Sühne und Schuld - Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo zerlegen in Luzern Dostojewskis Roman in zwei gleichermaßen alptraumhafte Teile

Ein lausiger Mensch

von Valeria Heintges

Luzern, 30. Januar 2019. Ihre "Elefanten" nannte die Übersetzerin Swetlana Geier die Romane von Fjodor M. Dostojewski, die sie ins Deutsche übersetzte. Einen Elefanten kann man nicht auf die Bühne heben, scheint sich das estnische Regie- und Ausstattungsduo Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo gedacht zu haben, aber wenn man ihn in zwei Teile schneidet, dann könnte es gehen. Und so haben sie Dostojewskis ersten Roman "Schuld und Sühne", der in Geiers Übersetzung "Verbrechen und Strafe" heißt, für ihre Arbeit am Luzerner Theater in zwei sehr ungleiche Teile geteilt. Zuerst eine Stunde "Sühne" in der Box, dann drei Stunden "Schuld" im Theater.