Ein absoluter Skandal

Rostock, 9. Mai 2013. Wegen des Dauerstreits um die künftige Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und die völlig unklare Finanzierung kann das Volkstheater Rostock die Spielzeit 2013/2014 nur bis Ende dieses Jahres planen. Wie u.a. die Ostseezeitung meldet, sei es der Intendanz nicht möglich gewesen, Verträge mit Schauspielern über den Jahreswechsel hinaus abzuschließen, weil für 2014 kein Finanzplan, nicht mal ein tragfähiger Entwurf vorliege.

Die Rumpfplanung des Volkstheaters ist überschrieben mit: "Wir leben." "Der Spielplan hat nur ein Bein", sagte Intendant Peter Leonard laut Focus. Alle Pläne für 2014 seien nach derzeitigem Stand hinfällig. Ein "absoluter Skandal" sei das und einmalig für ein Theater in Deutschland, betonte die designierte Interims-Schauspieldirektorin des Volkstheaters Rostock, Cornelia Crombholz, die im Herbst 2014 ans Theater Magdeburg wechseln wird.

Damit ist die seit langem in Rostock diskutierte Finanzierungslücke von 500.000 Euro weiter offen. Nachdem zeitweise die Schließungen der Spielstätte Theater im Stadthafen und der Sparte Tanztheater durchgerechnet worden waren, wird derzeit der Gäste-Etat zur Disposition gestellt, aus dem das Theater für Einzelproduktionen benötigte Regisseure, Musiker oder Sänger bezahlt. Ohne Gastverträge wären viele Inszenierungen bzw. Konzerte nicht möglich.

(Ostseezeitung / Focus / geka)

 

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