Theater Parchim verlegt Spielbetrieb wegen Baumängeln in die Stadthalle
Rostock lässt grüßen
Parchim, 17. Januar 2014. Das Haus des Landestheaters Parchim ist am Donnerstag wegen Baumängeln geschlossen worden – der Spielbetrieb soll nun in mehrere Ausweichspielstätten, hauptsächlich die Parchimer Stadthalle, verlagert werden. Der Weiterbetrieb der Theatergaststätte als Spielort werde noch geprüft. Das melden die Schweriner Volkszeitung und der NDR.
Auch in Ludwigslust stünden dem Ensemble des Landestheaters mit der Stadthalle und einem Mehrgenerationenhaus "Alternativen zur Verfügung". Seine Mitarbeiter und er hätten angesichts der Schließung eine Welle von Solidarität erfahren, zitiert der NDR den Parchimer Intendanten Thomas Ott-Albrecht.
Der Landrat von Ludwigslust-Parchim Rolf Christiansen (SPD) hatte nach Angaben der Schweriner Volkszeitung am Donnerstag die Schließung des Theaters in Parchim "aus Sicherheitsgründen" verfügt. "Baugutachten in Vorbereitung einer umfassenden Sanierung hatten die Mängel ans Licht gebracht", so die Zeitung. "Bereits in den vergangenen Wochen musste der Fundus vom Dachboden geräumt werden, weil sich die Decke im Großen Saal als instabil erwies." Die Empore dürfe schon seit Jahren nicht mehr genutzt werden. Außerdem sei die Blitzschutzanlage defekt, zudem entsprächen die Sicherheitsbeleuchtung und die Brandmeldeanlage nicht dem Stand der Technik.
In den nächsten zwei Monaten soll dem NDR zufolge ein Ingenieurbüro ein Konzept für das Mecklenburgische Landestheater Parchim entwickeln und prüfen, ob das Haus saniert werden kann oder ob ein Neubau nötig ist.
Wie im Oktober bekannt wurde, will das Kultusministerium von Mecklenburg-Vorpommern das Landestheater Parchim mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin fusionieren, die Spielstätte in Parchim soll beibehalten werden. Die drei Millionen Euro "Bauhilfe", die Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) zunächst für das Theatergebäude in Aussicht gestellt hatte, wurden später auf Drängen der CDU aus dem Haushaltsplan der Großen Koalition von Mecklenburg-Vorpommern genommen. Ob und wie Sanierung oder Neubau des Parchimer Theaters finanziert werden, steht also in den Sternen.
Das Parchimer Landestheater ist nach dem Großen Haus des Rostocker Volkstheaters innerhalb von drei Jahren das zweite Theatergebäude in Mecklenburg-Vorpommern, das wegen Baufälligkeit gesperrt worden ist.
(NDR / SVZ / sd)
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