Null - Herbert Fritsch komponiert an der Berliner Schaubühne mit viel Schwingen, Rutschen, Quietschen eine seiner Körper-Musik-Raum-Licht-Revuen

Das bubbt

von Elena Philipp

Berlin, 24. März 2018. Was hat er da wieder für eine virtuose Nullnummer gebaut, der Herbert Fritsch. Ein Tänzchen am Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs des Scheiterns – und dort hält der neueste Streich an der Berliner Schaubühne bewundernswert Balance. "Null" heißt das gute Stück, und im Trailer kokettiert ein aufgeräumter Regisseur mit einer Ideenkrise. Nichts sei ihm eingefallen. Also habe er die Bühne leer geräumt und sich mit seinem Ensemble in ergebnisoffene Proben gestürzt. Vorgänge ausprobiert. Um mal zu sehen, was dabei herauskommt. Das Resultat? Eine dieser typischen Fritsch-Revuen, mit bewusst wenig Tief-, aber hohem Kunstsinn. Pures Körper-Musik-Raum-Licht-Theater. Von meditativem Unterhaltungswert.

General Assembly - An der Berliner Schaubühne installiert Milo Rau für drei Tage ein Weltparlament

Die totale Demokratie

von Sascha Ehlert

Berlin, 5. November 2017. Wer mit Milo Rau die Welt verändern möchte, braucht stabiles Sitzfleisch. Der an der Berliner Schaubühne (nach Lenin) zweite Teil von Raus Beschäftigung mit Revolutionen und der Suche nach einer Welt, die besser ist als "die beste aller möglichen Welten", dauerte insgesamt gute zwanzig Stunden. Zwanzig Stunden, die sich selbst als Initiation einer demokratischen Revolution gerierten – unter dem Namen "General Assembly", wie bei den Vereinten Nationen.