lexikon
Begriff | Definition |
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Uhlich, Doris | Doris Uhlich, geboren 1977 in Oberösterreich, studierte Pädagogik für zeitgenössischen Tanz am Konservatorium der Stadt Wien. Von 2002 bis 2009 war sie Spielerin beim theatercombinat, seit 2006 erarbeitet sie eigene Projekte. In ihren Produktionen setzt Doris Uhlich auf Körper jenseits der Norm. Die Choreographin und Tänzerin entwickelte die "Fetttanztechnik", bei der die weichen Körper(an)teile in Bewegung versetzt werden. Seit längerem kooperiert sie mit dem Choreographen Michael Turinsky, dessen Rollstuhl etwa in "Ravemachine" zum Mitspieler in der Performance wird. Doris Uhlich tanzte als Nicht-Ballerina nackt auf Spitzenschuhen und inszeniert in ihrer Serie "Habitat" entkleidete Körper in Masse. 2008 erhielt sie für "SPITZE" den Tanzpreis des bm:ukk (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur), 2013 den "award outstanding artist" im Bereich darstellende Kunst, ebenfalls vom bm:ukk. Für "Ravemachine" wurde Doris Uhlich 2017 mit dem Nestroypreis in der Kategorie "Spezialpreis" ausgezeichnet. "Every Body Electric" erhielt beim Dresdner Bürgerbühnenfestival Our Stage 2019 den Publikumspreis und wurde zur Biennale in Venedig und Sao Paulo eingeladen.
Nachtkritiken zu Inszenierungen von Doris Uhlich: more than naked beim ImPulsTanz-Festival (8/2013) Boom am Theater Freiburg (7/2016) Habitat / Halle E am Tanzquartier Wien (10/2019)
Weitere Beiträge zu Doris Uhlich: Every Body Electric beim Bürgerbühnen Festival "Our Stage" in Dresden (2019) |
Umwegrentabilität | Umwegrentabilität bezeichnet den finanziellen Effekt, den Investitionen indirekt in einer Region auslösen. Durch Institutionen wie Museen, Opern- oder Schauspielhäuser werden Besucher und Touristen angelockt, die zusätzlich zum Eintrittspreis vor Ort Geld ausgeben, das wiederum den Gewerbebetrieben und indirekt, durch die Steuern, die diese abführen, wieder der öffentlichen Hand zugute kommt. Die Umwegrentabilität spielt in der Abwehrdiskussion gegen Streichungen von Kulturgeldern eine gewisse Rolle. So belegte etwa eine im Mai 2014 veröffentlichte Studie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, das die öffentlichen Theaterhäuser "mehr Geld in die Stadt als sie an Zuschüssen benötigen". Meldung, 14. Mai 2014: Leipziger Studie Kultur ist rentabel |
Ungarn | Theaterbriefe aus Ungarn: Über die Auswirkungen der rechtsnationalen Politik auf die Arbeit und Ästhetik der Theater (2/2011) Gefährdung und Chancen des Theaters in Ungarn am Beispiel des Budapester Kunsthauses Trafó (3/2012) Im Protest ungarischer Theaterstudent*innen geht es um viel mehr als eine Reform der traditionsreichen Film- und Theateruniversität SZFE (9/2020)
Meldung: Ungarischer Kritikerverband befürchtet wachsende staatliche Medien- und Kunstkontrolle (12/2010) Meldung: Protest gegen die rechtsnationale Kulturpolitik in Ungarn (12/2010) Nachtkritik: Szutyok/Miststück bei den Theaterformen Hannover (6/2011) Meldung: Rechtsextremer zum Leiter des Neuen Theater Budapest ernannt (10/2011) Presseschau: Süddeutsche Zeitung und die taz berichten über die Hintergründe der Ernennung zweier Rechtsextremer in die Leitung des Neuen Theater Budapest (10/2011) Meldung: Prosteste in Budapest (10/2011) Meldung: Budapest: Offener Brief der Akademie der Künste (11/2011). Bericht: Streitraum Schaubühne: Antisemitismus in Ungarn - Was tun? (1/2012) Nachtkritik: Korijolánusz beim Festival Radikal jung in München (4/2012) Meldung: Protestvideo der Freien Theatermacher gegen die radikalen Kürzungen staatlicher Subventionen (11/2012) Meldung: Solidaritätsaufruf der Freien Theatermacher Ungarns (11/2012) Meldung: Berliner Protest gegen Bevormundung der Künstler in Ungarn (12/2012) Meldung: Kandidat der Regierung wird Intendant des Ungarischen Nationaltheaters (12/2012) Meldung: Peter Esterházy im ungarischen Radio zensiert (1/2013) Meldung: Offener Brief des Wiener Burgtheaters (2/2013) Meldung: Zwei ungarische Gastspiele in Strasbourg abgesagt (3/2013) Meldung: Der ungarische Minister Zoltán Balog antwortet Matthias Hartmann auf seinen Offenen Brief (4/2013) Meldung: Intellektuelle rufen zum Widerstand gegen die Regierung Orbán in Ungarn (4/2013) Kommentar: Frank-Patrick Steckel über seine Gründe, den Ungarn-Aufruf "Stiftet Aufruhr!" zu unterschreiben (4/2013) Meldung: Ungarische Rechte schreibt Offenen Brief (4/2013) Meldung: Betrifft: Freiheit der Kunst - Neuer Protestaufruf gegen antidemokratische Entwicklungen in Ungarn (4/2013) Nachtkritik: Horváths Italienische Nacht von Csaba Polgár (8/2013) Meldung: Wiener Burgtheater lehnt Einladung nach Ungarn ab (9/2013) Meldung: Rechtsextreme Demonstrationen bei Alföldi-Premiere in Budapest (9/2013) Presseschau: Die ungarische Tageszeitung Népszabadság interviewt Burgtheaterintendant Matthias Hartmann (11/2013) Bericht: Die Berliner Konferenz "Whatever happened to te Hungarian Theatre?" (12/2013) Bericht: Die Wiener Festival "Szene Ungarn – Ausschnitte einer Theaterlandschaft" (3/2014) Meldung: Cannes-Filmpreis für Theaterregisseur Kornél Mundruczó (5/2014) Meldung: Ungarische Theatergruppe Krétakör auf schwarzer Liste der Regierung (6/2014) Nachtkritik: Reflex – Dániel D. Kovács und die Sputnik Shipping Company Budapest eröffnen das Parallel Lives Festival Dresden zu kommunistischen Geheimdiensterfahrungen (6/2014) Meldung: Fidesz-Politiker Tibor Navracsics wird EU-Kommissar für Kultur (9/2014) Meldung: Bühnenvereinsprotest gegen designierten EU-Kulturkommissar (9/2014) Nachtkritik: Kinder der Sonne, Regie: Csaba Polgár am Münchner Volkstheater (9/2014) Meldung: Offener Brief von Ungarns Freien Theatern gegen einen EU-Kommissar Navracsics (10/2014) Meldung: Kein ungarischer EU-Kommissar für Bildung, Kultur und Bürgerschaft (10/2014) Meldung: Fidesz-Politiker Tibor Navracsics nun doch EU-Kommissar für Kultur (10/2014) Nachtkritik: A Párt – Die Partei – The Party beim Steirischen Herbst in Graz, Regie: Árpád Schilling (10/2014) Nachtkritik: Die Vaterlosen – Csaba Mikós Familiengeschichte durch das jüngste Vierteljahrhundert Ungarns (11/2014) Meldung: Protest des Burgtheaters bei Gastspiel in Ungarn (4/2015) Meldung: Ungarisches Parlament erklärt Theatermacher zu Staatsfeinden (9/2017) Meldung: Ungarische Regierung zentralisiert Kulturpolitik (12/2019) Meldung: Leitung der Budapester Theateruni tritt zurück (9/2020) Meldung: Solidarität für Universitäts-Besetzung in Budapest (9/2020) Siehe auch: Viktor Bodó (Regisseur), David Márton (Regisseur), Kornél Mundruczó (Regisseur), Árpád Schilling (Regisseur) |