Theater im Netzzeitalter

Berlin, 1. Mai 2014. In dieser Sammlung finden Sie Texte zu den Diskussionsschwerpunkten der Konferenz "Theater und Netz. Vol. 2" von nachtkritik.de und der Heinrich Böll Stiftung am 3. und 4. Mai in Berlin. Sie präsentiert Beiträge, die nachtkritik.de in kontinuierlicher Auseinandersetzung mit den Themen in den letzten Jahren veröffentlicht hat. Alles über das diesjährige Tagungs-Programm von "Theater und Netz" finden Sie auf der Konferenzwebsite www.theaterundnetz.de.


Theater und Netz

Theater und Internet – Eine Expedition in die Tiefen des world wide web auf der Suche nach dem Theater von Esther Slevogt (12/2001)

Mikro-Heroen. Theater als Text- und Themenmixmaschine, als Jetztzeitsurfsitzung mit 17 offenen Browserfenstern, als "Mashup-Pop" von Jörg Albrecht (5/2008)

Kommentar zur Debatte um die Spielplanabstimmung des Hamburger Thalia Theaters von Georg Kasch (12/2011)

Ulf Otto – Internetauftritte. Eine Theatergeschichte der Neuen Medien,  Buchkritik von Christian Rakow (4/2013)

Die Dauerpräsenz des Publikums im Internetzeitalter und seine Folgen für das Künstlerbild von Ina Roß (4/2013)

Thesen zur Konferenz "Theater und Netz. Vol. 1" – ein Bullshit-Bingo, umkleidet von dreißig Thesen von Christoph Kappes (5/2013)

Übersicht zur Konferenz "Theater und Netz Vol. 1" im Mai 2013 (5/2013)

Das Cyberleiber Festival am Schauspiel Dortmund von Sascha Westphal (6/2013)

Auf dem Weg zum agilen Theater. Debatte um die Zukunft des Stadttheaters VIII – ein Vortrag zum nächsten Theater von Ulf Schmidt (1/2014)

Virtuelles Mitmach-Theater. Wie der Blogbühne zu helfen ist, Blogbeitrag von Esther Slevogt (4/2014)

theaterundnetz bild

 

Theater und Soziale Medien

Das Barcamp "Theater und Internet" am Thalia Theater Hamburg von Esther Slevogt (11/2012)

Second Stage. Übersicht zur ersten Twitter-Theater-Woche (12/2013)

Twitterflegel. Gesammelte Tweets zum Live-Twitter-Experiment des Münchner Residenztheaters (12/2013)

Twitter und Theater – Wie die Sozialen Medien im Theater funktionieren (könnten) von Anne Peter (4/2014)

 

Computerspiele und Theater

Computerspiele und Theater – Wie die neue Medienkunst die Bühnenwirklichkeit verändert von Christian Rakow (11/2012)

Regiodrom – Das 24-Stunden-Game für 250 Mitspieler am Theater Freiburg, Nachtkritik von Nico Hoffmann (7/2013)

Playing Democracy: Ein Vortrag über das neue Game-Theater und seine politische Relevanz bei der Konferenz rePLAYCE the:City in Zürich von Christian Rakow (11/2013), auf Englisch

Theater in Games – Wie Computerspiele die alte Bühnenkunst neu inszenieren von Jan Fischer (12/2013)

Bericht von der "next level conference" 2013 im Dortmunder U von Sascha Westphal (12/2013)

Right of Passage – In Düsseldorf machen machina eX aus Zuschauern Flüchtlinge, Nachtkritik von Dorothea Marcus (3/2014)

 

Livestreaming

Warum die Live-Übertragung der Rostocker "Effi Briest" ein Einzelfall bleiben sollte, Blogbeitrag von Georg Kasch (3/2011)

Über Livestreaming und das Theater als Router, ein Appell von Tina Lorenz (4/2014)

 

Crowdfunding

Wie das Modell Crowdfunding im Theater ankommt von Esther Slevogt (2/2013)

Crowdfunding – In Frankfurt setzt die Aventis Foundation auf ein neues Fördermodell von Esther Boldt (11/2013)

 

Theaterkritik 2.0, Theaterblogs, Kommentare

Flamings und Chats als Maskenspiel von Andreas Horbelt (4/2008)

Von der Geschichte der Nachtkritik und der Theaterkritik im Internet von Petra Kohse (1/2009)

Niemand schläft. Das nachtkritik-Forum als Ort der Kunstschöpfung von Christian Rakow (3/2010)

Theaterkritik im Netz vor dem Hintergrund einer sich verändernden Öffentlichkeit am Beispiel von nachtkritik.de von Nikolaus Merck (3/2011)

Zur Krise der Theaterkritik und zur Kritik in Zeiten des Web 2.0 von Tobi Müller (8/2011)

Fünf Jahre nachtkritik.de – eine kleine Zwischenbilanz von Dirk Pilz (5/2012)

Über Theaterblogs, ihre Schwierigkeiten und ihre Chancen von Georg Kasch (5/2013)

Meike Wagner – Theater und Öffentlichkeit im Vormärz, Buchkritik von Esther Slevogt (9/2013)

Krise, welche Krise? Zur vermeintlichen und tatsächlichen Krise der Theaterkritik in Großbritannien von Andrew Haydon (10/2013)

Das Theater Heilbronn ruft zur Blogparade auf, Blogbeitrag von Nikolaus Merck (1/2014)

Aktivismus

Der Protest des Billeteurs. Chronik der Debatte um die Protestaktion des Billeteurs Christian Diaz beim Jubiläumskongress des Wiener Burgtheaters (10/2013)

Rede des Billeteurs. Die Protestrede zum Jubiläumskongress 125 Jahre Wiener Burgtheater an der Ringstraße (10/2013)

Über Sachsen-Anhalt und sein restauratives Verhältnis zur Kultur von Matthias Schmidt (1/2014)

Stephan Dorgerloh, der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, antwortet auf seine Kritiker (1/2014)

The Beggar's Opera / Polly – In der Regie des Intendanten André Bücker probt das Theater in Dessau den Aufstand, Nachtkritik von Matthias Schmidt (2/2014)

 


cover brennen ohne kohleDie Heinrich Böll Stiftung, Partner von nachtkritik.de in der Konzeption und Durchführung von "Theater und Netz", bringt zur Konferenz den Sammelband Brennen ohne Kohle heraus. In kulturpolitischen Aufsätzen und Recherchen werden die Finanzierungskrise der Stadttheater und der Freien Szene eingehend beleuchtet und Visionen einer künftigen Theaterarbeit diskutiert. Der Band wird auf der Tagung am 3. und 4. Mai 2014 in der Heinrich Böll Stiftung, Schumannstraße 8, Berlin-Mitte, erhältlich sein. Hier die Vorschau auf das Buch.

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Kommentare  
Theater und Netz: Darf nicht fehlen
Kennen wahrscheinlich schon die meisten hier. Darf in dieser Debatte aber natürlich nicht fehlen: http://www.youtube.com/watch?v=-SlbZMcaZlo&list=PLjbLQHBn61-7IFW3B_RlSOwcPdub8LN0a Hier sieht man ganz schön, wie zwei Formate sich ergänzen können: Videoblog und Theaterabend.
Theater und Netz: Wiedererkennungswert
Ja, das ist tatsächlich mal ein unterhaltsamer Beitrag zum Thema „Theater und Netz“. Da erkenne ich sowohl den Stromberg wieder, als auch einige einschlägige Dramaturgen bei uns am Haus...
Theater und Netz: was Roland Barthes sagt
Das ist total unrealistisch! Denn das, was dieser (Schauspieler als) Dramaturg da macht, das machen normalerweise die Praktikanten. Immer nur in dienender Funktion. Und das soll wohl auch so sein und bleiben. Schaut man sich den Trailer von Ostermeiers "Die kleinen Füchse" an, dann weiss man, was gemeint ist. Da taucht dieser Satz auf: "Geh kacken, du Praktikant!" Daraus spricht für mich die Verachtung pur. Und dann noch diese Bemerkung Ostermeiers in der Zeit-Magazin-Reportage gegenüber Oda Jaune, dass sie ja auch keinen Tankwart geheiratet habe. Was soll das? Wie kann jemand so von oben herab und abwertend über Menschen reden? Ich kann es kaum fassen, was da so abgeht, im deutschen Stadttheater.

"Ein anspruchsvolles Repertoire: Hier muß man ein gängiges Vorurteil ausräumen, dasjenige, welches das populäre Theater in ein vulgäres und albernes Repertoire einschließen und ihm die starken Werke der Klassik oder die durchdringenden Stücke der Moderne als zu intelligent verbieten will. Wer absichtlich für das Volk schreibt, kann, so großmütig seine Ambitionen auch sein mögen, nur scheitern. Der Erfolg Vilars bei einem sehr großen Publikum beweist es, die allgemeinen Werke sind die reinen Werke. […] Eine avantgardistische Dramaturgie: warum nicht? Die Avantgarde ist nicht zwangsläufig hermetisch oder byzantinisch. Revolutionär ist alles, was Gewohnheiten des Bühnenkonformismus bekämpft und versucht, anstelle der Lüge der falschen Bühnenbilder und der schwülstigen Kunst die Illusion zu setzen, die Macht eines reinen Theaters, in dem der Zuschauer selbst das Schauspiel macht. […]. Schluß gemacht werden muß jedoch mit der konformistischen und satten Ästhetik der Geldtheater. Und man muß zugeben, daß sich das Publikum angesichts einer kühnen Dramaturgie, deren Nacktheit das Denken, die Vorstellungskraft und die Kreativität anregt, durchaus heimisch fühlt. Das populäre Theater ist das Theater, das den Menschen vertraut."
(Roland Barthes, "Ich habe das Theater immer sehr geliebt, und dennoch gehe ich fast nie mehr hin")
Theater und Netz: Vorfreude und Probenhoffnung
Hallo!
Ich habe gerade erfahren, dass ich bei Henning Hartmann Dramaturgieassistenz sein werde. Das freut mich voll und wird sicher total interessant.
Hoffentlich muss ich nicht jeden Tag tausendseitige Stücke kopieren, sondern darf auch mal auf eine Probe gehen, lol!
Theater und Netz: noch ein Video
@Inga: Also ich kenne das von unseren Dramaturgen genau so. Auf Regisseure warten, von Proben ausgeschlossen werden und verzweifelt den Intendanten anrufen. Die Leiden des Alltags sozusagen.
Oder hier, wer hat nicht schon solche Proben erlebt: http://www.youtube.com/watch?v=819vuh7G-Fk
Theater und Netz: Praktikum machen?
Ich verfolge immer die Blogs von Henning Hartmann. Mein Cousin hat mich darauf aufmerksam gemacht, der studiert Theaterwissenschaften. Habe bis jetzt noch nie so richtig hinter die Kulissen eines echten, großen Theaters gucken können und find das immer voll spannend, was man da so mitbekommt. Würde voll gern mal ein Praktikum oder so machen, mein Cousin meint, ich soll mich einfach mal bewerben. Weiß nicht...
Theater und Netz: echte Octavia?
@1
ist der text, also die octavia, jetzt echt oder auch so ein mashup-pop-ding? ich verstehe das nicht ganz.
Theater und Netz: eine Frage der Distanz
@7:Ohne hier Panem Tribut zollen zu wollen: die Octavia ist wohl in ihrer altmodischen Form ziemlich echt. Bei dem alten Papier kam ja schnell was an Seitenzahl zusammen. Ist das wirklich so schlimm, einmal etwas nicht ganz zu verstehen? - Ach,ja, natürlich: ich überlas fast Ihren K-Namen!- der hatte es doch immer so mit Fast: den Kalendarien und Verzeichnissen, den Listen mit den triumphalen Feldherren, den Fest- Feiertagen und besonderen Anlässen und so - Entschuldigung, ich weiß noch nicht, was es ist - irgendwie scheint mir immer alles mashup-pop-ding zu sein, wenn man von weit geug weg darauf schaut
Theater und Netz: ortloses Netz, verortetes Theater
Das Ganze ist ja offenbar als Werbung für einen Theaterabend gedacht und da frage ich mich schon - zurück zum Thema "Theater und Netz": Gehen deshalb jetzt mehr Zuschauer ins Theater, nur weil sie einen lustigen Clip im Internet angucken? Diese Clips können sicher hier im Netz für Aufmerksamkeit sorgen, aber geht deshalb der Hannoveraner Zuschauer in sein Theater vor Ort? Da liegt doch das Problem beim Thema Netz und Theater: Das Netz ist eine virtuelle Angelegenheit, ist ortlos, aber das Theater ist immer vor Ort - kann ja auch gar nichts anderes sein, sonst wäre es ja nicht Theater, das ist doch das Besondere! Netz und Theater schließen sich im Wesenskern aus. Das Hannoversche Theater sollte Programm für die Hannoverschen Zuschauer machen und nicht für eine Netzgemeinde, die dann gar nicht ins Hannoversche Theater geht, um sich eine, im Netz wacker beworbene, "Römische Octavia" anzusehen: Verlorene Liebesmüh!
Theater und Netz: arme Hardware
Man braucht ja nur einmal die Zuchauerzahlen zu vergleichen: Einige dieser Clips haben um die 1000 Klicks, aber die Theaterzuschauerzahlen sprechen da eine andere Sprache. Arme Hardware!
Theater und Netz: belanglose Welt?
Dieses eitle selbstreferentielle Widerkäuen theaterinterner Klischees! Wem ist damit geholfen!? Ist die Welt wirklich so belanglos, dass man nur von sich selbst erzählen kann?? Ich hab es echt satt!
Theater und Netz: was der Dramaturg macht
Was macht eigentlich ein Dramaturg?
Antwort:
http://www.youtube.com/watch?v=CeXgSjoN5Sc
Mein Favorit***
Danke!
Theater & Netz: Tja
@ Dramaturg: Spielen Sie auf Jürgen Goschs "Macbeth" an? Ja, es ist ja wirklich eine gute Frage, warum sich die Schauspieler immer ausziehen müssen, wenn der Regisseur nicht weiter weiss oder zu doof ist, den Text zu kapieren. Tja.
Theater & Netz: bestimmt nicht
Nabelschau makes the world go round? Bestimmt nicht! Bei aller Liebe...
Theater und Netz: Wahrheit in Clips
Aber mal ehrlich, von welcher Welt sollen wir denn berichten, wenn nicht von der unseren? Sollen wir uns schwarz anmalen und vom Sudan erzählen? Mal im Ernst, vielleicht steckt in diesen "ach so selbstreferentiellen (gott wie schrecklich)" Clips ja mehr Wahrheit über entfremdete Arbeitswelt, betriebliche Mechanismen und das krankende Individuum darin als es manch ein Bürgerchor zu vermitteln vermag...
Theater und Netz: gegen Verballhornung der Regisseure
Ich finde das total krass, wie Regisseure in einer absolut dumpfen und platten Art und Weise dargestellt werden in diesen Videos des Schauspiel Hannover zur Römischen Octavia. Wer's mir nicht glaubt, sehe sich einfach mal diesen Link an :http://youtu.be/O0TFUWURUFk - als wären Jungregisseure alles Blender und Leute, die nichts zu sagen hätten, und die einzigen die wirklich für das Theater schwitzen und leiden wären die Dramaturgen. Nach meiner Erfahrung ist es eigentlich eher anders herum! Es ist ja bedauernswerter Weise noch nicht einmal witzig, vielleicht sollte es das ja sein? Es ist Ihnen leider nicht gelungen. Vielleicht liegt das ja daran, dass ein Dramaturg das Stück geschrieben hat. Schade. Meine Meinung.
Theater und Netz: traurig
Ich finde das sehr traurig. Ich kenne Henning Hartmann noch als Schauspieler aus dem Schauspielhaus Bochum zu Zeiten von Elmar Goerden. Damals fiel er mir immer als hübscher, gepflegter und hochbegabter junger Mann in einem wirklich guten Ensemble auf. Wie schade, dass er sich nun von der Bühne zurückgezogen hat und in die Dramaturgie gewechselt ist. Was ist nur aus ihm geworden? Er sieht unglücklich aus, verwahrlost, die Haare so formlos, das Gesicht so aufgequollen, diese freud- und farblose Kleidung. Es ist schlimm, was die Arbeit in der Dramaturgie eines Theaters aus den Menschen macht. Wieviel große Begabung mag wohl sonst noch dort verschüttet liegen in dunklen Hinterzimmern zwischen Bücherregalen? Merken denn die hannoveraner Theatermacher nicht, dass sie hier eine große Schauspielbegabung in der Dramaturgie verkümmern lassen?
Theater und Netz: gutes Video
Also ich fand das Video gut. Schlimm war nur das Ambiente der Kantine. Dafür können beide (Dramaturg und Regisseur) nix. Die Kantine wird für Hartnagel in Tübingen besser. Mit oder ohne Brille.
Theater und Netz: Regisseurs-Leid
@rambow und all die ganzen Regisseursbasher.
Jetzt werden wieder große Tränen des Mitleids für die Dramaturgen geweint. Dabei haben die im Gegensatz zu uns Regisseuren extrem viel Macht, eine Festanstellung bei meist mehr als komfortablen Löhnen und das ganze ohne jedes künstlerische oder existenzielle Risiko. Von uns Regisseuren dagegen wird die eierlegende Wollmilchsau erwartet: möglichst neu, hip, leicht aber gleichzeitig Radikal soll es sein, mein einem klar erkennbaren Stil, damit die Dramaturgen überhaupt vorbeikommen und einen Trendy finden und buchen und gleichzeitig solls aber die Häuser schön voll machen, weil sonst man an dem Haus sicher keinen Job mehr bekommt. Von Kritikerseite gibt's eh nur auf die Fresse (angeführt von stadelmeiers Schlachtruf "regisseurstheater" da wird nur noch honoriert was alt und durchgesessen äh durchgesetzt ist, Breth etc.
Von der anderen Seite kommen jetzt diese ganzen selbsternannten weißen Krampfkrieger, die den schwarzen Frauenkörper missbrauchen, Rassismus zu sehen, wo sie selbst rassistisch sind. Spaß macht's nicht mehr.
Theater und Netz: mehr Anstand
Lieber Herr oder Frau Wurst, es gibt wirklich keinen Grund sich hier über meine Besorgnis lustig zu machen. Seit über 50 Jahren bin ich rege Theatergängerin und verfolge die Entwicklung des Theaters aufmerksam. Wenn ich jetzt feststelle, dass mit Henning Hartmann ein hochbegabter Schauspieler sein Talent an die Dramaturgie verschwendet, dann ist das ja kein Einzelfall. Die Dramaturgien fressen sich förmlich in das Theater hinein und vernichten Schauspieler- und Regisseursbegabungen. Nicht nur in Hannover, sondern überall. Und sie haben nichts besseres zu tun, als sich zum Interieur der Kantine und Brillen zu äußern? "Und treiben mit Entsetzen Scherz" schrieb schon Schiller. Das trifft wohl auf Ihre Einlassung auch zu. Ich wünsche mir etwas mehr Anstand in der Debatte.
Herzlich
Hanne Rambow
Theater & Netz: im Theater verorten
@9 (Icke) ortloses Netz, verortetes theater..... endlich bekommt die diskussion eine philosophische komponente! allerdings wage ich die these, daß durch die mobilität des netzes, das ortlose netz sich im theater verorten wird. gab es nicht letztlich einen twitter selbstversuch am thalia? das netz wird ins theater drängen, und man wird sich nicht davor schützen können, daß theatermacher, oder solche die sich dafür halten diese neue medien zum "nutzen" des theaters ausschlachten werden. unterm strich ist das kostenlose werbung. was diesen speziellen fall betrifft (tagebuch eines dramaturgen) finde ich es allerdings etwas plump. der hat ja mittlerweile 20 folgen gemacht! vielleicht sollte er sich wieder aufs wesentliche konzentrieren, und die witzelei nicht übertreiben. Lies, Hartmann, lies!
Theater & Netz: virales Marketing?
ist das noch der thread Theater und netz, oder die Fortsetzung des viralen Marketings am schauspiel Hannover?
Theater & Netz: der Nicht-Ort
Wie immer bei solch Überthemen stellt sich die Frage nach deren tatsächlichem Nutzen. Was zeichnet Theater aus, was ist der größte gemeinsame Nenner? Der Ort. Was zeichnet das Netz aus? Der Nicht-Ort. In anderen Worten: Hier ist die Rede von zwei Gegensätzen. Zwei Diskursräume, die intertextuell voneinander sprechen können, die sich aber niemals berühren können. Theater im Netz ist nämlich kein Theater mehr, sondern online Video, im Normalfall langweilig, wie alles abgefilmte Theater, im Ausnahmefall gut gemacht, dann aber noch weiter weg von Theater. Ein gutes Beispiel dafür ist eben die „Römische Octavia“ in Hannover. Während der Bühnentext hochgradig "geschrieben" ist, Anleihen bei Thomas Bernhard anklingen, was super funktioniert und doch etwas eigenes wird, während der Text sich tiefer und tiefer in ein absurd spezielles Arbeitsfeld schraubt, das die Mehrzahl der Zuschauer vermutlich nur vom Hörensagen kennt, während hier auch die biografischen Querverweise auf tatsächliche Hannoveranische Schauspieler immer als Distanzierung funktionieren, weil etwa Henning Hartmann im Spiel der Dramaturg ist, während er von Henning Hartmann spricht, der abwesend bleibt, obgleich er als Darsteller ja auf der Bühne steht, wenn hier also die ganz gängigen Verabredungen des Theaters greifen, dass nämlich "ist, was nicht ist" und umgekehrt, funktioniert in der Websoap alles andersherum, hier ist HH immer anwesend und immer präsent als der, der spielt, nicht als der, der abwesend ist, während er der Logik des Mediums folgend natürlich immer abwesend ist, da ja nur Reproduktion. Als solche übrigens durchaus kurzweilig. Sein Clip hat so gesehen mit dem Theaterabend kaum mehr etwas zu tun. Aber das ist auch ganz gut so. Macht Theater, wenn ihr es machen wollt. Und macht Soaps, wenn ihr Soaps machen wollt. Hauptsache, gut.
Theater & Netz: Irgendwer muss ja auch Bescheid wissen
Was mich hier an der Debatte nervt, ist dieser diffuse Vowurf, es ginge eigentlich doch alles ohne Dramaturgen. Aber das kann ich nicht glauben. Irgendwer muss ja auch bescheid wissen über das Ganze. Und da sind Dramaturgen einfach an einer bevorzugten Position. Schon allein bedingt durch ihr Studium. Regisseure und Schauspieler wissen von Haus aus weniger. Oft hilft ihnen dieses Nicht-Wissen ja auch. Denn Wissen kann auch hinderlich sein. Aber wie toll, wenn das Wissen sich direkt vermittelt. Wenn es nicht die Hürde über das Nicht-Wissen von Regisseuren und Schauspielern nehmen muss. Ich will keinen Irrtum aufkommen lassen, ich mag auch das Nicht-Wissen von Regisseuren und Schauspielern, sie behalten so ihre Naivität, die Freheit, einfach Dinge aus der Intuition raus zu zeigen, ganz leicht und ohne Umstandskrämerei. Also die haben Gefallen an einem schönen Lied, das sie mal gehört haben und bauen das an einer Stelle im Stück ein, da wäre ein Dramaturg beispielsweise nie drauf gekommen (ausgerechnet den Song) und die Zuschauer sind aber begeistert und freuen sich, dass an dieser einen Stelle im Stück der Song gespielt wird, der ursprünglich mal nur ein Lieblingssong von einem Regisseur war und nie selbst die Absicht hatte in einem Stück aufzutauchen. Der Dramaturg mag den Song wahrscheinlich nicht, weil ihm keine gescheite Begründung für ihn einfällt, aber das ist dem Regisseur glücklicherweise egal, und so hilft er der, an sich mal sehr langweiligen, Szene zum Erfolg. Solche Sachen spielen eine enorm wichtige Rolle im Theater. Denn Theaterzuschauer gehen oft schon mit einer gewissen Skepsis gegenüber dem Kapitalismus ins Theater und freuen sich, wenn auch auf der Bühne diese Skepsis geteilt wird, indem eben die Schauspieler in Haltung und Gestik eine Bewegtheit an den (künstlich durch Scheinwerfer erzeugten) Tag legen, die diese in entsprechenden Momenten deutlich macht. Aber die Dramaturgen wissen viel besser, als Schauspieler und Regisseure, wie kompliziert es ist, aus so einer Skepsis mal was richtiges zu machen. Da kommt man unter Umständen mit einem Song nicht richtig weiter… Wenn der Dramaturg sich also vor traut und sagt, ich schiebe den Song bei Seite und rede jetzt selbst, dann sollten wir zuhören!
Theater & Netz: Das Elend der Probebühnen
https://www.youtube.com/watch?v=2Zpm50Yete0

Dieses Video hier spricht eines der zentralen Probleme an deutschen Stadttheatern an: die Probebühnen. Es ist enorm anstrengend für Schauspieler täglich, manchmal sogar 4 mal am Tag, den Weg zu den vom Hauptgebäude des Theaters teilweise kilometerweit entfernten Probebühnen auf sich zu nehmen. Konkrete Beispiele: In Leipzig kommt man ohne ein Auto gar nicht nach Mockau, da werden regelmäßig "Fuhren" organisiert, also Schauspieler, die sich gegenseitig mitnehmen und Benzingeld sammeln. Man muss bedenken, vor so einer Probe muss ein Schauspieler sich vorbereiten und möchte, vielleicht, nicht in einem Jeep mit 6 anderen Nervensägen sitzen, die perverse Lesben-Schwulen-und-Putin-Witze austauschen, je nachdem, was gerade Mode ist, sondern meditativ im Bus den Text durchgehen, z.B. für ein Stück, wie die römische Octavia, mit mindestens 1000 Seiten Inhalt. In Bochum gibt es, Gott sei Dank, genug Probebühnen im Haus, manchmal erwischt man jedoch das böse Los und muss nach "außerhalb", wo man nach 23 Uhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr weg kommt, und vor 22 Uhr schafft man es nicht, denn man hat sich ja gefälligst die sinnentleerte Kritik des "Regisseurs" nach der Probe anzuhören und so ist man wieder angewiesen auf Mitfahrgelegenheiten und den damit verbundenen zur Nacht vollgekackten Ohren mit Lästereien über schwangere Kollegen oder eben ...Putin. Im Zweifelsfall immer Putin. Wobei die nächsten 5-6 Wochen wohl Conchita Wurst gewidmet sein werden, bis auch sie wieder in Vergessenheit gerät, weil...ja, da muss ich morgen nochmal einen Kollegen in meiner Mitfahrgelegenheit nach Weißensee zur Gorki-Probebühne fragen, wahrscheinlich, weil die Farbe ihres nachgefärbten oder "konturierten" Bartes, wie das professionell genannt wird (weiß ich aus der Mitfahrgelegenheit) bis dahin der "Verblassung" zum Opfer gefallen sein wird, und somit auch Conchita vorläufig nicht mehr als Conchita wieder zu erkennen sein wird, und sich bis zum nächsten Talent-Wettberwerb gedulden müssen wird , um sich mit neuem Bart zur Schau zu stellen. In Köln ist die Probebühne zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, auch zu später Stunde, jedoch wird man selten besetzt und muss eigentlich nie hin, sodass man in Gedanken doch immer mit der Probebühne beschäftigt ist und mit der Frage, was da wohl so läuft in Ehrenfeld auf der Probebühne gerade und worüber gelästert wird, und somit wieder nicht mit Text des 1000 seitigen Werkes beschäftigt ist, sondern mit nebensächlichen Gedanken über die PROBEBÜHNE. Außerdem lenken Probebühnen nicht nur ab, sondern machen auch noch krank. Die Decke in Weißensee von der Gorki-Bühne regnet zum Beispiel durch, die Heizung geht GAR NICHT, die Treppe zum Klo "bröckelt" (das ist kein Witz), die Fassade fällt stückchenweise herunter. Die Tür quietscht, sodass man immer stört und sich grundsätzlich ungebeten fühlt, das "Café" nebenan wird von einem zwar sympathischen, jedoch eher unprofessionellen Menschen betrieben, der 4.90 Euro für eine Schüssel Gnocchi aus der Packung nimmt, mit etwas aufgelöster "Butter" am Tellerrand als Sauce. Das ganze dauert dem "Koch" zufolge, in diesem Falle demselben unprofessionellen Mann an der Theke, nicht länger als 7 Minuten, vor 40 Minuten kommt man da allerdings nicht zu Potte. Ich brauche insgesamt 1 Stunde 15 Minuten in eine Richtung zur PROBEBÜHNE! Wenn ich also zwei Proben am Tag habe, sind das...na? ...5 Stunden Fahrtzeit am Tag! Gott sei Dank, sind die meisten Regisseure genauso faul wie ich und proben nur ein Mal am Tag, also beläuft sich die Fahrtzeit auf 2 Stunden 30 PLUS 15 Minuten Fußweg zur Straßenbahn, und 8-10 Wartezeit auf die Bahn. Die meisten Probebühnen bedeuten feuchte Füße, kalte Nase, nicht ausreichend Licht (da braucht man sich nicht zu wundern, wenn man die 500 Monolog Seiten Octavia noch immer nicht kann, denn ICH SEHE DEN TEXT JA NICHT AUF DER PROBEBÜHNE UND HABE KEINE ZEIT IHN ZU HAUSE ZU LERNEN, WEIL ICH NUR BAHN FAHRE DEN GANZEN TAG ODER IN DER MITFAHRGELEGENHEIT LERNE WIE MAN NOCH BESSER UND GESCHICKTER DEN PUTIN HASSEN KÖNNTE). Es gibt eigentlich nur eine Freude, der man in so einem Bus zur Probebühne (falls denn einer fährt), begegnen kann und das zeigt der von mir oben angegebene Link: Albrecht Hierche im Bus anzutreffen. Wenigstens ein kluger Mensch, der selbst mit Putin Mitleid hat und, vielleicht, zur Abwechslung einfach mal schweigt und mich die Scheiß Octavia wenigstens mal lesen lässt, bevor ich wieder mit Lungenentzündung im Bett liege. Die ich mir von der PROBEBÜHNE geholt habe.
Theater & Netz: per Kamera nah sein
Die "Römische Octavia" mit Henning Hartmann als Dramaturg führt deutlich vor Augen, wie sichtbar Schauspieler auf einmal werden, wenn man ihrer Phantasie als Regisseur, Drehbuchautor und Verfasser der gesprochenen Texte freien Lauf lässt, mit anderen Worten: wenn man sie denken lässt. Henning Hartmann nimmt die Außensicht an, wo er als Schauspieler hauptsächlich von anderen "gesichtet" wird und die Innenperspektive eines Stückes, einer Figur,einer Regieidee annimmt. Der Humor der dabei an den Tag kommt, der so oft fehlende kluge Humor auf zähen Theaterproben wird auf einmal sichtbar. Die ganze Idee des "Dramaturgendaseins", also das Weisen des Regisseurs auf die richtige Fährte (inhaltlich), das Anfeuern und Bestärken und Disziplinieren der Schauspieler (inhaltlich und sportlich), wird hier humorvoll in Richtung "Sinnfrage" geschoben. Und diese Frage wird so oft ignoriert auf langen, anstrengenden vom Staat subventionierten Theaterproben. Henning Hartmann könnte das auch live im Theater vorspielen, als Stück quasi, aber wir könnten ihm dabei niemals so nahe sein, wie mithilfe der Nahaufnahme der Kamera, was eine banale Beobachtung ist, ja, aber dennoch wahr! Ebenso ist das Format Trailer ein Anreiz für Schauspieler sich Hartmanns "Octavia" nach den Proben oder währenddessen auf ihrem Iphone anzuschauen und genau den fehlenden, aber so wichtigen Außensicht-durch-Innensicht-Humor Hartmanns zu tanken, um sich dann wiederum entspannt Gesprächen mit z.b. Dramaturgen, auszusetzen.
Theater & Netz: inhaltlich auseinander
@23 Auch inhaltlich geht das völlig auseinander: Während der Theaterabend sich des Theaters und seiner absurd speziellen Arbeitsvorgänge ja nur als einer allegorischen Figur bedient, während es in den Clips ja nun ganz und gar um das Theater geht. Was das soll, begreife ich überhaupt nicht, zumal es von den gleichen Leuten ist.
Theater & Netz: Es regiert die Unterhaltung
Ich finde Henning Hartmann macht in Hannover nichts anderes und das hierfür ein plakatives Bild des Dramaturgen als hoffnungslos überfordernder Praktikant gezeichnet wird, finde ich in Anbetracht des realen Alltags am Theater nicht weiter ehrhebend. Es regiert die Unterhaltung, wie sagte schon Schiller: "Ernst ist das Leben, heiter die Kunst"
Theater & Netz: Wirklichkeitsebenen
Zu 23: Ihrem Text entnehme ich zu aller erst, dass Sie offensichtlich selbst der Dramaturgie entstammen, vielleicht auch der Theaterwissenschaft oder – kaum wage ich es zu mutmaßen – den Zuchtstätten des Postdramatischen in Gießen oder Hildesheim. Wie dem auch sei, ist mir Ihr aufgequollener Text dennoch eine Hilfe gewesen. Insofern, als mir langsam klar wird, dass es sich bei Henning Hartmanns Dramaturgie-Exkurs nur um ein Spiel handelt – nennt man es nun Theater oder Marketing. Das war mir tatsächlich nicht klar zuvor und ich las es als tatsächlich dokumentarisches Material. Vielleicht bin ich mit über 60 Jahren doch zu unerfahren im Medium Internet und sitze dort den mannigfaltigen Verschiebungen der Wirklichkeitsebenen allzu leichtgläubig auf. Danke, dass Sie mir da die Augen geöffnet haben. Ich werde daraufhin die Filme von Henning Hartmann noch einmal schauen – unter diesem neuen Blickwinkel.
Theater & Netz: Empfehlung
lärmschutzkopfhörer
Theater & Netz: immer dieser Name
Vielleicht ist es ja auch so, dass alles nichts ist?!?
HARTMANN HARTMANN HARTMANN???
Was ist das, dass, immer wenn dieser Name auftaucht, soviel gestritten werden muss . . .?
Grüße aus Leipzig
Theater & Netz: Prozessuales sichtbar machen
Während ja Theatervorstellungen naturgemäß immer etwas Fertiges, Präsentables ausstrahlen, kann mit den Mitteln des Netzes das Brüchige, Prozessuale, Unperfekte von Theaterarbeit in den Blick kommen. Auf schöne Weise zeigt das Henning Hartmann in seiner Octavia. Hartmann als Dramaturg ist ein Ritter der traurigen Gestalt (im Sinne von Cervantes), voller Eifer für seine Mission, ein Phantast, der doch immer wieder scheitern muss (im Sinne Becketts), ein Sisyphos der Kunst (im Sinne Camus’), changierend zwischen Kompetenz und Unfähigkeit, redlichem Bemühen und Unbeholfenheit. Insofern steht seine Dramaturgenfigur in geradezu exemplarischer Weise für eine Denkfigur des Kulturphilosophen Christoph Menke, in der es heißt: „Der Künstler kann das Nichtkönnen“; insofern verweisen die kleinen Videoblogs mit den Mitteln des Digitalen auf das Analoge im Theatergeschehen, das immer auch vom Schmerz, von Unvollkommenheit, vom Scheitern, von der Misere des Menschen künden muss.
Theater & Netz: Theaterleuten fällt zum Netz nix ein
zu 29. Muss man sich jetzt schon dafür entschuldigen, wenn man in Gießen oder Hildesheim studiert hat? Soweit kommts noch.
Generell geht es in diesem thread viel zu viel um Dramaturgie, ob ironisch oder nicht. Eigentlich sollte es hier ja ums Netz gehen. Aber so kann man wohl schön zusammenfassend sagen, dass Theaterkleuten dazu letztendlich herzlich wenig einfällt.

(Werte Kommentatoren,
uns wäre es auch ganz lieb, wenn man sich wieder auf den "Theater & Netz"-Anlass dieses Threads besinnen könnte.
Schöne Grüße,
Anne Peter / Redaktion)
Theater und Netz: Dramaturgie als Schnittstelle zum Netz
Wenn das Netz in das Theater eindringt, so doch am ehesten über den Umweg der Dramaturgie. Der Schauspieler selbst wird immer auf seiner leibhaftigen Präsenz – der fundamentalen Qualität des Theaters – bestehen. Das Theater ist Ort und Moment und Körper, das Netz ist Un-Ort und Ewigkeit und Entkörperung. Das geht eigentlich nicht zusammen. Zusammenführen kann es nur eine Schnittstelle, die weit genug weg ist von den ureigentlichen Qualitäten des Theaters und das ist die Dramaturgie.
Theater und Netz: ohne Gesichtsverlust
Insofern ist der Fall Hartmann hier beispielhaft: Der Schauspieler muss erst die Rolle des Dramaturgen annehmen, um sich ohne Gesichtsverlust ins Netz begeben zu können. Ein wunderbares Bild für die Beziehung zwischen Netz und Theater! Hurra!
Theater und Netz: in anderen Medien
Wenn man ein bisschen recherchiert, zeigt sich, dass dieser Threat offenbar gerade Wellen schlägt: Gestern hat sich nun auch der "Deutschlandfunk" in das Thema eingeklinkt und den Videoblog besprochen. (hier der Link: http://www.deutschlandfunk.de/videoblog-von-den-leiden-eines-jungen-dramaturgen.807.de.html?dram:article_id=285247 ) - Eine NacHKritik ;-) Vielleicht sollte man diesen Dramaturgie-Blog eher als Teilphänomen des zeitgenössischen Theaters betrachten: Eine Bühneninszenierung wird in einem anderen Medium, dem www., weiterführt, und löst einen Diskurs aus, in dem, wie ich finde, durchaus das Thema "Theater und Netz" beispielhaft bestritten werden kann und wird.
Theater und Netz: verwirrt
Herr Hartmann ist eine Kunstfigur, verstehe. Aber was ist denn jetzt die eigentliche Inszenierung, die Römische Oktavia im Staatstheater Hannover oder die Videos dazu im Netz. Habe jetzt alle gesehen und muss sagen, dass ich verwirrt bin. Ist Herr Hartmann nun Dramaturg oder ist er Schauspieler, oder ist er beides? Geht das überhaupt?
Und was hat das mit dem Mädchen Rosemarie zu tun? Spielt er tatsächlich mit Juliane Fisch in dieser Inszenierung, hat ihn da jemand auf der Bühne GESEHEN?
Mit besten und verwirrten Grüßen aus der Heldenstadt
Theater und Netz: Dramaturgen könnten denken
"keine denkbefehle im netz"
@21
ich wäre vorsichtig mit tips wie: "denk, Hartmann, denk" für Herrn Hartmann, denn was aus allen 20 Folgen der "Römischen Octavia" hervor geht, ist dass Herr Hartmann das Werk nicht gelesen hat, weil ihm die Seiten immerzu aus der Hand fallen, und das ist unser aller GLÜCK! Denn ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, Henning Hartmann nicht nur einen Dramaturgen im Alltagsstress nachspielen zu sehen, tägliche Theater- Malheurs verarbeitend, Selbstzweifel verdauend, öffentliche Verkehrsmittel bekämpfend, sondern auch noch einen Dramaturgen, der ganz ernsthaft und reinen Herzens das Stück zu VERSTEHEN versucht. Ich befürchte, dass die hier von mir oben gelobte "Nahaufnahme" zu Verdauungsschwierigkeiten und Schlafstörungen bei Zuschauern führen könnte, da "ernsthaft" zu denken und begreifen versuchende ECHTE Dramaturgen schon körperliches Leid bei deren "Betrachtung" verursachen, nicht nur bei Schauspielern und anderen Theaterschaffenden, die den Anblick, vielleicht, schon gewohnt sind, sondern auch beim gewöhnlichen Normalverbraucher, der ein Hundefutter-Burger vor Youtube am Kauen ist, und den ein "doppelt" nachgespielter Denkvorgang (denn auch der wirkliche Dramaturg täuscht in dieser Angelegenheit vor wie eine schlechte Liebhaberin von...na? nicht etwas dem Regisseur, das wäre ja noch menschlich, nein, die Liebhaberin des seelenlosen subventionierten Theaterbetriebes, der Institution an sich) verstören könnte. Die Interpretation und Deutung der Innensicht-durch-Außensicht-und-dadurch-wieder-Innensicht-Perspektive Hartmanns in der Nahaufnahme eines dramaturgischen "echten" Denkprozesses, könnte also zu noch unbekannten, in Richtung Inzest neigenden Denk-und-Begreifens-Prozessen beim Zuschauer führen, und von diesem Schlimmstfall abgesehen, ganz plump zu falschen Interpretationsansätzen, nämlich der Annahme, Dramaturgen könnten es doch, also DENKEN, führen.
Theater und Netz: Lustiger Nicht-Ort?
Was mir bei dieser Debatte auffällt, ist, dass das Internet immer als "nicht Ort" beschrieben wird. Und Dramaturgen sind, wie jeder weiß, der schon im Theater gearbeitet hat, in gewissen Sinne körperlose Wesen. Also verstehe ich so langsam, warum es in dieser Debatte Theater und Netz die ganze Zeit um diesen einen Dramaturgen geht. Oder liegt das auch daran, dass dieser Henning Hartmann Kram, dass das alles Theater im Netz ist? Also diese ganzen Videos, die – zugegebenermaßen – recht lustig sind?
Theater und Netz: Fabel der Erzählung?
Die Referenzen von Netz und Theater im Falle des Henning Hartmann machen mir ernstlich Sorgen. In Hartmanns Causa von Talent zu sprechen, ist - zumindest was seine Schauspielkünste angeht - verwegen. Ob er sich als Dramaturg einen Namen machen kann - wir werden sehen. Seine Produktion "Die römische Oktavia" ist ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, aber ihr Mut ehrt die Macher. Mich würde die thematische Relevanz des Stückes interessieren. Was ist die Fabel der Erzählung? Was ist dem Regisseur und seinem Dramaturgen wichtig? Die Auslotung tieferer Ebenen der Schauspielkunst und die totale inhaltliche Durchdringung des Stoffes sehe ich in Hartmanns Videoblog leider nicht. Das hätte ein schöner Abend werden können...
Theater und Netz: Nur Reklame-Tool ist uncool
Ist aber nicht entscheidend für einen echten Diskurs Theater- Netz, ob die Ergebnisse eigenständig genug sind, um allein zu leben? Das Internet als Reklame Tool kanns ja nicht sein. Am Beispiel der Octavia würde das bedeuten: nur cool, wenn autark.
Theater und Netz: Nur der leibhaftige Schauspieler
Lieber Hello Again, sehen Sie, (...) Auch Ihnen wird offensichtlich der Boden unter den Theaterfüßen weggezogen, sobald sich Schauspiel dem Netz anbiedert. Ich weiß nicht, wie alt Sie sind, doch ich mutmaße hier einfach mal, dass auch Sie (wie ich) nicht mit dem Internet groß geworden sind und Sie deshalb Schwierigkeiten mit dem Wechsel zwischen den Welten haben. Auch Sie setzen sich hier dem Vorwurf aus, in der modernen Theaterwelt nicht überlebensfähig zu sein. Warten Sie nur, die Gießener und Hildesheimer Theaterzombies werden Sie kriegen und Ihnen endgültig das Hirn aussaugen. Ja, ich kenne Zombies. Mein Theaterverständnis mag der eine oder andere "konservativ" schelten, weil ich "Projekte" noch nicht für Kunst halte, aber im Film liebe ich es, wenn das Blut und die Hirnmasse spritzt. Ich bin durchaus noch nicht vom "alten Eisen", wie man so sagt. Aber gerade deshalb nehme ich mir das Recht heraus, all den minderbegabten Regiedramaturgen und Dramaturgieregisseuren da draußen zuzurufen: Lasst uns mit eurem medial verschränkten, beschränkten Projekthuberei in Ruhe. Denkt an das Publikum, das nicht eure Google-Recherchen auf der Bühne sehen möchte, sondern echte Schauspieler in schönen Rollen. Lasst die Fremdtexte in eurer Probenarbeit und hievt sie nicht zu jeder Unzeit auf die Bühne. Es wird euch nicht gelingen, das Publikum zurück ins Theater zu holen mit albernen Filmchen im Internet. Nur die Wahrheit des leibhaftigen Schauspielers macht das Theater lohnend.
Theater und Netz: Kaleidoskophaftig im Netz
Eine abgeschlossene klassische homogene Erzählung auf dem THEATER - mit Anfang und Ende - wird mit der fragmentarischen Kaleidoskophaftigkeit serieller Videos im NETZ hin zu einem modernen Gesamtkunstwerk erweitert. Die Geschichte und der Zweifel an der Geschichte vereinen und versöhnen sich hier. Beide wissen voneinander: Das Komplexe der Realität - mit Handkamera eingefangen - und der Versuch deren Erklärbarkeit, Vereinfachung und Einordnung auf der Theaterbühne.
Theater und Netz: Rollenfreiheiten?
Für mich wäre es jetzt langsam gut zu wissen, ob die Diskussion sich nicht verbessern ließe. Ich war mal auf einer Diskussion, als Zuschauer, und am Ende völlig entnervt, weil nur gestritten wurde, ohne dass irgendwer noch verstanden hätte, worum es eigentlich ging. Die Regisseure haben die Dramaturgen, wie man im Theater sagt, einfach an die Wand gespielt. Der Künstler hat einfach immer Recht, weil er in der Kunst extrafrei ist, während der Dramaturg das nur erklären kann, ohne selbst in den hellen Raum der Extrafreiheit vordringen zu können, ihm allein, dem Dramaturgen, ist es vergönnt, berückende Formulierungen zu entwerfen, die dem Künstler ein Wolkenfeld schaffen, auf dem ER oder SIE um so leichter schweben kann. Kann, so frage ich jetzt mal, das als Doppelrolle überhaupt existieren? Bin ich als Dramaturg der Wolkensammler auf dem ich zugleich als Künstler schwebe? Mal vorausgesetzt, der Schauspieler ist hier als eine Art Beinahe-Künstler gedacht. Wie benehme ich mich richtig? In welcher Rolle wann? Wem gehorche ich und warum? Kann ich meine Leiden gegen das alltägliche Wohlbehagen in Stellung bringen und Gewinn daraus schlagen. Seelisch gesprochen?
Theater und Netz: Gesamtkunstwerk vs. Kaleidoskop
Lieber Rosebud, Sie bewegen sich da ja auf sehr dünnem Eise. Der totalitäre Anspruch des Gesamtkunstwerkes und die nicht weniger totalitäre Vorstellung einer Kaleidoskophaftigkeit der Moderne in einem Satz! Da kann ich kaum glauben, dass Sie wirklich zu ernsthaften Gedanken und Zweifeln inbezug auf GESCHICHTE fähig sind.
Theater und Netz: Hospitanten und Nicht-Adelige
Schon auffallend, wie hier die ganze Zeit über die vermeintliche "Arbeit" eines Dramaturgen diskutiert wird und das Stück so vollkommen aus dem Fokus gerät. Da wird dem höfischen Absolutismus gehuldigt was das Zeug hält und Nicht-Adelige kommen gerade mal als "Volksmasse" oder Diener vor. Dies wird weder kritisiert noch kommentiert. Unheimlich die Parallelen zwischen der damaligen Hofkultur und unserer heutigen Hochkultur - wieder sind es die Praktikanten, die Assistenten, die die ganze Arbeit machen ohne dafür die ihnen zustehende Anerkennung, geschweige denn Bezahlung zu erhalten....Schon Ulrich hat den Roman ja grösstenteils von seinem Sekretär Christian Flemmer schreiben lassen.Aber wir wissen ja: Kleiner spielt keine Rolle. Ich würde mal annehmen, dass auch diese Debatte hier grösstenteils von jungen, interessierten, aber unbezahlten Hospitanten geführt wird - zumal diese ja auch die einzigen sind, die sich mit dem Internet ein wenig auskennen.
Theater und Netz: Es geht um Nichts
Wenn ich diesem Kommentar-Diskurs hier verfolge, frage ich mich langsam, wie lange es hier um NICHTS gehen kann und wie lange jemand, mich eingeschlossen, dieses NICHTS auch noch verfolgen wird. Nicht zuletzt diese Feststellung der weitgehend totalen Entinhaltlichung der Diskussion bestätigt ja wohl die These vom NICHT-Ort, denn nur dort kann es auch so dramatisch um NICHT-Inhalte gehen, die nichts und niemanden interessieren und dennoch so verdammt viel Raum einnehmen. Womit also wohl die terminologische Unterscheidung zwischen ORT udn RAUM hier in die Diskussion eingeführt wäre.
Theater und Netz: Fragment vs. Kaleidoskop
Sehr geehrte Frau Rambow,

vielleicht haben Sie zu viel Filme gesehen, in denen "Hirnmasse spritzt" und versuchen sich jetzt in der Nachahmung, aber vielleicht schlagen Sie auch einfach besser mal das Lexikon noch mal auf und informieren sich über "Fragment" (lat.: frangere=brechen) und "Kaleidoskop" (griech.:schöne Formen sehen) bevor Sie mit dem Totalitarismus um die Ecke winken.
Lieber auf dünnem Eis als auf hohem Ross...
Theater und Netz: Römische Octavia...
Fällt euch eigentlich auf, dass es in dieser ganzen Debatte immer nur um Henning Hartmann geht? Also muss der Schauspieler im Rampenlicht bleiben, auch wenn er Dramaturg geworden ist? Was sagt denn nun dieser Regisseur dazu, wo bist du Nick Hartnagel? Warum versteckst du dich? Was soll uns das alles sagen? Oder bist du so stumm, wie in den Videos - die ich im Gegensatz zum Dramaturgenversteher auch überhaupt nicht witzig finden kann.
Und: Liebe Sandra 2 - natürlich spielt der Regisseur in der Wirklichkeit den Dramaturgen an die Wand, weil der Regisseur es gewohnt ist, seinen Arsch hinzuhalten (...)

(Werte Diskutanten, kommt's noch über abgehangene Klischees hinaus? Toi toi toi. mw)
Theater und Netz: Werbeaspekt des Internets?
Lieber Herr ZWEITregisseur, da könnte man ja fast annehmen, dass ihr Ego verletzt ist, weil wir uns nicht ausreichend mit Ihrem Gewerbe beschäftigen. Darf ich daran erinnern, dass es hier um eine Debatte zum Theater und Internet geht? In diesem Themenkomplex ist ja der Regisseur doch in dem meisten Fällen ziemlich ZWEITrangig. Auch die Videos von Henning Hartmann sind sicherlich ohne Regieeinfluss entstanden. Ich lese sie auch nicht als integralen Teil des Konzeptes römische Octavia, sondern eher als zusätzliches Marketinginstrument. Schön wäre natürlich, wenn sich hier nicht Regisseure zu Wort meldeten, sondern eben mal Menschen aus dem Theatermarketing. In Hannover müsste doch längst diese Debatte hier auch in anderen Abteilungen des Theaters angekommen sein. Wo sind denn hier die DiskutantInnen, die sich da mal zum Werbeaspekt des Internets äußern?
Theater und Netz: Haltung im Internet
Es ist ja eben genau kein abgehangenes Klischee (...), dass der Regisseur stets in der Schusslinie steht. Deshalb, und weil hier so viel Mitleid mit Henning Hartmann gezeigt wird, traut sich Nick Hartnagel wohl auch nicht mehr aus der Reserve. Ich fordere darum auch im Sinne von Regisseur2 noch einmal Nick Hartnagel auf: äußern Sie sich in dieser Debatte! Regisseure mit Haltung sind wichtiger denn je! Im Internet UND außerhalb davon! Hier geht es ja sogar schon soweit, dass man ihnen ihre Arbeit gänzlich aberkennt!
Mich würde an dieser Stelle auch mal die Meinung von Frank Patrick Steckel interessieren!
Theater und Netz: Echt hart, Mann
Zur "Kunstfigur Hartmann" - das klingt irgendwie so altbacken, so 80er. "Avatar", wäre das nicht zeitgemäßer? Henning Hartmann spielt seinen eigenen Avatar Henning Hartmann, man kann ihn sich also wie in einem amerikanischen Actionfilm als kleinen Lenker irgedwo auf Herz oder Hirnhöhe des gigantischen Avatars vorstellen, der dann diese lustigen Filmchen fürs Netz macht. Hartman spielt Hartmann spielt Hartmann. Mann oh Mann, des is echt hart, Mann.
Theater und Netz: schlecht für das Theater
@49 Nein, nein, nein und nochmals NEIN! Der Regisseur ist völlig unwichtig in diesem Zusammenhang. Deshalb kann er auch keinen Dramaturgen und noch weniger eine Schauspielerin an irgendeine Wand spielen. Die Nichtigkeit von Regie ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Regisseure sind schlecht für das Theater, es sei denn, sie sind Dramaturgen.
Theater und Netz: lieber im Theater
An dieser Stelle möchte ich - ganz im Sinne Byul Chun Hans - konstatieren: "Die Empörungswellen (im Netz, D.) enstehen oft angesichts jener Ereignisse, die eine sehr geringe gesellschaftliche oder politische Relevanz besitzen." (Im Schwarm. Ansichten des Digitalen, Seite 15). Also: Empört euch! Und zwar lieber in den Theatern statt im Netz. Oder auf der Straße. Oder: Engagiert euch!
Theater und Netz: biederste Fernsehkultur
Das Telefongespräch mit dem bekannten Berliner Regisseur finde ich grenzwertig. Wozu soll das dienen? Es ist ein Eingriff ins Privatleben eines realen Menschen. Das hat das Niveau und ist auch genau das Konzept von "Verstehen sie Spaß? oder "Mit versteckter Kamera". Das ist biederste Fernsehkultur und weit entfernt von aktuellen Debatten über eine sinnvolle Nutzung des Netzes.
Theater und Netz: Kunstfigut Netz
@51 u 52 Herr Hartmann ist weder eine Kunstfigur noch ein Avatar. Er ist ein echter, atmender Mensch. Man kann nach Hannover fahren und ihm die Hand schütteln. Vielmehr ist doch das Internet eine Kunstfigur. Fraglich deshalb, ob die Haltung eines Regisseurs ausgerechnet im Internet von Bedeutung ist.
Theater & Netz: Geschmackssache
@55 Moralist, meinen Sie das im Ernst?! Aber in wessen Privatleben wurde denn da eingegriffen. In das, des "bekannten Berliner Regisseurs" etwa?! Aber der tritt doch meines Erachtens gar nicht auf! Ich würde doch einmal schwer darauf wetten, dass es sich bei dieser Telefonstimme nicht um unseren bekannten Berliner Regisseur handelt, sondern um jemanden, der ihn ganz passabel imitieren kann. (Nur um sicher zu gehen: wir sprechen hier von dieser Folge: http://www.youtube.com/watch?v=tdXPQf6rxt4&list=PLjbLQHBn61-7IFW3B_RlSOwcPdub8LN0a&index=2 Regisseure - speziell Berliner - treten ja einige in diesen Filmchen auf, aber wenn Sie tatsächlich auf diese spezielle Folge anspielen, halte ich Ihre Argumentation für verfehlt: "Verstehen Sie Spaß" zieht seinen Spaß eben aus dem Zurschaustellen von Peinlichkeiten realer Menschen in vermeintlich realen Situationen, in denen diese heimlich von der Kamera gefilmt und somit deren Peinlichkeit einem großen Publikum eröffnet wird. Ich würde es aber eher "perfide Unkultur"nennen, statt "biedere Fernsehkultur", wie Sie das tun. Aber unser bekannter Berliner Regisseur ist doch in diesem Falle gar keine reale Person (vorausgesetzt, ich bin noch ganz bei Sinnen). Das ist doch nur ein Imitat, eine Figur, eine Rolle, wenn Sie so wollen ein Avatar - um diesen, in diesem Diskurs aufgetretenen, und sich dafür als ganz nützlich erweisenden Begriff einmal aufzugreifen. Er oder es ist alles Mögliche, aber es ist sicher nicht unser bekannte Berliner Regisseur! Insofern sehe ich dort nicht die von Ihnen angemahnte Niveaulosigkeit. Darüber lachen oder nicht lachen zu können ist Geschmacksache, aber das ist jede humoristische Äußerung. Mit Kategorien wie Niveau, Biederkeit und Sinn werden Sie diesem Clip aber nicht beikommen. MfG
Theater und Netz: falsch verstanden?
Hat Henning Hartmann in AVATAR mitgespielt oder verstehe ich da was falsch?
Bitte um Aufklärung . . .
Am liebsten vom Herrn Hartmann persönlich. Also Herr Hartmann, wo sind sie hier in dieser Diskussion?
Leipzigste Grüße
Theater und Netz: neubacken
52. jaaa - wir sind altbacken. und ihr seid neubacken! - was ist schlechter
was ist besser?
Theater und Netz: Schauspieler und Avatar
Nur weil es hier um eine Debatte zu Theater und Netz geht, muss man ja nicht dauernd mit modernistischem Vokabular wie "Avatar" um sich schmeißen. Henning Hartmann ist natürlich kein Avatar, aber ein Schauspieler und das ist gar nicht so unähnlich. Der Schauspieler existiert nur, so lange er auf der Bühne steht und in einer Rolle ist. Jenseits der Bühne kann ich also dem Schauspieler Henning Hartmann NICHT die Hand schütteln. Da verliert er seine Existenz. Wenn wir nun den Vergleich mit einem Avatar und dem Internet bemühen, so haben wir eigentlich eine identische Situation: Genauso wie der Avatar und das Netz nur existieren, solange ich meinen Computer eingeschaltet habe, existiert das Theater und der Schauspieler nur dann, wenn Publikum im Saal sitzt und auf der Bühne gespielt wird.
Theater und Netz: Beruf Dramaturg
Ich möchte diese wenig zielführende Diskussion gerne um einen konkreten Hinweis an junge Menschen wie Franzi erweitern, die auf der Suche nach Orientierung den Beruf des Dramaturgen in Betracht ziehen. Franzi, ich rate dir dich zu fragen, was mich der Dramaturg bei meiner ersten Hospitant gefragt hat: "Warum willst du dir das antun?!"

(Sehr geehrte Diskutanten, sehr geehrter Peter, das Thema "Theater und Netz" flackert hier immer mal wieder auf, verdunkelt sich dann aber auch schnell wieder. Die äußerst globale Frage, warum sich ein Dramaturg seinen Beruf, "antut", wird, fürchte ich, nicht zur Erhellung beitragen. Bitte sehen Sie uns nach, wenn wir Kommentare mit nurmehr vagem Themenbezug, als - wie Sie es selbst nennen - "wenig zielführend" in der Folge unveröffentlicht lassen. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Theater und Netz: wozu
Zu Nr. 51: Meine Meinung wozu?
Theater und Netz: Krake Marketing
Ich kann es echt kaum glauben, dass über den Quatsch von Henning Hartmann so lange diskutiert wird. Es handelt sich um ziemlich gutes Marketing, nicht mehr und nicht weniger. Leicht pubertäres selbstreferenzielles Gag-Zeug und am Telefon ist Milan Peschel. Wenn das das Substantiellste ist an Theater und Netz dann gute Nacht. Und Henning Hartmann, der eigentlich ein lustiger Schauspieler ist, sollte sich nicht von der Krake Marketing erwürgen lassen, sonst kann er nie mehr eine Rolle spielen, ohne dass alle denken er ist der schusslige Dramaturg.
Theater & Netz: Krake Marketing greift nach nachtkritik.de
letztes Update:
Wahrheit und Lüge. Fake'n Fact. Der Traum von der Breitenwirkung bzw. der Albtraum der Krake Marketing...
Man wüsste gern, ob es so einfach geht, wie die Fiktion suggeriert. Aber das bleibt wohl Geheimnis. Immerhin, kein schlechter Clip.
https://www.youtube.com/watch?v=6YWB4j545Dg
Theater und Netz: über Quatsch diskutieren!
Also doch alles viel schöner als erwartet. Ich hatte eine Erwartung, aber, und das ist mir selbst fast rätselhaft, ich habe diese Erwartung unterwegs vergessen. Das passiert. Ein erstaunliches Phänomen. Das ist, wie wenn du in die Küche gehst und du dich dann fragend umsiehst, warum du denn nun gerade in die Küche gegangen bist. Also musst du noch mal zurück und an der Stelle anknüpfen, an der du beschlossen hattest in die Küche zu gehen. Meist fällt’s dir dann ein. Es war der Zucker. Aber warum hast du vergessen, dass du wegen des Zuckers in die Küche gegangen bist. Ein anderer Gedanke hat sich über das Zuckerbedürfnis geschoben, hat dich also abgelenkt und vergesslich gemacht. Welcher Gedanke war das? Vielleicht, oder nein, ich bin mir sicher, es war der Gedanke an die Zusammenfassung. Ich wollte, nur so für mich, zusammenfassen, was ungefähr bis jetzt so dran war. Dann habe ich gedacht: HALT, ist das mein Bier ??- Bier - genau Bier und Zucker das geht nicht, also peng und weg war der Zuckergedanke . So was geht blitzschnell. Kinderei. Gut, Kinderei. Wäre das jetzt schon die Zusammenfassung ? Es geht ja um Identifikation. Woran habe ich Freude. Erleichtern, beschweren, erleichtern… das ist die Mühle. Druck drauf, Druck raus. Loben, Tadeln. Internet. Sehr nett. Es muss ja erst mal was ausgebreitet sein. Eine Landschaft. Irgendwas stimmt an der Aktion. Es gibt Ahnungen. Wechselseitiges befeuern. weiterkommen mit der Anerkennung. Und weiter kommen mit dem Verstehen. Du willst das begreifen. Wie läuft das, die ganze Verbreitung? Wie denken die denn in echt - SCHAUSPIELER? Habe ich jetzt keine Erwartung mehr? Ich finde das Internet toll. Über Quatsch diskutieren? Über Quatsch diskutieren! Also doch wieder Anerkennung. Rosi sagt: Quatsch. Alles nur Autsch. Schlecht für’s Image. Achte mal auf dein Image - im Netz und überhaupt. Gesicht. Biografie ( kommt viel Quatsch vor) und schon bist du am ganz unteren ENDE. Schlimm. Du wirst ja gesehen. Erkannt und dann hast du deine Stellung weg. Für immer. Aber, ist ja SPIEL, ist ja nicht ganz echt, obwohl auch das Spiel immer verdammt echt sein kann - verflixte Sache. Existenziell. Wegen Quatsch.
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