Berliner Ernst-Busch-Schule bekommt Zentralstandort
Endlich ein Happy End?
13. Dezember 2012. In seiner gestrigen Sitzung hat der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses einstimmig beschlossen, dass der Zentralstandort für die Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in die Chausseestraße nach Mitte gehört. Das geht aus einer Pressemitteilung der Ernst-Busch-Schule hervor. Nach erneuter Prüfung (siehe Meldung) sei die Senatsverwaltung zu dem Ergebnis gelangt, dass die ehemaligen Opernwerkstätten die für das Land Berlin wirtschaftlichste und für die Hochschule sinnvollste Option sind.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung werde, so die Meldung weiter, noch heute die Architekten Ortner & Ortner mit der nächsten Planungsphase beauftragen. Baubeginn werde das Jahr 2014 sein. Damit sieht es nun doch nach einem Happy-End für den Zentralstandort der renomierten Theaterhochschule aus, dessen Planung bereits einige Millionen Euro verschlang und der noch vor wenigen Wochen doch noch zu scheitern drohte.
Der Entwurf des Wiener Architekturbüros Ortner & Ortner, der die Ausschreibung gewann, setzt sich aus drei architektonischen Teilen zusammen: dem sanierten Altbau (aus den 1930er Jahren), der an seiner Stirnseite aufgeschnitten werden soll, einem holzverkleideten Bühnenturm, der sich seitlich in diese Schnittstelle einklinken wird und einer gläsernen Mensa-Schachtel, die gegenüber an die Altbauflanke herangeschoben werden soll. Die Einsparung dieser Mensa gehörte zu einem Paket von Sparvorschlägen, die Ende April diesen Jahres von der Hochschule selbst zusammengestellt worden waren, um das an einer Fehlsumme von 1,8 Millionen Euro zu scheitern drohende Projekt doch noch zu retten (siehe Presseschau vom 27.4.2012). Anfang November hatte der Bund beschlossen, sich mit 850.000 Euro am Bau der Mensa zu beteiligen.
(sle)
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Hat doch auch sein Gutes, Stefan, die Nüchternheit des Baus; auch die Ausbildung hat ja ihre sehr nüchternen Seiten -und das sind vermutlich auch wiederum nicht die schlechtesten. Die Studentinnen und Studenten können sich dann wieder auf ihr Studium besinnen, das offenbar in Schöneweide bzw. im Schöneweide-Pendelverkehr gelitten hat. Ich persönlich bin immer ganz gerne mal die Schnellerstraße runter, für nen Kaffee in die Busch und dann weiter gen Köpenick.
Wiener Würstchen sollte es vielleicht geben auf einer Abschiedsfeier vom verdienten alten Bau; wenn ich das nächste Mal in Berlin bin, werde ich es für mich so halten. Bei "Architektur", so scheint es mir, werden Sie aber wohl noch aus (professionellen ?) Gründen hellhörig, oder irre ich ?? lg aus Kiel
Um da mal wieder etwas zurück zu rudern. Ortner und Ortner sind keine schlechten Architekten, was Gebrauchsarchitektur betrifft. Die können das. Ich hatte tatsächlich beruflich schon mit dem Büro zu tun. Nur, wenn man zum Beispiel einen Bau von Sauerbruch und Hutton neben so einem schlichten Nutzbau sieht, dann erkennt man schon den gestalterischen Unterschied. Aber Sie haben recht, hier kommt es ja vor allem auf den Nutzen an, den er für die Studierenden hat. Aber man sollte nicht denken, dass Nüchternheit auch billig ist. Meist überwiegt hier auch der technische Anteil an den Baukosten. Aber so lange keine Tunnel geplant sind, besteht Hoffnung. Früher hat man auf Sichtbeton geschworen, jetzt sind nachhaltige Holzfassaden in Mode. Auch die Freie Uni baut jetzt zur Rost- und Silberlaube eine Holzlaube dazu, obwohl man die nicht so nennen darf. Leider kenne ich das Konzept für die neue Buschschule nicht näher, und das Andocken eines Neubaus an den Bestand kann schon sehr reizvoll sein. Mich würde die Durchführung so eines Projekts durchaus interessieren. Aber ich bin seit längerem raus aus dem Geschäft, liebe es etwas ruhiger und backe kleinere Brötchen. Wenn "Der Bau" dann gut geworden ist, sehe ich mir das sehr gerne an und esse auch Wiener zum Brötchen.
Vielen Dank, lieber Stefan, für Ihre Ausführungen, und keine Sorgen, lieber Prospero, ich habe es keineswegs auf eine "Architekturdis-
kussion" angelegt. Ich freue mich natürlich auch in erster Linie, daß das Engagement (!) der StudentInnen erfolgreich war.
Dennoch lädt der Abschied vom alten Bau dazu ein, die eigene Geschichte mit diesem Revue passieren zu lassen beispielsweise, oder an die vielen Tausende zu denken, welche dort in Schöneweide "vergeblich" an die Tür klopften: doch, doch, das ist ein legendärer Bau irgendwie; und unwillkürlich frage ich mich auch, was aus diesem wird: "Flächensaniert" oder so ähnlich heißt eine der Varianten wohl im Amtsdeutsch (was Abriß meinen würde) ?!
Andererseits ist der Gedanke der Beteiligung der Theaterpraktiker (LehrerInnen und SchülerInnen der Busch) an der Planung und Durchführung des Baus (schon zur Vermeidung kostspieliger Fehl-
entscheidungen) gewiß auch ein Thema, das weniger hier zur Diskussion ansteht als vielmehr opportun sein wird -dahin gingen meine Überlegungen in etwa-. Ich hoffe, lieber Prospero, daß Sie morgen noch in HH sind und sich den neuen (umstrittenen !) Kluck zu Gemüte führen; das, so scheint es, ruft schon eher nach einer nk-Diskussion. lg vom Minettiplatz