2,5 Millionen Norwegische Kronen

Oslo, 20. März 2014. Der österreichische Schriftsteller und Dramatiker Peter Handke wird mit dem International Ibsen Award ausgezeichnet. Der Preis wird vom Norwegischen Parlament verliehen und ist mit umgerechnet etwa 300.000 Euro Preisgeld die höchstdotierte Theaterauszeichnung.

In der Jurybegründung heißt es, das Werk Handkes sei geprägt von "formaler Schönheit und brillanter Reflexion". Der Jury gehörten Per Boye Hansen, Therese Bjørneboe, Hanne Tømta, Christiane Schneider, Brian McMaster, Thomas Oberender und Roman Dolzhanskiy an. Bisherige Preisträger waren Peter Brook, Ariane Mnouchkine, Jon Fosse und Heiner Goebbels.

(mw / International Ibsen Award)

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Kommentare  
Ibsen Award für Handke: hochverdient
hochverdient, wenn man das so sagen kann.

eine jury, die ausschau hält. die liste der preisträger wird fortgesetzt, mit einer umsichtigkeit, die ihresgleichen sucht.

herzlichen glückwunsch, herr Handke.
Ibsen Award an Handke: Splitten
…die es am nötigsten haben.
Als ob nicht auch die Hälfte der Preissumme gereicht hätte - und die andere Hälfte für den Nachwuchs, die freie Szene, ein Altersheim für Theaterkünstler (Casa Verdi), Innovationen, Kooperationen etc. auch im Sinne der Preisträger gut angelegt wären.
Ibsen-Award für Handke: nicht unbedingt Nachwuchs
Soweit ich davon weiß, hat kaum ein anderer so namhafter Autor wie Peter Handke einen offenen Blick für andere starke, im heutigen Betrieb eher ungeliebte Schreibtalente für die er sich ebenso unauffällig wie praktisch einsetzt. Mit dem gleichzeitigen Wissen, dass der Betrieb auch seinen Empfehlungen gegenüber so taub wäre wie, wie, wie - na dem Handke fiele da nach einem schönen langen Spaziergang durch die unwirtlichen Randzonen des Urbanen was ein, mir nicht- Preise sollten eigentlich, wenn es sie schon geben muss, nur Leute bekommen, die sie im Sinne des Namensgebers verdient haben. Den Ibsen war ja nun nicht unbedingt Nachwuchs, seine Szenen waren eher geplant als frei und er ist auch bis heute nicht im Altersheim gelandet wie viele, offenbar immer noch veritabel zu machende Ibsen-Inszenierungen durch die Lande beweisen. Auch aus ÜberdieDörfer und ImmernochSturm kann man sicher noch über lange Zeit hinweg sehr gutes Theater machen.
Ibsen-Award an Handke: große Ausnahme
da bin ich skeptisch. ich rechne handke nicht zu den großen
theaterautoren. publikumsbeschimpfung jedoch war ein hammer, mit dem er sich den weg zum theater geöffnet(geschlagen, gehämmert)hat.
Ibsen-Award an Handke: 3 oder 4 Gedichte
Einverstanden. Deshalb hab ich auch DieStundeusw. z.B. nicht erwähnt. Publikumsbeschimpfung markiert aber für die deutschsprachige Dramatik als solche einen wichtigen Wendepunkt. Ibsen war auch nicht nur Theaterautor. Handke ist ein großer Autor, der u.a. ein großes Stück, ein noch auf lange Sicht unterschätztes und ein Versdrama, das das Epische Theater von Brecht in Text gedrückt hat. Nicht zu reden von den noch gar nicht richtig ausführlich bewerteten Leistungen in der Antiken-Übertragung! Er hat außerdem zwei- bis dreitausend Seiten großer bis herausragender Prosa geschrieben und 3 oder 4 Gedichte, die uns alle und auch unsere Kinder überleben werden. Ich denke man darf ihm einen Ibsen-Preis unbedingt gönnen.
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