meldungen

Auflösung der Theater Vorpommern GmbH für neues Großtheater?

Die Abschaffung der Arten

5. Juni 2010. Nach Informationen der Ostsee-Zeitung soll die Theater Vorpommern GmbH aufgelöst und in einer größeren Gesellschaft aufgehen, die dann alle Bühnen zwischen Putbus und Neustrelitz zusammenfassen würde. Das neue Großtheater Vorpommern-Ostmecklenburg, so die Ostesee-Zeitung am Freitag, würde durch Verteilung der Sparten auf verschiedene Standorte Kosten in Millionenhöhe sparen. Als Geschäftsführer sei Dirk Rautmann im Gespräch, bisher kaufmännischer Direktor in Neubrandenburg.

Roland Schimmelpfennig gewinnt Mülheimer Dramatikerpreis 2010

3:2 für Roland Schimmelpfennig

4. Juni 2010. Der Mülheimer Dramatikerpreis 2010 geht an Roland Schimmelpfennig und sein Stück Der goldene Drache, von ihm selbst im Burgtheater uraufgeführt. Das entschied die Jury (Vasco Boenisch, Wolfgang Kralicek, Katja Lange-Müller, Josef Mackert und Laura Olivi) nach einer zweistündigen Debatte über die nominierten Stücke. Schimmelpfennig setzte sich mit 3:2 Stimmen gegen Elfriede Jelineks Die Kontrakte des Kaufmanns durch. Der Publikumspreis ging an Dea Loher für ihr Stück Diebe, uraufgeführt am Deutschen Theater Berlin von Andreas Kriegenburg.

(sle)

Alles zu den Mülheimer Theatertagen 2010 auf nachtkritik-stuecke2010.de. Dort finden Sie auch einen Kommentar zur Jury-Entscheidung.

3sat Preis sowie Alfred-Kerr-Preis an die Hauptdarsteller von Kleiner Mann - Was nun?

München verliert, München gewinnt

Berlin, 22. und 24. Mai 2010. Während Bayern München im Champions League Finale mit 0:2 gegen Inter Mailand verlor, erhielten Annette Paulmann und Paul Herwig, die beiden Hauptdarsteller in Luk Percevals Münchner Inszenierung von Kleiner Mann - Was nun?, den 3sat Preis. beim Berliner Theatertreffen 2010.

Die aus der Autorin Juli Zeh, dem Journalisten Tobi Müller, dem Theatertreffen-Juror Christopher Schmidt und dem Schauspieler Burghart Klaußner bestehende Jury sprach den beiden Darstellern den Preis am Ende einer öffentlich geführten Diskussion zu.

Paul Herwig erhielt zudem den Alfred-Kerr-Darstellerpreis zugesprochen, als dessen Juror in diesem Jahr Bruno Ganz fungierte (die Laudatio gibt es hier). In vergangenen Jahren ging dieser Preis, der jeweils von einem alleinverantwortlichen und eigens benannten Juror vergeben wird, u.a. an Fritzi Haberlandt, Devid Striesow, Wiebke Puls, Julischka Eichel oder Kathleen Morgeneyer.

(jnm/wb)

 

Hier ein Kommentar von Georg Kasch.

 

Preise des Berliner Stückemarktes sind vergeben

Ein bedeutendes Sprungbrett

Berlin, 21. Mai 2010. Die Preise des diesjährigen Stückmarktes beim Theatertreffen 2010 sind vergeben.

Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis für neue Dramatik geht an Claudia Grehn; sie war mit ihrem Stück Ernte zum Stückemarkt eingeladen; verbunden mit der Auszeichnung ist die Uraufführung von "Ernte" im Dezember 2010 am Maxim Gorki Theater Berlin. Jurorin Andrea Koschwitz, Chefdramaturgin am Maxim Gorki Theater, lobte besonders den spröden Ernst und die genauen Dialoge des Stücks.

Ulrich Hub erhält den Mülheimer KinderStückePreis

Neudeutung des Lessingschen Stoffs

Mülheim, 21. Mai 2010. Ulrich Hub erhält für sein Stück Nathans Kinder in der Inszenierung des tjg theater junge generation Dresden den erstmals vergebenen, mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer KinderStückePreis 2010, teilte die Festivalleitung in einer Pressemitteilung mit. Der Jury gehörten Oliver Bukowski, Nina Peters und Stefan Keim an. Bukowski und Peters votierten für Ulrich Hub. Keim gab seine Stimme Franziska Steiof für Undine, die kleine Meerjungfrau, fand aber ebenfalls höchstes Lob für Hubs "meisterliches Stück".

Dresdner Schauspieler Christian Habicht gestorben

Tod auf der Probe

17. Mai 2010. Wie das theater junge Generation in Dresden mitteilt, ist der Schauspieler Christian Habicht am Samstag, 15. Mai 2010, auf einer Probe einem Herzinfarkt erlegen.

Scharfe Kritik der betroffenen Autoren an der Jury des Heidelberger Stückemarkt

Der Geist der Exklusion

14. Mai 2010. In einer Erklärung haben fünf der für den diesjährigen Preis des Heidelberger Stückemarkts nominierten Autoren die Entscheidung der Jury scharf kritisiert, in diesem Jahr keinen der Preise des renomierten Festivals für Dramatikernachwuchs zu vergeben, sondern stattdessen die Preissumme gleichmäßig auf alle teilnehmenden Autoren zu verteilen. Auch die eingeladenen Dramatiker des Gastlandes Israel, Kandidaten für den ebenfalls nicht vergebenen Europäischen Autorenpreis, übten in einem offenen Brief scharfe Kritik.

Berner Intendant Marc Adam wird teilentmachtet

Intransparentes Sparprogramm

Bern, 12. Mai 2010. Wie schon vor einigen Tagen im Zürcher Tages-Anzeiger (6.5.2010) zu lesen war, wird der Intendant des Stadttheaters Bern, Marc Adam, vom Verwaltungsrat des Theaters teilentmachtet. So wird die dreiköpfige Geschäftsleitung aus Technischem Direktor (Gino Fornasa), Kaufmännischem Direktor (Anton Stocker) und Intendant (Marc Adam) Entscheidungen künftig nach dem Mehrheitsprinzip treffen. Bisher hatte Adam allein die Verfügungsgewalt.

Kein Heidelberger Stückemarktpreis vergeben

Lauter Sieger?

9. Mai 2010. Wie der Heidelberger Stückemarkt mitgeteilt hat, ist nach einer neunstündigen Jurysitzung die Entscheidung gefallen, den diesjährigen Hauptpreis, den Innovationspreis und den Preis für das Gastland Israel zusammenzulegen und auf alle neun Wettbewerbsteilnehmer zu verteilen: die israelischen Autoren Yaron Edelstein, Roni Kuban und Oded Liphshitz sowie die deutschsprachigen Autoren Markus Bauer, Johan Heß, Ursina Höhn, Azar Mortazavi, Eva Rottmann und Juri Sternburg.

Elfriede Jelinek schreibt noch ein neues Stück, nun über den Kölner Stadtarchiv-Einsturz

Abgesänge auf die Hybris

8. Mai 2010. Karin Beier wird, wie sie auf ihrer Spielzeitpressekonferenz mitgeteilt hat, die kommende Spielzeit mit einer Trilogie aus Texten von Elfriede Jelinek eröffnen. Das kann man auch noch einmal im Kölner Stadtanzeiger nachlesen. Demzufolge werden zwei der drei Stücke der Trilogie mit dem Titel "Abgesänge auf die menschliche Hybris" Uraufführungen sein. So handele unter anderem das Stück "Im Bus" von einem Unfall beim Bau der U-Bahn in München. Extra für Köln sei der Text "Ein Sturz" entstanden.

(sle)

 

Thomas Ostermeier neuer Präsident des Deutsch-Französischen Kulturrates

Präsident

5. Mai 2010. Weil wir schon einmal beim Zeitunglesen sind: wir entnehmen der neuen musikzeitung, dass Thomas Ostermeier von den deutschen Mitgliedern des Deutsch-Französischen Kulturrates als Nachfolger von Nele Hertling zum deutschen Präsidenten gewählt wurde. Er vertritt künftig das Gremium gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen, dem ehemaligen französischen Kulturminister Jacques Toubon.

Handke und Peymann mal kurz entzweit

Kollaboration "unterbrochen"

Berlin, 5. Mai 2010. Wie wir gerade aus der Zeitung von gestern erfahren (Der Standard, 4.5.2010) haben Claus Peymann und Peter Handke die für Februar 2011 geplante Produktion von "Immer noch Sturm", dem neuen Stück von Handke am Berliner Ensemble abgesagt.

Wir zitieren aus dem Standard, der wiederum eine Meldung der österreichischen Nachrichtenagentur APA aufgreift, die aus einer Pressemitteilung des Schiffbauerdamms zitiert: Ausschlaggebend für die "bedauerliche Entscheidung waren unterschiedliche Erwartungen an die Ästhetik der Inszenierung, aber auch dispositionelle Fragen der Realisierung". Peymann hat bisher elf Handke-Stücke inszeniert, darunter die "Publikumsbeschimpfung" im Frankfurter Theater am Turm (1966), "Der Ritt über den Bodensee" an der Berliner Schaubühne (1971) und "Die Stunde da wir nichts voneinander wussten" am Burgtheater (1992), zuletzt "Spuren der Verirrten" am Berliner Ensemble 2007.

(APA nach Der Standard/ jnm)

 

Christoph Schlingensief soll deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig 2011 bespielen

Beispiellos radikal

3. Mai 2010. Christoph Schlingensief, der auf der Biennale von Venedig 2003 bereits sein Projekt "Church of Fear" gezeigt hat, soll im kommenden Jahr den deutschen Pavillon bespielen. Darüber berichtet unter anderem der Kölner Stadt-Anzeiger (3.5.2010).

Ausgewählt hat Schlingensief die Kuratorin des Pavillons, Susanne Gaensheimer, Direktorin am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Für sie zeichnet sich Schlingensiefs Werk durch "beispiellose Radikalität" aus. "Ich halte ihn für einen der ganz wesentlichen Künstler dieses Landes und stelle mir vor, dass durch seine künstlerische Vision der Deutsche Pavillon zu einem Ort der Kommunikation und des kosmopolitischen Geschehens wird."

Schlingensief, der gerade an seinem Projekt "Via Intolleranza" probt, will nun "herausfinden, welche Gegensätze für Venedig, den Deutschen Pavillon und Burkina Faso am produktivsten sind", zitiert das Blatt den Künstler (in Bezug auf eine Mitteilung des Museums für Moderne Kunst). "Die Aufgabe den Deutschen Pavillon, einen verdächtigen Repräsentationsbau, nicht für repräsentative Zwecke, sondern für künstlerische Zwecke zu benutzen, ist da genau das Richtige: eine schwere Last, aber Kunst macht leicht, was sonst schwer ist."

(KSTA / ape)

 

Mehr zu Christoph Schlingensief im Archiv von nachtkritik.de.

 

Ku'damm-Bühne soll Ku'damm-Bühne bleiben

Par ordre du mufti

Berlin, 27. April 2010. Wie die tageszeitung heute schreibt, ist bei einem Gespräch zwischen Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD), dem Kudamm-Karree-Investor Ballymore (Irland), dem Architekten David Chipperfield und Theaterdirektor Martin Woelffer verabredet worden, dass es neue Pläne für die Theater am Kurfürstendamm geben soll.

Bastian Kraft gewinnt radikal-jung Publikumspreis

Radikal Kafka

16. April 2010. Im Müncher Volkstheater ging heute Abend das Festival radikal jung mit der Verleihung des Publikumspreises an den Regisseur Bastian Kraft zu Ende, der für seine Kafka-Adaption Amerika vom Thalia an der Gaußstraße in Hamburg mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

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