Burgtheater wehrt sich gegen Vorwürfe
Einspruch!
Wien, 7. März 2014. Das Burgtheater Wien weist die heute von Karin Cerny auf profil.at veröffentlichte Rechercheergebnisse, dass sich die Finanzmisere des Burgtheaters auch auf die erhöhten Gagen des Führungsteams zurückführen lässt, schärftens zurück. Wie die Pressestelle des Theaters mitteilt, zeige eine Analyse der Wirtschaftsprüfer von KPMG, dass nach den nun definierten Kriterien der Bilanzverlust vor Amtsantritt von Matthias Hartmann bei 8,5 Mio Euro lag. Zur Zeit liegt er bei geschätzten 8,3 Mio Euro.
Außerdem weise die Analyse der KPMG nach, dass die Ausstattungskosten der Direktion Hartmann um 0,7 Mio Euro unter dem Mittelwert der Spielzeiten vor seiner Intendanz gelegen habe. "Das Burgtheater weist weiters darauf hin, dass in praktisch allen vergleichbaren europäischen Bühnen im ersten Jahr einer Intendanz ein erhöhter Aufwand durch Premieren zu verzeichnen ist, jedoch nicht im dargestellten Ausmaß. Weiters weist das Burgtheater auf das Faktum hin, dass die Analyse der Wirtschaftsprüfer ergab, dass die Entwicklung des Netto-Umlaufvermögens (working capital) für die Direktion Hartmann seit dessen Amtsantritt eine Entwicklung in einer Bandbreite von einer Veränderung von insgesamt 1 Millionen Euro ausweist," so das Theater.
Woran aber lag nun die vermeintliche Explosion der Leading Team-Kosten? "Sowohl fest angestelltes Personal als auch Gäste wurden nicht im Personalaufwand verbucht, sondern bilanztechnisch in das Anlagevermögen verschoben. Dadurch steigen auf dem Papier die Leading Team-Kosten und können über mehrere Jahre abgeschrieben werden, während die realen Leading Team-Kosten leicht gesunken sind." Diese Mechanismen seien im Gebarungsprüfungs-Bericht der KPMG als Bilanztricks scharf kritisiert worden. "Der Forensik-Bericht hat zudem ausgewiesen, dass für die Stakeholder (Holding, Geschäftsführer, Aufsichtsrat) eine effektive Steuerung des Burgtheaters nicht möglich war."
(Burgtheater Wien / geka)
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Mit Seitenhieben auf seinen Vorgänger Nikolaus Bachler hielt er sich zurück. Nicht verkneifen konnte sich Hartmann den Hinweis, dass er einen Vertrag unterschrieben habe, "wonach ich ein schuldenfreies Haus übernehme". Das sei nicht der Fall gewesen.
Nach aktuellen Berechnungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erwartet man derzeit einen Bilanzverlust in der Höhe von 8,3 Millionen Euro. "Hätte man am 31. August 2009 nach derselben Methode bilanziert wie heute, hätte es damals einen Bilanzverlust von 8,5 Millionen gegeben. Wir haben also", so Hartmann, "gegenüber 2009 ein besseres Ergebnis".
Dies habe er durch Kostendisziplin und Einsparungen beim Personal erzielen können. "Damit habe ich mir nicht nur Freunde gemacht." Nur in seinem ersten Jahr seien die Produktionskosten gestiegen, danach stets knapp unter dem Durchschnitt gewesen. Das Einnahmenplus hatte aber auch mit der Erhöhung der Kartenpreise zu tun.
http://derstandard.at/1392687526985/Die-Burg-muss-ihre-Reputation-wiedererlangen
http://diepresse.com/home/kultur/news/1572171/BurgtheaterDirektor-Hartmann-geht-in-die-Offensive?_vl_backlink=/home/kultur/news/index.do
An den meisten anderen Häusern (...) haben die Schauspieler "kraftvoll toll zu sein" und kritisch nur in Bezug auf die Gesellschaft AUSSERHALB des Theaters. Im Sinne der Leitung natürlich. Ein Schutz vor, " wem's nicht passt kann ja gehen" bietet im modernen, effizienten Theaterbetrieb allerhöchstens der jeweilige MARKTWERT des Darstellers.
Was für eine entsetzliche und gefährliche Definition von Illoyalität, respektive Loyalität steht denn bitte hinter diesem Statement ????
Frau Beier "WUNDERT" sich das die Mitarbeiter eines (…) Theaters dies kritisieren... befragen... anklagen... nicht länger hinnehmen... gar VERÄNDERN WOLLEN ????
Das ist für Frau Beier ILLOYAL ????
Was ist denn nur los bei Euch ???
Wie jemand den Nerv haben, sich munter problemlos den Stempel "Ihr-Name-steht-stark-für-politisches-Theater" aufdrücken zu lassen und drei Sätze später die Menschen, die die höchst fragwürdigen wirtschaftlichen Dynamiken einer Leitung öffentlich machen, als illoyalen Haufen darstellen ???
Einen Vorgang politischer Mündigkeit einfach in einen Topf mit allgemeinem Kantinen-Gemotze hauen ???
Ich fass' es nicht !
"Wenn jemand unzufrieden ist soll er gehen"
Großartig !!!
WOHIN DENN ?????
Frau Beier "wundert" sich über real stattfindenden Widerstand - keine skandierenden Chöre, kein Ascheregen, keine Kunstblutverschmierte Verzweiflung - einfach Wut und Widerstand in echt !
Sehr wunderlich das !
Wahrscheinlich ist es wirklich so banal, das eine Krähe der anderen kein Auge aushackt ?
Wahrscheinlich ist das, das ganze schmutzige, hässliche und gemeine Geheimnis ????
http://derstandard.at/1392687519314/Ich-hab-kein-Mitleid-mit-der-oeffentlichen-Hand
( http://schauspielhaus.de/de_DE/interview-beier) , dass sie keine Menschen ausserhalb des Theaterbetriebs kenne. Ganz logisch, kann sie sich also nur dem Betriebsdenken verpflichtet fühlen und ganz logisch kann sie sich nur mit dem "Intendanten" solidarisch erklären. Ja, es ist wirklich sehr traurig, (...). Ihre Kunst kann nur systemaffirmativ sein. Ihr Kunst kann nur einem betriebsinternen Denken verpflichtet sein. Wenn Hartmann gekündigt würde, so ist es sehr wahrscheinlich, dass dann auch Karin Beier nicht mehr zu ihm stünde.... solang er aber noch der Oberintendanten des gesamtdeutschen Theaterraums ist, ist sie natürlich loyal zu ihm (...).
Analyse aus dem Kurier:
Direktorenzwist
Die Auswirkungen des Sparens lassen sich längst nicht mehr schönrechnen. Auch wenn Hartmann dies versucht hat: Er rechnete vor, dass bei Anwendung der aktuellen Bilanzierungsmethoden das Burgtheater besser dastehe als unter seinem Vorgänger Nikolaus Bachler.
Bachler warf daraufhin Hartmann "Tricks und Feigheit" vor: Hartmann versuche durch "Zahlenspielerei" zu vermeiden, Verantwortung zu übernehmen.
Angesichts derartigen Getöses scheint es umso schwieriger, eine heikle Diskussion ohne Tabus und ohne Vorurteile zu führen: Nämlich jene, welche Auswirkungen ein Land zu erwarten hat, wenn es an der Kultur spart.
Hier hat jeder eine Meinung – Kunstfreunde empört alleine der Gedanke; aus kunstfeindlich Gesinnten quellen eingelernte Vorurteile heraus.
Dennoch: Die Frage stellt sich derzeit neu, und aktuell wie nie, es ist eine viel tiefer gehende als jene, was an der Burg schiefgelaufen ist. Und sie müsste dringend beantwortet werden.
http://kurier.at/kultur/buehne/die-bretter-die-das-geld-bedeuten/55.021.575