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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 14. Oktober 2015 – Die Thüringische Landeszeitung berichtet von einem Orchesterfusions-Vorschlag des Intendanten in Meiningen und Eisenach, Ansgar Haag

Tausche Musiker gegen Schauspieler

14. Oktober 2015. In der Thüringischen Landeszeitung (TLZ) (10.10.2015) hat der Doppel-Intendant in Meiningen und Eisenach Ansgar Haag eine "richtige, gesunde Fusion" der Landeskapelle Eisenach mit der Thüringen Philharmonie Gotha vorgeschlagen. Haag greife mit diesem Vorschlag eine möglicherweise konsensfähige Idee auf, die buchstäblich in der Luft liegt, so die Zeitung. "Staatskanzleiminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke), der sich bis zu einer offiziellen Vorstellung seines Konzepts Ende dieses Monats nicht äußern will, hat nach TLZ-Informationen einen solchen Ansatz bereits in den rot-rot-grünen Landtagsfraktionen vorgestellt."

Presseschau vom 11. Oktober 2015 – Die Frankfurter Rundschau spricht sehr ausführlich mit Philipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit

Die moralische Phantasie erweitern

11. Oktober 2015. Für die Frankfurter Rundschau (9.10.2015) hat Arno Widmann ein ausführliches Gespräch mit Philipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit geführt, in dem "der politische Philosoph und Theatermacher" Ruch die Gelegenheit bekommt, seine Werkgeschichte und seine ästhetischen Positionen darzulegen.

Presseschau vom 10. Oktober 2015 – Eine Kritik der deutschen Theaterkritik auf SWR2

Tummelplatz für Insider?

10. Oktober 2015. Der Radiosender SWR2 strahlte am 9. Oktober 2015 eine Sendung aus mit dem Titel "Hart und sehr selbstbewußt!". Eine Kritik der deutschen Theaterkritik. Unter der Gesprächsleitung von Reinhard Hübsch diskutierten Kathrin Röggla, Schriftstellerin und Vize-Präsidentin der Akademie der Künste Berlin; Gerhard Jörder, langjähriger Juror des Berliner Theatertreffens, ehemaliger Feuilletonchef der Badischen Zeitung in Freiburg und Autor der Wochenzeitung Die Zeit, Berlin; sowie Dr. Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele.

Presseschau vom 19. September 2015 – Der Kölner Stadt-Anzeiger über die Bonner Pläne für ein Theaterquartier Beuel

Quartiersentwicklung oder Konfliktstoff?

19. September 2015. Die Neugestaltung der Bonner Theaterlandschaft schreitet voran, wie der Kölner Stadtanzeiger (17.9.2015) berichtetKölner Stadtanzeiger (17.9.2015) berichtet, soll das Pantheon Theater nach dem Willen der Stadtpolitik eine neuen Heimstatt an der Halle Beuel finden. "An diesem Standort könnte eine ganz besondere Form, eine kulturelle Version von Quartiersentwicklung gelingen“, wird der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Beuel, Ralf Laubenthal (SPD), zitiert.

Presseschau vom 17. September 2015 – Die Aktionskünstler vom Zentrum für politische Schönheit beabsichtigen die Tötung eines Jaguar-Babys im Dortmunder Zoo

Der Pfad der Tötung

17. September 2015. Die Aktionsgruppe Zentrum für politische Schönheit sorgt im Vorfeld ihrer Dortmunder Produktion "2099" (Premiere am 19. September 2015) für Wirbel. Wie verschiedene Medien u.a. der WDR berichten, hat die Gruppe angekündigt, im Anschluss an ihre Premiere in den Dortmunder Zoo zu marschieren, um dort das Jaguar-Baby Raja zu töten. Der Zoodirektor sei informiert und sehe der Aktion "gelassen entgegen", so der WDR.

Presseschau vom 12. September 2015 – Schweizer Medien über den "Tötet Roger Köppel"-Beitrag des Zentrums für Politische Schönheit

Marketing per Mordaufruf?

12. September 2015. Die Neue Zürcher Zeitung (12.9.2015) und der ebenfalls in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger (12.9.2015) berichten über eine neue Aktion des deutsch-schweizerischen Künstlerkollektiv Zentrum für politische Schönheit, das zuletzt mit Die Toten kommen und dem Ersten Europäischen Mauerfall für Aufsehen gesorgt hatte. In dem Schweizer Arbeitslosen-Magazin "Surprise" haben die Künstler*innen nun in einem Gastbeitrag zum Mord an Roger Köppel aufgerufen: "Tötet Roger Köppel! / Köppel Roger tötet!" Köppel ist Verleger und Chefredakteur der Wochenzeitung Die Weltwoche und Nationalratskandidat für die rechtspopulistische SVP und war am 8. September in der Talkshow "Menschen bei Maischberger" zum Thema Flüchtlinge und Asylpolitik aufgetreten und hatte stärkere Solidarität mit den Einheimischen gefordert, für jene, "die hier arbeiten und Steuern zahlen, die rechnen müssen und vielleicht keinen sicheren Job haben".

Presseschau vom 12. September 2015 – Rostocks Intendant Sewan Latchinian kommentiert die Strukturdebatte in Thüringen

Epoche geistiger Verwahrlosung

12. September 2015. Als Kenner von (und beherzter Kämpfer gegen) Theaterfusionen ist Rostocks Intendant Sewan Latchinian heute in der Thüringischen Landeszeitung zum Interview über die derzeitigen Strukturdiskussionen im Theaterland Thüringen gebeten. Erwartungsgemäß spricht sich Latchinian für den Erhalt der bestehenden (bereits seit Längerem auch über Fusionen strukturierten) Theaterlandschaft aus. Die Sparpotenziale in der Kultur seien ohnehin gering. "Man zerstört viel mehr, als man spart."

Presseschau vom 10. September 2015 – Peter Kümmel schreibt in der Zeit über das Zombie-Theater unserer Tage

Der Zombie ist eine todsichere Denkfigur

10. September 2015. Peter Kümmel schreibt in der Zeit einen langen Essay über die Verzombiesierung des Theaters und beobachtet, wie es diesem offenbar immer schwerer falle, "eine Figur der Vergangenheit (oder der Fantasie) mit einem realen Darsteller zu verschmelzen." Wir sähen den Schauspieler, "aber wir glauben nicht mehr, was er spielt." Heute werde immer öfter, "wenn Stücke toter Autoren gespielt werden, augenzwinkernd signalisiert, dass die Figuren dieses Autors Geschöpfe eines Toten und also selbst Tote seien. Beziehungsweise Untote."

Presseschau vom 2. September 2015 – In der Neuen Zürcher Zeitung tut Luc Bondy die Blackfacing-Debatte ab

Plötzlich nur noch Farbe

2. September 2015. In der Neuen Zürcher Zeitung gibt Luc Bondy Barbara Villiger Heilig von der Neuen Zürcher Zeitung eine Audienz in den Schweizer Bergen und redet über dies und das und über den "Othello", den er in der kommenden Spielzeit in Paris inszenieren wird. In der Titelrolle: Philippe Torreton, ein weißer Schauspieler. "Natürlich weiss Bondy, dass er damit einen Sturm von Kritik heraufbeschwört", so Villiger Heilig: "'Blackfacing': Das Stichwort hallt als Unwort seit geraumer Zeit nicht mehr nur durch die deutschsprachige Theaterszene."

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