Dokumentarfilm über Kay Voges' letzte Spielzeit in Dortmund
RE:PLAY – Die letzte Spielzeit
Während der Intendanz von Kay Voges erarbeitete sich das Schauspiel Dortmund den Ruf, DAS Digital-Theater Deutschlands zu sein. Für ihren Film RE:PLAY: Die letzte Spielzeit haben Laura N. Junghanns + Clara Schmieder Voges und das Ensemble während der letzten gemeinsamen Spielzeit 2019/20 begleitet und halten dabei auch den Beginn der Corona-Pandemie und seine Folgen für den Theateralltag fest.
"Provinz ist ja etwas, was im Kopf stattfindet.
Das hat nichts mit Geografie zu tun."
(Andreas Beck, Schauspieler am Schauspiel Dortmund 2010-2020)
Über 10 Jahre lang hatte sich das Schauspiel Dortmund den Ruf als das Digital-Theater Deutschlands erarbeitet. Unter der künstlerischen Leitung von Kay Voges fand sich 2010 bis 2020 ein herausragendes Ensemble zusammen, welches als “Theaterfamilie” einen intensiven künstlerischen Austausch lebte und nachhaltig die deutschsprachige Theaterlandschaft prägte.
Der Film "RE:PLAY: Die letzte Spielzeit" von Laura N. Junghanns und Clara Schmieder begleitete das Ensemble unter Kay Voges während der letzten gemeinsamen Spielzeit 2019/20 und hält einen der größten Einschnitte der jüngeren Theatergeschichte hautnah fest: den Beginn der Corona-Pandemie und ihre unmittelbaren Folgen für das Theater und sein Ensemble.
Es entstand ein in dieser Form einmaliges Zeitzeugnis. Wie schaffte es das Theaterkollektiv um Kay Voges, das Schauspiel Dortmund 2010-2020 zu einem der innovativsten Theaterhäuser Europas zu machen? Welche Akteur*innen traten hier neben den Schauspieler*innen gleichberechtigt in den Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit? Und wie gestaltete sich dieser neue, kreative Prozess in der jahrtausendealten Kunstform Theater?
"Der Tontechniker, der Kameramann, der Programmierer, der Komponist, der Schauspieler, der Autor – die sind alle gleich wichtig. Und es gibt nicht den Schauspieler, dem die Bühne gehört, und der Rest ist dann die Staffage, die ihn dann groß macht. Sondern man spielt zusammen."
(Kay Voges, Intendant Schauspiel Dortmund 2010-2020)
Die Regie:
LAURA N. JUNGHANNS (*1991 im geografischen Osten) ist Regisseurin, Autorin und Künstlerin, wohnhaft in Köln. Ihr Regiestudium an der Folkwang Universität der Künste schloss sie 2016 ab und ist seitdem Mitglied der Physical Theatre Company KimchiBrot Connection. Ihre “Theaterfamilie” war 2014-2020 das Schauspiel Dortmund, wo sie diverse Regie- und Autorenarbeiten realisierte. Zudem kuratiert und moderiert sie gemeinsam mit Dirk Baumann die Talk-Reihe „Butler, Butch, Beyoncé“ zum Feminismus der Gegenwart. Seit 2021 ist sie Teil des Theaterkollektivs Trafique, wo sie zusätzlich als Sound- und Licht-Designerin in Erscheinung tritt.
CLARA SCHMIEDER (*1990, Berlin) ist Producerin, Autorin und Regisseurin, wohnhaft in Berlin und studiert Film- und Fernsehproduktion im Master an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Zuvor Studium der Philosophie und Kulturwissenschaft in Leipzig und Berlin. Zu dieser Zeit absolvierte sie u.a. ein Praktikum bei Schiwago Film und arbeitete als Redaktionsassistentin bei Spiegel Online im Politikressort. In den letzten drei Jahren arbeitete sie unteranderem als freie Producerin für Terra X-Formate (Atlantis Film/ZDF), als Postproduktions-Assistentin (Netflix) und nun für die Produktionsfirma LOAD! im Development.
Der Dokumentarfilm RE:PLAY - DIE LETZTE SPIELZEIT ist Junghanns und Schmieders gemeinsames Film-Regie-Debüt.
RE:PLAY - Die letzte Spielzeit
Buch: Laura N. Junghanns, Clara Schmieder
Regie: Laura N. Junghanns, Clara Schmieder
Kamera: Lasse Frobese
Montage: Jonathan Ehrlich
VFX: Eric Tiedt
Ton: Paul Große-Schönepauck
Mischung: Sebastian Reuter
Musik: Felix Römer
Filmmusik: Felix Römer
Producerinnen: Laura N. Junghanns, Clara Schmieder
Herstellungsleitung: Andrea Wohlfeil
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Fotos © Lasse Frobese
www.filmuniversitaet.de
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Und warum spricht es gegen Laura Junghanns, dass sie Regieassistentin in Dortmund war? Ich stelle mir das als Super-Zeit vor mit diesem Ensemble und Regisseur:innen wie Bauer, Hawemann, Laberenz, Kämmerer und eben dem Hausherren.
Und das ist doch super, dass sie diesen Film machen konnte und jetzt eigene Regie-Arbeiten an Theatern machen kann (übrigens nicht nur an welchen, die von Kay Voges geleitet werden).
Den Abschieds-Film habe ich gern gesehen. Das war eine schöne Erinnerung nicht nur an die abschließende "Möwe", sondern auch an sehr tolle, einzigartige Spieler:innen wie Caroline Hanke, Uwe Schmieder, Andreas Beck und einige mehr, für die ich früher gern hin und wieder nach Dortmund gefahren bin.