Lara-Sophie Milagro trifft Minh Duc Pham

"Mein Körper ist mein Medium", hat er einmal gesagt. In Folge 9 trifft Lara-Sophie Milagro den Performer, Szenographen und Bildenden Künstler Minh Duc Pham. Seine künstlerische Praxis schafft einen alternativen Raum weit weg von einem ständigen unterdrückten, marginalisierten Blick innerhalb einer normativen Welt.

Ab 27. April 2023, 19 Uhr, auf nachtkritik.plus

Decolonized Glamour Talks. Das performative Talkformat von + mit Lara-Sophie Milagro.

22. April 2023. "'Mein Körper ist mein Medium', hat Minh Duc Pham einmal gesagt. Wenn er dieses Medium in seinen Performances in Szene setzt, dann mal in opulenten Flügelkleidern, mal mit Schürze und Putzeimer, mal lieblich poetisch, mal offen konfrontativ. Installationen, Performances Objekte, Fotografien und sogar Kinofilme: Min Duc Pham ist ein vielseitiger Künstler. Seine Arbeiten schaffen neue, selbstbestimmt Räume, es geht darin um Sichtbarmachung unsichtbar gemachter Menschen und Communities, um unerzählte Geschichten, vor allem aus der vietnamesischem Diaspora. Es geht um Selbstbehauptung und Aneignung der eigenen Wurzel."

Decolonized Glamour Talks

ist ein neues Talkformat der Schauspielerin Lara-Sophie Milagro in Kooperation mit dem Missy Magazine und nachtkritik.de. Inspiriert ist die Talkreihe von der Kolumne "Heimatgeschichten", die Milagro von 2018 bis 2021 für nachtkritik.de schrieb. Darin schrieb sie über ihre Erfahrungen als Schwarze Schauspielerin in Deutschland, über Besetzungspolitik in Film und Theater und über Utopien für die deutsche Kulturszene. Sie forderte Umverteilung von Macht und Sichtbarkeit. Mit den "Decolonized Glamour Talks" geht sie nun einen Schritt weiter. 

In 12 Talks spricht Lara-Sophie Milagro mit 12 Künstler*innen verschiedenster Vorder – und Hintergründe über ihre Arbeit, Wünsche und Zukunftsvisionen, Träume und Alpträume in Bezug auf die zeitgenössische (deutsche) Kulturszene, über neue Arbeitsweisen, die Freie Szene und den Mainstream. Zu mehr Infos zur Talkreihe + zum Trailer hier.

Why Decolonized?

Die Künstler*innen stehen zuallererst für sich selbst und ihre Kunst. Gleichzeitig bieten sie diverse Per- spektiven auf die zeitgenössische (deutsche) Kulturszene, auf künstlerische Arbeitsweisen, auf freie Szene und Mainstream. No goes: Diversitätsdebatten, die immer wieder bei Null beginnen, Erklär- schleifen, die immer wieder das Selbstverständliche verhandeln. Stattdessen: ein Austausch, in dem unterschiedlichste Perspektiven sich zu einem Bild ergänzen - empowernde Standortbestimmungen einer Kulturszene im Umbruch

Why Glamour?

Wir richten die Spotlights auf eine Reihe von Künstler*innen und ihre Arbeit. Im Fokus stehen ihr Kön- nen, ihre Besonderheit, ihr Talent und ihre Schönheit. Let‘s shine!Teil jeden Talks ist daher eine performative Einlage, die Themen der Talks noch einmal künstlerisch zuspitzt.

Über Minh Duc Pham:

Minh Duc Pham (*1991 in Schlema) ist ein deutsch-vietnamesischer Künstler. Neben dem Studium der Ausstellungsgestaltung und Szenografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe studierte Pham Performance Studies an der Universität der Künste in Berlin. Phams künstlerische Praxis schafft einen alternativen Raum, weg von einem ständigen unterdrückten, marginalisierten Blick innerhalb einer normativen Welt. Phams künstlerische Positionen können als Einzelwerke betrachtet werden, sind in ihrer Praxis jedoch als aufbauende Zyklen zu verstehen: Ziel und Weg eines drängenden Gestaltungswillens nach Veränderung, Selbstermächtigung und dem Verlangen nach selbstbestimmter sozialer Mobilität. In der Spielzeit 2021/22 gastierte Pham am Schauspiel Hannover als Performer im Stück "1000 Serpentinen Angst nach dem Roman von Olivia Wenzel."
www.minhducpham.com

Über Lara-Sophie Milagro:

Lara-Sophie Milagro ist Schauspielerin und Sprecherin, und auch als Regisseurin und Produzentin tätig. Darüber hinaus ist sie Mitbegründerin des Künstler*innen Kollektivs Label Noir. Sie ist außerdem Erfinderin und Hostin der "Decolonized Glamour Talks".

Sie studierte Schauspiel in London und New York, Gesang in Berlin und spielte u.a. am HAU Berlin, am Gorki Theater Berlin, am Nationaltheater Mannheim, am Residenztheater und den Münchner Kammerspielen. Sie hat an zahlreichen Film- und TV Produktionen mitgewirkt, u.a. für Studio Zentral, Netflix und Amazone Prime und ist gegenwärtig in der 5. Staffel von "Jerks" und "Wir könnten genauso gut tot sein", dem Debütfilm der Regisseurin Natalia Sinelnikova zu sehen.

Als gemeinsame performative Einlage zeigen die beiden ein einzigartiges Zwiegespräch zwischen Kopf und Herz.

Decolonized Glamour Talks
von und mit Lara-Sophie Milagro

Redaktion: Penelope Dützmann, Lara-Sophie Milagro, Esther Slevogt und Thembi Wolf, Produzent*innen: Lara-Sophie Milagro, Tibor Locher / Creative Producing: Tibor Locher, Nico Gutjahr / Kamera: Tibor Locher / Schnitt: Tibor Locher, Lara-Sophie Milagro/ Hair & Makeup: Layana Flachs-Rickards / Produktionsleitung: Nina Reiprich (Studio Marshmallow) / Produktionsassistenz: Anna Hölmüller

Mit freundlicher Unterstützung von Dekoloniale, Friedrichstadtpalast,
Theater im Delphi Stummfilmkino, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und 
Maxim Gorki Theater.

Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, die Bundeszentrale für politische Bildung und Label Noir.


In Kooperation mit Missy Magazin und nachtkritik.de

https://nachtkritik.plus

In #8 trifft Lara-Sophie Milagro Theatermacherin und Autorin Simone Dede Ayivi.

Kommentare  
Decolonized Glamour Talks: Jung und schön
Die Glamour Talks sind super. Erweitern den Blick. Eins ist schade: Die Gästinnen sind (fast) alle nach normativen Maßstäben JUNG und SCHÖN.
Decolonized Glamour Talks: Innere Schönheit
Das ist etwas was mir auch immer auffällt, so interessant / lehrreich / bereichernd / wichtig / selbstverständlich .... dieses und ähnliche Formate sind; sobald es in den Medien um inklusive, anti-rassistische, body-positivity Themen...., um Diversität oder selbst die Klimabewegung geht (was alles wichtig ist!) wird dafür in den überwiegenden Fällen eine junge und in gewisser Hinsicht normschöne Person als Repräsentationsprotagonist*In gewählt. Wo bleibt die Schöheitsrevolution, die wieder jenes als Schönheit in den Vordergrund stellt, was Menschen denken, schreiben und sagen? Entgegen der mustergültigen Besetzung, welche brav die normativ oberflächlichen Idealen einer Gesellschaft bedient. Auch da stehen die Medien zentral in der Mitverantwortung!
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