Klassismus und Kulturarbeit - Über soziale Markierung und Diskriminierung in Theaterprogrammen der Freien Szene
Das Theater der feinen Unterschiede
Interview: Maria Happel, Leiterin des Wiener Max Reinhardt Seminars und Burgtheaterschauspielerin, über die Schauspielausbildung unter Corona-Schutzvorkehrungen
Das Interview entstand im Rahmen des Überblickstextes: Zur Lage der deutschsprachigen Schauspielschulen unter den Corona-Schutzverordnungen.
Den Zauber weiterflüstern
Maria Happel im Interview mit Elena Philipp
Maria Happel, die Theater sind geschlossen. Was fehlt Ihnen am meisten?
Das Publikum, der Geruch meiner Garderobe.
Was wird aus dem Schauspiel, einer Kontaktkunst, wenn der Körperkontakt verdächtig wird?
Es gibt nun mal die Regelungen. Wenn man sich darauf einlässt, entstehen vielleicht ganz neue Dinge. Wir mussten viel über Zoom unterrichten – und ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass Nähe entstehen kann, wenn man einen Othello in seinem Kämmerchen in Wien sitzen hat und eine Desdemona in ihrem ehemaligen Kinderzimmer in Leipzig – das ist aber geschehen. Man sah einen Othello in einem Kriegsgebiet , der mit seiner Freundin in Leipzig chattete. Uns kam die Idee, dass man das so auf die Bühne bringen könnte, es hatte plötzlich eine andere Aktualität.
E-Mail-Austausch: Frank Schubert, Professor für Schauspiel / Theater an der Hochschule der Künste Bern, über die Schauspielausbildung unter Corona-Schutzvorkehrungen
Der Mailwechsel entstand im Rahmen der Recherchen zum Überblickstext: Zur Lage der deutschsprachigen Schauspielschulen unter den Corona-Schutzverordnungen.
Es ist einfach ALLES anders
Mailwechsel von Frank Schubert und Elena Philipp
Frank Schubert am 8. Mai 2020: Es hat sich die Welt verändert
Liebe Elena Philipp!
Es ist seit unserem letzten Kontakt nicht nur Zeit vergangen, es hat sich die Welt verändert. Natürlich auch für die Schauspielausbildung. Gerade für die Schauspielausbildung. Und ganz speziell für die Studieneinsteiger, die nicht wissen, ob sie überhaupt noch Schauspiel studieren können.
Mit dem Untertitel "Szenen, die der Autor nicht schrieb" entwickeln unsere Studis in jedem Jahr (am Ende des ersten Semesters) eigene Szenen aus Shakespeare-Stoffen heraus. Persönlich und energiegeladen. Daran halten wir allerdings aus guten Gründen fest.
Aber Corona hat alles verändert. Auch den Blick auf die Inhalte.
Vielfältige Begegnungen - Barbara Mundel stellt ihre Auftakt-Spielzeit 2020/21 an den Münchner Kammerspielen vor
Neues, das anknüpft
von Sabine Leucht
München, 19. Mai 2020. Als Avatare sehen Barbara Mundel und Viola Hasselberg ein bisschen ungelenk aus. Schön aber ist, dass die virtuellen Doubles der künftigen Intendantin der Münchner Kammerspiele und ihrer Chefdramaturgin barfuß sind und die vergnügten Original-Stimmen ihre Steifbeinigkeit vergessen lassen. Eine Handvoll Schauspieler*innen aus dem künftigen Ensemble sagen kurz via Zoom "Hallo" und man kann in dem gigantischen Mosaik gerade noch viele alte Bekannte und eine vordergründige Diversität ausmachen, da schaltet der Vimeo-Livestream (nachzuschauen hier) schon in die Kammer 1, von der aus Barbara Mundel und Team die Pressekonferenz ins Virtuelle senden.
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