Dieter Wedel will mehr Geld für Bad Hersfelder Festspiele
Was den einen den Kopf kostete, ist nun gar kein Problem
Bad Hersfeld, 8. April 2015. Der vor einem Jahr bestallte Intendant der Bad Hersfelder Festspiele Dieter Wedel verlangt mehr Geld für die technische Ausstattung seines Festivals. Das berichtet Der Westen, das Online-Portal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (8.4.2015).
Wedel verlangt 300.000 Euro zusätzlich zum bisherigen Etat von 4,5 Millionen Euro, um "Mängel bei Technik, Ton und Licht" zu beseitigen und eine neue Tribüne zu bauen. Die Festspiele hätten "über Jahre einen Investitionsstau vor sich hergeschoben, der behoben werden müsse, wenn die Festspiele konkurrenzfähig bleiben wollten", sagte Wedel laut Der Westen.
Sponsoren bezahlen die Fernseh-Stars
Mit den von ihm verpflichteten "Schauspiel-Stars wie Sonja Kirchberger, Mathieu Carrière und Heinz Hoenig" habe der "erhöhte Finanzbedarf aber nichts zu tun". Diese Personalkosten seien "durch die Mittel privater Sponsoren gedeckt", erklärte der kaufmännische Geschäftsführer der Festspiele, Stefan Pruschwitz laut Der Westen.
In den nächsten Tagen würden der Magistrat, der Haupt- und Finanzausschuss sowie die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Hersfeld darüber entscheiden, ob das Freilicht-Theaterfestival mit 300.000 Euro zusätzlich ausgestattet wird. Die Summe solle aus dem Haushalt für 2015 kommen, habe die Stadt mitgeteilt.
Öffentliches Geld zieht privates Geld an
Stefan Pruschwitz beschreibt die Bereitstellung der Mittel als ein "wichtiges Signal für einige Geldgeber". Weitere 300.000 Euro von Sponsoren seien "fest avisiert", wenn die Stadt ihre Zugabe von 300.000 Euro beisteuere, schreibt Der Westen.
Im Vorjahr hatte es ein großes Bohei um Wedels Vorgänger Holk Freytag gegeben, weil der angeblich ein Defizit von 400.000 Euro verursacht habe. Die Auseinandersetzung endete im Juli 2014 mit der fristlosen Entlassung Freytags.
Alles wird gut
Dazu äußerte sich Bürgermeister Thomas Fehling laut dem Fulda-Info (8.4.2015): Bislang seien die Defizite aus dem Festspiel-Betrieb immer im Nachhinein allein aus städtischen Mitteln gedeckt worden. "Wir haben erst hinterher Löcher gestopft, ohne noch die Chance zu haben, damit die vorhandene Qualität und die Kostenstrukturen zu verbessern." Das würde nun anders werden. Die Verpflichtung Dieter Wedels als neuen Intendanten habe seit dem Herbst 2014 Früchte getragen. Wedel entwickele die Festspiele "konsequent nach vorne", zeigte sich Fehling, laut Fulda-Info, vom Konzept seines Intendanten überzeugt. "Unser Geld wird ziel-gerecht eingesetzt und hat Wirkung. So schaffen wir, nun mit mehr Unterstützung externer Förderer, die Voraussetzungen für eine neue glanzvolle Zeit der Festspiele – in dieser Saison und in den Folgejahren."
(www.fuldainfo.de / www.derwesten.de / jnm)
Der Deutsche Bühnenverein schrieb anlässlich von Holk Freytags Entlassung seinerzeit einen Offenen Brief an Bürgermeister Fehling, in dem er ihn aufforderte, die fristlose Kündigung zurückzunehmen. Für nachtkritik.de kommentierte Regisseur Frank-Patrick Steckel die Vorgänge.
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wie schön, wichtige Gesichter aus dem ehemaligen deutschen Fernsehen (und Kino) live zu Gast in Hersfeld.
vielleicht werden dann auch meet&greets mit den dreien verkauft? oder sie müssen an den gartenfesten der "privaten sponsoren" teilnehmen?
lustig auch der fehling, dessen zitat so klingt, als gäbe er nun gerne geld, weil er endlich inhaltlich mitsprechen dürfe.
Wedel macht die Rechnung immer zum Schluss.
(...)
"Die seinerzeit als Kündigungsgrund angeführten finanziellen Überschreitungen im Etat des Theaterfestivals erwiesen sich im Nachhinein als nicht haltbar."
http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/lokales/bad-hersfeld/ex-intendant-holk-freytag-rehabilitiert-4917860.html