medienschau

Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 4. Februar 2015 – Ein Gespräch mit Luc Bondy auf Welt-online

"Das war alles ein bisschen komisch..."

4. Februar 2015.  Johannes Wetzel hat für Welt-online in Paris Luc Bondy getroffen, der Direktor des Théâtre de l'Odéon ist. Wetzel hat mit Bondy über das Lebensgefühl in Paris nach dem Attentat auf die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo", den Anschlag auf den koscheren Supermarkt, seine neue Inszenierung und Berlin gesprochen.

Presseschau vom 28. Januar 2015 – Die Welt über das Augsburger Brechtfestival und seinen umstrittenen Leiter

Zwischen allen Fronten

28. Januar 2015. In der Welt porträtiert Hermann Weiß das Augsburger Brechtfestival, das seit 2010 als Nachfolgeprojekt des Literatur-Festivals "abc" (augsburg brecht connected) jährlich stattfindet. Der künstlerische Leiter Joachim Lang (von Hause aus Journalist, Regisseur und Drehbuchautor) habe dem Brechtfestival Glanz verliehen, Schauspielgrößen wie Thomas Thieme, Katharina Schüttler, Burghart Klaußner und Angela Winkler gastierten in Augsburg.

Presseschau vom 24. Januar 2015 – Der Tagesspiegel über Theater und Netz

Sehnsucht nach unverpixelten Gesichtern

24. Januar 2015. Im Tagesspiegel schreibt Peter Laudenbach über Theater und Netz. Dabei geht er auf Tim Renners Aufruf an die Theater ein, ihre Vorstellungen zu streamen und berichtet von der Diskussion Schauspiel im Livestream - Fluch oder Segen? in der Böll-Stiftung. Schnell macht er klar, dass er davon nichts hält – sein Text ist eine Art Rundumschlag. "Als sich René Pollesch ein solches Internet-Theatervideo eines befreundeten Regisseurs ansah, war seine Reaktion eindeutig. 'Ich dachte, hoffentlich sieht das niemand. Wenn die Leute denken, das sei Theater, haben sie wirklich keinen Grund mehr, ins Theater zu gehen‘, sagt Pollesch.“ Und der ZDF-Theaterkanal habe seine Tätigkeit "bestimmt nicht wegen überschäumenden Zuschauerinteresses vor vier Jahren eingestellt".

Presseschau vom 23. Januar 2015 – Die Schleswiger Nachrichten über Finanzierungsprobleme beim Neubau des Theaters Schleswig

Gleichung mit vielen Unbekannten

23. Januar 2015. Die Zukunft des Theaters in Schleswig ist weiter ungewiss. Nach dem Abriss der alten Spielstätte (hier Bilder im Blog) plant die Stadt einen Theaterneubau am Lollfuß. Der dürfte, wie Alf Clasen für die Schleswiger Nachrichten berichtet, allerdings teurer als geplant werden. Statt der erwarteten 12 Millionen Euro brutto gehen Experten nach neuen Berechnungen von 17 bis 19,5 Millionen Euro Baukosten aus. Ein Grund seien "die aufwändigen Pfahlgründungen, die in dem schlammigen Untergrund erforderlich sind". Wegen der guten konjunkturellen Lage könne das Baugewerbe zudem höhere Preise verlangen.

Presseschau vom 21. Januar 2015 – Der Tagesspiegel über die Lage der Theater in Mecklenburg-Vorpommern

Nur noch Provinz

21. Januar 2014. Im Tagesspiegel fasst Frederik Hansen die desolate Lage der Theaterlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns zusammen, falls die Fusionspläne der Landesregierung umgesetzt werden. Sein Beispiel ist das ehemalige Residenzstädchen Neutrelitz, 22.000 Einwohner, das noch ein Vier-Sparten-Haus besitzt: "In Neustrelitz bliebe – fast nichts. Außer den zentralen Werkstätten und 25 Stellen für 'musikalisches Schauspiel', was auch immer die Münchner Unternehmensberatung darunter versteht, von der sich die Landesregierung ihr Konzeptpapier hat entwickeln lassen." 

Presseschau vom 9. Januar 2015 – Nils Kahlefendt im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels über Romanadaptionen auf Theaterbühnen

Warum Romane auf der Bühne so attraktiv sind

9. Januar 2015. Auf der Website des Börsenblatts des Deutschen Buchhandels (8.1.2015) schreibt Nils Kahlefendt über Romanadaptionen auf den Bühnen. Laut Suhrkamp-Theaterverleger Frank Kroll gebe es sowohl inhaltliche als auch ökonomische Ursachen für den anhaltenden Prosa-Verbühnisierungs-Trend. Wenn Prosawerke des Kanons aufgeführt würden, so Kroll, werde das Publikum "gewissermaßen bei den eigenen Lese-Erfahrungen abgeholt." Adaptionen, "die wie Uraufführungen vermarktet werden können, das Groß-Feuilleton anziehen oder gar als Oberstufen-Lehrstoff durchgehen, sind verlockende Angebote für große Bühnen mit 200 bis über 1 000 Plätzen – und entsprechend hohem Auslastungsrisiko", schreibt Kahlefendt. Hinzukomme, dass die "Dämme um die klassische Dramenstruktur (...) längst gebrochen" seien, sich Regie-Zugriffe und Spielweisen enorm ausdifferenziert hätten. Kroll sehe diese erfreuliche Theaterformen-Erweiterung aber "vor dem Hintergrund einer strukturellen Entwicklung, die man 'auch als Krise beschreiben' könnte".

Presseschau vom 29. Dezember 2014 – Das Zentrum für Politische Schönheit beim Kongress des Chaos Computer Clubs in Hamburg

"Wir sind keine Künstler"

29. Dezember 2014. Der Chaos Computer Club, in dem Netzaktivisten und Hacker organisiert sind (und zwar schon seit 1981), hat zu seinem 31. Chaos Communication Congress, der unter der Überschrift "A new dawn" noch bis morgen in Hamburg stattfindet, auch das Zentrum für Politische Schönheit eingeladen. In ihrer Lecture-Performance "Mit Kunst die Gesellschaft hacken" stellten Philipp Ruch und Stefan Pelzer am ersten Konferenztag das Zentrum, seine Strategien, Ziele und Aktionen vor. Darunter die "25.000-Euro-Aktion" von 2012 gegen deutsche Waffenproduzenten, aber auch "Der Europäische Mauerfall" aus dem Herbst 2014.

Presseschau vom 23. Dezember 2014 – Die Berliner Zeitung über einen merkwürdigen Vorgang im Getriebe des Hauptstadtkulturfonds

Ballett-Unbill

23. Dezember 2014. Die Liste des Haupstadtkulturfonds (HKF) der 2015 zu fördernden Kulturprojekte, die am 18.12. veröffentlicht worden ist, hat auf einmal einen Punkt weniger, berichtet Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung: Es fehlt das Schwabinggrader Ballett der Unbilligen, dessen Gastspiel "Chöre der Angekommenen" im HAU mit 60.000 Euro gefördert werden sollte – solange es nach der Jury des HKF ging.

Presseschau vom 16. Dezember 2014 – Im Tagesanzeiger plädieren Christoph Fellmann und Andreas Tobler für eine gründliche Reform der Schweizer Theaterlandschaft

Stadttheater auflösen!

16. Dezember 2014. In der heutigen Ausgabe des Tagesanzeigers fragen Christoph Fellmann und Andreas Tobler sich, wie mit der Situation umgegangen werden sollte, dass "im Parkett unserer Stadttheater (…) überwiegend weisse, augenscheinlich gut situierte, gut gebildete Menschen mit Schweizer Pass" sitzen. "Warum ist das so? Ist Theater kein Forum mehr? Ist es als Kunst der realen Versammlung noch relevant in einer Ära, in der alles mit einem Klick verfügbar ist?"

Presseschau vom 9. Dezember 2014 – Der Dortmunder Intendant Kay Voges spricht im Deutschlandfunk über das Livestreaming von Theater

Auf der Couch im Theater

9. Dezember 2014. Im Vorfeld der morgen stattfindenden Diskussion über Theater-Streaming in der Heinrich Böll Stiftung Berlin hat der hierzu eingeladene Regisseur und Dortmunder Intendant Kay Voges im Deutschlandfunk über Livestreaming gesprochen. Er hat die Hoffnung, dass dadurch die "Hemmschwelle", ins Theater zu gehen, gesenkt werden könne und glaubt außerdem, dass "eine Interaktion" (so wie sie etwa am Ende seiner "Hamlet"-Inszenierung per SMS und Twitter stattgefunden hat) "ganz neue Möglichkeiten mitbringt." Er stellt sich vor, dass man sich zukünftig beim Livestream "von zu Hause aus in die Inszenierung einschalten" oder vielleicht "auch neue Perspektiven auswählen" kann: "Wollen wir nur diesen einen Sitzplatz haben, in Reihe 8 ganz außen? Oder wollen wir vielleicht mal einen Kamerawechsel vornehmen und uns das Stück aus einer anderen Perspektive, aus einer anderen Sichtweise heraus anschauen?" Das Theater der Zukunft brauche Videokünstler, Programmierer und Bildmischer genauso wie Schauspieler, Autoren und Regisseure.

Seite 63 von 99