Wo ist das Geld?

Leipzig, 27. Mai 2014. Externe Wirtschaftsprüfer haben ihre Untersuchung der Geschäftszahlen am Schauspiel Leipzig zum Intendantenwechsel im Sommer 2013 vorgelegt. Wie die Stadt Leipzig mitteilt, liege das Ergebnis laut dem Bericht, der im Auftrag der Stadt Leipzig den letztjährigen Intendantenwechsel am Schauspiel Leipzig gesondert untersucht hatte, zum 31. Juli 2013 "mit 476.000 Euro unter Planwert".

In der Mitteilung heißt es weiter: "Diese Planabweichung setze sich zusammen aus einem Verlust in Höhe von 167.000 Euro (minus) und einer nicht eingehaltenen Wirtschaftsplanung von 309.000 Euro (plus). Diese Planabweichung und das daraus resultierende Minus zum Jahresende sind damit nicht der Intendanz von Enrico Lübbe zuzuordnen und nicht von ihm zu verantworten."

Lübbes Vorgänger Sebastian Hartmann kritisiert diese Darstellung gegenüber nachtkritik.de. "Die in diesem Zusammenhang immer wieder zitierte Planzahl ergab sich – wie in jedem Jahr – stichtagsbedingt rein rechnerisch. Sie spielte für die eigentliche wirtschaftliche Steuerung des Betriebes zu keinem Zeitpunkt eine Rolle." Sebastian Hartmann "standen laut Anweisung des OB Jung 7/12 des Zuschusses für 2013 zu; das sind 8,4 Millionen Euro." Für Enrico Lübbe sollten 5/12 übrig bleiben. "Daran habe zumindest ich mich gehalten. Eine darüber hinausgehende Anweisung oder Verpflichtung, einen Überschuss zu erwirtschaften, gab es nicht", so Hartmann.

Derzeit läuft ein Verfahren, weil Hartmann gegen Leipzigs Oberbürgermeister Jung, Intendant Lübbe und unbekannt Strafanzeige gestellt hat.

(Stadt Leipzig / geka / chr)

 

Mehr zu den Hintergründen: Im Dezember 2013 schrieb Matthias Weigel zu den Umständen des 400.000-Euro-Defizits am Theater Leipzig.

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