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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 10. Oktober 2014 – Die Berliner Morgenpost spricht mit dem Schaubühnen-Chef Thomas Ostermeier

Furchtbar und verkrampft

10. Oktober 2014. Die Berliner Morgenpost hat anlässlich der heutigen Buchvorstellung des Gesprächsbandes "Ostermeier backstage" in der Schaubühne (Buchkritik hier) noch einmal mit dem Schaubühnen-Chef Thomas Ostermeier gesprochen. Wenn er andere Bühnen besuche (und das tue er häufig), sitze er oft "da drin und verzweifele. Es ist oft so furchtbar und verkrampft." Da werde "gegreint, gestemmt, gebrüllt, gelitten, geheult. Und dabei wird dann noch geglaubt, das sei eine Punk-Haltung." Ihm täten "die Schauspieler so leid, weil sie auch diesem Missverständnis unterliegen, sie müssen stets einen Ausbruch spielen. Was ist denn unser Mainstream heute im Theater dieser Tage? Der x-te Aufguss von Theateravantgarden der letzten 30 Jahre." "So bescheuert", sein eigenes großes Vorbild Einar Schleef "zu kopieren", sei er zum Beispiel nie gewesen.

Presseschau vom 6. Oktober 2014 – Süddeutsche und Neue Zürcher berichten von Robert Wilsons Inszenierung von "Les Nègres" am Pariser Odéon-Theater

Schwarze spielen Schwarze, die Weiße spielen

6. Oktober 2014. Barbara Villiger Heilig in der Neuen Zürcher Zeitung (6.10.2014) und Joseph Hanimann in der Süddeutschen Zeitung berichten von einer von Robert Wilson inszenierten Aufführung von Jean Genets "Die Neger" am Pariser Odéon-Theater, das derzeit von Luc Bondy geleitet wird.

Presseschau vom 27. September 2014 – osthessen-news.de über Dieter Wedels Vorstellung als neuer Intendant der Bad Hersfelder Festspiele

Volkstheater mit Festcharakter und Freytag

27. September 2014. Auf osthessen-news.de berichtet Sabrina Ilona Teufel von Dieter Wedels erster Pressekonferenz in seiner Funktion als neuer Intendant der Bad Hersfelder Festspiele. "Herr Fehling, Sie sagten immer, man wolle den Festspielen nicht schaden. Das hat man aber, indem man die Konflikte nicht aus den Medien heraushielt", habe Wedel gleich zu Beginn der offiziellen Pressekonferenz den Bürgermeister von Bad Hersfeld konfrontiert. Hinter den Streitigkeiten selbst vermute der schillernde Neu-Intendant, dessen Auftritt osthessen-news.de zusätzlich zum Artikel in zahlreichen Fotos und einem Video dokumentiert, aber einen klaren Strukturfehler. "Bereits vor Holk Freytag habe er mit den Ex-Intendanten Elke Hesse und Volker Lechtenbrink gesprochen und auch bei ihnen habe es Streit mit den damaligen Bürgermeistern gegeben." "Diese Streitigkeiten gab es durchweg und dann muss etwas am System falsch sein", wird Wedel zitiert.

Presseschau vom 23. September 2014 – Frank Castorf über die Lauheit von Berlin und die Zukunft der Volksbühne mit oder ohne ihn

Der Anti-Veganer

23. September 2014. Der Berliner Tagesspiegel (23.9.2014) rollt Frank Castorf, dessen Vertrag an der Volksbühne 2016 ausläuft, den roten Teppich für ein paar markige Sprüche aus. Ob ihm sein Nachfolger jetzt schon leid tue, fragt ihn etwa Peter Laudenbach im Interview. "Es gibt natürlich immer viele Agenten der Mittelmäßigkeit", antwortet Castorf und bezichtigt diese des Epigonentums: "Vieles von dem, was wir gemacht haben, ist verwässert und zum Allgemeingut geworden. Jeder setzt sich aus vorhandenen Stil-Bausteinen etwas zusammen und ist der Meinung, er sei selber Künstler." Das "Bewusstsein von Qualität" gehe dabei völlig verloren.

Presseschau vom 18. September 2014 – Die Zeit interviewt Peter Handke

(Fehlender) Dämon

18. September 2014. Peter Kümmel hat sich für die Zeit bei Paris mit dem diesjährigen International Ibsen Award-Träger Peter Handke getroffen; sie sprechen auf einer Zeitungsseite u.a. über Zorn, Dankbarkeit, Kunst (Handke: "Kunst kommt vom Lassen") und Michael Haneke.

Presseschau vom 17. September 2014 – Armin Petras in der Stuttgarter Zeitung über sein Faible für Romane und die Münchner Kammerspiele

Ich bin ein Neokonservativer

Stuttgart, 17. September 2014. Armin Petras freut sich im Interview mit Roland Müller von der Stuttgarter Zeitung (17.9.2014) über die positive Resonanz der Fachpresse auf seine erste Spielzeit als Stuttgarter Schauspieldirektor und verrät, weshalb er in letzter Zeit öfter mal vor den Vorhang tritt, wenn seinen Regisseuren wieder mal ein Buh-Orkane um die Ohren fegt: "Immer wenn ich rauskomme, wird es eine sehr erfolgreiche Produktion."

Presseschau vom 16. September 2014 – Die Rheinische Post aus Düsseldorf hat gehört, dass Wilfried Schulz Intendant des Schauspielhauses werden könnte

Schwindel auf dem Intendantenkarussel

16. September 2014. Eben noch wähnte der Wiener Standard den amtierenden Dresdener Schauspielintendanten Wilfried Schulz auf dem Weg in die Intendanz des Wiener Burgtheaters. Nun hat die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post gehört, Schulz könne Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses werden, das derzeit von Interimsmann Günther Beelitz geleitet wird.

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