Berliner Intendant*innen diskutieren auf Einladung der Akademie der Künste die Frage, was das Ensembletheater ausmacht
Lüge am Start
von Elena Philipp
Berlin, 4. Dezember 2017. Was ist ein Ensembletheater? Nach einer trockenen Definitionsfrage klang der Titel der Diskussion, zu der die Berliner Akademie der Künste eingeladen hatte. Aufrufen sollte die scheinbar neutrale Formulierung aber natürlich eine der zentralen Theaterdebatten der letzten Zeit – den Vorgang Volksbühne. Eigentlich lautete die Frage also: Wie halten sie's an der Dercon-Volksbühne mit dem Ensemble? Ausweichend antwortete die neue Intendanz bislang. Wissen wollen es aber alle, gilt die Antwort doch als Präzedenzfall für die deutschsprachige Theaterlandschaft, die (noch, so die Befürchtung) auf stehenden Häusern mit festen Ensembles gründet. Hitzig wurde mithin diskutiert.
Schöpferische Gruppe mit Vertrag
Auf dem Podium Platz genommen hatte ein Großteil der Berliner Intendant*innenriege: von den fünf landeseigenen Sprechtheatern Ulrich Khuon (Deutsches Theater), Shermin Langhoff (Gorki Theater), Thomas Ostermeier (Schaubühne), Oliver Reese (Berliner Ensemble) und, an Stelle von Chris Dercon, Programmdirektorin Marietta Piekenbrock (Volksbühne Berlin). Außerdem saßen dort mit Philipp Harpain und Volker Metzler Vertreter der beiden großen Kinder- und Jugendtheater und Annemie Vanackere vom Produktionshaus HAU Hebbel am Ufer.
Im Gegenlicht: die Diskussionsrunde © nachtkritik.de
Gefragt nach ihrem Ensemblebegriff vertraten die Geladenen, wie zu erwarten, das jeweils von ihnen verantwortete Theatermodell. Mit zwei Begriffsvorschlägen hatten die beiden Moderator*innen vorgelegt: Nele Hertling, Direktorin der AdK-Sektion Darstellende Kunst, zitierte den Kritiker und Dramaturgen Herbert Ihering zum Ensemble als "schöpferischem Zusammenhalt", beruhend auf Einverständnis und künstlerischer Übereinstimmung; Ulrich Seidler von der Berliner Zeitung bezog sich als Moderator aufs Theater als Institution, welche einer Gruppe von Bühnenkünstler*innen die Bedingungen schaffe, ein Repertoire zu bedienen. Thomas Ostermeier betonte die utopischen Momente: gemeinsam über Jahre hinweg eine ästhetische Sprache auszuprägen. Ulrich Khuon berief sich aufs Gefühl der Gemeinschaft, für ihn der "Glutkern" des Theaters. Von 48 Jahren Mitbestimmung kündete der Chef des Grips-Theater, Philipp Harpain, während Volker Metzler, Schauspieldirektor an der Parkaue, für klare Leitungsstrukturen und Beteiligung im Sinne transparenter Prozesse plädierte. Über die Festanstellung der Schauspieler*innen definierte Oliver Reese das Ensemble, und Shermin Langhoff sah das gemeinsame Gestalten auch auf harte Arithmetik gegründet: Schauspieler*in zu sein müsse man sich als Theater wie Individuum leisten können.
Flexibilisiertes Modell
Annemie Vanackere wies den Ensemblebegriff für ein Produktionshaus wie das HAU tendenziell zurück, obgleich sich in der regelmäßigen Kooperation mit freien Gruppen ein Repertoire ausbilde. Damit lieferte sie eine Steilvorlage für Marietta Piekenbrock: so ähnlich halten sie's auch an der Dercon-Volksbühne. Programmdirektorin Piekenbrock ließ daraufhin das Bekannte wissen: Mehrere Jahre ans Haus binden wolle man Künstlerpersönlichkeiten, die bereits in "nachhaltigen" familiären bis "tribalen" Produktionszusammenhängen arbeiteten; die wiederkehrenden Produktionen seien so gleichermaßen das Repertoire der jeweiligen Truppe wie das der Volksbühne.
Diffuser als von der Dercon-Mannschaft geäußert kann man sich ein professionelles Selbstverständnis kaum vorstellen. Während Vanackere durch die Spielplangestaltung freien Truppen die Bildung eines Repertoires ermöglichen möchte, requirieren Piekenbrock & Co. die künstlerischen Kooperationsergebnisse (auch) für ihr Haus – ein rechtlich reichlich schizophrener Status, wie es scheint. Ähnlich unklar wirken Piekenbrocks Äußerungen zum Ensemble: Hundert Stellen seien nötig, um die Diversität von Gesellschaft abzubilden, wie sie Dercon und ihr vorschwebe – aber eigentlich brauche es für ihr Theatermodell keine Ensemblestruktur. Dann wieder bot sie an, Verträge quasi auf Künstlernachfrage hin abzuschließen: Wer einen festen Vertrag möchte, bitteschön, bekommt ihn auch?
Das klingt erst einmal wahllos und mitnichten nach Ensemblebildung. Doch das ist ja nichts Neues. Von "Stück-Ensembles" oder maßgeschneiderten "Haute-Couture-Ensembles" hatte Piekenbrock schon bei anderer Gelegenheit gesprochen. De facto besetzt sind nun offenbar vier der zwölf im Stellenplan noch vorgesehen Schauspielposten an der Volksbühne: der Performer Frank Willens ist neu eingestellt, neben den drei Unkündbaren aus der Ära Castorf (der, das sei hier kritisch erwähnt, mit seinem flexibilisierten Vertragsmodell dem Stellenabbau sicher Vorschub geleistet hat). Mit Anne Tismer befinde man sich in Vertragsverhandlungen, so Piekenbrock, die sich sichtlich unwohl fühlte in der Runde.
Verschleierter Systemwechsel
Als Reaktion auf dieses rhetorische Lavieren platzte Piekenbrocks Mitdiskutierenden der Kragen. Mit einer Ensemblestruktur habe diese Art des Theatermachens nichts zu tun, adressierte Annemie Vanackere den Hinweis an Piekenbrock und betonte, dass das HAU mit einem Viertel des Volksbühnen-Etats auskommen müsse. Auch Shermin Langhoff platzierte ein klares kulturpolitisches Statement: Ähnlich wie das Duo Dercon & Piekenbrock sei auch sie 2013 ohne Repertoire angetreten, aber mit 200.000 Euro statt 2 Millionen Euro Vorbereitungsetat und nur einem statt zwei Jahren Vorlauf. Nervös werde sie, wenn sich die Dercon-Volksbühne wie eine private Galerie geriere und immer noch mehr Zeit für die Spielplan- und Ensemblegestaltung reklamiere. "Wir sind Institutionen des Landes Berlin, da gibt es doch eine Verantwortung", sprach Langhoff eine eigentlich unstrittige Grundlage öffentlich geförderten Theatermachens an – um dann ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen, dass die finanzstärkere Dercon-Volksbühne ihre Schauspieler*innen mit Abwerbeversuchen anrufe. (Hier wurde im Text nachträglich korrigiert, siehe Fußnote1).
Damit war die Verteilungsdiskussion in vollem Gange, und während Oliver Reese eine klare Positionierung von Dercon & Co. zum Ensemble- und Repertoirebetrieb forderte, formulierte Ulrich Khuon, sonst der Chef-Diplomat des deutschen Theaters, mit erhobener Stimme den Vorwurf der "Lüge am Start": mit der Dercon-Intendanz sei ein "Systemwechsel" einher gegangen, der aber nicht benannt, sondern "verschleiert" worden sei. Das saß.
Kulturpolitisches Versagen
Offen legte die hochreflektierte Runde aber vor allem die eigentliche Leerstelle in der aufgeheizten Diskussion: Wo steht die Berliner Kulturpolitik? Wer hat die Volksbühne verramscht? Kulturstaatssekretär Tim Renner, der als Quereinsteiger aus der Musikbranche 2014/15 die Berufung des Quereinsteigers Dercon eingefädelt hatte, ist von der kulturpolitischen Bühne abgetreten. Der jetzige Kultursenator Klaus Lederer, der Vorbehalte gegenüber Dercon & Co. bereits vor der Wahl in Berlin 2016 nicht verhehlte und als eine seiner ersten Amtshandlungen als neuer Kultursenator Dercons Vertrag prüfen ließ, hält derzeit die Füße still, ohne in dem Konflikt zu moderieren oder die Begriffsklärung voranzutreiben. Und Michael Müller, als damaliger Kultursenator und Regierender Bürgermeister in Personalunion für die Entscheidung eigentlich verantwortlich, lässt in dieser Angelegenheit rein gar nichts von sich hören.
Kulturpolitisches Versagen lautet denn auch die Diagnose nach der AdK-Diskussion. Wie düpierend muss es auf Häuser wie das Gorki oder das HAU wirken, wenn Dercon mit einem windigen Konzept und sattsam bekannten Ausreden eines der renommiertesten Theater der Republik auf Grund setzt – während sie um jede Stelle ringen? Und worauf hat die Verwaltung ihr Augenmerk gerichtet, als ihnen Chris Dercon und Marietta Piekenbrock 2014/15 während des Berufungsverfahrens einen virtuellen Spielplan, einen Stellen- und einen Masterplan vorlegten, wie Piekenbrock nun erklärt? Die Frage, ob die Volksbühne als Ensemble- und Repertoiretheater weitergeführt werde, habe während des Berufungsverfahrens keine Rolle gespielt, versichert Piekenbrock auf Ulrich Seidlers Nachfrage. Abgesegnet ist der Systemwechsel damit nicht – aber niemandem in Müllers Apparat scheint es bei den monatelangen Gesprächen aufgefallen zu sein, dass hier der vertragliche Auftrag nicht erfüllt zu werden drohte. Oder hatte Renner von Beginn den Plan, die Volksbühne zum Mega-Produktionshaus umzubauen, ließ die Öffentlichkeit darüber jedoch bewusst im Dunkeln? Man weiß nicht, was man verheerender finden sollte. Vielleicht muss man in Berlin noch einmal ganz von vorne beginnen: Was ist ein Ensembletheater?
1 Richtigstellung: In der ersten Fassung dieses Textes wurde in Bezug auf die versuchten Abwerbungen ein Schauspieler*innenname genannt, den Shermin Langhoff während der Diskussion nicht erwähnt hat. Auf dem Podium sprach sie allgemein von Abwerbeversuchen gegenüber Gorki-Schauspieler*innen durch die neue Volksbühnen-Intendanz. Für die unbewusste Kurzschluss-Interpretation, damit sei eine bestimmte Person gemeint – was sich als falsch erwiesen hat –, bitten wir um Verzeihung.
Was ist ein Ensembletheater?
Diskussion mit Berliner Intendant*innen
Mit: Philipp Harpain (Grips Theater), Ulrich Khuon (Deutsches Theater), Shermin Langhoff (Gorki Theater), Volker Metzler (Theater an der Parkaue), Thomas Ostermeier (Schaubühne), Marietta Piekenbrock (Volksbühne Berlin), Oliver Reese (Berliner Ensemble) und Annemie Vanackere (HAU Hebbel am Ufer).
Moderation: Nele Hertling und Ulrich Seidler
https://www.adk.de
Am 1. Februar 2018 hat die Berliner Akademie der Künste den Audiomitschnitt der Veranstaltung veröffentlicht. Hier nachzuhören.
Mit O-Tönen aus der Veranstaltung berichtet Susanne Burkhardt für Deutschlandfunk Kultur (4.12.2017). Nachdem jeder der Anwesenden seinen Beitrag zur Definition des Ensemble-Begriffs geleistet habe, "wird in der zweiten Hälfte der Veranstaltung deutlich, worum es an diesem Nachmittag wirklich geht: die Volksbühne natürlich und das Versagen der Berliner Kulturpolitik". Volksbühnen-Programmdirektorin Marietta Piekenbrock habe "Unmut" erregt "mit unglücklichen Formulierungen wie: 'Wir werden nicht ein 22 köpfiges Ensemble aufbauen, das ist in diesem Setting, das wir gewählt haben gar nicht möglich.'"
Für Patrick Wildermann vom Tagesspiegel (4.12.2017) bringt Ulrich Khuon "in einem bemerkenswert deutlichen Statement das eigentliche Problem auf den Punkt: nämlich, dass der offensichtliche Systemwechsel an der Volksbühne nie offen benannt, sondern 'von allen Seiten verschleiert' worden sei. So findet diese Diskussion die Antwort auf ihre titelgebende Frage schließlich im Gegenbeispiel. Was ist kein Ensembletheater? Die Volksbühne."
Janis El-Bira, der für die Berliner Zeitung (4.12.2017) in der Akademie der Künste war, entdeckte in DT-Intendant Ulrich Khuon "den Feuerteufel" der Runde. "Verlogen" sei es in Khuons Sicht gewesen, in der Volksbühnen-Debatte "von offizieller Seite nie ehrlich kommuniziert zu haben, dass mit der Intendanz Dercon ein radikaler Systemwechsel lanciert werden sollte". Marietta Piekenbrock habe gestanden, dass Begriffe wie "Repertoire- und Ensembletheater" in den Verhandlungen zwischen Dercon und Tim Renner "keine explizite Rolle gespielt" hätten. "Zumindest das hatte man so deutlich tatsächlich noch nicht gehört", so El-Bira.
Mounia Meiborg von der Süddeutschen Zeitung (5.12.2017) erinnerte die Veranstaltung an die "Dramaturgie misslungener Familienfeste. Erster Akt: Alle tun, als sei die Welt in Ordnung. Zweiter Akt: Spitze Bemerkungen schaffen ein Klima unterschwelliger Aggression. Dritter Akt: Eskalation." Oliver Reese habe "die Volksbühnen-Programmdirektorin Marietta Piekenbrock so lange ins Kreuzverhör" genommen, "bis diese zugibt, die Bildung eines Ensembles habe für sie keine Priorität. In der Bewerbungsphase sei es in den Gesprächen mit dem Senat nie darum gegangen. So deutlich hat man das noch nie gehört. Befriedet ist der Berliner Theaterstreit damit noch lange nicht. Aber vielleicht wird er in Zukunft wenigstens ehrlicher geführt."
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Schön der Temperamentausbruch von Ulrich Khuon, da hat der gleich soviel Punkte bei mir gut gemacht, wie er es in den letzten 20 Jahren nicht geschafft hatte: "Was reden wir hier - alles Lüge, geht gar nicht um Ensemble, geht doch um Verteilung".... und offenbar um den hinterfotzigen Akademie-Versuch, aus der VB-Leitung im Gewande der zuständigen Fach-Kammer mehr über ihre Intentionen herauszubekommen als im Kulturausschuss...
Schön auch, die unterschiedlichen Zeit-Rechnungen von Theatermachern zu erleben:
die gehtalleseinengeordnetenGangimdreiviertelTakt-Zeitrechnung des BE,
die egalwiegroßderStressistwirnutzenausDiversitätsliebeJEDEChance-Zeitrechnung ves Gorki,
die ProbemorgenzwischenAnkunftEnsembleAundAbflugEnsembleBinSchönefeldprovisorischeSchalterhallegezO-Zeitrechnung der Schaubühne,
die egalwoichweißimmerambestenwieesgeht-Zeitrechnung des BE,
die klugePlanungistdiehalbeMietefürdiejeweiligeTruppen-Zeitrechnung vom HAU,
die wirkriegenschoneineZeitrechnunggebackendiedemPublikumangemessenistsolangewirnochwiederdasind-Rechnung der Parkaue,
die beiunsbestimmenimmeralleallessolangewirzwischendieKlingelzeichenindenSchulenpassen-Zeitrechnung des GRIPS -
und: die ZeitwasistdaseineGeldSterbeübung?-Zeitrechnung der neuen VB -
Ansonsten: paar Leute gesehen, die man länger nicht getroffen hat, S-Bahn gefahren, fremden Syrer im Bus gesprochen, der nach 33 Lebensjahren mit kindlicher Freude den ersten Schnee sieht, mit zwei drei Leuten zusammen für ihn SchneeglöckchenWeißröckchen gesungen, typisch deutsch: erste Strophe - gut, war jetzt nicht mehr Berlin, sondern Provinz-
jedoch interessiert sich die politik nicht für gefühle, sondern für die schaffung von machtstrukturen, welche ihren EIGENEN interessen dienen.
ulrich khuon ist der klarste und mutigste KÜNSTLER unter den intendanten und hat dies geäußert.
strukturen können mit geld (oder kürzung von geldern) oder mit medialer unterstützung (oder runterschreiben) sehr wirksam verändert werden. praktisch ist auch die installation eines (inhaltlich sinnlosen, aber aufgewerteten) nebenschauplatzes "ENSEMBLE" (selbst wikipedia weiß dazu, dass es KEINE allgemeingültige definition dafür gibt: de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Theaterensemble
susanne burkhart hat dieses wort als "kampfbegriff" erkannt und zitiert ulrich khuon:
"Und nun gibt’s in Berlin ne symbolische Diskussion, die gleichzeitig auch eine Umverteilungsdiskussion ist, und drittens ne Verlogenheitsdiskussion. Nämlich, dass da ein Systemwechsel stattfand, der aber so nicht benannt wurde."
www.deutschlandfunkkultur.de/berliner-theaterchefs-diskutieren-ensemble-theater-ein.1013.de.html?dram:article_id=402238
(...)
Ein Schauspielvertrag ist schließlich kein Sklavenpapier!
(Danke für Ihren Hinweis. Die Positionen von Philipp Harpain und Volker Metzler wurden ergänzt. d. Red.)
Auszug Petition (Stand 40.752 Unterschriften):
Dabei wurde deutlich, dass der im Haushaltsplan 2016/17 definierte Auftrag, die Volksbühne als „ein im Ensemble- und Repertoirebetrieb arbeitendes Theater“ beizubehalten, nicht erfüllt wird. Weder ist ein eigenes Ensemble vorgesehen noch ein Repertoirespielbetrieb. Stattdessen soll offenbar en suite mit überproportional vielen Schließtagen gespielt werden.
Eigenartig das diese Fragestellung anscheinend nicht weiter vertieft wurde. Hätte die neue Intendanz ein reines Gewissen wäre eine offenes, klärendes Statement kein Problem, das hätte vermutlich auch etwas Luft aus dem Sack gelassen. Anscheinend wollen die Verantwortlichen wirklich nicht anders
"Anscheinend wollen die Verantwortlichen wirklich nicht anders"
ist auch für mich die einzige lesart, die in ihrer gesamtheit aufgeht und es spricht sehr für einen seriösen künstler, wie khuon, dass er - trotz seiner position - die rolle des kleinen jungen bei der betrachtung des "kaisers neue kleider" einnimmt.
Naja- er ist ja nicht nur Intendant, sondern auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins- der kann ruhig mal offen Missstände ansprechen....
Renner selbst ist auch kein Strippenzieher, der hat nur im Auftrag als Rammbock gehandelt und sich mit einer Option auf Mandat in Charlottenburg bezahlen lassen. Wer sind die Strippenzieher
Hat das vielleicht was mit dem refeudalisierten Humboldforum zu tun und Mittel die da mittelfristig freigeräumt werden wollen oder ist das Verschwörungstheorie ?
Kommt da noch jemand auf die Idee?
Das ist seit eh und je Thema. Ich komme mir schon vor wie eine gesprungene Platte, aber ich empfehle dringlichst die Zuspitzung des Finanzdebakels der Dokumenta14 zu beobachten und die Argumentationen der Konfliktparteien zu analysieren. Die mittlerweile sanft gegangen wordene Annette Kulenkampff hat noch im Amt in einer Rede darauf verwiesen wie wenig Geld so eine Mammutveranstaltung wie die Dokumenta im Vergleich mit staatlich finanzierten Theatern erhält. Das ist denke ich die Ebene auf der Sie suchen müssen.
Zumal sich Theater und bildende Kunst inhaltlich aufeinander zubewegen.
Die Freien Szenen kämpfen schon lange um mehr Finanzen bzw Anerkennung, und es ist schon ein Hohn, daß die jetzt als langhaarige Loser der Sozialromantik hingestellt werden wei "Ein Charmatz" in die Stadt kommt, und wir angeblich alle wieder "HEROES" brachen, wie Frau Piekenbrock das formuliert hat (Echt jetzt ?!).
Renner, der keine Ahnung von staatlichen Kunstinstitutionen und ihren historischen Entwicklungslinien hat, dachte sich wohl, dass es ein absoluter Coup sei dem nun schon lange währenden Flirt zwischen Theater und Bildender Kunst einen Ort zu geben, verkannte dabei allerdings völlig, ob die Volksbühne dafür das richtige Haus ist. Vielleicht ahnte er sogar, dass sich die Stadttheater in der Art und Weise wie sie traditionell funktionieren, auf Dauer selbst abschaffen. Und vielleicht gab es sogar einen institutionskritische Vision von ihm verbunden mit der Hoffnung, dass Dercon einen konstruktiven, visionären Beitrag zur Zukunft des Stadttheaters leisten kann - eben aus anderer Perspektive, mit anderem Blick.
So könnte man sich das Ganze vorstellen - oberflächlich betrachtet nachvollziehbar und gar nicht so doof.
Auf dem Weg wurden allerdings schwerwiegende Fehler begangen, zum Beispiel eine grobe Fehleinschätzung der Fähigkeiten Dercons und, das muss man leider konstatieren, seiner Eitelkeit. Außerdem eine fatale Unterschätzung der konservativeren Kräfte im Theater, wenn mit so halb versteckter Agenda ein institutioneller Wandel auf den Weg gebracht werden soll. Darüber hinaus wurde die lokale Bedeutung der Volksbühne unterschätzt, ihre Verankerung in der Geschichte und den spezifischen Milieus der Stadt. Und zuletzt - und da hat Khuon natürlich völlig Recht - war die Außendarstellung und das Agendasetting von Anfang an bis heute eine einzige Katastrophe.
Das erschütternde Zwischenergebnis im Dezember 2017 ist, dass der Institutionswandel, den das deutsche Stadttheater bundesweit dringend benötigt, nun auf destruktive Art und Weise und höchst emotionalisiert geführt wird. Stattdessen hätte es von Anfang einen klar kommunizierten Plan geben müssen, der die Agenda und die Gründe für das engagement Dercons klar benennt.
Wenn Lederer schlau ist, dann bildet er möglichst schnell ein langfristig arbeitendes Expertengremium, das die theater- und kunstpolitische Institutionslandschaft Berlins in Zusammenarbeit mit dem Bund (Grütters mit Humboldt Forum, Berliner Festspiele etc.) analysiert und, davon ausgehend, eine Vision für die Entwicklung dieser Institutionslandschaft entwickelt. Tut er das nicht, wird die Flickschusterei weitergehen und der Schaden an Personen und Häusern wird sich vergrößern.
Ja, diese Sprüche wie: "Zumal sich Theater und bildende Kunst inhaltlich aufeinander zubewegen" oder auch: "Verschränkung von bildender Kunst mit Design", "Die Grenzen von Social Media und Literatur verschwimmen" und was weiss ich noch alles: diese Thematik gibt es alle Jahre wieder und es gibt in diesem Bereich weniges was nachhaltig hängenbleibt und Wirkung entfaltet. Da wird im nachhinein die unausgesprochene Erkenntnis gepflegt das es einfacher und wirkungsvoller ist grundsätzlich im Genre zu bleiben. Die Volksbühne hochsubventioniert als Experimentierfeld zu nehmen, das muss man sich erstmal erlauben - da kann man mal drüber nachdenken was das bedeutet. Gut finde ich ja das man es sich leisten kann.
@ # 15: interessante Hypothese. Ja, die Debatte des zukünftigen Umgangs (speziell VB) hatte ja auch schon Diedrich Diedrichsen mal in der Zeitung formuliert, der hatte geraten ein deutliches Manifest hätte der neuen Intendanz sehr wohl gut getan. Ich hatte es vor ein paar Monaten schon geschrieben: Die Chancen sich gut positioniert darzustellen wurden vertan, im schlimmsten Fall wurde bei Missverständnissen zaghaft reagiert.
Der Senat Berlin Kultur wird nicht mehr viel bringen wollen wenn er sogar eine Petition mit 40.000 Unterschriften ignoriert. Ich habe diesbezüglich nichtsmehr gehört.
Neue VB: Ich stelle mir ab und zu die Frage ob diese Crew mit diesem Programm nicht doch auch weit seiner Zeit voraus sei und diese komplett unverbindliche Haltung gegenüber allen die neue Mode sein wird....
www.bz-berlin.de/kultur/chris-dercon-will-ganz-berlin-bespielen
Da ist ganz klar die Rede von einem Ensemble, auch später immer wieder, ob bei der Personalversammlung in der Volksbühne oder bei der Pressekonferenz in Tempelhof. Und natürlich auch bei der Anhörung im Kulturausschuss im Juni dieses Jahres. Als designierter Intendant oder dann im Amt ist es doch seine Verantwortung, bestehende Unklarheiten proaktiv mit der Kultursenatsverwaltung zu beseitigen, um dann Künstler vertraglich mit gutem Gefühl binden zu können.
Ich sehe also nicht eine Lüge am Start, jedenfalls nicht an der Stelle, sondern (...) Inkompetenz gepaart mit (...) Beratungsresistenz.
Sie sagte erst in der Diskussion "wenn Frau Tismer einen Vertrag haben möchte, bekommt sie den." Später, als sie auf konkrete Nachfrage Frank Willens als den vierten auf der Ensembleliste benannte nach den drei Unkündbaren (Rieger, Nijenhuis und Rois), hieß es von ihr: "Wir stehen in Verhandlungen mit Anne Tismer".
Ich hab schon ein Schleudertrauma vom vielen Kopfschütteln über diese Vorgänge.
Die Sache mit dem Humboldt Forum war mir bekannt; ich kann jedoch bei #12 nicht nachvollziehen, was die hohe Subvention der neuen Volksbühne damit zu tun haben soll- oder war die Andeutung, daß das Geld Dercon sozusagen personengebunden zugesprochen wurde, egal an welcher Institution er sich befindet? Da steige ich dann doch aus.
@16
Jetzt seien Sie doch nicht heiliger als der Pabst. Mischformen oder gegenseitige Befruchtung hat es schon immer gegeben, und das ist extrem wichtig. Die Aussage an sich hat weder etwas mit dem Abgesang auf klassische Genres zu tun, noch mit der Neuverteilung des Geldes und der Kompetenzen bezüglich der VB, um die es eigentlich geht.
Ob ein Manifest den Bruch gemildert hätte sei dahingestellt. Manifeste sind ja auch gerne mal blabla und haben mit der Ausführung wenig zu tun. Und ja: richten Sie sich auf die neue Mode ein. Besser früher als später. Wie hiess es noch: Why should Fascists have all the fun. Hauptsache der eigene A**sch ist im Trockenen. Voll "Tribal" und so.
Wenn jemand von journalistischer Seite einmal den Chris Dercon fragen würde, wo er am letzten Sonntag um 12 gerade so war und warum er da seine Programmdirektorin hingeschickt hat, um sie einer Elefantenrunde von administrativ i h m Gleichgestellten - Intendanten-/TheaterleiterInnen - öffentlich als so Art intellektuelles Kanonenfutter vorzusetzen.
Wo er doch - wie wir heute erst wieder auf ZEITonline oTon-hören können, Kritiker tierisch ernst nimmt, nur den Hass der Unkundigen nicht. Und jetzt dürfen sich die Damen und Herren Konkurrenz-IntendantInnen spätestens seit drei Stunden mal überlegen, ob Chris Dercon sie zu den Kritikern zählt, vor denen er so viel Angst hat, dass er seine zarteste Frau aus der Leitungsriege vor sich herschickt oder zu den Unkundigen, von denen er sich gehasst fühlt, was er aber gar nicht ernst nimmt.
War der im Garten bei den Sa- nein, das sag ich jetzt nicht, sonst heißt es wieder, ich habe bei Postboten oder entlassenen Schlecker-Frauen abgeschrieben... -
War der in Dubai auf einer Vernissage?
Hatte er Rücken?
Eine Antwort darauf würde mich wirklich - naja, wie schon gesagt...
Ich unterschreibe trotzdem.
Respekt. Gute Entscheidung. Hoffentlich folgen noch andere!
Dass Dercon offensichtlich gesagt hat, er wisse nicht, was oder wo (wie nochmal?) die Requisite sei- ungeheuerlich. Er verdient mit seiner Stellung eine Menge Geld- davon ist auszugehen- und aber was bitte macht der den ganzen Tag? Außer sich in den Medien über den Umgang mit ihm zu beschweren?!
Irgendwo hier wurde schon mal gefordert: wird da jetzt mal was getan?!
Wir haben nur das eine „Volkstheater“ in Rostock; das Ergebnis unserer Debatte lautet Grabesstille. Um dem Kümmritz Intendanten Ruhe zu geben, zum Arbeiten... Eine satte Ironie.
Schauspielensemble gerumpft, Orchester zum Schrumpfen verurteilt, Tanz gestrichen, Chor... In puncto Theaterneubau führt die Debatte zwischen Göttingen und einem richtigen Theater hindurch.
Was einst ein Ensemble, ist heute wie ein Komposthaufen. Zwar noch restlebendig, aber zum Verrotten aufgeschichtet. Ruhe halt.
Die Energie für diesen Prozess gewinnt das Theater aus sich selbst.
Gezwungenermaßen. Wohin sollten sie auch...?
Kulturpolitisch war dies ein deutscher Auftakt. Seine Wellen erreichen nun die große Stadt. Wenn Dercon ein Theater leiten kann, kann ich, als Bauingenieur, das auch.
Nehmt mich! Schlechter werde ich nicht sein.
Was nur mache ich, wenn... ;-)
Wir in Rostock werden uns in 2018 nochmal aufraffen und dem kulturellen Hohlraum den Kampf ansagen.
Mit und für unsere tollen Menschen an unserem „Volkstheater“.
Was bleibt uns?
Gutes Gelingen, Berlin.
Haben sie Tismer an der Volksbühne gesehen? Ich ja und ich war enttäuscht. Rummeltheater ohne Glanz. Ein roter Mund, eine gebückte Frau, Kammertheater auf einer viel zu großen Bühne. Der Rest waren Aufräumarbeiten. Das Bühnenbild musste a la Seghal einfach nur weg.
Hier hat Rois nichts mehr zu suchen. Ich freue mich, sie in einem Theater zu sehen.
Es liegt auch nicht an Tismer. Es liegt am schlechtesten Intendanten Deutschlands.
Den deutlich symbolischen Charakter ihrer Entscheidung, auf den viele hier hinweisen, sehe ich auch - aber rein praktisch dürfte sich für sie nichts dramatisch ändern - da es auch in den letzten Jahren der alten Volksbühne schon ein Highlight war, wenn sie irgendwo dabei war. Finanziell verzichtet sie freiwillig auf eine monatliche Überweisung in mir unbekannter Höhe, aber ich bin zuversichtlich, dass sie genug anders wo verdient - da sie eine der tollsten Schauspielerinnen ist, die ich jemals sehen durfte.
Hier sei auch noch einmal erinnert daran, dass auch der Geschäftsführende Direktor geht, der in der Übergangszeit Dercon freundlich unterstützt hatte.
Warum bewirken solche Erosionsprozesse bei Dercon und Piekenbrock (noch) nichts? Warum lässt sich Piekenbrock, die Programmdirektorin, in die Diskussion mit den Intendanten der anderen Theater schicken, in der sie derart hilflos wirkte mit ihren einstudierten Floskeln. Kein Wort darüber, warum Dercon nicht selbst kam. Ein guter Führer, ups, ein guter Chef schickt nicht die Untergebene, auch wenn die Arbeitsteilung mal so vereinbart wurde, dass die "Killerfrage Ensemble" von Marietta Piekenbrock vertreten wird (siehe Anhörung im Kulturausschuss).
Der Ausschuss jedenfalls hatte beschlossen, nach Spielzeitende zu prüfen. Gut beraten wäre er, jetzt etwas zu unternehmen und nicht abzuwarten. Der Spielplan für Januar sieht nicht besser aus als der bisherige. Die finanziellen Ausfälle allein durch Schließtage werden nicht mehr aufzuholen sein.
Ich bin ja nicht dabei gewesen auf dem Podium, aber wenn, dann hätte ich folgendes geantwortet auf Ihre interessanten Fragen:
1. Ein gutes Ensemble ist ein Ensemble, das über sich als Ensemble nicht reden muss.
2. Ja, ein Ensemble kann temporär gute Arbeit leisten und dann auch wieder auseinandergehen. Es wird dies aber mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit nicht tun als dies zu tun. Seine Erfahrungen ein Ensemble gewesen zu sein, das gute temporäre Arbeit geleistet hat, werden in aller Regel so stark emotional bindend sein, dass es sich eher eine andere Arbeit sucht, die es gemeinsam erneut gut leisten kann, als auseinanderzugehen.
3. Ich sehe dazu keine Umkehrung, die Ihre Frage erklärte, aber: Ja. Ein Ensemble ist nicht nur AUCH nach seiner Entwicklung zu beurteilen, sondern NUR nach seiner Entwicklung. Der Entwicklungswillen ist der einende, tiefliegende Antrieb von Menschen, ein Ensemble zu bilden. Bleibt die Entwicklung aus, IST es kein Ensemble (mehr).
4. Ich würde das nicht so einschätzen, dass Thomas Ostermeier seine Darsteller nicht zu einem komplexen Zusammenspiel führen, also optional bleibend befähigen könne, aber prinzipiell gehört ein Regisseur eben auch in ein bestimmtes Ensemble, weil eben auch er (oder sie- selbstverständlich) sich an und mit ihm entwickeln will. Das Besonderes dabei bleibt, dass sich die Regieposition als F ü h r u n g sposition entwickeln will und es deshalb in der Natur der Fach-Sache liegt, dass er /sie als erstes das Ensemble verlassen muss, selbst wenn es ihm/ihr sehr schwerfiele, wenn eine Entwicklung der Führungskompetenz für ihn/sie mit diesem Ensemble nicht mehr möglich ist. Das ist m.E. ein Grund dafür, weshalb die Freie Szene ständig die sogenannten flachen Hierarchien beschwört: hier wollen sich Leute entwickeln, um v o r r a n g i g den Bindungseffekt zu erzielen.
5. Ich nehme an, man hat Ulrich Seidler moderieren lassen, weil er einer der wichtigsten Kritiker der beiden großen Hauptstadtzeitungen „Berliner Zeitung“ und „Berliner Morgenpost“ ist, der jedoch bezüglich Beginn Dercon und Abschied Castorf eine moderate Haltung gegenüber beidem eingenommen hatte. Das war eigentlich klug gedacht. Aber nicht jeder moderat vermittelnde Kulturjournalist ist als Moderator einer Gesprächsrunde so zielführend einsetzbar wie als Schreiber fürs Feuilleton. Es ist schwerer, im Gespräch auch einmal notwendigen „Biss“ einzusetzen, als im Text.
6. In der deutschen Theaterlandschaft wird so oft über Geld gesprochen, weil es immer weniger Berufe und Tätigkeitsfelder gibt, in denen empfindsame, begabte und gut ausgebildete Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen können und deshalb viele auch für Kunst eigentlich unbegabtere Menschen wenigstens ihr Seelen-Heil suchen in künstlerischen Betätigungen, mit denen sie dann noch unwahrscheinlicher ihren Lebensunterhalt verdienen können als mit Jobs beispielsweise in der Altenpflege. Sie finden es vermutlich auch abartig und ungerecht, dass einerseits in den wenigen Jobs Menschen sehr viel Geld verdienen auch über ihre Rentenansprüche hinaus, die, dann wenn sie dann wirklich nicht mehr können auch noch von ausgerechnet ihnen, die sie erst gar nicht an die Jobs herangelassen haben, obwohl sie noch lange keine Rente bekommen, pflegen lassen wollen.
Das ist natürlich ein sehr peinliches Thema zwischen den Generationen, und deshalb wird in Deutschland nicht oder nur heimlich darüber gesprochen, wie gute und schlechte Kunst entsteht und was unsere Kriterien für beides sind.
PS: Zu Shermin Langhoff kann ich nichts sagen, weil Sie das nicht als Frage formuliert haben und es Ihnen offensichtlich bei dem Termin, den wir gemeinsam als Publikum wahrgenommen hatten, um die Beantwortung von Fragen ging und nicht um die wiederholte Anhörung von Phrasen.
In der Petition vom 20.6.2016:
www.change.org/p/gegen-die-abwicklung-der-strukturen-und-kapazitäten-der-volksbühne-am-rosa-luxemburg-platz?recruiter=563398943&utm_source=share_petition&utm_medium=email&utm_campaign=share_email_responsive
forderten sowohl die Mitarbeitern der VB, die Zuschauer und die Vertreter des Senates, dass die Strukturen eines Ensembletheaters in der VB zu erhalten sind.
Weiterhin wurden auf der PK im Mai 2017
durch Herrn D. als auch Frau P. öffentlich bestätigt, dass die VB unter Ihrer Leitung ein Ensembletheater bleibt.
Und jetzt wird über den Begriff gestritten ?
Sind wir im Kindergarten ?