Presseschau vom 20. Januar 2014 – Das Nachrichtenmagazin Profil präsentiert neue Details aus den Kassastuben des Burgtheaters
Bar auf die Hand
Bar auf die Hand
20. Jänner 2014. Im österreichischen Nachrichtenmagazin Profil (18.1.2014, online 10:12 Uhr) schreibt Karin Cerny über ihre neuesten Recherche-Ergebnisse zu den Finanzränken am Burgtheater.
Cerny O-Ton: "Je hartnäckiger sich Burg-Chef Matthias Hartmann als Künstler inszeniert, der von keinerlei finanziellen Problemen gewusst haben will und kann, umso mehr Widersprüche tauchen auf." Die Wiener Stadtzeitung "Falter" habe darauf hingewiesen, "dass Hartmann "nicht aufgrund seines glänzenden Rufs als Regisseur, sondern 'vor allem wegen seiner Macherqualitäten' nach Wien geholt" worden sei.
Mediales Zahlenduell
Für 2012/13 gebe es noch keine Bilanz, man wisse nur, ein Defizit stünde an der Burg ins Haus. Vor diesem Hintergrund lieferten sich Matthias Hartmann und sein Vorgänger Nikolaus Bachler ein "mediales Zahlenduell". Hartmann behauptete, Bachler habe ihm "Verbindlichkeiten in Höhe von 15,3 Millionen Euro hinterlassen". Bachler replizierte, "Hartmann habe in Bachlers letzter Saison bereits sein opulentes Eröffnungsjahr vorbereitet, was sich in Bachlers Bilanz massiv niedergeschlagen habe".
Neue Details gebe es auch in der Causa der entlassenen Vizedirektorin Silvia Stantejsky. Unter ihrer "Ägide als kaufmännische Geschäftsführerin" seien KünstlerInnen "ohne Wissen des Direktors" und "ohne vertragliche Grundlage" immer wieder "höhere Summen ausgehändigt worden – zum Teil im niederen fünfstelligen Bereich, zum Teil sogar in bar".
Inkassofirma läutet an
Allerdings sei es an Theatern üblich [siehe dazu auch die Kommentare auf der Profil-Website unter dem Artikel von Karin Cerny], mitunter Geld bar auszubezahlen. Jetzt aber führe das System der mündlichen Verträge beim Nachvollzug zu Chaos. Besonders freie Mitarbeiter fürchteten, mangels schriftlicher Unterlagen, um ihre zum Teil lebensnotwendigen Honorare.
Außerdem mache mittlerweile eine vom Burgtheater beauftragte Inkassofirma bei freien Mitarbeitern aus dem Ausland "per Telefon Druck", vom Theater "falsch verrechnete Mehrwertsteuern" zurückzuzahlen. Dafür habe die Burg auch "Daten und Adressen" weitergegeben.
(jnm)
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