Ökozid - Andres Veiels TV-Gerichtsdrama stellt als philosophisches Gedankenexperiment die richtigen Fragen

Angesagte Apokalypse

von Dorothea Marcus

18. November 2020. Im roten Anorak steht die echte Angela Merkel im Jahr 2007 in Grönland und bedauert telegen entsetzt die sichtbar schmelzenden Eismassen – um einen Tag später die "Lex SUV" durchzuwinken. Im Juli 2034 wird einer kaum gealterten Angela Merkel – präzise bis zur Verwechslung gespielt von Martina Eitner-Acheampong, in all ihrer pragmatisch-stoisch-unverbindlichen Mütterlichkeit – unter anderem für diesen Verrat an den eigenen Worten im Film "Ökozid" der Prozess gemacht. 31 Staaten des Südens haben angeklagt. Immerhin ist sie überhaupt vor Gericht erschienen, während Gerhard Schröder irgendwo in der russischen Föderation seinen luxuriösen Lebensabend nicht unterbricht. 

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