AufBruch - Das Berliner Gefangenentheater feiert mit den Atriden sein 10-jähriges Bestehen
Die Freiheit in der Zwangsgemeinschaft
von Simone Kaempf
Berlin, 16. November 2007. Eine Ziege. Ausgerechnet mit einer Ziege zogen die Theatermacher durch die Gefängnisgänge, um die Insassen für ihr Theaterprojekt zu gewinnen. Es sollte um das Mittelalter gehen – aber wie das Interesse dafür wecken? So kam das Tier für wenige Stunden ins Gefängnis, und wer es dort sah, scheint es nicht vergessen zu haben. An die Ziege erinnert sich auch ein Gefängnismitarbeiter: "Als die kam, dachte ich erst, dass Vollzug und Theater nicht kompatibel sind." Sie waren es doch. Deswegen ist auch er jetzt in den Mehrzwecksaal der JVA Tegel gekommen und hält nach der Premiere der "Atriden" eine der kleinen Reden anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Gefangenentheaterprojekts.