Ludwig-Mülheims-Preis für Dramatikerin Lot Vekemans
Im Schatten überleben
4. März 2016. Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis geht in diesem Jahr an die niederländische Autorin und Dramatikerin Lot Vekemans. Das meldet unter anderem Theater der Zeit. Der Preis für religiöse Dramatik ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert. Die Übersetzerin von Vekemans Stücken, Eva Pieper, wird ebenfalls mit einem Preisgeld von 5.000 Euro für ihre kraftvolle und differenzierte Übersetzung geehrt. Die Preisverleihung findet am 18. April in Köln statt.
In den Stücken von Lot Vekemans, Jahrgang 1965, gehe es meist um Figuren, die in ihrem Leben im Schatten des Helden stehen. In "Schwester von" wird das Leben von Antigones Schwester, Ismene, beleuchtet. In "Judas“ gehe es um den gleichnamigen Jünger, der Jesus verraten hat. Ihr viel gespieltes Stück "Gift" erzählt die Geschichte einer Ehe. Vekemans gelinge es, eine zunächst enge Beziehung darzustellen, die durch den Tod des gemeinsamen Kindes verletzt und zerstört wird. Die deutschsprachige Übersetzerin Eva Pieper begleitet die Arbeit von Lot Vekemans zunehmend schon bei der Entstehung.
Der 1991 ins Leben gerufene Preis speist sich aus dem finanziellen Vermächtnis des katholischen Schauspielers Ludwig Mülheims. Anfangs wurde der Theaterpreis alle zwei Jahre vergeben, im Moment unregelmäßig. Bisherige Preisträger waren Tankred Dorst (1991), Christoph Hein (1992), Gerlind Reinshagen (1993), zuletzt erhielt Dea Loher den Preis im Jahr 2013.
(Theater der Zeit / sik)
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