The Shells - Ausflug nach Neu-Friedenwald
Hinter den Fassaden
von Katharina Röben
Berlin, 14. Juni 2015. Es riecht nach Gewitter. Ich schwitze, als ich das Greenhouse erreiche, ein ehemaliges Arbeitsamt im Nirgendwo von Tempelhof. Mit dem Fahrstuhl geht es nach Neu-Friedenwald im 7. Stock, eine imaginäre Kleinstadt, inspiriert von David Lynchs Kultserie Twin Peaks. Ich schiebe mich mit der Masse hinein und lande in einer Trauerfeier. Die Stadt trägt Schwarz wegen des tragischen Todes der hübschen blonden Cecilia, die mit 18 Jahren verstarb. Ich spreche mit den Eltern und versuche mich zwanghaft daran zu erinnern, was Beileid auf Englisch heißt. In dieser Stadt spricht keiner Deutsch.
Dosenfleisch / Szenen der Freiheit - Uraufführungen von Ferdinand Schmalz und Jan Friedrich bei den Autorentheatertagen in Berlin
Im Fleischnebel
von Nikolaus Stenitzer
Berlin, 13. Juni 2015. Das "Vertrauen in die Bedeutung des Autors für das Theater" wollen die Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin mit ihrer Neuausrichtung zum Ausdruck bringen: Statt der bisher üblichen Werkstattinszenierungen zeigt das Festival vollwertige Uraufführungen ausgewählter Stücke, die anschließend auch in das Repertoire der an den Produktionen beteiligten Häuser – neben dem Deutschen Theater das Wiener Burgtheater und das Schauspielhaus Zürich – übernommen werden.
Zwei in deinem Haus - Gastspiel und Diskussion rund um die russische freie Gruppe teatr.doc an der Schaubühne Berlin
Verlängerung des Kults
von Simone Kaempf
Berlin, 2. Juni 2015. Kritik an Putin ist in Russland nicht erwünscht, man weiß es natürlich. Offiziell ist das Zensurgesetz seit etlichen Jahren abgeschafft. In der Praxis haben sich längst subtilere Repressionen entwickelt. In Moskau bekommt das vor allem das Teatr.doc zu spüren, das beispielhaft in die Schusslinie geraten ist. Der freien Gruppe wurde im Herbst der Mietvertrag gekündigt, seitdem zirkulieren die schlechten Nachrichten: Im Januar räumte die Polizei das Theater wegen einer angeblichen Bombendrohung, der neuen Spielstätte droht schon wieder das Aus, das wurde vor einigen Tagen bekannt. Brandschutzvorschriften seien nicht eingehalten, lautet die Begründung, auch wurden die beiden künstlerischen Leiter aus allerlei ungereimten Gründen mehrmals vor die Staatsanwaltschaft zitiert.
Die Brüder Karamasow - Mit einem All-Star-Ensemble und in knapp sieben Stunden inszeniert Frank Castorf in Wien Dostojewskis letzten Roman
Dämonen in der Sargfabrik
von Kai Krösche
Wien, 29. Mai 2015. Den Kopf nach rechts gerichtet, fotografiert im Profil, blickt der junge Stalin entschlossen Richtung Zukunft: überlebensgroß ziert der sowjetische Diktator die Rückwand eines der zahlreichen Bühnenräume. Die damals nahe Zukunft, in die dieser junge Stalin blickt, ist die einer Welt, die das Denkbare zum Machbaren macht, deren Utopien, ob links oder rechts, im mörderischen Exzess gipfeln und den Zweck selbst das Mittel des (Massen-)Mords heiligen lassen. Es ist auch, später dann, eine Zukunft, in der der Sozialismus als gescheitert erklärt werden wird, in der die Fülle all jener Verfehlungen, die in seinem Namen begangen wurden, als Beweis für seine Unmöglichkeit herangezogen wird: Der "aufgeklärte, liberale" Westen hat sich behauptet und beansprucht für sich die Meinungshoheit – Widerworte werden erst ignoriert und schließlich, wenn es unvermeidlich scheint, bekämpft.
Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel
Regie: Hakan Savaş Mican
Regie: Vorschlag:Hammer
Regie: Dirk von Lowtzow und René Pollesch
Regie: Hans-Werner Kroesinger
Regie: Forced Entertainment
Regie: Atif Mohammed Nor Hussein
Regie: Skills (Camilla Milena Fehér und Sylvi Kretzschmar)
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