Recht auf Jugend - Schauspiel Bonn
Kunstlos wirksam
29. Oktober 2022. Mit Kartoffelbrei auf einem Monet hat sich die "Letzte Generation" unlängst in die Schlagzeilen gebracht. Regisseur Volker Lösch und Autor Lothar Kittstein laden die Klimaaktivist:innen nun auf die Bonner Bühne, um mit ihnen ein expressionistisches Drama zu überschreiben.
Von Gerhard Preußer
29. Oktober 2022. Kunstwerke mit Kartoffelbrei zu beschmieren mag politisches Theater sein, doch von der Bühne herab Texte ins Publikum skandieren ist der direktere Weg zur Verkündigung der dringlichen Botschaft. So haben das Schauspiel Bonn und Regisseur Volker Lösch Aktivist:innen des Aktionsbündnisses "Letzte Generation" eingeladen, ein gemeinsames Projekt zu realisieren. Als Folie dient dazu das erste Drama von Arnolt Bronnen, auch ein Aktivist, schwankend zwischen Expressionismus, Nationalsozialismus und Kommunismus. Sein kaum je gespielter Erstling "Recht auf Jugend" von 1913 ist ein siebenaktiges Pubertätsprodukt mit Schüleraufstand, Lehrermord, Vaterschlachtung. Davon bleiben bei dem Bonner Projekt so gut wie nur der Titel und eingestreute Sentenzen im hohen Pathoston des "Oh Mensch"-Dramas.
Im Volker-Lösch-Ton erregter Entschiedenheit
Lothar Kittstein hat als Kompilator einen Mischtext hergestellt aus drei Elementen: argumentativen und appellativen Sätzen der Klimakämpfer:innen, Ich-Botschaften der Darsteller:innen und den eingestreuten Bronnen-Zitaten. Diese Melange wird von sechs Schauspieler:innen und drei Aktivist:innen über die Rampe gebracht, im erbarmungslos gleichbleibenden Volker-Lösch-Ton von erregter Entschiedenheit. Maxim Vallentins Agitprop-Gruppe "Das Rote Sprachrohr" hat in den 1930er Jahren ähnlich geklungen. Alle körperliche Aktion ist Beiwerk, bestenfalls schwach symbolisch: Weiße Gestalten winden sich am Boden, blaue Gestalten tanzen, am Ende wird der weiße Bühnenkubus schwarz bemalt.
Hilflos Phrasen stammelnde Karikaturen
Aber der Text hat es in sich: zunächst gibt es Dialoge zwischen der jüngeren Generation und ihren Eltern (Daniel Stock und Sophie Basse). Die butterweichen Integrationversuche der Eltern ("Schrei mich doch bitte nicht so an, ich bin auf deiner Seite") treffen auf den harten Widerstand der Jugend ("Du bist gefährlich"). Dann wird die reale Episode des Hungerstreiks vor dem Kanzleramt im September 2021 nachgespielt. Kanzler Scholz (Daniel Stock in Grau) wird dabei zur Phrasenbruchstücke stammelnden Karikatur. Ein Journalist versucht aus den Aktivist:innen Emotionen herauszulocken, die er für seine Schlagzeilen braucht.
Nachdem der Unwille der SPD zu entscheidenden Klimamaßnahmen demonstriert wurde, folgen die Grünen (Sophie Basse in schreiendem Grün), die ebenso als Heuchler entlarvt werden. Für die FDP ("Diese Kindersekte muss man vernichten") gibt es einen bizarren Tanz in Blau mit Lindner-Masken. Ernsthafte Gegenargumente erhalten die Straßenblockierer:innen von einer Arbeiterin ("Es gibt kein 'Wir'"). Sie rechnet, ähnlich wie kürzlich David van Reybrouck beim Literaturfestival, vor, dass es die reichen Länder sind und in diesen wiederum die Reichsten, die den größten Anteil an dem die Klimaveränderung verursachenden C02-Ausstoß haben und diesen weiter steigern.
Wirkungsvolle Koppelung von Information und Emotion
Im Schlussappell der Aktivist:innen heißt es dann: "Es braucht nur eine Minderheit, die kämpft", so wird der Grundfehler dieser Truppe klar: ihr moralischer Extremismus, ihr Glaube an stellvertretende Aktionen, ihr Glaube, man könne politische Veränderung durch aufrüttelnde Eingriffe in den Alltag erreichen. Auch die Bezüge zur amerikanischen Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King oder zur Theorie des zivilen Ungehorsams von Henry David Thoreau und John Rawls sind schief. Doch die Dringlichkeit ihrer Forderungen nach schnellen und wirksamen Maßnahmen gegen die Verursacher:innen der Klimaerwärmung und die Gefahr, die Kipppunkte zu erreichen, nach denen sich die Katastrophe von selbst beschleunigt, werden völlig zu Recht dem Publikum eingehämmert.
Im Bonner Schauspiel gab es in dieser und der letzten Spielzeit schon Stück-Projekte ähnlicher Art: Simon Solberg brachte Maja Göpels Ökonomie-Erklärungsbuch "Unsere Welt neu denken" auf die Bühne, Volker Lösch sein Projekt "Angst" und Nuran David Calis Doğan Akhanlıs türkisch-armenische "Medea"-Version – drei Projekte mit hohem politischem Anspruch und theatraler Schrumpfform. "Unsere Welt neu denken" war ein Erfolg beim Publikum. So kann das Schauspiel Bonn nicht als Beleg für die These dienen, dass mit politischem Anspruch die Theater leergespielt werden. Und auch diesmal bleibt die Wirkung dieser Koppelung von Information und Emotion mit forcierter Dringlichkeit nicht ohne Wirkung auf das Publikum. Die geballte Information rauscht vorbei, aber das Gefühl, nun doch das Richtige zu tun oder zumindest zu hören, kommt an. Einer der seltenen Fälle, in denen Kunstlosigkeit die Wirkung steigert.
Recht auf Jugend
von Arnolt Bronnen und Lothar Kittstein
Inszenierung: Volker Lösch, Bühne: Valentin Baumeister, Kostüme: Teresa Grosser, Licht: Max Karbe, Dramaturgie: Jan Pfannenstiel, Lothar Kittstein.
Mit: Markus J. Bachmann, Sophie Basse, Linda Belinda Podszus, Zoe Ruge*, Paul Michael Stiehler, Daniel Stock, Irma Trommer*, Tim Jakob Wechselmann-Cassim*, Sandrine Zenner
* Klimaaktivisti der Letzten Generation.
Premiere am 28. Oktober 2022
Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
www.theater-bonn.de
Kritikenrundschau
"Was bleibt von dem Wort-Gedonner in Erinnerung? Dass man es eigentlich schon weiß und dass man was tun müsste, um die Welt zu retten", winkt Dieter Brockschnieder im Kölner Stadt-Anzeiger (31.10.2022) ab. "Ein paar Aktivisten standen später im Foyer und verteilten Handzettel, auf denen sie zu Vortragsveranstaltungen einluden. So haben es die Grünen auch gemacht, bevor sie in den Bundestag kamen."
"Die Inszenierung ist anregend und anstrengend zugleich," schreibt Dietmar Kanthak im General Anzeiger (31.10.2022). Anregend sei die Inszenierung, weil sie "Perspektiven der 'letzten Generation' immer wieder in konträren Ansichten" spiegele - anstrengend, weil der "typische Volker-Lösch-Sound, das fast permanente Brüllen im Chor" eine ermüdende Wirkung auf den Kritiker hat.
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Angefangen dabei, dass der Abend nicht kunstlos ist, sondern voller künstlerischer Arbeit steckt. Sowohl die starke Arbeit der Schauspieler*innen, als auch des Bühnenbildes (wie wenig Kunstverständnis muss der Autor dieser Kritik besitzen, um es darauf herunter zu brechen, dass es am Anfang weiß ist und zum Schluss schwarz angemalt wurde?)
Dieses Nicht-Sehen-Wollen, was mit dem Bühnenbild (und der Erde!) passiert, erklärt die Art und Weise, wie die Kritik formuliert wurde.
Der Abend ist dringlich und bestimmt nicht angenehm. Sollte er auch nicht sein. Er ist nicht einseitig und hat Humor.
Sehr sehenswert! Anschauen!
Das Bühnenbild wird mitnichten "am Ende ... schwarz bemalt", das stimmt einfach nicht. Schwarze, zähe Farbe beginnt nach ca. 30Minuten langsam aus den Ritzen des Bühnenbildes hervorzuquellen und runterzulaufen. Ein, wenn auch einfaches, Symbol für Öl. Am Ende sind alle Spieler*innen schmutzig/"befleckt", bzw. wälzen sich z.T. im Öl.
"Alle körperliche Aktion ist Beiwerk, bestenfalls schwach symbolisch:..." Da möchte ich als Beispiel die wölfische Anverwandlung der grünen Politikerin in der "K-Wort"-Szene nennen, die weder schwach noch Beiwerk ist.
Einerseits heißt es "... im erbarmungslos gleichbleibenden Volker-Lösch-Ton von erregter Entschiedenheit." An anderer Stelle heißt es "...Koppelung von Information und Emotion mit forcierter Dringlichkeit nicht ohne Wirkung auf das Publikum." Der erbarmungslos gleichbleibenden Volker-Lösch-Ton ist also emotional. hm. Aus meiner Sicht widerspricht sich das. Gerade dieser Ton verhindert Identifikation, hält mich auf Distanz, nervt teilweise auch ein bisschen. Was ich gut finde.
"...so wird der Grundfehler dieser Truppe klar: ihr moralischer Extremismus, ihr Glaube an stellvertretende Aktionen, ihr Glaube, man könne politische Veränderung durch aufrüttelnde Eingriffe in den Alltag erreichen."
Aus diesem Satz spricht die pure Bürgerlichkeit. Was ist an der letzten Generation moralisch extrem? Warum regen sich viele Menschen mehr über Brei auf einer Scheibe auf (hinter de rein bekanntes Bild zu sehen ist), als über die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen?
Viele Bewegungen hatten einen "radikalen" Arm, das ist eine historische Binse. Der Einsatz ihrer körperlichen und psychischen Unversehrtheit der Mitglieder der "letzen Generation" nötigt mir Respekt ab.
Der Autor, als Mitglied der Generation Boomer, vertritt hier einen snobistischen, elitären Kunstbegriff. Schlimmer noch, er reiht sich hier in den Kanon der Springerpresse zum Thema "Letzte Generation" ein, wenn auch weniger offensichtlich als diese.
Das Publikum gab dem Stück zur Premiere stehende Ovationen.
Auch mich, der ich mich schon sehr lange mit dem Thema der Zerstörung der Lebensgrundlagen ,durch, ja, den Kapitalismus/Konsumismus/Industrialismus/Wachstumismus, auseinander setzte, beschäftigt dieser Abend trotz "Moralismus", "Volker-Lösch-Ton" bis jetzt.
Einige Formulierungen in meinem Text sind zugespitzt. Das ist nötig für Schnellleser und Schnellschreiber. Ich versuche einiges zu erklären:
Ein Argument, das auf der Persönlichkeit des Kontrahenten basiert, ist in einer sachlichen Auseinandersetzung unangebracht. Als „bürgerlich“ lasse ich mich gerne beschimpfen Dass ich nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde, ist Tatsache, scheint aber mir auch kein Argument zusein.
Politische Auseinandersetzungen als Generationenkonflikt zu kennzeichnen, ist immer eine Strategie der beharrenden Kräfte.
Auch Arnolt Bronnens Jugendkult führte ihn ja biographisch und politisch in die Irre. Auch das ist eine Grund für meine Skepsis gegenüber der „Letzten Generation“. Die Verantwortung für künftige Generationen ist allgemein und weder auf junge noch alte Generationen beschränkt.
Ich stimme der Kommentatorin zu, dass die Aufführung bewirkt, dass man mehr Verständnis für die Aktionen der „Letzten Generation“ hat. Das liegt vor allem an der Schilderung der Straßenblockaden. Die Kunstbeschmieraktion kommt fast gar nicht vor. Bei Straßenblockaden lässt sich immerhin eine Relation von Ziel und Mittel erkennen: der Autoverkehr ist ein wesentlicher Faktor in der Erderwärmung. Ihn zu behindern trägt zum Klimaschutz bei (wenn auch nur in minimalem Maße). Gemälde zu beschmieren, bewirkt in keiner Weise eine Reduktion von Treibhausgasen. Es bleibt nur die Erregung der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das kann man auch nicht zivilen Ungehorsam nennen, der ja in der demonstrativen Missachtung eines Gesetzes besteht und zugleich die Notwendigkeit einer rechtlichen Ordnung als solcher anerkennt.
Meine Kritik macht deutlich, dass ich die Ziele der „Letzten Generation“ unterstütze, nicht aber alle ihrer Mittel. Moralische Extremisten muss man achten. Ohne sie wäre die Welt ärmer. Moralischer Extremismus bedeutet, dass man ein Ziel moralischen Handelns über alle anderen möglichen Ziele des eigenen Lebens stellt (vgl. Judith Lichtenberg, Distant Strangers, Larissa Macfarquhar, Strangers Drowning). Aber moralischer Extremismus ist keine politische Strategie. Und sich als Opfer einer gedankenlos brutal beharrenden Mehrheit darzustellen, auch nicht. Den Einsatz der körperlichen Unversehrtheit der Aktivist:innen muss man respektieren, aber er ist auch ein Grund zur Ablehnung dieser Taktik: eine politische Bewegung braucht heute keine Märtyrer, auch nicht ein bisschen Martyrium. Dass alle sozialen Bewegungen ihren radikalen Flügel hatten, stimmt, aber es ist sehr fraglich, ob dieser für ihren Erfolg verantwortlich war. Die Blanquisten waren es jedenfalls nicht. In einer Demokratie ist die Zahl der Unterstützer einer politischen Bewegung entscheidend (und die Fähigkeit, diese Unterstützung sichtbar zu machen), nicht die Kühnheit irgendwelcher Vorturner.
Zur Inszenierung: Die schwarze Farbe dringt langsam durch die Ritzen des Bühnenbilds und läuft an den Wänden herunter. Am Ende aber wird sie von den Darsteller:innen mit Farbrollen auf den Wänden verteilt. Schwarze Farbe gleich Öl, weiß wird schwarz. Das habe ich schwach symbolisch genannt. Allerdings ist das Wolfsgeheul der Grünen-Politikerin nicht mehr nur schwach symbolisch, das ist schon Holzhammer-Symbolik.
Dass der Abend eine starke emotionale Wirkung hat, war mir ja deutlich genug durch den Schlussapplaus. Mein Schlusssatz über den „seltenen Fall“ zeigt ja, dass mir die Erklärung der ästhetischen Ursachen dieser Wirkung unklar war. Vielleicht ist es ein Bedürfnis des Publikums, die schauspielerisch investierten Emotionen zurückzugeben. Die Wirkungen des Volker-Lösch-Tons sind offensichtlich unterschiedlich. Der forcierte Ton, der erhöhte Atemdruck, fordert Zustimmung ohne Weiterdenken ein, so ist es jedenfalls außerhalb der Bühne. Ein großer Teil des Publikums scheint mitzugehen, andere hält genau dieser Ton auf Distanz. Diese wiederum finden einige gut, für andere bedeutet sie Abwehr, eine Blockade vor dem, was gesagt wird. Nicht jeder lässt sich gerne politische Informationen im Befehlston vortragen.
Das Theater jedenfalls hat weit mehr Mittel, Einsichten, Sachverhalte, Emotionen und Wertungen zu vermitteln, als Löschs Inszenierung zeigt. Simon Solbergs Bühnenversion von Maja Göpels Buch „Die Welt neu denken“ hatte dieselbe Zielrichtung, war aber vielfältiger in den Mitteln. Nuran David Calis Kölner Projekt „Mölln 92/22“ hatte ein ähnlich brisantes politisches Thema und eine vergleichbar starke emotionale Wirkung, verwendete aber wesentlich differenziertere Mittel, die auf gedanklichen Nachvollzug, nicht nur auf Akklamation zielten. Die Armut der theatralischen Mittel von Löschs Inszenierung war mit „Kunstlosigkeit“ gemeint.
Ich bewundere den Mut des Bonner Schauspiels zu solchen explizit politischen Projekten. Ich hoffe, es bleibt damit erfolgreich beim Publikum. Mit etwas mehr „Kunst“ könnte auch mehr Überzeugung erreicht werden. Ist das elitär?
Was ich interessant finde, dass Sie das Programm des Bonner Schauspiels doch nicht so genau überblicken, wie Ihre Kritik vorgibt. Es gab dort Ende der letzten Spielzeit dort etwas, das für mich sehr beeindruckend politischen Anspruch und Kunst vereinbarte: eine partizipative und inklusive Inszenierung von "Der Schimmelreiter" mit jungen Menschen aus Bonn und Schauspielern des Ensembles. Da wurde ein klassisches Werk mit berührenden und bewundernswerten, von den jungen Mitspielern selbst verfassten Texten in einer künstlerisch sehr wirkmächtigen Ästhetik und einer ungewöhnlichen Dramaturgie erzählt, ins Heute geholt und vor allem fühlbar gemacht. Ihre Kollegin von Bonner Generalanzeiger war begeistert: https://ga.de/news/kultur-und-medien/regional/poesien-von-und-mit-jugendlichen-wunderbar-weitergedacht_aid-70146755
Es gibt also auch andere Zugänge bei politischen Projekten am Bonner Schauspiel, für die sie wohl nur nicht aufmerksam sind. Vielleicht genügt partizipatives Theater Ihrem Kunst-Verständnis auf einer anderen Ebene nicht, ist für Sie "kunstlos"? Oder muss da ein Name wie Volker Lösch für sie drauf stehen, dass Sie etwas überhaupt bemerken? Manchmal könnte sinnvoll sein, sich der eigenen blinden Flecken bewusst zu sein, bevor ein so grundsätzliches Urteil formuliert wird...
Wir waren echt beeindruckt. Wirklich großartig! Super aktuell, ganz schön provokant, visuell beeindruckend, schnell, anrührend, erschütternd, und sogar lustig
(Lindnertanz). Tolle Darsteller. Und eben nicht nur Darsteller, sondern darunter auch Menschen, die das wirklich machen: sich mitten auf die Straße setzen, vor die Autos der Empörten. Das ist wirklich Gegenwartstheater! Unbegingt reingehen!