Dessauer Stadtrat will juristisch gegen Kürzungspläne vorgehen
Stadtratssitzung im Theater
Dessau, 29. August 2013. Der Dessauer Stadtrat hat seine Sitzung am gestrigen Mittwoch ins Anhaltische Staatstheater verlegt – und das von den Sparplänen des Sachsen-Anhaltischen Kultusministers Stephan Dorgerloh (SPD) bedrohte Haus gleichzeitig zum zentralen Thema gemacht.
Wie die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtet, beschlossen die Stadträte am Abend einstimmig eine Resolution für den Erhalt des Anhaltischen Theaters und für mehr Zeit, um strukturpolitische Entscheidungen zu treffen.
Landeskultusminister Dorgerloh hatte im Juni bekannt gegeben, im Rahmen seiner drastischen Sparpläne fürs ganze Land die Zuschüsse für das Anhaltische Theater ab 2014 von 8,1 auf 5,2 Millionen Euro hinunterzukürzen.
Dieter Haselbach, bekannt als Kulturinfarkt-Autor und in jüngerer Zeit Berater der Kulturpolitik in Trier, der beauftragt worden war, zu untersuchen, was für ein Theater möglich wäre, wenn das Land 5,2 Millionen Euro und die Stadt weiter acht Million Euro gäbe, stellte der MZ zufolge im Rahmen der Stadtratssitzung sein Fazit vor: "Das Geld reicht nicht einmal für ein reines Musik-Theater."
Dessau-Roßlaus Stadträte wollen, so die MZ weiter, in ihrem Kampf ums Anhaltische Theater nun juristische Schritte prüfen lassen. "Ist das Dessauer Haus ein Staatstheater? Wurde das Haus am Friedensplatz institutionell gefördert und kann die gegebene Summe nur in kleinen Schritten abgeschmolzen werden? Diese Fragen sollen gutachterlich beantwortet werden."
(Mitteldeutsche Zeitung / sd)
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