meldungen
Peter Stein springt am Berliner Ensemble kurzfristig als Kleists Gerichtsrat Walter ein
Von jetzt auf gleich
Berlin, 30. Dezember 2010. Wie das Berliner Ensemble mitteilt, wird der Regisseur Peter Stein in vier Vorstellungen seiner Inszenierung Der zerbrochne Krug mit Klaus Maria Brandauer in der Rolles des Dorfrichter Adam selbst als Gerichtsrat Walter auf der Bühne stehen. Stein springt der Erklärung des BE zufolge "von jetzt auf gleich" für den Schauspieler Martin Seifert ein, der in Steins Inszenierung seit der Premiere im September 2008 schon weit über hundert Mal den Gerichtsrat verkörpert hat.
Die Theater in Vorpommern gründen eine Management-Gesellschaft
Nachbarschaftliche Ehe
Anklam/Greifswald, 29. Dezember 2010. Das Theater Vorpommern mit seinen Häusern in Greifswald, Stralsund und Putbus und die Vorpommersche Landesbühne in Anklam gehen nun doch eine Art Fusion ein. Beide Theater wollen heute die Theatermanagement Vorpommern Unternehmer Gesellschaft gründen, mit der die Zusammenarbeit der beiden Theaterbetriebe im Landesteil Vorpommern noch effizienter gestaltet werden soll, wie der Nordkurier berichtet. "Konkret bedeutet das für die beiden Häuser, dass wir gemeinsame Inszenierungen präsentieren werden", sagte Wolfgang Bordel, Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam.
Hans-Jürgen Drescher wird neuer Leiter der Ludwigsburger Theaterakademie
Ein Theatermann mit klassischer Ausbildung
27. Dezember 2010. Der langjährige Leiter des Suhrkamp Theater- und Medienverlags Berlin, Hans-Jürgen Drescher, wird einer Mitteilung des baden-würtembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst zufolge die Nachfolge von Wolfgang Bergmann als Leiter der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Würtemberg in Ludwigsburg antreten. Bergmann, der auch Leiter des ZDF-Theaterkanals ist, war im Herbst 2010 zurückgetreten (nachtkritik.de meldete). Mit Drescher übernehme ab Sommer 2011 ein Theatermann mit "klassischer Ausbildung" die Geschäftsführung, zitierte ein Bericht der Stuttgarter Zeitung kurz vor Weihnachten den Staatssekretär im Kulturministerium Dietrich Birk (CDU).
Volksschauspieler Jens Scheiblich ist tot
Schweigen im Treppenhaus
27. Dezember 2010. Der Volksschauspieler Jens Scheiblich ist tot. Wie die Welt berichtet, starb das langjährige Ensemble-Mitglied des Hamburger Ohnsorg-Theaters nach schwerster Krankheit im Alter von 68 Jahren. Zu seinen Bühnenpartnern gehörten Volkstheater-Stars wie Heidi Kabel und Heidi Mahler, zu den Stücken "Tratsch im Treppenhaus" und "Twee as Katt un Hund" ("Sonny Boys").
Götz George wird seinen Vater Heinrich George spielen
Einen Freispruch erwirken
26. Dezember 2010. Einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag zufolge wird Götz George in einer ARD-Produktion seinen Vater, den Schauspieler Heinrich George spielen. Er habe, so der 72jährige in dem Gespräch, dem Projekt erst nach langem Überlegen zugestimmt. "Der Film bietet die Möglichkeit, für meinen völlig zu Unrecht beschuldigten Vater, der immer als NS-Darsteller hingestellt wurde, durch Zeitzeugen einen Freispruch zu erwirken", sagte Götz George der SZ.
Das Theater Krefeld-Mönchengladbach wird in eine gemeinnützige GmbH unmgewandelt
Kleine organisatorische Freiheiten
24. Dezember 2010. Nach dem Krefelder Stadrat hat in dieser Woche nun auch der Gladbacher Stadtrat zugestimmt, dass die Bühnen Krefeld-Mönchengladbach am 1. Januar 2011 in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt werden. General-Intendant Michael Grosse wird auch einer der beiden Geschäftsführer der Theater-GmbH sein. Laut einem Bericht in der Westdeutschen Zeitung hat das Theater künftig mehr Freiheiten bei der Gestaltung und Bündelung von Abonnements. Ein Finanzkonzept existiere bis 2015. Die proklamierte Eigenständigkeit sei jedoch relativ: Zum Etat der GmbH steuern die Städte weiterhin den Löwenanteil bei, insgesamt jährlich rund 25 Millionen Euro.
Grimma bekommt Ulrich-Mühe-Straße
Ehre dem Sohn der Stadt
24. Dezember 2010. Das sächsische Grimma benennt zu Ehren des Schauspielers Ulrich Mühe eine Straße nach ihm. Der Stadtrat beschloss, die bisherige Theodor-Körner-Straße in Ulrich-Mühe-Straße umzubenennen, berichtet die Nassauische Neue Presse. Die Familie hatte zuvor bereits zugestimmt.
Unbekanntes Brecht Foto aufgetaucht
Als Mozart verkleidet
23. Dezember 2010. In ihrer heutigen Ausgabe präsentiert die Süddeutsche Zeitung ein bisher unbekanntes Brecht-Foto, das den jungen Autor, der sich sonst gern in Ledermantel oder Boxerposen ablichten ließ, mit Mozartperücke und in Rokoko-Outfit zeigt. Im Arm (und ebenfalls in Perücke und Rokokorobe) die damalige Freundin Paula Banholzer, aus deren Besitz der SZ zufolge das Foto auch stammt.
(sle)
Gutachten legt Spartenschließung an hessischen Staatstheatern nahe
Bald ausgetanzt?
Wiesbaden, 22. Dezember 2010. Den drei hessischen Staatstheatern in Wiesbaden, Kassel und Darmstadt drohen empfindliche Einschnitte, wenn sie nicht zusätzlich Geld bekommen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das Kunstministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) in Auftrag gegeben hat, wie unter anderem die Welt und die Frankfurter Rundschau vermelden. Sollten die Betriebszuschüsse auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, "sind strukturelle Veränderungen des Spielbetriebs in allen drei Häusern unvermeidlich", sagte die Ministerin in Wiesbaden bei der Vorstellung eines Gutachtens.
Thomas Oberender wird Intendant der Berliner Festspiele
Von Salzburg nach Berlin
Berlin, 21. Dezember 2010. Einer Meldung der Salzburger Festspiele zufolge wird Thomas Oberender, ihr scheidender Schauspieldirektor, im Januar 2012 Joachim Sartorius als Intendanten der Berliner Festspiele ablösen. Sartorius scheidet zum Jahresende 2011 aus Altersgründen aus. Der Aufsichtsrat der Berliner Festspiele habe sich heute für den 44jährigen Oberender entschieden.
Das Thalia Theater Halle ist doch noch nicht gerettet
Der Fall ist kompliziert
20. Dezember 2010. Noch ist das Thalia Theater Halle nicht gerettet, denn noch sind die Haustarifverträge für die Bühnen der Stadt Halle nicht unterschrieben, hat der Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Rolf Stiska, nach Informationen des MDR gesagt; genauere Gründe nannte er nicht.
Oberhausen denkt laut über eine Schlingensief-Straße nach
Daran führt kein Weg vorbei
17. Dezember 2010. Einem Bericht des NRW-Portals "Der Westen" zufolge denkt man in Oberhausen darüber nach, den Altmarkt in Christoph-Schlingensief-Strasse umzubenennen. Zumindest im Freundeskreis des Theaters Oberhausen, dessen Vorsitzender Gerd Lepges dem verstorbenen Künstler damit ein Denkmal in der Stadt setzen will, wie "Der Westen" berichtet. Denn am Oberhausener Altmarkt wuchs Schlingensief auf, hier befand sich auch die Apotheke seiner Eltern.
Protest gegen rechtsnationale Kulturbarbarei in Ungarn
Auf der rechtsextremen Abschussliste
Budapest, 16. Dezember 2010. Wie bereits gemeldet, spitzt sich die (kultur-)politische Situation in Ungarn weiter zu. Nachdem kulturelle Institutionen offen dazu aufgefordert wurden, die ungarische Nation positiv darzustellen, den Off-Theatern das Aus droht und bereits eine anonyme Liste von "Juden, Bolschewiken und Homosexuellen" im ungarischen Kulturleben lanciert wurde (das New Yorker Stadtmagazin Time Out etwa berichtet hier), zielen weitere Aktionen gegen einzelne liberale Kultur-Köpfe.
Schauspieler Günter Grabbert ist tot
Lex Barkers Stimme
Leipzig, 16. Dezember 2010. Günter Grabbert ist tot. Wie die Leipziger Volkszeitung meldet, verstarb der bekannte Schauspieler an den Folgen eines Herzinfarktes. Am 15. Januar 2011 wäre Grabbert 80 Jahre alt geworden.
Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg meldet erfreuliche Zahlen und verhandelt möglicherweise mit Stefanie Carp und Karin Beier über die Zukunft
Auf den Flügeln des Protests
Hamburg, 16. Dezember 2010. Spitzenwerte in der Krise: Wie unter anderem die Welt meldet, haben in den ersten vier Monaten der aktuellen Spielzeit rund 118 000 Zuschauer die Vorstellungen des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg besucht. Das sei das beste Ergebnis seit der Spielzeit 1993/94, teilte das Theater mit.
Container in Augsburg
Melden Sie doch mal was Positives!
Augsburg, 15. Dezember 2010. Gute Nachrichten aus Augsburg. Da war den Theaterleuten in der letzten Zeit das Herz in die Hose gerutscht, weil plötzlich Geld für einen Container fehlte, der ab kommender Spielzeit als Interimsspielstätte für das Schauspiel herhalten soll. Das bisherige Obdach für Augsburgs Sprechtheater, die Komödie in der Altstadt, musste Ende der vergangenen Spielzeit geschlossen werden.
Defizit am Stadttheater Bern trotz wachsender Zuschauerzahlen
Das Musiktheater ist schuld
Bern, 14. Dezember 2010. Das Stadttheater Bern verzeichnet bei den Publikumszahlen einen leichten Zuwachs. Doch die Situation bleibe desolat, weil das Musiktheater, die ökonomisch wichtigste Sparte, massiv Zuschauer verloren hat, berichtet Brigitta Niederhauser (Der Bund, 14.12. 2010). Mit fast 600 000 Franken im Minus schloss das Betriebsjahr 2009/10 ab; damit verzeichnet das Theater nach vier Geschäftsjahren mit schwarzen Zahlen erstmals wieder ein Defizit. Verantwortlich für dieses negative Ergebnis sei das Musiktheater, das einen empfindlichen Publikumsverlust hinnehmen musste.
Das Theater Augsburg baut sein Führungsteam um
Vernetzung
Augsburg, 14. Dezember 2010. In ihrem vierten Jahr als Intendantin am Augsburger Theater baut Intendantin Juliane Votteler ihr Führungsteam grundlegend um, berichtet die Süddeutsche Zeitung (14.12.2010). Anlass ist der Weggang des Operndirektors Ralf Waldschmidt, der zur Spielzeit 2011/2012 Intendant am Theater Osnabrück wird. Für ihn hat Votteler Katharina John, derzeit stellvertretende Chefdramaturgin an der Deutschen Oper Berlin, als neue Chefdramaturgin und Geschäftsführerin des Musiktheaters sowie Tilmann Böttcher als Musikdramaturg und Chefdirigenten-Assistent von der Musikakademie Schloss Weikersheim engagiert.
Konrad-Wolf-Preis 2010 für Alvis Hermanis
Forscherisch-fordernd
Berlin, 13. Dezember 2010. Am morgigen Dienstag, am 14. Dezember, wird der lettische Regisseur und Schauspieler Alvis Hermanis mit dem Konrad-Wolf-Preis der in Berlin ansässigen Akademie der Künste ausgezeichnet.
Bundeskongress der Freien Darstellenden Künstler: Einrichtung einer Geschäftsstelle in 2011
Neue Impulse für die Freie Szene
Stuttgart, 12. Dezember 2010. Vier Tage lang hatten sich 300 Tanz- und Theaterschaffende aus ganz Deutschland zum erstem Bundeskongress der Freien Darstellenden Künstler im Stuttgarter Theaterhaus getroffen, um die Zukunft der Freien Szene strategisch zu gestalten und ihrem Bundesverband der Freien Theater konkrete Arbeitsaufträge mit auf den Weg zu geben. Ein immens wichtiger Schritt zur Selbstprofessionalisierung des bislang stark auf ehrenamtliches Engagement angewiesenen Verbandes sei die Einrichtung einer nationalen Geschäftsstelle im Berliner Künstlerquartier Bethanien ab 2011, gab man heute zum Abschluss bekannt.
Deutscher Bühnenvereins warnt vor den Risiken von Theater- und Orchesterfusionen
Synergie-Effekte werden überschätzt
10. Dezember 2010. Der Deutsche Bühnenverein hat vor falschen Erwartungen und Fehleinschätzungen bei Theater- und Orchesterfusionen gewarnt. Beim Festhalten eines bestehenden künstlerischen Angebots zweier Theater entstünden so gut wie keine Kostenentlastungen, teilte der Deutsche Bühnenverein am Freitag in Köln mit. Da alle Beteiligten nur bei einem garantierten Fortbestand der vorhandenen Arbeitsplätze einer Fusion zustimmten, werde die Einsparung von Kosten derart zeitlich nach hinten verlagert, dass eine kurz- oder auch nur mittelfristige Kostenentlastung ausgeschlossen ist. Der dann stattfindende Personalabbau führe zu erheblichen Angebotseinschränkungen, was Fusionen für die Zuschauer unattraktiv mache, erklärte der Verwaltungsrat des Deutschen Bühnenvereins, der am Donnerstag in München getagt hat.
Petition zum Erhalt der Koproduktionsförderung des Nationalen Performance Netzes
Stimulierung weitreichender Zusammenarbeit
10. Dezember 2010. Nach ausführlichen Gesprächen zwischen der Kulturstiftung des Bundes und dem Beauftragten für Kultur und Medien, steht zu befürchten, dass die Kulturstiftung die Finanzierung des Förderprojekts nach 2010 nicht fortführen wird, teilen der Dachverband Tanz und Walter Heun, Projektleiter des Nationalen Performance Netzes, mit und bitten, die online-Petition zum Erhalt der Koproduktionsförderung des Nationalen Performance Netzes bis zum 30.12.2010 zu unterzeichnen.
Neue Mitglieder der Akademie der Künste in der Sektion Darstellende Kunst
Die die Kunst ihrer Zeit prägen
Berlin, 9. Dezember 2010. Die Choreographin und Leiterin der Tanzkompanie Rosas Anne Teresa De Keersmaeker, der Schauspieler André Jung (Münchner Kammerspiele), der Dramatiker und Grips-Theater-Leiter Volker Ludwig, der Regisseur und Münchner-Kammerspiele-Intendant Johan Simons und die Schauspielerin Angela Winkler sind neue Mitglieder der Akademie der Künste in Berlin. Wie die Akademie bereits am vergangenen Freitag bekannt gab, haben die auf der Herbst-Mitgliederversammlung am 6./7. November in die Sektion Darstellende Kunst Gewählten ihre Wahl mittlerweile angenommen.
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