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Inflationsausgleich für NV Bühne-Beschäftigte beschlossen

12. Mai 2023. In dieser Woche haben der Deutsche Bühnenverein und die Künstler:innen-Gewerkschaften über die Übernahme des Tarifabschlusses der Kommunen für die Künstler:innen verhandelt. Die Diskussion über die Tarifsteigerungen für die NV Bühne-Beschäftigten wurde auf den 5. Juni 2023 vertagt. Im Hinblick auf den Inflationsausgleich gibt es allerdings bereits eine Einigung, so die Gewerkschaft GDBA. Alle NV Bühne-Beschäftigten an Häusern, an denen der TVöD Anwendung findet, bekommen unter den gleichen Bedingungen wie im TVöD-Abschluss vom 22. April 2023 als Einmalzahlungen im Juni 1240 Euro netto und von Juli bis Februar 220 Euro netto.

Bekannt geworden ist in dieser Woche der schwelende Konflikt zwischen der Gewerkschaft GDBA und dem Bühnenverein um eine tarifvertraglich geregelte Arbeitszeitbegrenzung für künstlerisch Beschäftigte (hier die Medienschau). Die GDBA unter Vorsitz von Lisa Jopt fordert, dass die Mehrarbeit in Stressphasen innerhalb von vier Wochen durch Freizeitausgleich kompensiert werden muss. Auf diesen Zeitrahmen wollten sich die Bühnenverein zuletzt aber nicht verpflichten lassen. Aus Sicht der Gewerkschaft bedeutet das eine viel zu große Belastung mit einer tarifvertraglich fixierten wöchentlichen Arbeitszeit von bis zu 60 Stunden über mehrere Monate hinweg.

Der Bühnenverein forderte gestern widerum in einer Pressemitteilungen die NV Bühne-Gewerkschaften "eindringlich auf, die Gespräche zum Manteltarif NV Bühne konstruktiv weiterzuführen. Der Bühnenverein ist dazu bereit", wird die  Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, Claudia Schmitz, zitiert.

(www.buehnengenossenschaft.de / www.buehnenverein.de / sik)

 

 

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Kommentare  
Inflationsausgleich: GAU betriebswirtschaftlich
Dieser "Inflationsausgleich" für NV Bühne Beschäftigte und TVöD Beschäftigte an deutschen Theatern ist betriebswirtschaftlich eine Katastrophe:
Für kleine und mittlere Stadttheaterbudgets werden nun die Personalkosten explodieren, und die Produktionsrealitäten massiv einschränkt.

Die Intendanzen machen also daraufhin Termin beim Kämmerer der jeweiligen Stadt.
Der Kämmerer ist klamm, will nicht, und übernimmt keine Mehrkosten für die Kunst.

Ergo: Wir sparen das selber. Kein oder weniger Geld für Gastregie, Gastmusik, Gastbühnenbild, Gastkostüme, Gastvideo, Gastsprecherziehung, Gastautor, und Gastschauspieler...etc. etc. ...

Also:
Wir streichen eine, oder zwei feste Arbeitsplätze.
Wir sparen das bei uns schon wieder ein.
Wir verschwinden...

Dieses Finanzierungskonzept für deutsche Theater hat keine Perspektive. Das ist doch Erpressung.

Schließlich:
Es geht auch um den Erhalt der Würde einer Arbeit, verehrter Deutscher Bühnenverein.
Die Veröffentlichung der Intendantengehälter, wäre ein perspektivischer Schritt, da hat Peter Laudenbach recht.

In Schweden, übrigens, ist das gar kein Problem.
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