu kooperieren. Wie kämpferisch war noch die "Effi Briest"-Idee
des Live-Streams von einer Premiere vor Herrn Laages als Publikum. Was, bitte, ist daraus geworden ??? Kann die ganze Debatte noch zu einer Sachlichkeit zurückfinden ?!.
Ich frage mich nur, wann endlich der Kulturstaatsminister in Aktion tritt und endlich darüber nachdenkt, eine andere Form der Finanzierung zu finden, als die geschwächten Kommunen zum kulturellen Kahlschlag in ihren Regionen zu zwingen? Gerade in der sogenannten "Provinz" sind die Bühnen wichtig und sind doch gleichzeitig Vertreter einer gesamtdeutschen Kultur, warum nicht eine gesamtdeutsche Finanzierung? Bei diesen Sparkursen leidet die Qualität der künstlerischen Darbietungen, das kann man nicht schön reden und in die Tasche lügen. Um eine Lebensqualität zu wahren in Regionen, die von Abwanderung, Frustration und ja, auch menschenfeindlichen Politorientierungen (die ebenfalls ein gesamtdeutsches Problem sind) geplagt sind, braucht es Stimmen, die als moralische und vernünftige Instanz auf spielerische Weise erklingen. In Mecklenburg-Vorpommern wie in Thüringen, in Nordrhein-Westfalen wie Hessen. Herr Neumann und seine Amtskollegen in den Ländern müssen endlich stoppen, was da rollt!