"Szenario" von Jan Philipp Stange

Wie erfüllend ist Arbeit? Wie wird das Individuum entlohnt? Mit feiner Ironie bringt die Oper "Szenario" eine Reflexion über die Verwertung des Menschen im Neoliberalismus auf die Bühne – und ist dabei mindestens so schön anzusehen wie ein Weihnachtsmärchen.

Ab 12. Juni 2023, 19 Uhr 48h auf nachtkritik.plus

Jan Philipp Stange & Company: Szenario. Foto © Christian Schuller

7. Juni 2023. Leidenschaftliche Selbstausbeutung gibt es mittlerweile überall. Aber die Künstler*innen haben damit angefangen. Aus ihrem Traum, sich mit der eigenen Arbeit identifizieren zu können, hat der Kapitalismus das Bild vom Erwerbsarbeiter als Einzelkämpfer gestrickt, der unternehmerische Risiken ganz allein trägt. Inklusive der Existenzangst, die das mit sich bringt. – Das ist eine der Thesen von "Szenario", die die Darsteller*innen singend vortragen.



Trotzdem bleibt eine Entfremdung zwischen der Kunst und anderen Arbeitswelten: "Ich weiß es nicht, stellen heute noch Menschen Schrauben her?", fragt einer der Sänger zu launiger Musik und müht sich an einer Fichte ab, die den verschneiten Weg versperrt.

Was ist Arbeit? Ist sie sinnvoll? Und wie wird das Individuum entlohnt? Mit Humor und feiner Ironie bringt die Inszenierung eine Reflexion über die Arbeitszusammenhänge in einem neoliberalen, kapitalistischen System auf die Bühne – und ist dabei mindestens so schön anzusehen wie ein Weihnachtsmärchen.

Jan Philipp Stanges "Szenario" wurde im November 2022 am Produktionshaus NAXOS in Frankfurt am Main uraufgeführt. Vom 15. bis 17. Juni läuft die Oper beim Impulse Festival des freien Theaters im Düsseldorfer Schauspielhaus.

 

Szenario
von Jan Philipp Stange & Company
Regie: Jan Philipp Stange, Musik: Jacob Bussmann, Bühne: Jakob Engel, Kostüm: Maylin Habig, Produktion: Alessia Neumann, Paula Noack, Dramaturgie: Philipp Scholtysik, Mitarbeit Bühne: Kathrin Frech, Öffentlichkeitsarbeit: Annika Schmidt, Video: Charlotte Bösling.
Mit: Ana Berkenhoff, Daniel Degeest, Alina Huppertz, Dominik Keggenhoff sowie Jakob Boyny (Cello), Jacob Bussmann (Klavier) und Špela Mastnak (Vibraphon & Schlagwerk).

Eine Produktion von Stange Produktionen. In Kooperation mit Produktionshaus Naxos. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturfonds Rhein-Main, Claussen-Simon-Stiftung, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst u. a.
Stange Produktionen wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main institutionell sowie vom Fonds Darstellende Künste mehrjährig gefördert.

Eingeladen zum "Impulse"-Festival des freien Theaters in Nordrhein-Westfalen 2023.

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