medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 5. November 2013 – Der Tagesspiegel interviewt Lars Eidinger
"Ich bin ja eh verheiratet"
5. November 2013. "Frauenfußball ist ein Fall für die Paralympics", findet Lars Eidinger im Interview mit der Sonntagsausgabe des Berliner Tagesspiegels – und gesteht: "Ich habe mich für Ikea prostituiert." Alles nur Pose? Jedenfalls haut der Schaubühnen-Schauspieler weitere launige Schoten raus, die durchaus etwas über seine Einstellung zum Theater verraten.
Presseschau vom 1. November 2013 – Die taz über das bedrohte Anhaltische Theater Dessau
Ein Theater ohne Schauspiel
1. November 2013. "Ich habe das Gefühl, hier passiert Unrecht", zitiert Manuela Rauer in der taz den Schauspieler Sebastian Müller-Stahl, Ensemblemitglied des bedrohten Theaters Dessau. "Der Druck ist Wahnsinn. Selbst der Bund erhöht den Kulturetat. Hier hält man an diesen irren Kürzungen fest".
Presseschau vom 1. November 2013 – Die Welt kommentiert die Abschaffung des Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen
Seltsame Logik
1. November 2013. Matthias Heine schreibt auf Welt-Online, dass er die Ankündigung der Berliner Festspele "Schrecken verheißend" findet, von den Berliner Festspielen würden für das TT-Nebenfestival "Stückemarkt" nun statt neuer Stücke "drei internationale Theater-Nachwuchskünstler/-gruppen, die neue Formen von theatraler Sprache und außergewöhnliche performative Erzählweisen entwickeln" gesucht.
Presseschau vom 28. Oktober 2013 – Joachim Król im Interview mit der FAZ Sonntagszeitung
Unerfüllte Liebe
28. Oktober 2013. Nach seinem Ende beim "Tatort" hat der Schauspieler Joachim Król angekündigt, erst einmal mehr am Theater arbeiten zu wollen. Am Wochenende spielte er in Stuttgart in Jan Bosses Inszenierung von Ingmar Bergmanns Szenen einer Ehe. Im Interview mit Volker Corsten von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sprach er über die Rückkehr zum Theater.
Presseschau vom 26. Oktober 2013 – ORF-Gespräch mit Bundestheater-Chef Georg Springer
"Nicht den Funken einer Information"
Wien, 26. Oktober 2013. Immer mehr österreichische Protagonisten fordern das Burgtheater dazu auf, nicht mehr mit dem umstrittenen Dienstleister G4S zusammenzuarbeiten, dessen Geschäftspraktiken der Ex-Burgbilleteur Christian Diaz in seiner abgebrochenen Rede beim Burg-Jubiläum kritisiert hatte. Unter den Protestierenden sind der Grünen-Bildungssprecher Wolfgang Zinggl, die IG Kultur, der Kulturrat "art but fair" und die Grazer Autorenversammlung. Währenddessen verteidigt Bundestheater-Chef Georg Springer die Zusammenarbeit im Gespräch mit dem ORF. "Wenn ich einen Lieferanten habe, dann interessiere ich mich nicht dafür, mit wem er sonst noch Verträge hat, solange es keine nachweislich unseriösen Geschäftspraktiken gibt", erklärte er.
Presseschau vom 23. Oktober 2013 – Tages-Anzeiger kommentiert die Protestaktion des Billeteurs Christian Diaz
Zivilcourage im eigenen Haus
23. Oktober 2013. Im Zürcher Tages-Anzeiger (online 22.10.2013, 18:33 Uhr) kritisiert Bernhard Odehnal den Burgtheater-Intendanten Matthias Hartmann für seinen ausweichenden Umgang mit dem Protest des Billeteurs Christian Diaz. Er erinnert an Hartmanns selbst erklärten Anspruch, im Theater "die grossen Fragen des Lebens" zu verhandeln, und führt insbesondere die kritischen Stellungnahmen des Burgtheaters zur Regierungspolitik in Ungarn an. "Die Intellektuellen schweigen auf nicht nachvollziehbare Weise; ihre Aktionen dienen allenfalls der Beruhigung des eigenen Gewissens", zitiert Odehnal aus der Ungarn-Protestnote Stiftet Aufruhr, die Hartmann vor nicht einmal einem halben Jahr mitunterschrieb, und pointiert: "Aber da ging es um Ungarn, nicht um das eigene Haus." Aktuelle Erkenntnis nach den als "sehr zurückhaltend" beschriebenen Reaktionen des Burgtheaters auf die Rede des Billeteurs: "Wenn es um Zivilcourage im eigenen Haus geht, ist Hartmann gar nicht mehr so laut."
Presseschau vom 23. Oktober 2013 – Der Zürcher Tages-Anzeiger kommentiert die Reaktionen des Burgtheaters auf den Protest des Billeteurs
Großen Fragen ausweichen
23. Oktober 2013. Im Zürcher Tages-Anzeiger (online 22.10.2013, 18:33 Uhr) kritisiert Bernhard Odehnal den Burgtheater-Intendanten Matthias Hartmann für seinen ausweichenden Umgang mit dem Protest des Billeteurs Christian Diaz. Er erinnert an Hartmanns selbst erklärten Anspruch, im Theater "die grossen Fragen des Lebens" zu verhandeln, und führt insbesondere die kritischen Stellungnahmen des Burgtheaters zur Regierungspolitik in Ungarn an.
Presseschau vom 22. Oktober 2013 – Interviews mit Matthias Hartmann in der Kronen-Zeitung und im Spiegel
Bitte vorher fragen
22. Oktober 2013. Nachdem Matthias Hartmann bereits der Kronen-Zeitung (online: 19.10.2013, 16:00) im Interview in Sachen Billeteur versichert hatte, dass er "Sympathie mit diesem Mann" habe und "mit ihm reden" werde, da "sein Anliegen" wichtig sei, beteuert er jetzt auch gegenüber dem Spiegel (21.10.2013): "Das Burgtheater schätzt die Arbeit der Platzanweiser, die seit vielen Jahren das Gesicht des Hauses prägen." Bezüglich der Aktion von Christian Diaz sei man allerdings "lieber vorher gefragt worden". Dennoch sei man "zu jedem Dialog bereit".
Presseschau vom 16. Oktober 2013 – Die Welt bringt ein Interview über Sprechtheater in den USA
Die weißen Rollen bleiben weiß
16. Oktober 2013. "Hier kann man noch etwas suchen. Es gibt so viel Boden von sozialen Einflüssen, der offen ist, nicht besetzt", sagt die deutsche Theatermacherin Gabriele Jakobi, die oft und lange in den USA arbeitet, in einem Interview mit Uwe Schmitt in der Welt über Gemeinsamkeiten und Unterschiede vom europäischen und dem us-amerikanischen Theater. "Zwar ist der ökonomische Druck ungeheuer groß, aber man kann Dinge probieren: wenn man sich traut. Selbst wenn es nicht immer gelingt, aber es gibt die Chance."
Presseschau vom 16. Oktober 2013 – Die NZZ stellt die Initiative Art but fair vor
Goldene Regeln künstlerischen Schaffens
16. Oktober 2013. In der Neuen Zürcher Zeitung stellt Marco Frei die Initiative Art but fair vor. Und konstatiert: "Manchmal sind Künstler mutiger als Journalisten. Jedenfalls machen derzeit freischaffende Solisten, Darsteller und Musiker der schreibenden Zunft vor, wie man öffentlichkeitswirksam gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Umgangsformen und Dumping-Bezahlung protestiert."
Presseschau vom 10. Oktober 2013 – Die Tageszeitung Die Presse aus Wien spricht mit Claus Peymann
"Immer wenn ich den Namen Faymann höre, erschrecke ich ..."
10. Oktober 2013. Aus Anlass des Kongresses "Von welchem Theater träumen wir?" zum 125. Geburtstag des Wiener Burgtheaters, der am Wochenende ebendort steigen wird, hat Norbert Mayer in der Wiener Tageszeitung Die Presse (diepresse.com, 10.10.2013, 17:45 Uhr) ein Gespräch mit Claus Peymann geführt.
Presseschau vom 9. Oktober 2013 – Britische Medien über die Krise der Theaterkritik
Zu sehr Nische
Groß Britannien, 9. Oktober 2013. "Die Theaterkritik boomt. Die Theaterkritik ist in einer Krise", konstatiert Jake Orr, britischer Theatermacher, in seinem Blog. Der Boom resultiere aus der digitalen Theaterkritik, den Blogs und Online-Magazinen, die Krise aus dem Niedergang der Printmedien und der bezahlten Theaterkritik. Zunehmend würden Kritiken als Luxus angesehen und durch Schmalspurkritiken ersetzt (Orr verlinkt auf ein Beispiel im Independent). In zehn Jahren werde es keine (oder kaum mehr) Printkritik geben. Online schon, aber dort seien die entsprechenden Seiten auf hohen Traffic angewiesen, um Geld zu verdienen: "Theaterkritik kann das nicht, trotz all unserer Hoffnungen. Als Kunstform ist es zu sehr Nische."
Presseschau vom 8. Oktober 2013 – Auf Welt Online resümiert Reinhard Wengierek die Eröffnung der Intendanz Enrico Lübbes in Leipzig und ihre Vorgeschichte
Noch keine große Leistung
8. Oktober 2013. Auf Welt Online (7.10.2013) resümiert Reinhard Wengierek noch einmal die dreitägige Eröffnung der Intendanz von Enrico Lübbe in Leipzig samt ihrer Vorgeschichte.
Presseschau vom 5. Oktober 2013 – Met-Chef Peter Gelb im SZ-Interview über die Zukunft der Oper und Live-Übertragungen ins Kino
Wider den Elitarismus
Peter Gelb ist seit 2006 Intendant der Met, der Metropolitan Opera in New York City, und der Mann, der die Idee hatte, Opern-Premieren live auf die Kinoleinwand zu übertragen. Susanne Hermanski hat ihn anlässlich der heutigen (auch in deutsche Kinos gestreamten) Premiere von "Eugen Onegin" für die Süddeutsche Zeitung interviewt.
Presseschau vom 4. Oktober 2013 – Die Wiener Tageszeitung Der Standard hat mit dem Intendanten der Münchner Kammerspiele Johan Simons gesprochen
"Ich versuche, ein Ausrufezeichen zu sein!"
Auf ihrer Website derStandard.at veröffentlicht die Wiener Tageszeitung Der Standard (2.10.2013, 17:21 Uhr) ein Interview, das Ronald Pohl mit dem Intendanten der Münchner Kammerspiele Johan Simons geführt hat.
Presseschau vom 3. Oktober 2013 – Claus Peymann in der Berliner Morgenpost über neue und alte Helden in Theater und Netz
Helden der Internetcommunities
3. Oktober 2013. Er sei vom Wiener Burgtheater nach Berlin gekommen, weil er damals dachte, "wir müssen alle nach Berlin gehen, um die neu entstandenen Macht-Fantasien des wiedervereinigten Deutschlands zu kontrollieren – der Traum von einer Rückkehr der zwanziger Jahre! Berlin als Schnittpunkt von Kunst und Politik!", sagt BE-Intendant Claus Peymann im Interview mit der Berliner Morgenpost.
Presseschau vom 2. Oktober 2013 – Sascha Lobo schreibt in der FAZ über Günter Grass' und Botho Strauß "Besserhalbwisserei"
Der Untergang als Ende der Privatsphäre
2. Oktober 2013. Sascha Lobo, Jahrgang 1975, SPON-Kolumnist mit Iro-Frisur, Blogger, Buchautor, Journalist und Werbetexter hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1.10.2013) unter dem Titel Vom Genre der Besserhalbwisserei eine lange Auseinandersetzung mit der Internet-Schelte der Herren Günter Grass und Botho Strauß geschrieben. Wir geben einige Schlaglichter aus dem Text.
Presseschau vom 1. Oktober 2013 – 3-sat über Urheberrechtsverletzung im Internet
Kritiken auf der Homepage können teuer werden
1. Oktober 2013. Eine Nachricht an alle Künstler, die ihre Internetseite mit Kritiken zu ihren Auftritten aufhübschen wollen: Die Online-Nutzung von Zeitungsartikeln für die eigene Website kann teuer werden. Das berichtet Stefan Braunshausen für die Website der 3-sat-Sendung "Kulturzeit". Der Journalist rollt konkret den Fall des Opernsängers Peter Schöne auf, der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf seine Homepage gestellt hatte. Nach einer Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung musste Schöne den Verlagen der SZ und der FAZ insgesamt 1.400 Euro Strafe zahlen.
Presseschau vom 28. September 2013 – Interview mit Birgit Minichmayr übers Schauspielen und die Arbeit mit René Pollesch in der Wiener Zeitung
Arbeiten ohne Zielgerade
Für die Wiener Zeitung (28.9.2013) hat Petra Paterno ein Gespräch mit Birgit Minichmayr geführt, die in diesem Monat zwei René-Pollesch-Premieren in Berlin und Wien absolviert hat – für die Schauspielerin durchaus keine Überdosis: "Ich kann derzeit nicht genug von René bekommen." Bei Pollesch führe man "lange Gespräche, setzen uns intensiv mit Inhalten auseinander: Das ist die eigentliche Hauptarbeit. Die Bühne erarbeiten wir uns später, der Text wird bis zuletzt umgestellt." Sie "werde nicht nervös, wenn zwei Tage vor der Premiere eine Masse an neuen Texten auf mich zukommt. Es gibt bei Pollesch keinen Erfüllungsauftrag, keine festgeschriebenen Rollen – und damit auch keine Zielgerade, die man bis zur Premiere unter allen Umständen zu überqueren hat. Das kann unglaublich befreiend wirken".
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