Presseschau vom 9. Februar 2018 – In der Berliner Zeitung benennt Charlotte Wilde die vom Fördersystem aufgetürmten Hindernisse für freies Theatermachen
Beißt der Katze in den Schwanz
9. Februar 2018. Unterfinanzierung, Bürokratie, enge Förderzeiträume: Die vom derzeitigen Fördersystem verursachten Erschwernisse für die Arbeit freier Theatermacher*innen benennt Charlotte Wilde vom Leipziger Figurentheater-Duo Wilde & Vogel in der Berliner Zeitung.
Presseschau vom 9. Februar 2018 – Corinna Kirchhoff in der FAZ über Missachtung von Frauen im Kunstbetrieb
Links liegen gelassen
9. Februar 2018. Die Schauspielerin Corinna Kirchhoff, die zu den Unterzeichnern des offenen Briefs gehört, der den Machtmissbrauch am Burgtheater Wien anprangert, fragt in der FAZ: "Junge Frau wird ge- und missbraucht, ältere Frau wird abgeschafft. Warum bloß gibt es zum Missbrauch keine Alternative als Missachtung?"
Presseschau vom 8. Februar 2018 – In der Zeit denkt Peter Kümmel über Intendantenwillkür nach
Scham-Ausgleich
8. Februar 2018. In der Zeit schreibt Peter Kümmel anlässlich des Offenen Briefes von 60 Burgtheater-Mitarbeiter*innen: "Womöglich wird das Theater gerade deshalb so spät vom #MeToo-Sturm erfasst, weil es sich in den beklagten Verhältnissen schon lange, mit einer gewissen Hoffnungslosigkeit, eingerichtet hat." Besonders wundert sich Kümmel über den Zeitpunkt des Offenen Briefes (vier Jahre zu spät) und stellt darüber Mutmaßungen an. Vielleicht, dass in Wien der Eindruck entstanden sei, dass man der Entlassung Matthias Hartmanns aus einem falschen Grund rasch einen richtigen Grund nachliefern müsste. Vielleicht aber auch, dass man dem zukünftigen Burgdirektor Martin Kušej, dem "ein Ruf wie Donnerhall" voraneile und den viele im Ensemble eher bang erwarteten (man denke an Shenja Lachers Kündigung am Münchner Residenztheater), warnen wolle: "als solle er es gar nicht erst wagen, sich wie ein Diktator zu benehmen".
Presseschau vom 4. Februar 2018 – Der Freitag berichtet vom Symposium "Performances von [weiblichkeit] in den darstellenden Künsten"
Wir haben 2018, haben wir?
4. Februar 2018. In der Wochenzeitung Freitag schreibt Anne Höhn über das Symposium "Performances von [weiblichkeit] in den darstellenden Künsten", das am 20. Januar 2018 an der Universität der Künste Berlin stattfand. Wir fassen die Programmpunkte zusammen. Der Artikel zur Diskriminierung der Frauen in den Darstellenden Künsten ist außerordentlich informativ.
Presseschau vom 3. Februar 2018 – Der Standard und die Süddeutsche Zeitung konfrontieren Matthias Hartmann mit den Vorwürfen die Mitarbeiter des Burgtheaters gegen ihn erheben
"Präpotenter, chauvinistischer Macho" zur Entschuldigung bereit
3. Februar 2018. Der Wiener Standard (2.2.2018, online 18 Uhr) und die Süddeutsche Zeitung (2.2.2018, online, 18:04 Uhr) berichten über den Offenen Brief der Burgtheater-Mitarbeiter und haben Matthias Hartmann zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen befragt.
Presseschau vom 2. Februar 2018 – Die Süddeutsche Zeitung über die Auslastungs- und Abozahlen der Münchner Kammerspiele
Mehr Junge, weniger Abos
2. Februar 2018. Kurz nachdem die Münchner Kammerspiele mit zwei Inszenierungen ("Trommeln in der Nacht" und "Mittelreich") zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurden, muss sich deren Intendant Matthias Lilienthal vor dem Münchner Kulturausschuss zu den Auslastungs- und Abozahlen erklären. Darüber berichtet in der Süddeutschen Zeitung (2.2.2018) Christiane Lutz. Die Auslastung ist laut Kammerspiele in der Saison 2016/17 im Vergleich zur Vorsaison um 10 Prozent auf 63 Prozent gesunken. Auch wurden statt 4661 nur noch 3808 Abonnements verkauft, die Besucherzahlen (insgesamt 142.000) gingen um 10.000 zurück.
Presseschau vom 30. Januar 2018 – Der Tages-Anzeiger macht Vorschläge für den Umgang mit künstlerisch gescheiterten Produktionen
Courage zum leeren Spielplan
30. Januar 2018. "Muss gespielt werden?", fragt Alexandra Kedves im Tagesanzeiger (30.1.2018). Die Frage zielt darauf, ob eine geplante Inszenierung auch zur Premiere gebracht und ins Repertoire übernommen werden sollte, wenn ihr Scheitern absehbar sei. Kedves bezieht sich konkret auf die Bulgakow-Inszenierung Hundeherz von Alvis Hermanis – laut Kedves "ein künstlerisches Debakel", das innerhalb und außerhalb des Teams für jeden absehbar gewesen wäre, der auch nur eine Probe miterlebt hätte. "Hätte man nicht die Zuschauer vor der Verschwendung von zweieinhalb Stunden Lebenszeit bewahren müssen? Und auch die Schauspieler?"
Presseschau vom 30. Januar 2018 – Regisseur Peter Stein im Tages-Anzeiger-Interview über scheiternde Mitbestimmung, Quote und Bequemlichkeit
"Ich warte darauf, dass ich sterbe"
30. Januar 2018. In einem ausführlichen Interview mit Andreas Tobler im Zürcher Tages-Anzeiger spricht Regie- und Intendantenlegende Peter Stein u.a. darüber, warum Mitbestimmungsmodelle an Theatern wie seiner Berliner Schaubühne so oft scheitern: "Weil eine solche Kollektivtheatergeschichte vollen Einsatz, also letztlich die Abschaffung des Privatlebens verlangt. Deswegen können das nur jüngere Leute." Je mehr Eigenheiten man entwickele, desto schwieriger werde es.
Presseschau vom 14. Januar 2018 – Der Standard spricht mit dem Dramatiker Peter Turrini
Das verhunzte Leben und die Sehnsucht
14. Januar 2018. Ronald Pohl hat für den Standard ein ausführliches Gespräch mit dem inzwischen 73jährigen Dramatiker Peter Turrini geführt (online auf standard.at 14.1.2018, 11:59 h). Wir geben daraus ein paar Sätze wieder.