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Presseschau vom 9. Dezember 2014 – Der Dortmunder Intendant Kay Voges spricht im Deutschlandfunk über das Livestreaming von Theater

Auf der Couch im Theater

9. Dezember 2014. Im Vorfeld der morgen stattfindenden Diskussion über Theater-Streaming in der Heinrich Böll Stiftung Berlin hat der hierzu eingeladene Regisseur und Dortmunder Intendant Kay Voges im Deutschlandfunk über Livestreaming gesprochen. Er hat die Hoffnung, dass dadurch die "Hemmschwelle", ins Theater zu gehen, gesenkt werden könne und glaubt außerdem, dass "eine Interaktion" (so wie sie etwa am Ende seiner "Hamlet"-Inszenierung per SMS und Twitter stattgefunden hat) "ganz neue Möglichkeiten mitbringt." Er stellt sich vor, dass man sich zukünftig beim Livestream "von zu Hause aus in die Inszenierung einschalten" oder vielleicht "auch neue Perspektiven auswählen" kann: "Wollen wir nur diesen einen Sitzplatz haben, in Reihe 8 ganz außen? Oder wollen wir vielleicht mal einen Kamerawechsel vornehmen und uns das Stück aus einer anderen Perspektive, aus einer anderen Sichtweise heraus anschauen?" Das Theater der Zukunft brauche Videokünstler, Programmierer und Bildmischer genauso wie Schauspieler, Autoren und Regisseure.

Presseschau vom 20. November 2014 – Die österreichischen Medien über den neuen Chef der Wiener Festwochen

Psycho-Aktivismus

Wien, 20. November 2014. Naturgemäß beschäftigen sich die österreichischen Medien heute mit der Personalie Tomas Zierhofer-Kin, der ab 2016 die Wiener Festwochen leiten wird. "Zierhofer-Kin, der vor zehn Jahren das Donaufestival radikal umkrempelte und davor schon bei den Salzburger Festspielen sowie auch den Wiener Festwochen (gemeinsam mit Markus Hinterhäuser) Subfestivals gründete und leitete, ist ein erfahrener Festivalmacher, der stets bestrebt war, den sogenanten Off-Bereich mit dem institutionalisierten näher zusammenzuführen“, schreibt Margarete Affenzeller im Standard (20.11.2014).

Presseschau vom 12. November 2014 – Till Briegleb von der Süddeutschen Zeitung kritisiert den deutschen Theaterpreis "Der Faust"

Undurchsichtig und verquast

12. November 2014. Die Festveranstaltung zur Faust-Preisverleihung in seiner Heimatstadt Hamburg nutzt Till Briegleb von der Süddeutschen Zeitung (10.11.2014), um den Preismachern in die Feierlichkeitssuppe zu spucken: "Warum gibt es keinerlei nachvollziehbares Reglement, nach dem die wenigen Nominierungen zustande kommen? Warum unterscheiden sich die Dreier-Auswahlen pro Kategorie, die irgendwie durch Vorschläge der deutschen Theater, durch Geheimratjurys beim Bühnenverein und Mitgliederabstimmung zustande kommen sollen, so krass von allen anderen transparenten Hitparaden? Und warum riechen die Nominierungen auch dieses Jahr wieder so intensiv nach Proporz, dass der selbstgegebene Titel 'Deutscher Theaterpreis' dringend umbenannt gehört in 'Deutscher Friedenspreis für Branchenharmonie'?"

Presseschau vom 30. Oktober 2014 – Die Frankfurter Rundschau über Energieeffizienz-Perspektiven in hessischen Theatern

Erst teuer, dann schön billig

30. Oktober 2014. In der Frankfurter Rundschau berichtet Thomas Stillbauer von einer Tagung zu "Energieeffizienz in hessischen Theatern" im Frankfurter Gallus-Theater, bei der es vor allem um energiesparendes Lichtdesign gegangen sei. "Wir stehen vor einer neuen Ära in hessischen Theatern", sagt Gallus-Theater-Intendant Winfried Becker, der den Kongress gemeinsam mit dem "Institut für Nachhaltigkeit in Kultur und Tourismus" ausrichtet, in dem Zeitungs-Beitrag.

Presseschau vom 24. Oktober 2014 – Andrea Breth in der Stuttgarter Zeitung über die Burg-Intendanz und Video auf der Bühne

"Ich bin nicht die Theaterpolizei"

24. Oktober 2014. In einem Interview, das Götz Thieme für die Stuttgarter Zeitung anlässlich einer Opernpremiere führte, äußert sich Regisseurin Andrea Breth über die Entscheidung, Karin Bergmann als Burg-Intendantin zu verlängern: "Ich bin sehr erleichtert, dass sie es geworden ist. Ich halte das für eine außerordentlich kluge Entscheidung. Das Ensemble und die Technik werden froh sein, dass Bergmann bleibt."

Presseschau vom 24. Oktober 2014 – Interview mit Dries Verhoeven in der taz über sein umstrittenes Projekt "Wanna play?", Grindr und Co.

Erst ins Bett, dann ins Kino

24. Oktober 2014. Im Interview mit der taz (24.10.2014) erläutert der für sein Projekt "Wanna play" scharf kritisierte Künstler Dries Verhoeven noch einmal, was er mit der Aktion hatte erreichen wollen. Sein "größter Fehler" sei vielleicht gewesen, "schon vorab einen reflexiven Text über die Arbeit zu schreiben." Die ihn interessierende Frage sei gewesen: "Kann man Liebe und Intimität erlangen, wenn man sich nur in Datingportalen bewegt?" "Ist es eine Dystopie oder eine Utopie? Was heißt es, wenn man dem Gerät mehr vertraut als den Menschen auf den Straßen?" Er habe dabei Männer treffen wollen, "die mich in meinem nicht sexuellen Bedürfnis befriedigen."

Presseschau vom 19. Oktober 2014 – Theaterkritiker Andreas Tobler in der Baseler Zeitung über Livestreaming im Theater

Wie ein herumstreunendes Tier

19. Oktober 2014. Anlässlich der aktuellen Livestream-Übertragung des Forced-Entertainment-Stücks "Speak Bitterness" (Twitter-Hashtag #FESPEAKLIVE) gibt Andreas Tobler im Tages-Anzeiger (online 17.10.2014) einen Überblick über Livestreaming-Versuche und DVD-Angebote der Theater (wobei u.a. die Info fällt, dass die Wooster Group bis zu 400 Franken für DVD-Mitschnitte ihrer Inszenierungen verlangt, woohoo).

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