Presseschau vom 28. Mai 2014 – Theater-Ökonom Peter F. Raddatz erhebt in der Burgtheater-Krise Vorwürfe gegen Georg Springer und die Bundestheater-Holding

Altbekannte Verse?

Altbekannte Verse?

28. Mai 2014. Im österreichischen Nachrichtenmagazin News entlastet Peter F. Raddatz, Geschäftsführer des Hamburger Schauspielhauses und ehemaliger Leiter der Berliner Opern-Holding, Ex-Burgtheaterintendanten Matthias Hartmann und erhebt schwere Vorwürfe gegen Georg Springer und die Bundestheater-Holding.

Peter F. Raddatz sei von Hartmann Anfang 2011 "wegen der undurchschaubaren Finanzsituation beigezogen worden", weil die Zahlen am Burgtheater trotz Kostensenkung und Einnahmensteigerung durch Hartmann nicht gestimmt hätten. Allerdings hätten weder die ehemalige kaufmännische Direktorin Silvia Stantejsky noch die Bundestheater-Holding "brauchbares Material" für die Überprüfung geliefert, wird Raddatz auf der Website von News zitiert.

Die Finanzprobleme hätten 2007/08, in der letzten Spielzeit von Intendant Klaus Bachler, begonnen. "Als Hartmann das Haus 2009 übernahm, war es de facto mit 13,6 Millionen überschuldet. Man hatte die Schulden in die Ära Hartmann verschoben, mit einem Abschreibungsverfahren, das es sonst an keinem deutschsprachigen Haus gibt", so Raddatz. Springer sei über die Situation informiert worden, doch habe er "die Situation für problemlos erklärt, kein Interesse an Aufklärung der Vorgänge gezeigt und die Vorgänge heruntergespielt, um sie von der Öffentlichkeit fernzuhalten".

Diese Unterstützung für die Position Hartmanns stößt bei der Gegenseite auf wenig Verständnis. In einer Stellungnahme des Bundestheater-Anwalts Bernhard Hainz gegenüber News heißt es dazu: "Das sind die altbekannten Hartmann-Verse: alle Anderen sind schuld, nur Hartmann nicht."

(news.at / chr)

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