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Umsatzsteuerbefreiung für Regisseure gescheitert

Zurück auf Los!

Berlin, 19. Januar 2013. Wie Birgit Walter in einem Kommentar in der Frankfurter Rundschau (19.1.2013) anmerkt, ist die geplante Umsatzsteuerbefreiung für Regisseure und Choreographen gescheitert.

Walter schreibt: "Das Jahressteuergesetz 2013, ein Paket, in dem auch die Regelung für die Regisseure verankert war, wurde im Bundestag gebilligt und dann von der rot-grünen Mehrheit im Bundesrat [im Herbst 2012] gekippt." Auch im Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag sei jetzt kein Kompromiss zustande gekommen, weil, wie die Website des Deutschen Bundestages es ausweist, die CDU / FDP-Koalition mit dem mehrheitlich zustande gekommenen Vorschlag des Vermittlungsausschusses nicht einversstanden war, homosexuelle Lebenspartnerschaften mit dem Ehegattensplitting steuerlich gleichzustellen. Damit werden auch die "einvernehmlichen Teile des Jahressteuergesetzes", darunter eben die Umsatzsteuerbefreiung für Regisseure und Choreografen, nicht in Kraft treten.

(Frankfurter Rundschau / mediafon.net / www.bundestag.de / jnm)

 

Was bisher geschah:

Meldung vom 24.9.2012: Bühnen- & Kostümbildner fordern umsatzsteuerliche Gleichstellung

Überblickstext vom 12.10.2011: Bundesfinanzhof bringt Regisseure in Not

Presseschau vom 20.9.2011: Süddeutsche Zeitung über Umsatzsteuer-Neuregelung

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Kommentare  
Umsatzsteuer: Wo sind die Initiativen?
war klar..sind ja nicht die hotelbesitzer.
solidarisieren und streiken.."kunstproduktion" stoppen_ jetzt.
theater zahlen keine umsatzsteuer auf werkverträge..aber der vertragsnehmer muß dies tun..mal 7 mal 19 ..je nach gusto der ämter..kann das jemand erklären..
bei den meist indiskutablen gagen wären durchweg 19 prozent der bankrott für viele künstler..zumal es hie und da schon rückwirkend verlangt wird..( ...wenn das mal schule macht!!)
am besten noch die ksk abschaffen und trotzdem ausbilden wie die blöden ..um die gagen noch mehr zu drücken. die allumfassende steuerung der sog. "creative indusries" durch das kapital...ein neoliberales vorhaben,...es scheint auf dem besten wege zu sein.
manchmal fragt man sich, wo hier die initiativen sind, dies anzusprechen und zu verhindern?
solange jeder froh ist für ein paar kröten einen job am theater zu ergattern, ist dem nicht entgegen zu wirken.
es gibt ja auch die geldverdiener am theater..nur mit denen alleine ist keine kunst zu machen...
Umsatzsteuerbefreiung: Vernichtungsfeldzug der Verwaltung
Die Situation wird dadurch verschärft, dass die Finanzverwaltungen inzwischen auch die Bühnen- und Kostümbildner mit rückwirkenden 19%-Forderungen angreifen.

Es vergeht inzwischen kein Tag, an dem mich nicht verzweifelte Fragen der betroffenen Kolleginnen und Kollegen erreichen: "Ich bin ja sozusagen ein Schüler von Ihnen und brauche nach zwanzig Jahren Abstinenz vom Schauspielhaus Bochum noch einmal ihre Hilfe - wenn auch diesmal nicht in künstlerischer Hinsicht. Das Finanzamt hat mir dieser Tage geschrieben, dass es rückwirkend den erhöhten Umsatzsteuersatz für Regisseure plus Zinsen von mir haben will. Da kommt eine große Summe zusammen, die ich gar nicht zahlen kann" schreibt mir z.B. vor zwei Tagen der Regisseur U.R. - und Nachrichten dieser Art häufen sich. Das Bundesfinanzministerium lehnt eine Übergangsregelung bzw. eine Nichtanwendungsverfügung ab. Genau das, was ich Herrn Staatsminister Neumann für diesen Fall vorausgesagt habe, tritt ein: von Vertrauensschutz und Billigkeitserlassen seitens der Finanzämter ist keine Rede, im Gegenteil. Die Segnungen der durchgesetzten, nun wieder suspendierten Novellierung - auf deren Zustandekommen wir nach wie vor inständig hoffen wollen - werden durch den aktuellen umsatzsteuerlichen Vernichtungsfeldzug der Finanzverwaltungen nachhaltig hintertrieben. Statt in den Genuß der Umsatzsteuerbefreiung zu kommen, sehen die Kolleginnen und Kollegen sich vor dem Ruin.

Darüber hinaus ist es das (unsinnige) eine, die Bühnenausstatter von der Novellierung auszunehmen. Ein anderes ist es, sie unter Berufung auf das gegen mich ergangene Urteil des BFH, in dem sie mit keinem Wort erwähnt werden, nun zeitgleich mit der Novellierung für Regisseure und Choreographen von 7% auf 19% zu "verbösern" - obendrein ebenfalls rückwirkend! Das ist, halten zu Gnaden, Herr Dr. Schäuble, reine Willkür. Denn die urheberrechtlichen und umsatzsteuerlichen Bestimmungen sehen für die werkschaffenden Ausstatter eindeutig den ermäßigten Steuersatz vor - und man kann nicht oft genug betonen, dass diese Bestimmungen in dem bewußten Urteil keinerlei Berücksichtigung gefunden haben, eine Berufung darauf folglich jeder Grundlage entbehrt. Ein ganzer bühnenkünstlerischer Berufszweig wird entweder auf den Klageweg oder in die Insolvenz gezwungen. Hier wird nicht nur gegen nationales und europäisches Recht verstoßen, hier werden absichtsvoll Existenzen vernichtet.

Ich muss mir - da hat Frau Walter Recht - zunehmend Vorwürfe anhören, in denen mir zur Last gelegt wird, die Sache überhaupt angefangen zu haben. Ich kann zu meiner Rechtfertigung lediglich anführen, dass ich nicht im Entferntesten mit dem Chaos, dem mangelnden Sachverstand und der im Ergebnis kunstfeindlichen Attitüde in unserer Finanzverwaltung gerechnet habe. Das ist für diejenigen, die durch die Maßnahmen ihrer Finanzämter in gänzlich unverschuldete Not zu geraten drohen, allerdings kein Trost. Vorläufig hilft nur: Sich wehren! Einspruch einlegen, Verfahrensaussetzung beantragen, Eingaben an das Finanzgericht machen. Wir werden unter Hinzuziehung eines Steueranwalts in Berlin rechtliche Schritte unternehmen. Vermutlich wird die Einrichtung eines gemeinschaftlichen Fonds unumgänglich sein.
Umsatzsteuer: apokalyptisches Vokabular
So sehr ich diese Entwicklung bedaure, ebensosehr bin ich abgestossen von diesem ewigen, apokalyptischen Vokabular:

Vernichtungsfeldzug!

(…)
Künstler sind doch nicht die Einzigen, die durch Steuern in den Ruin getrieben werden könnten.
Umsatzsteuer: Wider das Ehegatten-Splitting
Überhaupt sollte man dieses veraltete steuerliche Instrument des Ehegattensplittings abschaffen, davon schreibt ja auch Birgit Walter. Sprich: Wenn der Arbeitgeber Theater die Umsatzsteuer nicht zahlen muss, wohl aber der Regisseur, dann hängt der "Haus- oder auch Ehesegen" zwischen diesen beiden wohl schief. Aber gleich "Vernichtungsfeldzug", Herr Steckel. Krieg? Ich habe übrigens auch schonmal von einem jungen Mann gehört, er wolle keinen "Krieg". Und dabei ging es "nur" um die Rückzahlung der Mietkaution. Auch hier geht es um Geld, nicht aber um Menschenleben. Oder doch?
Umsatzsteuer: Solidarität mit Ausstattern
Vielleicht besinnen sich die Regisseure jetzt darauf, dass man gemeinsam mit Bühnen- und Kostümbildnern gegen diesen Besteuerungsunsinn kämpfen muss. Diese machen ja nichts anderes als sie: konzeptionell arbeiten und den Theatern die Rechte an ihren Ideen verkaufen. Nur verdienen sie noch weniger als die Regisseure.
Wenn die Pläne der Finanzbeamten die Regisseure in den Ruin treiben, wohin geht's dann erst für die Ausstatter?
Umsatzsteuer: paranoide Sprache
Das Wort Vernichtungsfeldzug wurde von den deutschen Nationalsozialisten benutzt, um die deutschen Soldaten im Kampf gegen die Sowjets zum Äußersten zu motivieren.

Hier geht es nur darum, dass ein steuerrechtliches Packet aus ganz anderen Gründen zunächst im Bundesrat abgelehnt wurde. (…)

Das ist mir einfach von der Sprache her zu paranoid.

Trotzdem hoffe ich sehr, dass dieser Konflikt bald positiv entschieden wird. Ob Herr Steckel dabei wirklich hilfreich ist, erscheint mir unklar.
Umsatzsteuer: Warum zahlen denn nicht die Theater?
lieber hans im glück - klar, gemeinsam sind wir stark und die regisseure besinnen sich gerade durch solche aufforderungen an die solidarischen aktionen der bühnenbildner gegen die 19 Prozentige ungerechtigkeit..! was haben die sich echauffiert! und in diesem sinne frag ich mal: warum zahlen denn die theater nicht die steuer - dann würde die politik doch mal merken, daß wir uns die eigene "kulturförderung" wegsteuern.
Umsatzsteuer: Präzisierung
Nr. 6: Trösten Sie sich - das Problem ist längst auf einer Ebene angekommen, auf der meine Wenigkeit keinen großen Schaden mehr anrichten kann.

Zur Präzisierung: Entgegen unserem ursprünglichen Vorschlag ist die Aufnahme der Bühnen- und Kostümbildner in die von Herrn Staatsminister Neumann eingebrachte Umsatzsteuernovellierung durch das Bundesfinanzministerium abgelehnt worden, es wurde dem Vernehmen nach gar damit gedroht, die Gesetzesänderung ganz fallen zu lassen, wenn weiteren theaterkünstlerischen Berufsgruppen außer den Regisseuren und Choreographen die Umsatzsteuer erlassen werden solle. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch nicht im Mindesten absehbar, dass die Finanzverwaltung es sich einfallen lassen würde, zeitgleich mit der Novellierung die von ihr ausgeschlossenen, bis dato mit dem ermäßigten Steuersatz von 7% veranlagten Bühnenausstatter mit - rückwirkenden - 19%-Forderungen heimzusuchen. Diese Provokation tat ihre Wirkung: die Ausstatter verlangten - und verlangen - die Gleichstellung. Ich nehme an, dass Sie in der Lage sind, die aktuelle Brisanz des Vorgangs zu erkennen.

Im Übrigen hat nicht der Bundesrat das Jahressteuergesetz 2013 abgelehnt, sondern der Bundestag hat mit der Koalitionsmehrheit den Fassungsvorschlag des Vermittlungsausschusses zurückgewiesen. Angerufen werden musste der Ausschuß, weil zwischen Bundestag und Bundesrat keine Einigkeit im Hinblick auf das Steuersplitting bei gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zu erzielen war und ist.
Umsatzsteuer: Gibt es eine Initiative?
@hans: ich bin dabei. gibt es irgendwo eine plattform, initiative ... wo sich bühnenkünstler aller arten zusammentun können, um für eine aussetzung der USt zu plädieren? weiss wer was?
Umsatzsteuer: vor dem Paradox
@ martin baucks: Ha ha ha. Genau. Die Sprache ist schon ein interessantes Verweis- bzw. Zeichensystem. Sie bedeutet zugleich alles und nichts. Auch in Andres Veiels Film "Wer wenn nicht wir" konfrontiert der Vater von Gudrun Ensslin (laut Drehbuch) diese mit folgendem Satz:

"Das hört sich ja an, als würdest du den Faschismus herbeisehnen. Was ist denn, wenn er gar nicht kommt?"

In diesem Muster zeigt sich möglicherweise die negative Identifizierung vieler Kommunisten und/oder RAF-Mitglieder mit ihren Unterdrückern, den Faschisten. Die Fixierung auf eine Ideologie.

Es stimmt, dass viele Bürger des öffentlichen Gemeinwesens - darunter auch Regisseure, Bühnen- und Kostümbildner - um ihre Bedürfnisse und Rechte betrogen werden, wogegen man ankämpfen MUSS. Doch die Lösung kann meines Erachtens nicht in einer Gruppierung ähnlich der RAF enden, welche sich auf Kosten des Gesamtzusammenhangs formierte und schließlich am eigenen Gewalteinsatz scheiterte. Dieser Krieg schnürte die Fesseln der staatlichen Kontrolle und Überwachung nur noch enger zu. Wir stehen also vor einem Paradox.

Ich kann es auch ganz prosaisch formulieren: Wer immer nur in anderen das Schwein(esystem) sieht, hat vergessen, dass er selbst auch ein Schwein ist bzw. in bestimmten Situationen sein kann.
Umsatzsteuer: Schadensbegrenzung
Lieber Frank Patrick Steckel,

ja, ich bin in der Lage die aktuelle Brisanz des Vorgangs zu erkennen, und will mich, im Sinne der Schadensbegrenzung, gerne zurückhalten. - Einverstanden?
Umsatzsteuer: keine Neuauflage der RAF
Liebe Inga,

in der BRD werden viele Betriebe subventioniert, nicht nur die Theater. Sie alle müssen die privaten Einkommen, die auch mit Hilfe der Subventionen zu Stande kommen, versteuern. So oder so. Lohnsteuer oder Umsatzsteuer oder/und Einkommenststeuer.

Ich will hier nicht ins Detail gehen. Mit Blick auf Oliver Reese bekommt man eben Zweifel, ob an den Theatern nicht lediglich ein hochsubventioniertes Luxusgut erstellt wird, dass keiner weiteren Verantwortung nachkommen möchte, als die Arbeitskraft der Eliten zu regenerieren. In diesem alleinigen Rahmen ist ein steuerrechtliches Privileg fragwürdig.

Auch sie verwenden das Wort "Krieg". Ich bin ziemlich sicher, dass, wie auch immer die Ausstatter besteuert werden, diese Besteuerungen nicht zu einer Neuauflage der RAF führen wird.

Sie dehnen das Thema, um wiederum ihre politischen Bedürfnisse befriedigt zu sehen.
Umsatzsteuer: arbeiten und ziehen!
Zu Nr. 9: Es wird daran gearbeitet.

Zu Nr. 11: Besser mit dran ziehen!
Umsatzsteuer: Grund für Steuerbefreiung
Ist es so schwer zu begreifen? Die öffentlich-rechtlichen Theater sind umsatzsteuerbefreit, um "die kulturelle Dienstleistung zu verbilligen"! Dem wirkt eine Umsatzbesteuerung der Künstler, noch dazu nach dem Regelsteuersatz von 19 %, entgegen.
Umsatzsteuer: Frage der Rhetorik
@ martin baucks: Ja. Ich verwende das Wort "Krieg" - mit Bezug auf Herrn Steckels "Vernichtungsfeldzug". Und ich habe noch eine Frage: Wenn zwei sich streiten, freut sich dann oder weint dann der/die Dritte?

Sie brauchen mir die Verhältnisse in Frankfurt a.M. bezüglich Oliver Reese auch nicht weiter zu erklären. Dass ein solches Verhalten unverantwortlich ist, habe ich gar nicht bezweifelt. Aber wie wollen Sie das denn dann lösen? Herrn Steckel nicht zu besteuern, weil er "links", Herrn Reese zu besteuern, weil er "rechtskonservativ" denkt und handelt? Super Lösung.

Von einer "Neuauflage" der RAF habe ich ebenso wenig gesprochen wie Sie. Es ging allein um die, wie Sie schrieben, "paranoide" Rhetorik und in welchen historischen Kontexten diese ausserdem bereits auftrat, ob nun zu Recht oder zu Unrecht oder doch aus gutem Grund. Paradox heisst ja gerade ein nicht auflösbarer Widerspruch.
Umsatzsteuer: Initiative der Akademie der Künste
Es gab wohl eine starke Initiative der Berliner Akademie der Künste, wo man für sich in Anspruch nimmt, Herrn Schäuble bereits auf ihrer Seite gehabt zu haben. Näheres könnte man sicher dort erfahren, die geben jetzt sicher auch nicht auf.
Umsatzsteuer: Korrektur
Korrektur: In Bezug auf Reese war natürlich der Begriff "konservativ", nicht "rechtskonservativ" gemeint. Faux pas, excusez-moi!
Umsatzsteuer: Ausstatter organisieren sich
Hier organisieren sich schon mal die Ausstatter:
http://www.kostuemforum.de/gruppen/steuerkampftruppe-der-kostum-und-buhnenbildner/
Umsatzsteuer: Widerspruch gegen Steuerbescheid
Zunächst einmal genügt es, dem Steuerbescheid zu widersprechen und zwar mit dem Hinweis auf Ungleichbehandlung. Wird der Widerspruch abgelehnt, bietet sich der Klageweg an. Darüber hinaus besteht für freie Mitarbeiter jederzeit die Möglichkeit, sinkende Einkommen durch eine entsprechend angepasste Rechnungsstellung an die Theater auszugleichen.
Umsatzsteuer: mit den Theatern gemeinsam
@19:
Das ist doch ein Witz. Welches Theater zahlt mir denn 12% Differenz mehr, nur weil Finanzpolitiker weltfremde Gesetze gemacht haben?
Macht es nicht mehr Sinn, mit den Theatern gemeinsam auf diesen Unsinn hinzuweisen?
Umsatzsteuer: dem Staat näher als dem Spiel
@20 der Freischaffende ist sich der Qualität seiner Arbeit bewusst. Er lässt sich keinen Preis diktieren, schon gar nicht von einem Theater, das dem Staat näher ist als dem Spiel. Hinter dem geckenhaften Gehabe der Kaufleute erkennt er die Angst nicht dazu zugehören. Den Ruf nach Solidarität begreift er als eine weitere Bankrotterklärung der milchschaumreifen Krieger, die es immer schon verstanden haben, sich anzupassen.
Umsatzsteuer: Möglichkeiten des Handelns
@21 so ein unqualifizierter Blödsinn. Natürlich diktieren die Theater den Preis, der Freischaffende arbeitet i.d.Regel in totaler Abhängigkeit. Sonst kann er sich höchstens noch in der freien Szene gehaltfrei komplett selbst ausbeuten.
Anstatt sich über das Vokabular oder unendlich über das "System" auszulassen, sollten hier bitte aktuell die Möglichkeiten des Handelns verbreitet werden. Wäre als Freischaffender jedenfalls sehr dankbar für Hinweise.
Umsatzsteuer: es regiert die Angst
Doch, er lässt sich die Preise der Staats- und Stadttheater diktieren, denn auch er muss von etwas leben. Und wovon, das interessiert nahezu fast keinen in den Leitungsetagen. Wenn einer nicht passt, wi ausgewechselt, wenn einer eine angemessene Gage für seine Arbeit verlangt, wird er durch den nächstpreiswerteren ersetzt. In der Breite der Theaterlandschaft gibt es keine Stargehälter, aber auch keine Empathie. Es regiert die Angst - und das Recht des Stärkeren.
Umsatzsteuer: Hofnarr
@ 22,23 das Theaterpublikum hat ein Interesse daran, dass es den Hofnarren nicht zu gut geht. Es macht ihm große Freude, andere für sich tanzen zu lassen. Das Bild des darbenden Künstlers hat nichts von seinem Reiz verloren. Wie ein Idiot wird er den Söhnen und Töchtern vorgeführt, damit sie sehen was bleibt, wenn kein anständiger Beruf erlernt wurde. Der Freischaffende als schlechtes Beispiel, hier findet er seine tatsächliche Funktion und er bedient sie prächtig, indem er klagt.
Umsatzsteuer: was zu hoffen bleibt
Ja, ja Herr Steckel,

das Theater ist umsatzsteuerbefreit. Aber sie, verstehen sie das immer noch nicht, sind nicht umsatzsteuerbefreit. Der Umsatz, den sie am Theater erzielen, ist nicht steuerfrei, weil sie eben nicht das Theater sind, sondern, falls sie nicht festangestellt sind, als freier Mitarbeiter dort arbeiten und einen Umsatz erzielen.

So ungefähr dürfte doch wohl die Logik der Finanzbeamten sein. Nicht wahr? Natürlich kann man sich solchen Überlegungen in kohlhaascher Manier völlig entziehen und alle anderen für bekloppt erklären, und ganz vielleicht setzt man sich auch damit durch. Aber momentan haben sie doch lediglich eine Tür aufgestossen und reißen andere in ihr Unglück mit hinein. So ist das, wenn man schlafende Hunde weckt.

Möge es am Ende gut ausgehen. Das bleibt zu hoffen.
Umsatzsteuer: Wer hat die Macht?
schon mal etwas von umsatzsteuer als durchfluss steuer gehört? herr baucks?
das wäre ja alles ok, wenn die theater bereit wären den betrag oben drauf zu zahlen..tun sie aber nicht!!!
die gagen sind massiv gesunken ..in den letzten jahren!!!
darunter leidet die kunst auch qualitativ...
regiseurinnen und regisseure mit 5-6 produktionen pro jahr sind keine seltenheit mehr..und selbst davon zu leben kann schwierig sein, wenn es sich um UA`s handelt, die in der besenkammer des theaters aufgeführt werden .ganz zu schweigen von der eindeutigen altersdiskriminierung..wer 40 ist und familie hat und keine leitungsposition kann sowieso einpacken..,dies alles gilt in noch stärkerem maße für bühnenbildner oder köstümbildner.. ebnso für musiker..die zwar umsatzsteuer befreit sind ,,aber zu den hole bringe deppen schlechthin gemacht werden..und denen man auch schon mal sagt, dass die paar kröten immer noch besser verdient sind als in der fußgämgerzone ..ich rede hier natürlich nicht von den beamtenorchestern!,,
es ist auch hier im operativ geschlossenen system stadttheater eine frage: wer hat die macht?
wer bestimmt den diskurs?
Umsatzsteuer: Sichtweise von Beamten
Lieber postpost,

ich bin 52 Jahre alt und verbrachte zwölf Jahre dieser Zeit als alleinerziehender Vater. Ich wurde genau in dieser Zeit, dem zweiten Jahr als Alleinerziehender fristlos gekündigt, ohne Abmahnung und habe natürlich vor Gericht mit Leichtigkeit eine kleine Abfindung zugesprochen bekommen. Ich bin also vollkommen darüber im Bilde, was am Theater alles möglich ist.

Trotzdem fühle ich mich einer gewissen Sachlichkeit verpflichtet und habe lediglich versucht einmal einen Einblick in die Sichtweise von Finanzbeamten zu wagen. Aus erklärlichen Gründen möchte ich da nicht weiter in die Tiefe gehen, um weiteren Schaden zu vermeiden.
Umsatzsteuer: keine finanzpolitische Frage
Erstens: Die Frage der Besteuerung öffentlich-rechtlicher Theater ist eine kultur-politische Frage, keine finanzpolitische. Es ist daher wenig hilfreich, sich den Kopf von Finanzbeamten zu zerbrechen. Zweitens: Die Besteuerung der selbstständigen Regisseure, Choreographen, Bühnen- und Kostümbildner mit 19% widerspricht sowohl dem geltenden nationalen als auch dem geltenden europäischen Recht. Sie stellt de facto eine Kürzung der Zuschüsse der Theater dar, und steht damit dem Zweck der Umsatzsteuerbefreiung der Theater entgegen. Drittens: Die These der Finanzverwaltung - und des BFH -, Regisseure und Choreographen leisteten keinen ermäßigungserheblichen Beitrag zum Zustandekommen einer Bühnendarbietung, insofern sie (im Gegensatz zum Dirigenten) vom Publikum nicht zu sehen seien, konnte im Entwurf zum Jahressteuergesetz 2013 korrigiert werden. Diese Korrektur berechtigt die Finanzverwaltung in keiner Weise zu einer (noch dazu rückwirkenden!) steuerlichen Schlechterstellung der Bühnenausstatter, ganz im Gegenteil. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, den unter Nr. 18 angezeigten Kontakt wahrzunehmen.
Umsatzsteuer: dominant
Aber Herr Steckel,

sie wissen doch: Recht haben (wollen) und Recht bekommen, sind zwei verschiedene Sachen.

Diese Erfahrung haben sie doch sicherlich schon längst gemacht. Ihr Ton ist rechthaberisch, die Struktur ihres Kommentars dominant, und bisher hatten sie nicht soviel Glück damit.

Trotzdem: Bon chance!
Umsatzsteuer: Erlaubnis
Verehrter Herr Baucks - Sie dürfen die Braut jetzt küssen!
Umsatzsteuer: durchwegs dominant
Herr Baucks, Ihr Ton ist auch oft nicht unrechthaberisch, und die Strukturen Ihrer Kommentare sind durchwegs dominant.
Weil Sie ja oft Recht haben(wollen), und dominieren(wollen).
Umsatzsteuer: ohne mich
Ach wissen sie Herr Steckel,

wenn sie mal ein Kind alleine durchbringen mussten, dann würden sie eventuell wissen, was es dort alles für Probleme geben könnte.

Und natürlich, dass sie, oder Herr Castorf, wenn er jetzt den "Ring" zusätzlich zu seinem Intendantengehalt inszeniert, in Bayreuth auch tatsächlich umsatzsteuerfrei aus dem wilden kulturpolitischen Geschehen hervorgeht, oder aber Herr Reese, wenn er sich noch eine zusätzliche (Regie-) Aufgabe zuschanzt, dass steht bei mir natürlich ganz oben auf der Agenda.

Diese Erfahrung in Babelsberg war wichtig für mich; es war wichtig für mich dort zu sitzen und Angst um meinen Sohn zu haben, ob er auch alleine nach Hause geht, sich das Essen warm macht und gut zurecht kommt ohne mich. Und das er was zu Essen bekam, dafür habe ich mich gerne mal als Pfarrer in einer TV-Serie verdingt. Ich hoffe mein Sohn kann mir das verzeihen. Von ihnen erwarte ich mir da nicht soviel. Denn sie würden sich nie demütig zeigen.

Danke.
Umsatzsteuer: Premiere wann?
Eigentlich könnte man Eure Kommentare als Stück auf die Bühne bringen, manchmal ein bissel gekürzt (Inga und Zarthäuser), Baucks könnte im Pfarrerkostüm auftreten und Steckel küsst seine Braut.
Das könnte sogar als flaue Komödie durchgehen. Premiere wann?
Umsatzsteuer: Spaß?
Liebe Redaktion,

können sie mir mal erklären, warum sie imer wieder Kommentare wie die NR.33 durchgehen lassen? Macht es ihnen Spass Menschen aufeinander zu hetzen? Erwarten sie sich davon mehr Klicks?

Was soll das?


(Lieber Herr Baucks, Kommentar 33 wurde hier als sehr freundlich und augenzwickernd aufgefasst und daher umstandslos veröffentlicht. Freundliche Grüsse aus der Redaktion, Esther Slevogt)
Umsatzsteuer: lächeln
naja, gut, meinetwegen....liebe Esther Slevogt...ich muss lächeln und füge mich ihrer Entscheidung...allzuviel Humor erwarte ich mir allerdings nicht in dieser Debatte...
Umsatzsteuer: auf der Kommentarbühne
Aber naja, diese ganzen Stimmen und Schreiber hier auf der Nachtkritikkommentar-Bühne sind eine ungeheure Komödie, haben Sie das noch nicht bemerkt? Und keineswegs immer flau, sonder oft
ziemlich interessant.
Umsatzsteuer: Herzenswunsch
Sehr geehrter Herr Baucks, ich kann ganz gut Texte lesen und mir fällt auf, wie Sie z.B. mit Herrn Steckel umspringen. Da fehlt jeder Respekt, der Ihnen, verehrter Herr Baucks, wohl anstünde. Daher bleibt auch Herrn Steckel oft nichts anderes als Ironie. Aber anscheinend haben Sie den ganzen Tag so viel Zeit, Ihre - ich muss sagen - Wortkaskaden in die Welt zu versenden. Sind Sie unfähig zur Selbstkritik? Können Sie nicht bescheidener sein? Das wünsche ich mir, der sich schon vor Ihren Texten fürchtet,von Herzen. Danke.
Umsatzsteuer: hinter der Anonymität
Liebes Naja,

ich kann ihnen ihren Herzenswunsch leider nicht erfüllen,...das sie sich vor meinen Texten fürchten, ist ein gutes Zeichen, und Herr Steckel bekommt von mir den Respekt, den er verdient.

Was mir anstünde, darüber entscheidet ganz sicher niemand, der sich hinter der Anonymität verbirgt.

Das Herr Steckel auf eine Rolle im TV anspielt, die ich mal übernahm, um sich inhaltlich aus der Debatte zu mogeln, macht ihn nicht gerade zur Respektsperson. Und zwischen Ironie und Boshaftigkeit weiß ich zu unterscheiden.
Umsatzssteuer: es geht um Theater
Lieber Herr Baucks, entschuldigen Sie, wenn ich es ganz offen sage: aus Ihren Kommentaren spricht sehr viel Eitelkeit und Arroganz, ich kann sie nicht ernst nehmen. Vielleicht unterdrücken Sie mal Ihren Drang dauernd zu schreiben und widmen sich dem Denken. Das würde uns allen hier helfen.
Denn, es geht hier nicht um Sie, sondern um Theater, Politik und die Gesellschaft.
Vielen Dank: ein einfacher Leser.
Umsatzsteuer: Gute Nacht
Naja, lassen wir es, Herr Baucks. Mit Ihnen kann man nicht reden, schreiben. Da bin ich ja nicht der einzige. Jedoch als Sieger sollten Sie sich nicht fühlen. Ich fürchte mich vor Ihren Texten nicht, ich kann sie (die Texte) einfach nicht mehr lesen, die orthografischen Fehler tun ein übriges. Gute Nacht
Umsatzsteuer: kulturpolitische Debatte
Lieber Helmut Schmitz,

sie haben Recht, es geht darum, ob das Theater tatsächlich noch das Recht hat sich Privilegien zu erhalten? Oder ob es schon längst seine Ansprüche auf eine Sonderstellung verwirkt hat?

Herr Steckel hat Recht. Es ist keine finanzpolitische Debatte. Es ist eine Kulturpolitische.

Was macht man, wenn ein Intendant einer der wichtigsten politischen Bühnen zwar einen richtigen politischen Anspruch stellt? Ihm aber nicht nachkommen möchte? Und lieber aus seinem Haus, dem BE eine "Unterhaltungsbude" macht? Ein Haus, an den er nur einen Anspruch stellt, dass ihm die Leser der Berliner Zeitung die Bude einrennen, wie er es formuliert?

Dann stellt man sich schon mal die Frage, ob er nicht, wie viele Privattheater auch, noch Gewerbesteuer zahlen sollte?!
Umsatzsteuer: Selbstgespräche
gut, Sie können es nicht lassen immerfor immer weiter Ihren Senf zu verfassen. Nehmen Sie es nicht übel, aber es ist fast immer derart simpel und schlicht, dass ich in Ihnen einen Abiturienten vermute. Sie führen Selbstgespräche und halten sich für klug, das ist eine häufige Krankheit der Gegenwart, an jedem Kiosk zu erleben. Macht aber nichts - das Gute ist ja, ich muss Ihre Kommentare nicht lesen; Ihr obiger war jetzt der letzte, den ich las.
Umsatzsteuer: riskante Angelegenheit
Lieber Herr Baucks, bitte treten Sie in Ihrem eigenen Interesse etwas in den Hintergrund - nicht nur dieser Debatte. Es ist traurig und auch peinlich, zu sehen, wie Sie sich hier selbst beschädigen.
Sie können davon ausgehen, dass viele Ihnen eigentlich Wohlgesinnte diesen Thread verfolgen. Stossen Sie die nicht vor den Kopf, trotz verständlicher Verbitterung und ungebrochenem Sendungsbewusstsein. Bloggen auf nachtkritik.de ist eine riskante Angelegenheit.
Umsatzsteuer: zurück zum Thema!
Zurück zum Thema, Jungs!
Umsatzsteuer: Klarnamen statt einschüchtern
Was soll bitte all diese seltsame Einschüchterung? Haben die ganzen Anonymen hier keine besseren Argumente als Drohungen und Beleidigungen?

Schreibt erst mal eure Namen unter eure Kommentare, dann könnt ihr euch Sorgen um euch selbst machen.
Umsatzsteuer: nicht einzuschüchtern
Sie lassen sich einschüchtern, Herr Baucks, durch dieses Schnell-
hingeschriebene, durch dieses Flüchtige? - das glaub ich Ihnen nicht.
Umsatzsteuer: Bodenhaftung verloren
Lieber K.A. Hoffmann,

sie haben Recht: Warum sollte man sich einschüchtern lassen?

Denn einerseits gibt es da im Theaterbetrieb diejenigen, die sich skrupellos die Taschen vollstopfen, und da sind die Beispiele derer, die in Berlin gerne, in Frankfurt aber schon erfolgreich ihre Gehälter auf Führungsebene aufstocken konnten, nur die Spitze des Eisbergs. Andere machen es und reden nicht darüber.

Denen steht eine Gruppe gegenüber, die künstlerisch ausgebeutet werden. Sie haben nicht den langen finanziellen Atem einem Finanzamt die Stirn bieten zu können. Für sie geht es im schlimmsten Falle tragisch aus.

Herr Steckel verachtet die Finanzbeamten und natürlich die Fernsehschauspieler. Sie aber, die Finanzbeamten, treiben die Steuern ein, von denen er gerne leben möchte.

Da hat jemand enorm an Bodenhaftung verloren.

Es gab eine Zeit, da haben sich die Theater ihre Privilegien wirklich verdient. Sie sich auf der langen Strecke in der Ebene zu erhalten ist eine andere Sache.
Umsatzsteuer: Initiative im Sinne der Kollegen
Wenn jemand Zustände anprangert, die weltfremd sind, ist das auch im Sinne der Kollegen, egal welchen Einkommens.
Hätten wir weiter feige um die schlafenden Hunde herumschleichen sollen?
Dass Richter und Finanzpolitiker daraufhin die Dinge in eine noch schlimmere Richtung wendeten, ist nun wirklich nicht Herrn Steckels anzukreiden.
Ein sinnvolleres Steuerrecht wäre in unser aller Sinne - ich bin froh, dass einige anscheinend genug Geld und Zeit aufzubringen haben, sich dafür einzusetzen!
Die Ausstatter z. B., von denen jetzt gefordert wird, 6 Jahre rückwirkend 12% ihrer Gagen an die Finanzämter abzugeben, werden froh sein über jemanden, der diesen Unsinn exemplarisch anficht.
Umsatzsteuer: Gründe nennen
Lieber Hans,

es ist kein Unsinn, der da exemplarisch angefochten wird. Alle Selbstständigen haben Steuern zu entrichten. Denen müssen sie erklären, warum Ausstatter am Theater davon ausgenommen sein sollen.

Nennen sie uns die Gründe, warum der/die Ausstatter/in vom letzten Shakespearabend am BE steuerfrei arbeiten dürfen soll?

Das ist kein Zynismus.

Auch andere Arbeiten dienen dem Wohl der Allgemeinheit. Erklären sie die Sonderstellung von öffentlich rechtlichen Theatern. Da liegt es.
Umsatzsteuer: verständlich
34.
ein wenig Spass macht es der lieben Redaktion schon manchmal
die Blogger aufeinander zu hetzen. Sie erwartet sich davon mehr
KICKS für alle. Verständlich.
Umsatzsteuer: unterschiedliche Besteuerung
Nun gut, lieber Hans,

eventuell schmollen sie, oder aber sie haben keine Lust zu antworten.

Wissen sie, wer Momme Röhrbein ist? - Es handelt sich dabei um den Ausstatter zweier Shakespeare Abende von Katharina Thalbach.Der eine fand an der Komödie am Kurfürstendamm statt und wird demnächst wieder aufgenommen, und der andere läuft gerade am BE.

Ich kann es leider nicht 100% reschaschieren, aber ich muss annehmen, dass die Komödie am Kurfürstendamm anders besteuert wird, wie das BE am Schiffbauerdamm. Sowie auch die alte Oper in Erfurt, die sogar Gewerbesteuer abführt, anders besteuert wird als das Erfurter Theater.

Können sie mir diese unterschiedliche Besteuerung an beschriebenem Beispiel einmal näher erläutern?!

Hans!
Umsatzsteuer: pochieren oder faschieren?
Das ist ja 100% Schaschlik, Herr Baucks. Schreiben Sie so auch Theaterstücke? Oder anders gefragt, was ist der Unterschied zwischen pochieren und faschieren?
Umsatzsteuer: Frage an Stefan
Schön das ich sie hier treffe, lieber Stefan,

denn sie können mir ganz sicher erklären, warum Corinna Kirchhoff die "Phädra" demnächst am Renaissance Theater herausbringt und nicht am BE.
Umsatzsteuer: Verpflichtung durch Subventionen
„Die Befreiung (der öffentlich geförderten Theater - St.) dient nämlich dazu, die Zugangsschwelle für Theaterbesuche abzusenken. Die durch die Höhe des Eintrittspreises gebildete Zugangsschwelle betrifft vor allem kulturelle Veranstaltungen, die nicht von sich aus ein breites Publikum anziehen. Das Entgelt, das ein Theater einem Regisseur (einem Bühnenbildner, einem Kostümbildner - St.) schuldet, ist Teil seiner Kosten, die üblicherweise unmittelbar auf das Publikum übergewälzt werden. Soll eine Erhöhung der Eintrittspreise der öffentlich geförderten Theater jedoch vermieden werden, belasten diese Kosten den Haushalt des Theaters anderweitig und stellen somit de facto eine mittelbare Kürzung der staatlichen Fördergelder dar.“

(Aus: SCHLUSSANTRÄGE DES GENERALANWALTS L. A. GEELHOED vom 14. November 2002, Rechtssache C-144/00, Strafverfahren gegen Matthias Hoffmann)

Es wird in der Sechsten (Mehrwertsteuer-) Richtlinie 77/388/EWG Artikel 13 Teil A Abs. 2 Buchst. a unterschieden zwischen öffentlich geförderten (nicht kommerziellen) und kommerziellen Einrichtungen. Wir können uns vorstellen, dass die Grenzziehung unter Wettbewerbsgesichtspunkten vielfach umkämpft ist. Auf der anderen Seite untermauert die Mehrwertsteuerbefreiung die mit der Subvention verbundene Verpflichtung, Veranstaltungen durchzuführen, „ die nicht von sich aus ein breites Publikum anziehen.“ Herr Peymann z.B. erzielt seine Auslastungsquote u.a. dadurch, dass er alle Inszenierungen (einschließlich seiner eigenen!), deren Auslastung nicht wenigstens bei 70 % liegt, nach kurzer Laufzeit absetzt. Es ist die Frage erlaubt, ob ein solches Verfahren nicht den Subventionsauftrag unterläuft.
Umsatzsteuer: schlafende Hund war ich
Und noch etwas (zu Nr. 48): Der Steuerspezialist, der die Sache von 2004 an bis zum Urteil des BFH im Jahre 2011 betrieben hat, hat das unentgeltlich getan; die Kosten von mehreren zehntausend Euro hätte ich nicht aufbringen können. Die Gerichtskosten hat der Deutsche Bühnenverein übernommen. Für den weiteren Verfolg der Angelegenheit mit Hilfe eines Steueranwalts werden die betroffenen Künstler ggf. einen Fonds auflegen müssen. Und eine persönliche Anmerkung: der schlafende Hund war ich. Nun bin ich - zwangsweise - wach. Ähnlich wird es den Kolleginnen und Kollegen gehen.
Umsatzsteuer: denken Sie ernsthaft ...?
Ach so ja,

äh, ich denke pochieren ist umsatzsteuerfrei, oder schwebt so bei 7%; und für´s faschieren gilt der volle Steuersatz. Oder denken sie ernsthaft ich antworte jemandem darauf, wie ich Theaterstücke schreibe, der so dumm nachfragt?
Umsatzsteuer: Friedensappell oder -frage
52,53,56. wie sich die spitzen wieder gegeneinander richten.
ist das nun freundschaftlich gemeint oder nicht?
Umsatzsteuer: mehr als die Bundeskanzlerin verdient?
Was immer den schlafenden Hund in ihnen geweckt haben könnte, eines sollten sie sich klar machen: Wenn ein Intendant mehr als die Bundeskanzlerin verdient, sollte jede seiner außervertraglichen Arbeiten entsprechend versteuert werden.

Denn für viele Bürger in diesem Land gelten Menschen, die mehr als die Kanzlerin verdienen als reiche Menschen. Und von denen wollten sie ja erhöhte Steuern für einen Finanzausgleich im Kulturbereich erheben.
Umsatzsteuer: Sie haben Stücke geschrieben?
Jetzt werden Sie leider schon wieder vorlaut. Und: Sie haben Stücke geschrieben? Mit ähnlichen Dialogen ,wie die Sätze,die Sie seit Wochen hier absondern? Ich sag's ja: kein Hauch von Bescheidenheit.Schrecklich.
Umsatzsteuer: link
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/martin-baucks-besorgt-den-neuen-kammerspielen-ihre-bisher-bitterste-stunde-wir-schaufeln-uns-ein-grab,10810590,9781928.html
Umsatzsteuer: Stefan antwortet M.B.
@ 56
Sehr geehrter Herr Baucks,

Irrtum, es gibt eher keinen. Weil, ist es denn nicht gleich, ob man in der eigenen Suppe langsam gegart oder gleich durch den Fleischwolf gedreht wird? Aber eigentlich sind Sie doch der Experte für die Steuergleichheit. Anstatt sich richtig zu informieren, fädeln Sie jedoch lieber andauernd fade Bröckchen auf einen langen dünnen Spieß, auch genannt Thread. Oder wie hieß das noch gleich, was sie nicht so gerne machen...? Lesen sie Herrn Steckel oder informieren Sie sich anderweitig.
Ansonsten bin ich natürlich immer gerne behilflich. Aber was Theaterinterna betrifft, sitzen Sie wahrscheinlich eher an der Quelle. Warum rufen Sie nicht Ihren Freund Claus Peymann an. Letztendlich ist es aber wohl egal, glaube ich, ob die „Phädra“ am BE oder dem Renaissancetheater herauskommt. Gegen das BE spräche höchstens, dass Frau Kirchhoff erst im letzten Jahr einen Soloabend unter Günter Krämer als Lady Marwood hatte, und ich mich gewundert habe, dass Sie nicht auch noch bei ihm als Präsidentin zu sehen war. Nun wissen wir es. Sie gibt die Phädra bei der Charlottenburger Konkurrenz. Warum, müssen Sie selbst herausfinden. Am besten Sie gehen hin und fragen Frau Kirchhoff. Da die Premiere auf den 30.01. verschoben wurde, gibt es vielleicht auch noch Karten. Falls Sie mich noch etwas fragen wollen, ich bin da und trage ein Tim-Mälzer-T-Shirt.
Umsatzsteuer: M.B. gibt einen Hinweis
Liebes Naja,

das, wo sie gerade irgendwo in ihrer schrecklichen Abgschiedenheit davor sitzen, ist ein Computer. Dort oben rechts ist ein kleines Fenster, dort geben sie meinen Namen ein und drücken auf...na sie wissen schon,...und dann erfahren sie mehr...

Werden sie das hinbekommen? Oder brauchen sie dafür eine Stütze?

Ganz lieber Gruss

martin baucks
Umsatzsteuer: M.B. stellt eine Frage
Liebes Oh,oh!

sie müssen nicht alles glauben was Kritiker schreiben. Zudem ist das 12 Jahre her. Außerdem, was treiben sie denn eigentlich so, außer: Oh,oh! zu jammern?

Werden sie inhaltlich, sie armes "Oh,oh!!!"
Umsatzsteuer: Leblose Figuren
Da der Autor in die Figuren keine Lebendigkeit hineingemacht hat, kann er als Regisseur auch keine herausholen.
Sprachlosigkeit gleich Schreienspuckenstottern.
Aufregung gleich heftig Atmen. usw...

Herr Stefan, kennen Sie Stücke von Herrn Baucks, und haben Sie Aufführungen davon gesehen?
Umsatzsteuer: wie lange geht das?
6O. Also doch wieder das, was man nicht mehr sehen will.
Und das vor 12 Jahren schon. Und wie lange geht das mit solchen Stücken schon? Lange schon.
Umsatzsteuer: leise Ironie nicht bemerkt
Lieber Herr Baucks, Das was Sie mir empfehlen (62), hab ich natürlich längst getan.ich finde es nur sehr merkwürdig,dass Sie meine leise Ironie nicht bemerkt haben.von jetzt an sind Sie vor ihr sicher.
Umsatzsteuer: zurück zur Umsatzsteuer
Ja, auch ich habe dieses Stück von Herrn Baucks am DT gesehen und fand es eigentlich gar nicht schlecht. Über die Regie kann man streiten. Aber das ist eigentlich nicht das Thema diese Threads hier, und deswegen möchte ich das auch nicht weiter vertiefen.
Nur noch soviel, die „Schwärmer“ von Otteni fand ich sogar ziemlich gut und das Scheitern des Konzeptes der beiden an den Kammerspielen liegt mit Sicherheit auch daran, das man die abgerissene Baracke von Ostermaier nicht so einfach von Null auf wiedererfinden kann, aber alle das erwartet haben. So können dauerhaft schlechte Kritiken eine begonnene Karriere auch ganz schnell beenden.
Und nun wieder zurück zur Umsatzsteuer, sonst scheitert das Projekt auch noch, mit oder ohne Herrn Baucks.
Umsatzsteuer: Subventionsauftrag unterlaufen
Natürlich ist es ein schöner Ansatz, Herr Steckel, wenn man die „Zugangsschwelle“ zum Theater für Zuschauer durch Subventionen herabsetzen möchte, indem man die Preise für nicht mehrheitsfähige, „bedrohte“ Abende niedrig hält. - Aber wer glaubt denn heute noch dieses Ammenmärchen? Die Zuschauer, die man damit einmal für das Theater gewinnen wollte, für diese Bevölkerungsschicht interessiert sich doch heute kaum noch jemand. Und die Abende, die derart schützenswert wären, gibt es am Theater kaum noch. Wenn ich nur an den „Marinus van der Lubbe“-Abend im Werkraum der Kammer denke, den ich an ihren Bruder Ronald Steckel abgab, dann kann ich nicht umhin mich nochmal daran zu erinnern, auf was für einen starken Widerstand im Haus solche Veranstaltungen stoßen. Nicht nur, dass ich persönlich von Herrn Langhoff, dem ich nichts Übles nachreden möchte, in einer Leitungssitzung angegriffen wurde, weil er immer noch meinte sein Vater hätte unter anderem wegen Van der Lubbe 1933 das Land verlassen müssen, nein, der Gedenkstein, der heute noch vor den Kammerspielen steht, und eigentlich am Reichstag platziert werden sollte, wurde gestohlen, die Kriminalpolizei bestellt, die ihn dann nach einigen Wochen wiederfand und und und...

Wenn man in Leitungssitzungen nur andeutete, dass man sich eventuell mit Stoffen wie „Arthur Aronymus“ beschäftigen wollte, senkten viele die Häupter, oder verdrehten die Augen. Die Schwärmer Aufführung war ganz sicher eine solch schützenswerte Veranstaltung und sie kam letztendlich nur zustande, weil Wilms sie für sich am Gorki ablehnte und Otteni auf jeden Fall diesen Stoff machen wollte und am DT die Möglichkeit dazu bekam. „Aminta“ war eine solch schützenswerte Veranstaltung und ich zähle auch „Hasenfratz“ dazu.

Nein, ich kann nicht sagen, dass uns für diese Veranstaltungen viel Solidarität aus anderen Theatern entgegen kam. Und so glaube ich, dass es mittlerweile eher der Normalfall ist, dass man so wie es Peymann beispielhaft vor macht, den Subventionsauftrag bewusst unterläuft.
Die Subventionswürdigkeit vieler Abende an den Stadt- und Staatstheatern wird so gut wie nie überprüft, und ist häufig fragwürdig. Eine klare Grenze zwischen kommerziellen und nicht kommerziellen Arbeiten gibt es kaum noch. Im Gegenteil, mittlerweile kann man einen Künstlertransfer zwischen der Komödie am Kuhdamm und dem BE beobachte. Das kann einen alles sehr nachdenklich stimmen.

Ich empfinde ihre Aktion von daher weniger als eine reflektiert ausgeübte Solidarität unter Kollegen zum Schutz von Subventionen, sondern vielmehr als eine Lobby-Arbeit, in die sogar der Bühnenverein verwickelt ist. Ihre Solidarität unter Kollegen ist nicht breit genug aufgestellt. Sie bezieht sich wieder nur auf die 5% derer, die im System arbeiten und 95% der Subventionen erhalten. Wobei es keine Bemerkung zu der Subventionswürdigkeit dieser Arbeiten gibt, obwohl sie ja mittlerweile einräumen, dass Herr P. Eventuell den Subventionsauftrag unterläuft.

Aber er tut dies ja nicht alleine. Viele folgen seit Jahren seinem Beispiel.

Es gibt viele Ausstatter und Regisseure, die ganz existentiell von dieser neuen Umsatzsteuerregelung betroffen sind. Das ist schlimm. Aber das solche Entwicklungen überhaupt möglich sind, das Politiker ein Theater halbieren wollen, wie in Rostock, diese Entwicklung muss man in einem viel größeren Rahmen denken. Und hierbei wird die Subventionswürdigkeit im alten Sinne eine Rolle spielen müssen. Letztendlich steht eine neue Verteilungsstruktur der Subventionen an, die alle Theaterschaffenden mit einschließt und nicht nur die Gruppe, die der Bühnenverein zu seinen Kollegen zählt.
Umsatzsteuer: missbräuchliche Ausnutzung
Es handelt sich nicht um "meine Aktion", es handelt sich um eine mißbräuchliche Ausnutzung gesetzlicher Ermessensspielräume durch die Finanzverwaltung, die Gegenwehr verlangt. Die "Entwicklung in einem viel größeren Rahmen zu denken" ist Ihnen unbenommen.
Umsatzsteuer: Lubbe-Abend
Auch wenn es off-topic ist: Der Lubbe-Abend in der Kammer war großartig.
Vor allem dank Hans-Jochen Wagners.

(Weil Hr. Baucks den Abend erwähnt, habe ich kommentiert.)
Umsatzsteuer: Missbrauch im Kopf
@70

Danke, das freut das Dramaturgenherz.


@69

Nur mal angenommen Herr Steckel, nur mal angenommen Momme Röhrbein machte seine Steuererklärung, was bekäme der Finanzbeamte da zu sehen? - Da wäre beispielsweise eine achtzehnmeter hohe Pyramide auf dem Wannsee, zu dem Zwecke, dass dort Katrharina Thalbach die "Zauberflöte" installiert. Dazu käme eine Shakespeare Komödie am Kuhdamm. Der Finanzbeamte veranschlagt den vollen Umsatzsteuersatz, weil es sich aus seiner Perspektive um recht kommerzielle Veranstaltungen von kommerziellen Betreibern handelt. Zwischendrin bekommt er da eine Produktion vom BE rein. Selber Aussatter, selbe Regie und er setzt wieder den selben Umsatzsteuersatz an. Warum auch nicht? Nur weil etwas auf den Brettern der Bühne vom BE stattfindet, ist es ja noch nicht Kunst, denkt er sich; ansonsten wäre ja ein Gespräch zwischen Kurt Krömer und Wolfgang Kubicki, welches in der Krömershow auf selber Bühne stattfand, auch schon Kunst, denkt sich der Finanzbeamte, nichts gegen Krömer, der ist herrlich, und klappt seine Mappe zu. Fragt sich noch, während er in den Flieger nach London steigt, um sich die neue Hockney Ausstellung anzuschauen: Was treiben die am BE da eigentlich? und fliegt in sein wohlverdientes Kulturwochenende nach London.

Wochen später wird im zugetragen, da gäbe es jemanden, der ihm missbräuchliche Ausnutzung sienes Ermessensspielraumes vorwürfe und ihn für Teil eines Vernichtungsfeldzuges hielte.

Der Mann schüttelt einmal mit dem Kopf, betrachtete noch einmal die Akte und sagt sich: Ich kann den Unterschied zwischen Kuhdamm und Schiffbauerdamm nicht erkennen unjd schließt den Deckel wieder. Sollen das die Richter entscheiden. Das war´s für ihn.

Von Missbrauch und Vernichtungsfeldzug keine Spur. Der findet wahrscheinlich nur in ihrem Kopf statt. Pardon. Sorry.
Umsatzsteuer: Konto statt Köpfe
Es geht nicht um Köpfe, es geht um Kontoauszüge, Meister, und nur insoweit es um Kontoauszüge geht, geht es um Köpfe!

Was Euren Kopf anbetrifft, versteckele ich mich hinter Kleist:

"In Eurem Kopf liegt Wissenschaft und Irrtum 

Geknetet, innig, wie ein Teig, zusammen; 

Mit jedem Schnitte gebt Ihr mir von beidem.“
Umsatzsteuer: Verbeugung mit Link
Kleine Verbeugung.

http://www.youtube.com/watch?v=MFqm94Hy_rk
Umsatzsteuer: es geht um Kuuuunnst
Ach so,

mein Gott, bevor ich es vor meinem Abendeinkauf vergesse:

ES GEHT NICHT UM KONTOAUSZÜGE UND NICHT UM KÖPFE...

ES GEHT UM KUUUUNNNNST!!!

...und davon versteht der Bühnenverein nicht soviel.

Gruss

Baucks
Umsatzsteuer: Hauptkonflikt
So, jetzt hatte ich mein Abendbrot,

keine Ahnung warum die Redaktion immer etwas wegschneidet,aber:

Ihnen, Herr Steckel, steht der Adam besser,...denn dass es um Kontoauszüge geht, um Geld das man sich in die Tasche steckt, schrieb ich schon ganz viel weiter vorne. Trotzdem Dank, dass sie auf den Hauptkonflikt hinweisen:

Erst das Geld, dann keine Moral!

(Anm.: Wenn die Kommentare allzusehr ins private Beharken geraten, kann es schon einmal sein, dass ein Kommentar unter den Tisch fällt. wb für die Red.)
Umsatzsteuer: keine Beweise
Na, Hauptsache Sie verstehen was davon, Herr Baucks. Dafür gibt es bisher allerdings keinerlei Beweise.
Umsatzsteuer: alles egal, Inhalte egal
Lieber Michael Behr,

was stört sie denn,...leider kann ich sie gerade nicht richtig einordnen,...wollen sie etwas über sich verraten?

Ach, ich denke schon, ich weiß wovon ich rede.

In diesem kleinen Video sehe ich zum Beispiel Johannes Schütz, der lachen muss,...und es gibt noch einen zweiten verzweifelten Menschen, der sich hinter seiner Hand verbirgt, den ich leider nich erkennen kann,...ich sehe Uwe Jens Jensen, und jeder, der ein scharfes Auge hat, weiß, dass an der Situation etwas nicht stimmte.

Kurz danach lernte ich P. in Wien näher kennen. - Heute kann ich sagen, dass die Schäden, die er sich in Wien zuzog bis heute wirken.

Er muss um jeden Preis bestehen. Scheitern kann er sich nicht erlauben. Und dafür nimmt er künstlerisch jeden Preis in Kauf.

(…) Rechenschaft gibt es für ihn nicht. - Subventionsverpflichtungen sind nur Mittel zum Zweck der Selbstverwirklichung. Ein Egoist an der Rampe.

Umsatzsteuer für untere Mitarbeiter, ja und wenn schon,...er will mehr Gage als alle anderen in Berlin.

By the way: Robert Wilson ist eine weltweit anerkannte Marke und braucht keine deutschen Subventionen und P. vermarktet ihn auch so.

Alles egal. Inhalte egal.

Wenn die unten in Rostock verkümmern: Egal.

Sollen sie den Saal füllen. Alles andere ist folgerichtig.

P.s.: Steckel und ich haben uns privat nie kennengelernt.
Umsatzsteuer: ein paar Fakten
Mit immer größerer Irritation verfolge ich, wie Frank P. Steckel und Matin Baucks aufeinander eindreschen. Und auch mit einer leisen Verzweiflung.

Ich versuche die Gemüter mit ein paar Fakten zu beruhigen:

1. Lt. §4.20 des UStG sind die Umsätze der "Theater, Orchester, Kammermusikensembles, Chöre, Museen, botanische Gärten, zoologische Gärten, Tierparks, Archive, Büchereien sowie Denkmäler der Bau- und Gartenbaukunst" von der USt befreit, sofern sie von der öffentlichen Hand getragen werden.
2. An gleicher Stelle ist geregelt: "Das Gleiche gilt für die Umsätze gleichartiger Einrichtungen anderer Unternehmer, wenn die zuständige Landesbehörde bescheinigt, dass sie die gleichen kulturellen Aufgaben wie die in Satz 1 bezeichneten Einrichtungen erfüllen."
3. Im Entwurf für das Jahressteuergesetz 2013 sollten Regisseure und Choreografen von der Umsatzsteuer befreit werden, weil "ohne den Bühnenregisseur, der wie der Bühnenchoreograph (...) den Charakter der Vorstellung in künstlerischer und kreativer Hinsicht wesentlich prägt, nicht vorstellbar" wäre.

Meine Einschätzung:
Ich kann Punkt 3 nicht widersprechen.
Ich würde Privattheatern empfehlen, sich darum zu bemühen, eine steuerrechtliche Gleichstellung mit öffentlich geförderten Theatern zu erlangen.
Und natürlich sollte das Gleiche für Bühnen- und Kostümbildner, Videokünstler etc. gelten, die an einer Theateraufführung mitwirken. Wenn es für die Regisseure möglich war, dann sollte genau das in einem zweiten Schritt auch funktionieren.

Und sehr geehrter Martin Baucks, an dieser Stelle geht es nicht um "KUUUUNNNNST!!!" - hier geht es um Gerechtigkeit.
Umsatzsteuer: wer die Befreiung nicht braucht
Klaus M.,

ich verstehe sie, ich verstehe sie sogar gut:

Aber Herr Wilson und Herr P. brauchen diese Umsatzsteuerbefreiung nicht!

Verstehen sie das auch?
Umsatzsteuer: Vorteil der Novellierung
Ergänzung zu Nr. 78: In der Rechtssache Hoffmann von 2002 erkannte der EuGH darauf, dass auch ein einzelner Unternehmer einer Einrichtung gleichgestellt werden kann, wenn er die gleichen kulturellen Aufgaben usw. erfüllt. Der Startschuss für die gerichtliche Auseinandersetzung fiel, als das Finanzamt Berlin-Zehlendorf (also ein Berliner Bezirksfinanzamt!) die von mir vorgelegte Gleichstellungs-bescheinigung des Kultursenats ("Bescheinigung zur Befreiung von der Umsatzsteuer") zurückwies - während andere Finanzämter anderer Berliner Bezirke sie zeitgleich anerkannten. Die - rechtlich vorrangige - europäische Regelung würde von der Bundesrepublik Deutschland erst mit der Umsatzsteuernovellierung einheitlich umgesetzt werden.
Und was die Ausstatter anlangt, so hat das BMF eine Gleichstellung mit den Regisseuren und Choreographen bisher nicht nur ultimativ abgelehnt, sondern, wie Sie wissen, die bis dato mit 7 % besteuerten Kolleginnen und Kollegen völlig unvorhergesehen mit 19 % (bis zu sechs Jahren rückwirkend!) überfallen - so daß es zunächst darauf ankommt, notfalls vor Gericht nachzuweisen, daß diesem Überfall rechtliche Grundlagen fehlen. (Ein Nachweis, den zu führen nur dann überflüssig würde, wenn die Ausstatter in die Umsatzsteuernovellierung aufgenommen würden.)
Umsatzsteuer: Begriffs-Missbrauch, falsche Kämpfe
Botanische Gärten, zoologische Gärten, Tierparks, Archive, Büchereien sowie Denkmäler der Bau- und Gartenbaukunst, wer möchte als Theaterkünstler nicht mit diesen Gewerben in einem Atemzug genannt werden?

Nun gut, lassen wir das. - Was mich irritiert, ist, dass jemand alle, mit Begriffen wie Vernichtungsfeldzug, Missbrauch und Überfall zu seinem kleinen persönlichen Brand ruft, während direkt daneben das ganze Haus der Kultur und Theaterkunst brennt.

Stellen sie sich zwei Brände vor. Links die kleine, menschenleere Laube in Zehlendorf und rechts das Gebäude der Theaterkunst voller Menschen in Flammen. Und der Mann links ruft die Feuerwehr an: Kommt zu mir, meine Kontoauszüge, meine Gerichtsunterlagen, mein Kopf,...Überfall! Überfall! Missbrauch! Vernichtung!...und die Feuerwehr schaut nur irritiert, eine zeitlang...

Es geht ihnen also um ihre Kontoauszüge? - Ich habe ja nicht umsonst dieses Video hervorgekramt. Man versucht herauszubekommen, wann ging das eigentlich los am Theater mit der Qwote? Da, in diesem Video sehen wir am Ende die bedrohlich leeren Plätze. Seit fast drei Jahrzehnten erleben wir die ständig voranschreitende Erosion der Theaterkunst. Bis zu dem heutigen Zeitpunkt, wo man in Rostock allzu deutlich merkt: Politiker entscheiden über Theater.

Zwar arbeiten sie mit falschen Zuschauerzahlen, aber scheinbar kann sie nichts stoppen. Gewohnt Intendanten zu bestellen und zu kündigen, nehmen sie nun die Sache ganz in die Hand.

Man kann Herrn Steckel nicht vorwerfen, er engagiere sich nicht auch in dieser Sache. Aber er tut mit einer gewerkschaftlichen, juristischen Sprache, und mit einer Sprache, die sich mit Ausdrücken aus der Demagogie versorgt: Vernichtung, Missbrauch, Überfall.

Er läutet die ganz große Glocke für die Umsatzsteuerbefreiung. Er bemüht den Bühnenverein, ruft höhere Gerichte an,...und bekommt zunächst nicht Recht. Demnächst vielleicht. In einer Sache, die für einige akut unangenehm ist, aber eben nicht die ganz große Sache.

Er spricht nicht mehr die Sprache der Kunst. - Ich dachte, es sei sinnvoll Gerichte anzurufen, um die kulturelle Versorgung im Grundgesetz zu verankern. Ich dachte, es sei sinnvoll Gerichte anzurufen, um einen Finanzausgleich vom Bund für bedrohte Theater in schwachen Regionen zu erstreiten. Aber nein, er läutet die große Brandglocke für eine Umsatzsteuerbefreiung.

Das befremdet mich. Er räumt ein, dass der Subventionsauftrag unterlaufen wird, kämpft aber nicht für dessen Erhalt. Stattdessen ruft er zu seiner kleinen Laube in Zehlendorf. Die muss zuerst gelöscht werden?!

Dieses Vereins- und Gewerkschaftsdenken frisst die Theaterkunst von innen auf, seit Jahrzehnten.
Umsatzsteuer: Aufruf
Tun Sie was!
Umsatzsteuer: darum geht es doch nicht
@79/81

Warum ist es eigentlich so unmöglich hier eine sachliche Diskussion zu führen?

Ja genau Herr Baucks, es brennt an vielen Ecken und Enden, es gibt Stadttheaterbrände, Freie Szene-Brände, Kulturpolitikbrände, Akzeptanzbrände und auch die kleineren, die nur für einen Teil der Theaterbeschäftigten von Belang sind. Wer wollte versuchen, sie alle auf einmal zu löschen? Offensichtlich hat sich FP Steckel entschieden, sich einem Problem anzunehmen, dass ausschließlich seine Berufsgruppe betrifft, und die allermeisten ziemlich kaltlassen kann, weil sie eben abhängig beschäftigt sind oder zu wenig verdienen. Was ist daran verwerflich? Hätte er gleichzeitig die GDBA zu einer starken Gewerkschaft transformieren sollen, die KMK kapern sollen, eigenhändig das GG ändern sollen ...? Das hat er alles nicht getan, seis drum.

Und nein, Wilson "braucht" die Umsatzsteuerbefreiung nicht, auch nicht die anderen zwei Dutzend Regisseure und Regisseurinnen, die hohe Spitzengagen verlangen und bekommen. Aber darum geht es doch auch gar nicht. Eine deutlich größere Menge von Regisseuren erhält deutlich geringere Gagen, und da macht es plötzlich einen Unterschied, ob von den verhandelten 10000 € dann 700 € / 1900 € oder gar nichts am 10. des Folgemonats ans Finanzamt gemeldet und überwiesen werden muss. Es ist auch nicht so, dass nach der vorgeschlagenen Änderung im Jahressteuergesetz Regisseure plötzlich KEINE Steuern zu zahlen gehabt hätten. Einkommensteuer wird natürlich trotzdem gezahlt und welche Entlastung die Befreiung von der Umsatzsteuer wirklich bringt, mag ich gerade nicht ausrechnen (merke: nicht gezahlte Umsatzsteuer erhöht den Gewinn und damit steigt die zu erhebende Einkommensteuer).
Außerdem, die Umsatzsteuerbefreiung ist keineswegs etwas ungewöhnliches, gleiche Regelungen gibt es in den Heilberufen und in der Bildung, auch hier sind Freiberufler idR von der Umsatzsteuer befreit, weil Ihre Auftraggeber (Krankenhäuser, Altenheime, Universitäten, Schulen ...) von der Umsatzsteuer befreit sind.

Aber natürlich ist das alles keine besonders "große Sache". Die zu lösenden Probleme innerhalb der Stadttheater und innerhalb der freien Szene sind andere, aber es hat auch niemand behauptet, dass eine Umsatzsteuerbefreiung für Regisseure irgendeins dieser Problem löst. Es schadet aber auch nicht, denn hier geht es gar nicht um Theater oder Kunst.

Und auch wenn ich selbst das ganze Verfahren für ziemlich unnötig halte, man kann doch Herrn Steckel wirklich nicht vorwerfen, dass er sich um seine Angelegenheiten kümmert und nicht um Ihre oder um meine.
Umsatzsteuer: Offener Brief der GDBA an Minister Neumann
Die GDBA hat sich heute zur gescheiterten Umsatzsteuerbefreiung für Regisseure und Choreographen in einem offenen Brief an den Staatsminister für Kultur und Medien gewandt:

Sehr geehrter Herr Staatsminister Neumann,

mit großem Bedauern mussten wir das Scheitern des Jahressteuergesetzes 2013 zur Kenntnis nehmen.

Wir, die GDBA, Tarifpartei im NV Bühne und damit auch gewerkschaftlicher und tarifpolitischer Vertreter der Regisseure und Choreographen, bitten Sie eindringlich, sich weiterhin für deren Belange stark zu machen.

Sollte die aktuelle Regelung – voller Mehrwertsteuersatz für Regisseure und Choreographen – Bestand haben, werden gerade mittlere und kleinere kommunale Theater, die schon lange unter starkem ökonomischem Druck arbeiten (die Haustarifverträge mit teilweise zehn Prozent und mehr Gehaltsverzicht, besonders in den neuen Bundesländern, sprechen eine deutliche Sprache), in noch größere Schwierigkeiten geraten.

Unter gleichem Druck und finanziellen Schwierigkeiten stehen die freischaffenden Regisseure und Choreographen, die durch die steuerliche Belastung ebenso ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet sehen.

Wir bitten Sie im Interesse der deutschen Kulturlandschaft, sich noch einmal für die Umsatzsteuerbefreiung einzusetzen, wobei wir der Meinung sind, dass sie auch für andere Berufsgruppen am Theater (z. B. Kostüm- u. Bühnenbildner) zutreffen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Christoph Kliebes
Präsident GDBA
Umsatzsteuer: Klammern an Symptombehandlung
@83
Doch, darum geht es, dass die wirklichen Probleme immer wieder heruntergebrochen werden auf ein gewerkschaftliches Niveau. Das Sachlichkeit auf einer nur sprachlichen Ebene simuliert wird, indem man sich gesetzlicher Texte bedient und sie mit ein wenig Pathos durchzieht, dem "Interesse der deutschen Kulturlandschaft".

Die große Glocke läutet für eine Behandlung der Symptome und vor dem Kern, der Ursache des Problems zurückschreckt, wie die falsche Amme vor dem Kind. Dieses sich nicht mehr aus der Routine der Behandlung wegdenken können, das Klammern an der Symptombehandlung, lässt das Problem erst richtig gedeihen.

Ein System, in dem die Kunst fast wie ein Fehler verharrt, den man optimieren möchte, damit er erträglich wird.
Umsatzsteuer: Wie die Kunst aussieht
Was wollen Sie, es schaut doch oft so aus, als sei die Kunst
in dieser Zvilisationsgesellschaft, welche durchtechnisiert, überwirtschaftet und verwissenschaftlicht ist, ein Fehler ist,
so etwas wie ein Anachronismus, und die "Kunst" sieht dementsprechend auch aus: Müll, Krassheiten, Kriminalität, Gewalttaten usw. sind die Themen - oder wie sieht Ihre eigene dramatische Kunst aus -
doch nicht anders! - Oder haben Sie schon einen modernen Klassiker
geschrieben? Und wenn, dann liegt er sicher in einer Schublade.
Umsatzsteuer: Mülleimer betrachten
Bevor ich hier lang und breit an ihrem Beispiel erkläre, warum die deutsche Kulturlandschaft wohl doch nicht so gut funktioniert, wie es der Bühnenverein vielleicht meint, möchte ich ihnen , Herr Fritz, (...) einen ganz einfachen Tipp geben:

Machen sie einen kleinen Spaziergang durch die Ghettos ihrer Stadt. Da sparen sie sich die Theaterkarte. Dann gehen sie nach Hause, setzen sich vor ihren Mülleimer, öffnen und betrachten sie ihn eine Weile. Da sparen sie die Museumskarte. Sie sparen sich das Taxi zum Theater, den Sekt in der Pause und die ganze (...) Konversation mit denjenigen Menschen, die in ihrer Kunstbetrachtung schon etwas weiter voran geschritten sind.

Lassen sie sich bei all diesen Aktionen von einer Videokamera abfilmen und setzen sie den Clip auf You Tube ein. Vielleicht werden sie ja auf diesem Wege selber noch zu einem kleinen Kunstwerk. Who know´s!

(...)

(Sehr geehrte Herren,
trotz der reizvollen Vorstellung eines solchen Kulturausfluges bitten wir Sie, sich wieder dem Thema Umsatzsteuer zuzuwenden.
Die Redaktion)
Umsatzsteuer: Kein wichtiger Kampf
(...)

Aber bitte, zur Umsatzsteuer. So oder so. Je mehr Umsatzsteuer gezahlt wird, um so weniger Einkommen bringt man zur Einkommenssteuererklärung ein, und zahlt entsprechen weniger Einkommensteuer und umgekehrt. Je weniger Umsatzsteuer man zahlt, um so mehr Einkommenssteuer muss man abführen.

Jeder, der ein wenig rechnen kann, weiß, dass hier sinnlos Energie für einen nicht so wichtigen Kampf vergeudet wird.
Umsatzsteuer: mein Steuerberater sagt
Zu Kommentar Nr. 88 bemerkt mein Steuerberater: "Hier fehlt es am kleinen Einmaleins - über dieses Manko täuschen auch die steuerrechtlichen Plattitüden nicht hinweg!"
Umsatzsteuer: Erbsenzählen
Steckel, rechnen sie uns das mal vor, wenn es ihnen wichtig genug ist. Wie sieht das denn so bei ihnen aus? Wieviel an Einkommenssteuer mehr hätten sie denn zahlen müssen, wenn man ihnen eine, wie auch immer, Umsatzsteuerbefreiung gewährt hätte?

Warum nicht mal in die Rolle des Erbsenzählers schlüpfen?!
Umsatzsteuer: keine Rechenbeispiele
Ich widerstehe der Versuchung, den Unfug von Nr. 88 mit Rechenbeispielen nachzuweisen und empfehle den Kolleginnen und Kollegen, sich, statt an Herrn B., an ihre Steuerberater zu halten!
Umsatzsteuer: Offenbarung
Da haben wir es! So überzeugend Herr Baucks auch klingt, zum Steuerberater scheint er es nicht gebracht zu haben. Machen Sie sich nichts daraus!
Umsatzsteuer: Marathon-Mann
Las ich gerade über Peter Stein zu seinem 75zigsten Geburtstag. Keine Rede von Umsatzsteuern.

"Stein hält sich meist im Hintergrund, verbeugt sich nicht gerne vor dem Publikum und gibt nur selten Interviews. Im Rückblick auf die Schaubühnen-Zeit zeigte er sich aber dennoch einmal öffentlich stolz: "Ich habe mit der Schaubühne das einzige selbstbestimmte Theater in der Geschichte des deutschen Theaters geleitet." Und fügte gleich an: "Dabei bin ich überhaupt kein Theaterleiter. Ich bin Künstler."
...
Theater: Marathon-Mann des Theaters: Peter Stein wird 75 - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/kunst/theater-marathon-mann-des-theaters-peter-stein-wird-75_aid_829850.html
Umsatzsteuer: brutto nicht gleich brutto
lieber Steckel, schießen sie mal nicht so schnell. In diesem Metier ist es nämlich anders als bei Ihrem Steuerberater. In "normalen" Berufen wird die Umstatzsteuer auf den eigentlich Preis (z. B. den Tarif der Gebührenordnung für Steuerzahler) aufgeschlagen, der Kunde zahlt dann eben 119%. In dem hiesigen Metier wird (und das müsste man auch mal ganz heftig und umfassend hinterfragen!!!) in aller fragwürdigen Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass wie auf immer definierte Preise dann ggf. die Umsatzsteuer inkludieren, das heisst ein Theater zahlt eben 100%, und der Auftragnehmer erhält nach Abführen der Umsatzsteuer nur noch 84,03%. Die er dann versteuert. So gesehen gibt es dann zwei Verlierer. Den Auftragnehmer (der dann plötzlich de facto doppelt Steuern zahlt, und viel weniger rausbekommt), und den Staat hat weniger im Einkommenssteuertopf, der ja nicht der gleiche ist wie die Umsatzsteuer. Und wundert sich, weil er ja wie vermutlich der Herr Steuerberater das ganze mit 119% kalkuliert hatte.
Umsatzsteuer: 2300 Euro Unterschied
@88

20.000 Euro Brutto - Est 2.849,55 Euro = 17.150,45 Euro Netto

20.000 Euro : 119 Prozent = 16.806 Euro : 100 Prozent

16.806 Euro Brutto - Est 1.965,46 Euro = 14.840,54 Euro Netto
Umsatzsteuer: unschön, aber kein Grund zur Hysterie
Es ist schon richtig, geht man von einem Jahreseinkommen von durchschnittlich 50.000,00 Euro bei einem Regisseur aus, kann der Unterschied bei einer Besteuerung von 19% zu 7% Umsatzsteuer leicht einmal einen Unterschied von 5000,00 Euro ausmachen. Natürlich gibt es bei einer endgültigen Steuererklärung rechnet man sie bis zum Ende durch noch einige Kompensationsmöglichkeiten. Ganz auswetzen kann man diesen Kostenpunkt wahrscheinlich nicht. Zudem höre ich, dass einige Theater, es sind ja nicht alle vollkommen klamm, ihre Gagen entsprechend erhöhen, um einen gewissen Ausgleich zu schaffen.

Wirklich schlimm sind die Rückforderungen, gegen die man Einspruch einlegen muss. Gut.
5000,00 Euro weniger, dass ist nicht schön, gar nicht schön, aber verkraftbar, wenn man alle Kompensationsmöglichkeiten hinzuzieht.

Aber man kann hier eben nicht von einem "Vernichtungsfeldzug" reden, von "Missbrauch" und einem "Überfall". Das ist einfach eine Art von "Hysterie", die gegenüber dem normalen Steuerzahler kaum zu rechtfertigen ist. Der denkt nämlich in erster Linie, die Künstler wollen einfach keine Steuern zahlen. Und das ist als Signal nach draußen auch eben nicht schön, gar nicht schön, vor allem, wenn der normale Steuerzahler davon hört, dass einige Intendanten mehr als die Kanzlerin verdienen.

Im Rahmen dieser Betrachtung wäre etwas Zurückhaltung schon angebracht, oder zumindestens eine differenzierte Vermittlung des Problems an Fallbeispielen. Einfach nur den Finanzbeamten auf den Füßen herumtreten und die Zuschauer aufscheuchen, ist zu wenig.

Man kann das übrigens alles sehr leicht mit einem Einkommensteuerrechner, den das Bundesministerium der Finanzen kostenlos im Internet zur Verfügung stellt in wenigen Minuten nachrechnen. Guter Service. Zur Not kann ich ihnen auch noch erklären, wie man mit dem Elsterprogramm seine Einkommensteuerklärung elektronisch an das Finanzamt übermittelt. Ich bin nämlich schon ein großer Junge. Ich kann das.
Umsatzsteuer: Unkenntnis
@93
Stein braucht die Umsatzsteuer auch nicht zu erwähnen. Er lebt in Italien. In Deutschland fällt damit für ihn keine an. Schon interessant, mit welcher Unkenntnis sie hier den Garten umpflügen!
Umsatzsteuer: Mut machen
Noch einmal: Sprechen Sie mit Ihren Steuerberatern! Sie werden Ihnen darstellen, wie massiv der Umsatzsteuersatz die „zum Leben“ verbleibende Einnahme beeinflusst. Zwar wird die Einkommensteuer geringer, sinkt aber keineswegs in dem Maße, in dem die Umsatzsteuerzahlung bei steigendem Steuersatz wächst. Wäre es anders, erwiese sich die Finanzverwaltung mit ihren rückwirkenden 19%-Forderungen einen Bärendienst. Und: Machen Sie Ihren Steuerberatern, wo nötig, Mut! Mehr als den ermäßigten Steuersatz von 7% kann niemand von uns verlangen!
Umsatzsteuer: nie endend?
Dies scheint ein nie endender deep throat zu sein.

Widmen wir uns jetzt wieder dem echten Theater/Leben!
Umsatzsteuer: zum letzten Mal der Sachverhalt
Nr. 97: Ach so? Gerade hieß es aus Ihrer Ecke doch noch, bei einer Umsatzsteuerbefreiung sei nichts zu holen, weil die sich erhöhende Einkommensteuer die Sache zu einem Nullsummenspiel degradiert! Und jetzt erwischen Sie mich plötzlich bei einem lukrativen Banküberfall, bei dem „andere“ den Tunnel graben, durch den ich dann mit der Sore verdufte, wie? - Ich habe, um es ein letztes Mal zu sagen, geklagt, als das Finanzamt Berlin-Zehlendorf die von mir vorgelegte, von der Umsatzsteuer befreiende Gleichstellungsbescheinigung der Berliner Kulturverwaltung in den Papierkorb warf und mir eine umsatzsteuerliche „Verböserung“ von 7% auf 19% ankündigte. Das Finanzgericht Berlin-Brandenburg erkannte in einem überaus sorgfältigen Urteil, dessen Lektüre ich Ihnen dringend anrate (Aktenzeichen 7 K 2310/06 B), auf 0% - und regte die national- und europarechtliche Klärung der verworrenen Rechtslage an. Das Finanzamt ging in Revision, der Bundesfinanzhof befand, von Verworrenheit könne keine Rede sein und verurteilte mich und meine Berufskollegen und -kolleginnen zu 19%, obendrein rückwirkend. Alle steuerermäßigenden Regelungen des UrhG und der Sechsten Richtlinie 77/388/EWG (sehen Sie selber nach, worum es sich handelt, Mr. Know-it-all!) blieben dabei außer Acht. Dieses rechtliche Manko ist es, auf das wir nun, wo auch noch die Ausstatter (die in dem Urteil, ich sagte es auch schon, überhaupt nicht erwähnt werden!) durch die Finanzverwaltung in Mitleidenschaft gezogen (überfallen, attackiert, wirtschaftlich vernichtet usw.) werden sollen, unseren Protest gründen. Und was Sie selbst angeht: Sie sollten sich weniger mit Ihren Tasten, als vielmehr mit Ihren Taten befassen.
(...)
Umsatzsteuer: Hinweis
news:
http://www.theaterderzeit.de/blog/meldungen/kulturpolitik/mehrwertsteuerbefreiung_für_selbstständige_regisseure_und_choreografen/

Es geht übrigens den Ausstattern nicht darum, gar keine Umsatzsteuer mehr zu zahlen.
(Auch wenn man fragen dürfen muss, welche Umsatzsteuer denn abgeführt werden soll, wenn die auftraggebenden Theater umsatzsteuerbefreit sind.)

Bisher galt eine ermäßigte Umsatzsteuer von 7%, weil es bei ihrer Arbeit um eigenständige künstlerische Entwürfe geht. Keiner, der ungefähr weiß, wie es im Theater zugeht, würde das bestreiten wollen.
Bühnenbildner schrauben die Bühnenbilder nicht selber zusammen, Köstümbildner nähen die Kostüme nicht - sie entwerfen sie und übertragen die Nutzungsrechte an diesen Entwürfen an die Theater. Dafür sehen Gesetze die ermäßigte Umsatzsteuer vor.
(Zum Nachlesen: § 12 Abs. 2 Nr. 7c UStG, Abschnitt 168 Abs. 22 UStR)
Dabei soll es bleiben. Das ist eigentlich schon alles.
Umsatzsteuer: Stellungnahme der AdK
Immerhin.....
Offizielle Stellungnahme der Akademie der Künste nach dem Treffen am Runden Tisch:
http://www.adk.de/de/blog/index.htm?we_objectID=31992
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