Glaube Liebe Hoffnung - Theater Koblenz
Die Banalität der Verhältnisse
König Lear - Markus Dietze inszeniert John von Düffels Bearbeitung in Koblenz als großes Täuschen und Enttäuschen
Abgang auf blutigen Knien
von Shirin Sojitrawalla
Koblenz, 9. September 2017. "König Lear" ist ein Stück über das Alter, den Wahnsinn, den Undank und die Gemeinheit in Reinnatur. Ein Stück über vieles und über das Nichts. Daneben ist diese Familientragödie von jeher ein Stück über die Täuschung, das Schau-Spielen, die Ent-Täuschung. Der Schriftsteller und Dramaturg John von Düffel betont diesen Aspekt, indem er in seiner Bearbeitung einige wichtige Figuren zwar streicht, aber doch spielen lässt, nur eben von anderen Figuren. Gloster und seine zwei ungleichen Söhne Edmund und Edgar sind so eigentlich gestrichen und doch präsent, weil Tochter Cordelia auch Edgar spielt und der Narr auch Edmund und Kent auch Gloster.
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