Oliver Reese leitet ab 2017 Berliner Ensemble
Von Frankfurt nach Berlin
Berlin, 1. Dezember 2014. Oliver Reese, derzeit Intendant am Schauspiel Frankfurt, wird ab 2017 das Berliner Ensemble leiten. Dies gab Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit an einem seiner letzten Amtstage auf einer Pressekonferenz bekannt. Reese wird das Haus von Claus Peymann übernehmen, der seit 1999 Intendant des Berliner Ensembles ist und im Zuge der Nachfolgeregelung noch ein letzten Mal um ein Jahr verlängert wurde. "Der Rest ist Schweigen", heißt es in einer Pressemitteilung des Berliner Ensembles.
Oliver Reese, Jahrgang 1964, war von 1994 bis 2001 Chefdramaturg am Berliner Maxim Gorki Theater, danach Chefdramaturg unter Bernd Wilms am Deutschen Theater Berlin, das nur wenige hundert Meter vom Berliner Ensemble entfernt liegt. In der Spielzeit 2008/2009 leitete Reese das Deutsche Theater interimistisch, bevor er 2009 die Intendanz des Schauspiels Frankfurt übernahm.
(mw)
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wie gut, dass sie schon drei Jahre im Voraus wissen, wie uninspiriert und enttäuschend das wird. Machen Sie auch private Zukunftsvorhersagen?
Man kennt Reeses Handschrift doch vom DT und auch von Frankfurter Gastspielen. Außerdem bedient Reese inhaltlich und künstlerisch das selbe Klientel wie Khuon im DT und beschäftigt dazu noch das gleiche Personal. Vierte Spielstätte sozusagen. So kurzsichtig, dass nicht zu sehen, sollte nicht mal ein Berliner Kulturpolitiker sein. Aber es geht. Anscheinend ist Reese alternativlos.
Und noch eine andere Vorstellung die mir gefällt: Rinke überschreibt Müller und macht aus Quartett das neue Reza Stück, aber im Geiste Brechts.
Liebe Intendanten-Findungskomission !
Kay Voges nach Frankfurt !!!
Gruß
@11 Darmstadt vielversprechend? Ist das dein ernst?
Was mich nervt ist, dass immer wieder die vorherige Intendanz und das Schauspiel unter Elisabeth Schweeger als misslungen und desaströs dargestellt wird. Nun auch wieder. Was soll das Nachtreten? Brauch’s das? M.E war das Schweeger-Theater mehr präsent im öffentlichen Leben Frankfurts und vor allen Dingen kritischer im umfassenden Sinne. Eben nicht geschliffen, geleckt, weniger everybodys-darling, dafür schwierig, diskursiv und nachhaltig.
Weniger gut kamen hingegen „Die Räuber“, „Der Kaufmann von Venedig“, „Faust I und II“, „Ajax“ oder „Die Kinder der Sonne“ an. Es schien so, als hätte er die Regisseure nicht auf seine Linie einschwören können. Selbst Thalheimers „Nora“ fand überwiegend nicht den erhofften Beifall.
Der zu Beginn der aktuellen Spielzeit aufgeführte „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ war (und ist) amüsant anzusehen, aber von Brechts Intentionen meilenweit entfernt. Gerade wegen letzterem wundert die Berufung an das „Berliner Ensemble“. Wenn dieses Theater nicht zu einer mäßigen Kopie der anderen Berliner Bühnen werden soll, wäre eine Rückbesinnung auf die Anfänge notwendig. Was nicht auf eine Konservierung Bert Brechts hinauslaufen müsste.
Bei vielen Freunden/innen des Frankfurter Schauspiels kommt die plötzliche Neuorientierung Reeses nicht gut an. Immerhin stehen noch zweieinhalb Jahre vor der Tür - und die sollten nicht zu einem Dauerabgesang werden.
Vielleicht bin ich naiv, aber ich frage mich das tatsächlich: Wie kann man als Leiter eines Betriebes, der sich gesellschaftskritisch gibt, der die Kunst und das Geistige und das Schöne in den Vordergrund stellt, mit einer derartigen Doppelmoral leben? Und dann geht DER ans Hause Brechts (!!!).
Ich bin zwar kein Peyman-Fan und froh, daß seine Herrschaft endlich vorbei ist, aber diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Ich hätte ja gern Lilienthal am BE gesehen. Na, vielleicht, wenn der dann die Schnauze voll hat von München.
Irgendwie ist das doch sehr schade, dass auch in der Kunst diejenigen oben installiert werden, welche (...) den größten Konsens herstellen.
Die Lebenshaltungskosten sind in Berlin ja deutlich geringer als in Frankfurt, man kann also nur hoffen, dass sich Wowereit bei der Gagenverhandlung dessen bewusst war.
(Liebe Inga, bitte wenden Sie sich zur Beantwortung Ihrer Frage an redaktion@nachtkritik.de, Herzliche Grüsse, Esther Slevogt)
Wir reden über 2017! Ich habe keine Kristallkugel, Sie etwa? Ich weiß nicht, was dann passiert und wie Reese am BE agiert. Ich habe auch nicht erwartet, dass Peymann es schafft, das BE in die künstlerische Bedeutungslosigkeit zu führen. Das Schöne (und manchmal Nicht-so-Schöne) am Theater ist ja, dass nicht immer das eintritt, was man erwartet.
Im Übrigen ist das DT wohl das Theater in Berlin, über das am wenigsten Konsens herrscht...
Dass sie sich den Herrn Mehler auf die Fahne schreiben ist inhaltlich falsch.
Schon zwei Jahre bevor sie ihn nach Konstanz holten sah ich am Staatstheater Nürnberg von ihm die Inszenierung von Polle Wilberts 'Am Tag der jungen Talente'. Seitdem inszeniert er jedes Jahr dort (meist höchst sehenswert).
Angefangen hat er denke ich aber auch nicht dort, sondern in der Box des DT, wo er sich ein Profil und einen Namen machte.
Fremde Federn schmücken nicht!
Wenn man schreibt, jemand habe an einem Ort angefangen, heißt es implizit nichts anderes, als dass man einen Anteil an der Entwicklung dieses jemand für sich in Anspruch nimmt. Und dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Allerdings ist es ziemlich vermessen zu behaupten, dass Mehler in Frankfurt sein Geld mache. Weil es nämlich nicht heißt, dass Mehler nach Frankfurt gegangen ist, um sich künstlerisch zu entwickeln, sondern nur deshalb, weil er von Reese aufgekauft worden ist.
(Liebe Susanne Peschina, Sie haben völlig Recht, da muss ein Fehler bei der NZZ vorliegen. Der Wechsel findet 2017 statt. Wir informieren die NZZ. Vielleicht lässt sich der Fehler online korrigieren. Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Christian Rakow)
(Sehr geehrter Hans Zisch, die NZZ hat die Jahreszahl online inzwischen korrigiert. Mit besten Grüßen aus der Redaktion, Christian Rakow)