Warten und Tee trinken

April 2023. Anlässlich des Jürgen Gosch Specials auf nachtkritik.plus haben wir Weggefährt:innen des 2009 verstorbenen Regisseurs nach ihrem Schlüsselmoment mit Gosch gefragt. Heute, mit einem neuen Beitrag: Kathrin Wehlisch, die sich an die Proben mit Gosch zur Roland-Schimmelpfennig-Uraufführung "Das Reich der Tiere" erinnert.

Von Kathrin Wehlisch

Kathrin Wehlisch © Screenshot

April 2023. Vom 13. bis 17. April 2023 zeigen wir auf nachtkritik.plus vier Inszenierungen von Jürgen Gosch und einen Dokumentarfilm über den 2009 verstorbenen Regisseur. Anlässlich dieses "Jürgen Gosch Specials" haben wir Weggefährt:innen nach einem Schlüsselmoment gefragt, an dem sich die Arbeit von und mit Gosch zeigt. Hier die Übersicht über alle Schlüsselmomente:

Ulrich Matthes

 

Ulrich Matthes (* 1959 in Berlin) ist einer der bekanntesten deutschen Theater- und Filmschauspieler. Er ist im Ensemble des Deutschen Theaters Berlin und erarbeitete mit Jürgen Gosch am DT Edward Albees "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" sowie "Onkel Wanja" von Anton Tschechow, wo er den Wanja spielt (zu sehen vom 13. bis 14.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus), außerdem "Die Jungfrau von Orléans" und "Im Schlitten Arthur Schopenhauers" von Yasmina Reza.
 

Kathrin Wehlisch (Teil 1)

 

Kathrin Wehlisch (* 1974 in Berlin) arbeitete nach ihrem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig unter anderem am Theater Basel, am Deutschen Theater Berlin sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und ist seit der Spielzeit 2017/18 Ensemblemitglied am Berliner Ensemble. Mit Jürgen Gosch erarbeitete sie mehrere Uraufführungen von Stücken von Roland Schimmelpfennig, u.a. "Das Reich der Tiere" am Deutschen Theater Berlin.

 

Alexander Khuon

 

Alexander Khuon (* 1979 in Freiburg) erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig. Seit der Saison 2004/05 ist er Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin und spielte unter anderem in den Jürgen-Gosch-Inszenierungen "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" und "Die Möwe" (zu sehen vom 14. bis 15.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus).

 

Christian Grashof

 

Christian Grashof (* 1943 in Löbau) studierte von 1964 bis 1967 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin und kam nach einem Erstengagenment am Theater Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) 1970 ans Deutsche Theater Berlin. Dort ist er seither Ensemble- und seit 2018 Ehrenmitglied, spielte weit über 50 Rollen und arbeitete unter anderem in "Onkel Wanja" (zu sehen vom 13. bis 14.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus) sowie "Die Möwe" (zu sehen vom 14. bis 15.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus) mit Jürgen Gosch zusammen.  

 

Jens Harzer 

Jens Harzer (* 1972 in Wiesbaden) absolvierte seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 1993 bis 2009  gehörte er zum Ensemble von Dieter Dorn, zunächst an den Münchner Kammerspielen, dann am Bayerischen Staatsschauspiel, und wechselte 2009 ans Thalia Theater Hamburg. Mit Jürgen Gosch arbeitete er unter anderem in "Onkel Wanja" am Deutschen Theater Berlin zusammen (zu sehen vom 13. bis 14.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus) und wurde für seine Rolle als Arzt Astrow in der Kritiker:innenumfrage von "Theater heute" 2008 zum "Schauspieler des Jahres" gekürt. Seit 2019 ist Jens Harzer zudem Träger des Iffland-Rings, der bedeutendsten Schauspielauszeichnung des deutschsprachigen Theaters.

 

Meike Droste

Meike Droste (* 1980 in Bobingen) war nach ihrem Schauspielstudium an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule zunächst am Berliner Ensemble engagiert und gehörte seit der Spielzeit 2006/07 dem Ensemble des Deutschen Theaters Berlin an, wo sie unter anderem mit Jürgen Gosch zusammenarbeitete. So spielte sie etwa in dessen Inszenierungen "Onkel Wanja" (zu sehen vom 13. bis 14.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus) und "Die Möwe" (zu sehen vom 14. bis 15.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus). Inzwischen arbeitet Meike Droste freiberuflich für Theater und Film. 

 

Christoph Franken

Christoph Franken (* 1978 in Köln) studierte Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule in München sowie an der Filmakademie in Ludwigsburg und war nach einem ersten Engagement am Schauspiel Hannover von 2009 bis 2019 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Dort spielte er unter anderem in Jürgen Goschs Inszenierung "Die Möwe" (zu sehen vom 14. bis 15.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus). Seit 2019 ist Christoph Franken festes Ensemblemitglied am Residenztheater München.

 

Tilo Nest

Tilo Nest (* 1960 in Bad Homburg vor der Höhe) war nach seinem Schauspielstudium am Mozarteum in Salzburg unter anderem am Schauspielhaus Bochum, Theater Essen, Schauspiel Köln, Schauspielhaus Zürich, Theater Basel, Schauspielhaus Hamburg und Burgtheater Wien engagiert, bevor er mit der Spielzeit 2017/18 ans Berliner Ensemble ging. Mit Jürgen Gosch arbeitete er unter anderem 2007 in der Produktion "Der Gott des Gemetzels" zusammen, die vom 14. bis 15.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus zu sehen ist. 

  

Roland Schimmelpfennig

Roland Schimmelpfennig (* 1967 in Göttingen) arbeitet als Autor, Dramaturg und Regisseur und ist zurzeit der meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands: Seine Stücke werden in mehr als 40 Ländern aufgeführt. Mehrere von ihnen wurden von Jürgen Gosch inszeniert, darunter etwa "Das Reich der Tiere" 2007 oder "Idomeneus" 2009 am Deutschen Theater Berlin sowie "Hier und Jetzt" 2008 am Schauspiel Zürich. Diese Inszenierung ist vom 16. bis 17.4. im Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus zu sehen.

 

Kathrin Wehlisch (Teil 2)

Kathrin Wehlisch (* 1974 in Berlin) arbeitete nach ihrem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig unter anderem am Theater Basel, am Deutschen Theater Berlin sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und ist seit der Spielzeit 2017/18 Ensemblemitglied am Berliner Ensemble. Mit Jürgen Gosch erarbeitete sie mehrere Uraufführungen von Stücken von Roland Schimmelpfennig, u.a. "Das Reich der Tiere" am Deutschen Theater Berlin.

 

Mehr zu Jürgen Gosch:

Hier der Lexikoneintrag zu Jürgen Gosch mit allen Texten zu seinen Arbeiten auf nachtkritik.de

Hier ein Text über die Proben zu Goschs legendären Tschechow-Inszenierungen "Onkel Wanja" und "Die Möwe"

Und hier die Übersicht über das Programm des Jürgen Gosch Special auf nachtkritik.plus

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Kommentare  
Jürgen Gosch: Wanja
Sagt Jens Harzer, dass es keine weiteren Bühnenvorstellungen von "Onkel Wanja" geben wird und also die letzte schon stattgefunden hat(te, ohne es selbst zu wissen)?
Jürgen Gosch: Berührt
Ich bin sehr berührt über die Statements der Schauspieler/-innen!

Wieso kann „Onkel Wanja“ am DT nicht noch mal gezeigt werden? Es steht noch im Repertoire? Jens Harzer sagte im Video, dass es keine Aufführungen mehr geben wird? Bitte konserviert dies, so wie „Die Möwe“ und spielt es weiter!
Jürgen Gosch: Dank
Geschätzte nachtkritik-Redaktion ! Ich bin bereichert von den 4 Streams von Inszenierungen von Jürgen Gosch. DANKE! Und: Eure Interviews von Schauspieler:innen und der Film über Jürgen Gosch und seine Arbeitsweise haben mich sehr berührt: Die Offenheit hinzuschauen, dem "was bei Kindern im Sandkasten passiert", dem was im Leben passiert und damit gelebtes Leben auf die Bühne zu bringen - so Theater zu machen ist für mich kunstvoll beeindruckend. Wie bedauerlich, dass es zumindest aktuell in München eine solche konzentrierte Theatererforschungsarbeit selten gibt!
Jürgen Gosch: Große Schaubühnen-Arbeit
Ich habe unmittelbar nach dem Mauerfall die Inszenierung HORACE (Corneille)von Jürgen Gosch in der Schaubühne Berlin gesehen und war sehr begeistert. Dann aber fassungslos, als ich erfuhr, dass die Schaubühne ihn nicht länger beschäftigen wollte.
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