Presseschau vom 6. Dezember 2017 – Die SZ spekuliert über die neue Intendanz am Münchner Residenztheater
Geht Beck ans Resi?
6. Dezember 2017. Seit Andreas Beck, Intendant und Schauspielchef am Theater Basel, gestern verkündete, seinen Posten 2020 zu räumen, schießen die Spekulationen über seinen Weggang ins Kraut. In der Süddeutschen Zeitung vermutet Christine Dössel, dass er die ab 2019 vakante Intendanz des Münchner Residenztheaters übernehmen wolle. In Basel habe Beck eine gute Arbeit gemacht, die Auslastung gesteigert, ein starkes Ensemble gebildet. "Überhaupt arbeiten viele Frauen in Becks Team. Als Hausregisseure engagierte Beck den Schweizer Thom Luz, die Österreicherin Nora Schlocker, die Deutsche Julia Hölscher und den in Basel geborenen Australier Simon Stone, um den sich alle reißen."
Presseschau vom 30. November 2017 – Neu-Intendantin Stefanie Carp spricht in k.west über ihre Ideen für die Ruhrtriennale 2018-2020
Rebellion in alten Werkhallen
30. November 2017. Im nordrhein-westfälischen Kulturmagazin k.west spricht Andreas Wilink mit der für den nächsten Drei-Jahres-Turnus (2018-2020) amtierenden neuen Intendantin der Ruhrtriennale Stefanie Carp. Das Festival, das einstige Industriestätten des Ruhrgebiets bespielt, solle in seinem Programm "internationaler und außereuropäischer" werden. "Und ich plane eine starke politisch inhaltliche Setzung. Viele Produktionen werden sich an der Schnittstelle Musiktheater, Schauspiel, bildende Kunst und Tanz treffen und nicht eindeutig dem einen oder anderen zuzuordnen sein", kündigt Carp an.
Presseschau vom 30. November 2017 – Der Münchner Kammerspiel-Intendant Matthias Lilienthal spricht in der Berliner Zeitung über das moderne Ensemble-Theater
Hürden nehmen
30. November 2017. Im Interview mit Dirk Pilz für die Berliner Zeitung (online 29.11.2017) plädiert der Leiter der Münchner Kammerspiele Matthias Lilienthal für Ensembles, die die Diversität moderner Stadtgesellschaften abbilden, und stellt sein Haus als gutes Beispiel vor: "40 Prozent unseres Ensembles hat migrantischen Hintergrund! Das war eine mir selbst auferlegte Quote. In München leben schließlich 37,2 Prozent Menschen mit migrantischem Hintergrund." Zugleich macht er deutlich, dass man hier proaktiv tätig werden muss: "Wenn ich nur zum Vorsprechen in die Schauspielschulen gehen würde oder wenn ich nur auf die Wünsche der Regisseure reagiere würde, dann wäre das Ensemble nicht divers zusammengesetzt."
Presseschau vom 27. November 2017 – Deutschlandfunk-Interview mit dem Oberhausener Intendanten Florian Fiedler, der sich zugunsten seiner Mitarbeiter das eigene Gehalt gekürzt hat
Angstfreier arbeiten
27. November 2017. Susanne Burkhardt von Deutschlandfunk Kultur hat für die Sendung "Rang 1" (25.11.2017) mit Florian Fiedler gesprochen, seit dieser Spielzeit Intendant in Oberhausen. Er arbeitet mit dem Ensemble-Netzwerk zusammen und gehört zu den Unterstützern der Initiative "Pro Quote Bühne", hat sich das eigene Gehalt gekürzt, "um den Mitarbeitern ihre mageren Einstiegsgehälter zu erhöhen, auch Frauen und Männer gleich zu bezahlen", wie Burkhardt zusammenfasst und dies als "vorbildlichen, wegweisenden Schritt" lobt. Die Reaktionen der Intendantenkollegen seien, so Fiedler, sehr gemischt gewesen. Diejenigen, die "Angst um ihre eigenen Pfründe haben oder dass sie jetzt auch was abgeben müssten – die melden sich jetzt natürlich nicht. Ich bin aber auch noch nicht so ganz in diesen Intendanten-Netzwerken drin."
Presseschau vom 23. November 2017 – Die Medien über die Aktion des ZpS, neben Björn Höckes Wohnhaus ein Holocaust-Mahnmal zu errichten
Denkmal vor Höckes Haus
23. November 2017. Ein Holocaust-Mahnmal hat das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) vergangenen Mittwoch neben dem Wohnhauses des AfD-Politikers Björn Höcke im thüringischen Bornhagen errichtet. Erinnern möchte das ZPS damit an Höckes Dresdener Rede Anfang des Jahres: In dieser hatte Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmal als "Denkmal der Schande" bezeichnet, das die deutsche Geschichte "mies und lächerlich" mache. Wie reflektieren und kommentieren die Medien die neueste ZPS-Aktion gegen Rechtsextremismus?
Presseschau vom 22. November 2017 – Die Berliner Zeitung über Förderungerechtigkeit in den performativen Künsten
Nicht genug zu preisen
Berlin, 22. November 2017. Warum gelten Zirkus, Varieté und auch Musical als nicht förderungswürdig?, fragt Birgit Walter in der Berliner Zeitung. "Die Tänzerin in der letzten 'Schwanensee'-Reihe gilt unbenommen als Künstlerin, nicht aber der singende, tanzende Alleskönner, der mit grandiosen Kunststücken das gesamte Parkett verzaubert."
Presseschau vom 17. November 2017 – Die Mitteldeutsche Zeitung zum Machtkampf an den Bühnen Halle
Kabale ohne Liebe
17. November 2017. Der Machtkampf an den Bühnen Halle verschärft sich. Im Juni dieses Jahres sprachen drei Intendanten dem Geschäftsführer Stefan Rosinski ihr Misstrauen aus. Der schießt nun zurück. Die Mitteldeutsche Zeitung beschreibt den jüngsten Geschäftsbericht Rosinskis als "Generalbrechnung" mit Opern-Intendant Florian Lutz.
Presseschau vom 16. November 2017 – Volksbühnen-Intendant Chris Dercon im NZZ-Interview
Dies ist kein Theater?
16. November 2017. Über seine Gegner und Kritiker, über Kontinuität an der Volksbühne, eine Instrumentalisierung durch die Kulturpolitik und von ihm gemachte Fehler spricht der neue Volksbühnen-Intendant Chris Dercon im themenoffenen Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung.
Presseschau vom 15. November 2017 – Die Theaterwissenschaftlerin Amy Stebbins in der Zeit über Ayad Akhtars Erfolgsstück "Geächtet"
Identitärer Wolf im linksliberalen Schafspelz
15. November 2017. In der Zeit analysiert und kritisiert die Theaterwissenschaftlerin Amy Stebbins die Erfolgsgeschichte von Ayad Akhtars "Geächtet", das auf deutschsprachigen Bühnen rauf- und runtergespielt und soeben in Wien als "Stück des Jahres" mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet wurde.